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SARS

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Hinweis: Die nachfolgenden Angaben beziehen sich überwiegend auf die Erkenntnisse zu den SARS-Infektionen vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Eigenheiten der COVID-19-Erkrankung werden separat in einem anderen Artikel beschrieben.

Unter der Bezeichnung SARS (severe acute respiratory syndromeversteht) man eine schwere Atemwegsinfektion oder auch ein schweres akutes respiratorisches Syndrom. Die Infektion mit den relevanten Viren kann im schlimmsten Fäll tödlich Verlaufen.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren bei SARS?

Die Buchstaben bilden ein sogenanntes Akronym, dass heißt jeder Buchstabe steht stellvertretend für ein Merkmal der Erkrankung:

  • Severe: schwerer Verlauf
  • Acute: plötzliches Auftreten der Symptome; im Gegensatz zu chronischen Atemwegs-Erkrankungen (beginnen schleichend)
  • Respiratory: Die Lunge ist das hauptsächlich betroffene Organ.
  • Syndrom: bezeichnet eine Sammlung von Symptomen

Bei SARS handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die im Jahre 2022 das erste Mal in China diagnostiziert wurde. Bei einer Infektionskrankheit siedeln kleine Mikroorganismen im Körper der Betroffenen. Dort vermehren sie sich und lösen verschiedene Beschwerden aus. Bei den Organismen, die zum SARS führen, handelt es sich um sogenannte Beta-Coronaviren. Von diesen Viren existieren verschiedene Typen. Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung, der sogenannten Inkubationszeit, vergehen in der Regel zwischen zwei und sieben Tagen. Ab dem Auftreten von Beschwerden gelten die Betroffenen als ansteckend.

Die Ansteckung erfolgt als Tröpfchen-Infektion, also beispielsweise über das Husten und Niesen. Dabei können infektiöse Partikel unter Umständen mehrere Zentimeter bis Meter überwinden. Die Viren sind nach neueren Erkenntnissen zudem dazu fähig, bis zu 24 Stunden außerhalb des menschlichen Körpers, zum Beispiel auf Gegenständen, zu überleben.

Wissenswert

Es gab erst einen größeren Ausbruch der Erkrankung in den Jahren 2002 und 2003 von China ausgehend. Diese SARS-Pandemie, die sich fast weltweit ausbreitete, betraf rund 8.000 Erkrankungen und forderte über 1.000 Todesopfer. Am 12. März 2003 stufte die Weltgesundheits-Organisation (WHO) SARS als weltweite Bedrohung ein. 2019 kam es zum Ausbruch einer weiteren Pandemie, verursacht durch SARS-COV2. SARS-COV2 ruft die COVID19-Erkrankung hervor.

Was sind die Symptome bei SARS?

Ungefähr zwei bis sieben Tage nach der Ansteckung mit dem relevanten Virus, zeigen sich bei dem Patienten in der Regel die ersten Beschwerden. Diese Beschwerden lassen oftmals auf eine Erkältungskankkeit oder eine Grippe schließen. Man spricht in diesem Zusammenhang von grippeähnlichen Symptomen. Zu den dabei wichtigsten Beschwerden zählen ausgeprägte Kopf- und Gliederschmerzen und Schmerzen in der Muskulatur. Außerdem entwickeln die Infizierten binnen kurzer Zeit Fieber mit Temperaturen von mehr als 38 Grad Celsius. Weitere Anzeichen für eine Infektion stellen trockener Husten , Appetitlosuskeit und Schüttelfrost dar. Die betroffenen Personen fühlen sich allgemein sehr schlapp und müde.

Diese grippeähnlichen Beschwerden halten in der Regel über einen Zeitraum von ungefähr einer Woche an. Ab der zweiten Krankheitswoche, kommen dann für das SARS typische Symptome hinzu. Die Infizierten plagt dann vor allem ein schwerer, trockener Husten . Darüber hinaus leiden sie gewöhnlich unter ausgeprägter Luftnot. Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Patienten leiden zudem an starken Durchfällen.

Hinweis

Viele Patienten entwickeln eine schwere Lungenentzündung (Pneumonie) und müssen stationär behandelt werden. Vorrangig kommt es zu einer sogenannten atypischen Lungenentzündung (atypische Pneumonie).

Wie wird SARS diagnostiziert?

Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen des SARS umfasst in der Regel mehrer Schritte. Zu Beginn findet ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten die von dem betroffenen Patienten wahrgenommenen Beschwerden so genau wie möglich beschrieben werden.

