Geschrieben von Leonard Schwarz
Der Bruch ("Hernie") ist eine sehr häufige Erkrankung des Bauchfells. Bei einer Hernie kommt es zu Schwachstellen in der Bauchwand („Bauchfell“) durch welche Darmanteile dringen und zu spürbaren und oft sichtbaren Wölbung führen können. Die Bauchwand hat einige natürliche Schwachstellen, an denen besonders häufig Hernien auftreten können. Dazu gehört zum Beispiel der Bauchnabel („Nabelhernie“), das Zwerchfell („Zwerchfellhernie“) und der Leistenkanal beim Mann („Leistenhernie“).
Etwas seltener ist die Schenkelhernie. Sie tritt vor allem bei älteren Frauen auf und entsteht durch eine Schwachstelle der Bauchdecke auf Höhe der Durchtrittspforte der Beingefäße. Die Wölbung kann in der Leistenregion oder am Oberschenkel auftreten. Allgemeine Risikofaktoren für die Entstehung von Hernien sind ein erhöhter Druck in der Bauchhöhle. Das tritt zum Beispiel bei starkem Übergewicht oder in der Schwangerschaft auf.
Aber auch starkes
Bei kleineren Brüchen sind Betroffene oft beschwerdefrei. Besonders bei übergewichtigen Menschen kann eine Schenkelhernie leicht übersehen werden. Ist die Hernie etwas größer, kann eine weiche Vorwölbung in der Leistenregion oder am Oberschenkel auffallen. Diese kann auch in der Größe variieren, so können Hernien im Stehen, beim Pressen,
Die Beschwerden sind sehr unterschiedlich: oft wird über ein dumpfes, unangenehmes Druckgefühl berichtet, es kann aber auch zu stehenden Schmerzen kommen. Bei größeren Brüchen kann die Vorwölbung auch im Alltag stören. Unbehandelt nehmen Brüche im Laufe der Zeit meistens an Größe zu. So können anfangs kleine Brüche unbemerkt bleiben und im Laufe von Wochen und Monaten zu größeren, störenden Beulen werden. Gefährlich werden Schenkelhernien, wenn die Darmanteile in der Vorwölbung eingeklemmt werden und der Darminhalt nicht mehr passieren kann. Zusätzlich kann die Blutzufuhr unterbrochen und die Darmanteile nicht mehr durchblutet werden. Man spricht von einem
Betroffene klagen dann über starke Schmerzen, die Vorwölbung kann rötlich-bläulich erscheinen. Es handelt sich dann um einen medizinischen Notfall, der sofort operativ behandelt werden muss.
Zu der Diagnosestellung gehören vor allem das Patientengespräch und die körperliche Untersuchung. Oft geben Betroffene sehr typische Beschwerden an, die die Diagnose der Schenkelhernie sehr wahrscheinlich machen. Außerdem kann man die Schenkelhernie bei der körperlichen Untersuchung erkennen beziehungsweise spüren (z.B. wenn Betroffene
Bei Schenkelhernien ist zur Therapie immer eine Operation angezeigt. Je nach Größe und Lage der Schenkelhernie können unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen. Die Bruchpforte, also die Schwachstelle in der Bauchdecke durch die die Darmanteilen dringen, kann mittels Naht oder mithilfe eines Kunststoffnetz verschlossen werden. In den meisten Fällen wird die Operation in minimal-invasiver Methode mit Kunststoffnetz durchgeführt. Bei einer minimal-invasiven Operation muss kein großer Bauchschnitt gemacht werden, drei kleine Bauchschnitte sind ausreichend, um über diese mithilfe eine Kamera die Hernie zu operieren („Laparoskopie“). Es gibt verschiedene Methoden, um das Kunststoffnetz einzufügen, die sich alle in ihrem Zugangsweg unterscheiden:
Bei der transinguinalen, präperitonealen Plastik („TIPP“) wird von „außen“ gearbeitet. Die Darmanteile werden wieder in den Bauchraum verlagert. Der ausgesackte Bauchfellanteil (Bruchsack) wird abgeschnitten und das Bauchfell mit einer Naht verschlossen. Um das genähte Bauchfell zu stärken und das Risiko einer Narbenhernie zu verringern, wird zusätzlich an dieser Stelle ein Kunststoffnetz eingelegt.
Bei offenen Operationen können ebenfalls verschiedene Techniken zum Einsatz kommen. Offene Operationen werden vor allem bei komplizierten Verläufen eingesetzt, sie können mit Kunststoffnetz oder mit reiner Naht erfolgen. Auch hier werden drei Operationsverfahren unterschieden (OP nach Lotheissen und McVay, nach Lichtenstein oder nach Fabrizius). Sie unterscheiden sich nur minimal in der Technik und Durchführung.
Unbehandelte Schenkelhernie heilen nicht, sie werden mit der Zeit größer und können zu einem gefährlichen Notfall, dem mechanischen Ileus, führen. Der mechanische Ileus muss umgehend operativ versorgt werden, da es sonst zu starken Komplikationen kommen und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Bei kleinen Hernien, die keine Beschwerden machen und kein Ileus vorliegt, sind die OP-Ergebnisse meistens sehr gut und komplikationslos, es kann jedoch auch zu einer erneuten Schenkelhernie kommen.
Wie bei allen Hernien, kann auch bei Schenkelhernien Bandagen und Gürteln getragen werden. Diese bieten jedoch keine Heilung, können aber für Betroffene als angenehm und unterstützend empfunden werden. Außerdem können sie das Risiko einer Darmeinklemmung vermindern. Sie werden jedoch nicht mehr von medizinischen Fachgesellschaften empfohlen.
Nach einer komplikationslosen Operation kann eine hausärztliche Abschluss- und Wundkontrolle erfolgen, weitere Nachsorge-Untersuchungen sind nicht notwendig.
Die Schenkelhernie gehört zu den Hernien des Bauchfells, die vor allem bei älteren Frauen auftritt. Es entsteht eine Vorwölbung in der Oberschenkel- oder Leistenregion, die Schmerzen verursachen kann. Schenkelhernien müssen immer mit einer Operation behandelt werden.
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Geschrieben von
Leonard Schwarz
Medizinisch geprüft am
4. Aug. 2022
Erkrankung zusammengefasst
Schenkelbruch, Femoralhernie, Hernia femoralis
Begriffe
Darmverschluss
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