Darüber hinaus ist es besonders wichtig möglicherweise bestehende Begleitsymptome zu benennen und zu prüfen, ob diese mit dem SARS in Zusammenhang stehen können oder ob die Zusammenschau aller vorliegenden Beschwerden eher auf eine andere Erkrankung hindeutet. Außerdem spielen die Krankengeschichte des Betroffenen und dessen Familienanamnese in der Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Arthrose eine entscheidende Rolle. Zudem sollte während des Gesprächs erfragt werden, ob sich der Patient in den letzten Monaten im Ausland aufgehalten hat.

Während des Arzt-Patienten-Gesprächs stellt der Arzt unter anderem folgende Fragen:

  • Seit wann fühlen Sie sich krank?
  • Haben Sie Fieber?
  • Haben Sie Muskelschmerzen?
  • Leiden sie an Husten oder anderen Erkältungssymptomen?
  • Bekommen Sie gut Luft?
  • Waren Sie in letzter Zeit im Ausland?

Im Anschluss an die Anamnese findet eine orientierende körperliche Untersuchung statt. Bei den Verdacht auf das Vorliegen des SARS spielen die Lunge und die Atemwege eine entscheidende Rolle. Da bedeutet, dass vor allem die Lunge auskultiert und perkutiert werden sollte. Auf diese Weise kann der Arzt möglicherweise vorliegende Veränderungen schnell als solche erkennen. Auch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs, das sogenannte Röntgen-Thorax, kann dabei helfen mögliche krankhafte Prozesse zu entdecken. Das SARS wird in der Regel bereits wenige Tage nach der Infektion in der Lunge sichtbar. Außerdem wird bei dem erkrankten Patienten die Körpertemperatur gemessen.

Zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose SARS wird dem betroffenen Patienten zudem eine Blutprobe abgenommen und in einem Speziallabor unter hohen Sicherheitsbedingungen untersucht. Das Virus wird bei dieser diagnostischen Maßnahme mit einem Verfahren, das das Erbgut direkt nachweisen kann, untersucht. Alternativ kann das Blut des Patienten auch auf spezifische Antikörper hin untersucht.

Manche Formen des für das SARS verantwortlichen Virus lassen sich zudem mit einem Abstrich aus dem Rachen und/oder der Nase nachweisen.

Therapie bei SARS

Insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Ausbruch von COVID-19-Infektionen wird gegenwärtig (Stand Januar 2022) an der Entwicklung zahlreicher Medikamenten und Impfungen geforscht. Bis zum Ausbruch der Pandemie gab es keine speziellen wirksamen Medikamente gegen das SARS.

Die Hauptaufgabe in der Behandlung des SARS ist die Linderung der Beschwerden und die Aufrechterhaltung der wichtigen Körperfunktionen. Das Fieber kann zum Beispiel mit verschiedenen fiebersenkenden und entzündungshemmenden Arzneimitteln gestillt werden. Dazu eignen sich vor allem die Substanzen Paracetamol und Ibuprofen . Oftmals ist es zudem notwendig, Flüssigkeitsverluste mit Hilfe von Infusionen auszugleichen. Diese Maßnahme ist vor allem bei Patienten, bei denen das SARS mit starken Durchfällen einher geht.

Darüber hinaus dann eine Behandlung mit Interferon Alpha eingeleitet werden. Diese Behandlung unterstützt den Heilungsprozess bei SARS. Bei den Interferonen handelt es sich um Eiweiße, die auch vom Körper selbst gebildet werden. Sie unterstützen das körpereigene Immunsystem vor allem bei der Bekämpfung von Viren.

Viele Patienten benötigen eine Sauerstoff-Therapie. Bei schwerem Verlauf kann eine künstliche Beatmung notwendig werden. Oft ist eine intensiv-medizinische Behandlung notwendig. Um weitere Ansteckungen zu vermeiden, werden die Betroffenen isoliert.

Achtung

Außerdem ist es bei dem SARS besonders wichtig, eine Ausbreitung zu unterbinden. Aus diesem Grund sind infizierte Personen und deren enge Kontakte umgehend zu isolieren.

Wie ist die Prognose bei SARS?

Bei den SARS-Infektionen handelt es sich überwiegend um gefährliche Erkrankungen, die oft intensiv-medizinisch behandelt werden müssen. Aufgrund der aktuell rasanten Varianten-Entwicklung und der anhaltenden SARS-COV2-Pandemie (Stand Januar 2022) sind an dieser Stelle keine speziellen Aussagen zur Prognose möglich.

Wie kann man SARS vorbeugen?

Eine weitere SARS Ausbreitung sollte unter allen Umständen vermieden werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich an die gegenwärtig geltenden Hygienemaßnahmen zu halten und gewissenhaft mit sich und seinen Mitmenschen umzugehen.

Vorbeugende Maßnahmen sind das Meiden von Kontakt zu Erkrankten. Erkrankte sollten sich isolieren und auch im Krankenhaus von anderen Patienten getrennt behandelt werden. Das Tragen von medizinischen Atem-Schutz-Masken wie OP-Masken und FFP2-Masken kann das Verbreitungs-Risiko reduzieren. Je nach Beschaffenheit der Maske kann auch das eigene Ansteckungs-Risiko sinken. Gegen die Erkrankungs-Variante SARS-COV2 gibt es inzwischen verschiedene Impfungen, die Schutz-Möglichkeiten bezüglich der Ansteckung bieten. Diese senken speziell auch die Wahrscheinlichkeit schwere Symptome zu entwickeln.

Die wohl wichtigste Maßnahme neben Abstand, Isolation und dem Tragen von Schutzmasen ist eine regelmäßige und ordentliche Hygiene der Hände. Das bedeutet, dass die Hände mehrmals täglich mit Wasser und Seife gründlich gereinigt werden müssen. Im Anschluss daran sollte zudem eine Desinfektion der Hautoberfläche erfolgen.

Hinweis

Die zur Zeit verfügbare Impfung dient lediglich dazu den Krankheitsverlauf abzumildern. An einem Impfstoff, der die Infektion im Ganze verhindert, wird zur Zeit gearbeitet.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer SARS

Gegen grippe-ähnliche Symptome wie hohes Fieber können kühle Waden-Wickel hilfreich sein. Bett-Ruhe kann ebenfalls helfen, den Genesungs-Prozess zu beschleunigen. Besonders bei Fieber sollte man auch auf eine reichliche Flüssigkeits-Zufuhr achten, bevorzugt in Form von Kräuter-Tees und Wasser. Eine ausgewogene Ernährung und Lebensmittel wie Ingwer, allgemein frisches Obst und Gemüse können das Immun-System unterstützen.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer SARS

SARS kann bei den Erkrankten zu schweren Beeinträchtigungen der Lunge führen. Außerdem kommt es im Zuge der Erkrankung häufig um sogenannten Long-Covid-Syndrom. Für die Betroffenen haben diese Folgen und Komplikationen in der Regel die Notwendigkeit für eine langfristige Behandlung. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich weder die Lungenschäden noch andere krankheitsbedingte Schäden zurück bilden.

Zusammenfassung

SARS steht für das Schwere Akute Atemwegs-Syndrom, oder auch für Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom.

Die Buchstaben bilden ein sogenanntes Akronym, dass heißt jeder Buchstabe steht stellvertretend für ein Merkmal der Erkrankung:

  • Severe: schwerer Verlauf
  • Acute: plötzliches Auftreten der Symptome; im Gegensatz zu chronischen Atemwegs-Erkrankungen (beginnen schleichend)
  • Respiratory: Die Lunge ist hauptsächlich betroffene Organ.
  • Syndrom: bezeichnet eine Sammlung von Symptomen

Aufgrund verschiedene Viren kommt es zu verschieden-schweren Verläufen mit sehr unterschiedlichen Prognosen.

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SARS einfach erklärt

severe acute respiratory syndrome

Betroffene

Organe(e):

Lunge

Häufigkeit

  • Prävalenz: 8.000 Menschen

Risikofaktoren

  • Kontakt zu Infizierten
  • Immunschwäche
  • Vorerkrankungen

Ursachen

  • SARS-Virus

Symptome

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Husten
  • Atemnot

Komplikationen

  • Lungenentzündung
  • Versagen der Atem- und Kreislauffunktion

Diagnose

  • Anamnese
    • Haben sie Fieber?
    • Ist das Fieber plötzlich aufgetreten und schnell angestiegen?
    • Leiden sie an Kopfschmerzen?
    • Leiden sie an Muskelschmerzen?
    • Fühlen sie sich müde und abgeschlagen?
    • Haben sie trockenen Husten?
    • Bekommen sie schlecht Luft?
  • Laboruntersuchung
    • PCR zum RNA-Nachweiß
  • Körperliche Untersuchung
    • Untersuchung von Lunge und Herz, Vitalparameter, Fiebermessung

Differenzial Diagnose

  • Grippe

Therapie

  • Symptomatische Therapie
  • Isolation

Präventionsmaßnahmen

  • Maske tragen
  • Allgemeine Hygienemaßnahmen

Mögliche Vorsorgemaßnahmen

  • Impfung

Prognose

  • Mortalität: 10%

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