Die Salmonellose oder Salmonellenvergiftung ist eine Entzündung des Darms (Enteritis), welche durch Bakterien der Gattung Salmonella enterica hervorgerufen wird. Sie ist neben der Campylobacter-Enteritis die am häufigsten auftretende bakterielle Darmentzündung in Deutschland.
Salmonellenvergiftungen kommen weltweit vor und treten entweder als sporadische Fälle (beispielsweise in Familien) oder als größere Ausbrüche auf.
Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Salmonellenvergiftung?
Die Übertragung von Salmonellen erfolgt meist durch kontaminierte Lebensmittel. Das Hauptreservoir von Salmonellen sind Nutztiere, wobei diese selbst nur selten erkranken. Neben Geflügel-Erzeugnissen sind Erzeugnisse von Rindern und Schweinen die häufigsten Infektionswege. Die Salmonellose ist die klassische Lebensmittelinfektion, wobei die Erreger oral (über den Mund) aufgenommen werden und sich daraufhin im vermehren.
Das Erregerreservoir für die in Deutschland am häufigsten auftretenden Form der Salmonellose sind unzureichend erhitzte Speisen mit Ei beziehungsweise Erzeugnisse mit Rohei.
Auch Lebensmittel, welche primär nicht mit Salmonellen kontaminiert sind, können durch den Kontakt mit infizierten Lebensmitteln oder durch den Kontakt zu kontaminierten Oberflächen kontaminiert werden (sogenannte "Kreuzkontamination").
Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch kann manchmal bei mangelhaften, hygienischen Bedingungen im Krankenhaus auftreten. Diese nosokomialen Infektionen werden häufig von multiresistenten Salmonellen-Gattungen hervorgerufen und sind dementsprechend auch häufig schwer zu therapieren.
Was sind die Symptome einer Salmonellenvergiftung?
Die typischen Symptome treten nach einer Inkubationszeit von etwa 8-48 Stunden auf und beinhalten neben wässrigen Durchfällen, Übelkeit, Erbrechen und krampfartigen . Häufig tritt im Zuge der Infektion zudem leichtes auf.
Die Symptome bestehen oft über eine Dauer von mehreren Tagen. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Ausbreitung der Infektion auf andere Organe kommen.
Prinzipiell kann hiervon jedes Organ betroffen sein, wobei es besonders häufig zu Abszessen, septischen Arthritiden, Gallenblasenentzündungen, Hirnhautentzündungen oder zu Lungenentzündungen kommt.
Wie wird die Salmonellenvergiftung diagnostiziert?
Der Erregernachweis von Salmonellen erfolgt in der Regel aus Stuhl, Erbrochenem oder aus verdächtigen Lebensmitteln. Die Indikation für eine mikrobiologische Stuhldiagnostik sind länger als 3 Tage anhaltende Durchfälle, sichtbares oder ein Krankenhausaufenthalt.
Bei einem Verdacht auf eine systemische Erkrankung (eine Erkrankung, die neben dem Darm auch andere Körperabschnitte betrifft) ist die Abnahme von bakteriellen Blutkulturen indiziert.
Therapie bei Salmonellenvergiftung
Bei leichten beziehungsweise mittelschweren Salmonellen-Infektionen ist keine antibiotische Behandlung angezeigt. Eine antibiotische Therapie ist hier sogar kontraindiziert, da sie die Ausscheidung der Bakterien unnötig verlängern kann. Hier sollte die Behandlung supportiv mit ausreichender Flüssigkeit und gegebenenfalls mit fiebersenkenden Medikamenten erfolgen.
Bei schweren beziehungsweise komplizierten Infektionen mit hohem Fieber, septischen Verläufen, der Beteiligung von anderen Organen, bei älteren Patienten und Patienten mit Immundefekten (beispielsweise Immunsupprimierte oder AIDS-Patienten) ist immer eine antibiotische Therapie angezeigt.
In diesen Fällen sollte eine Behandlung mit einem Antibiotikum der Fluorchinolone (z.B. Ciprofloxacin) mit zweimal 500mg pro Tag für etwa 5-7 Tage durchgeführt werden. In Abhängigkeit der lokalen Resistenzlage ist auch eine Behandlung mit Cotrimoxazol indiziert. Alternative Antibiotika sind Azithromycin, oder Cephalosporine der 3. Generation.
Wie ist die Prognose einer Salmonellenvergiftung?
Die Gesamtletalität (Gesamt-Tödlichkeit) der Salmonellose liegt bei unter 0,1 %. Es sterben vornehmlich ältere sowie immungeschwächte Personen an der Infektion. Meist heilt eine Enteritis durch Bakterien der Spezies Salmonella enterica komplikationslos aus.
Wie kann man einer Salmonellenvergiftung vorbeugen?
Wichtige vorbeugende Maßnahmen sind die Beachtung einer strengen Händehygiene bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, sowie die Verwendung und auch der regelmäßige Wechsel von kochbaren Küchentüchern. Weiters müssen Lebensmittel, welche viel Wasser und Eiweiß enthalten, entweder heiß (über 70°C) oder unterhalb von 10°C (im Kühlschrank) aufbewahrt werden.
Generell sollten tierische Erzeugnisse möglichst schnell verarbeitet werden und Oberflächen, welche mit rohem Fleisch in Berührung kommen, entsprechend gereinigt werden. Eine sichere Abtötung von Salmonellen findet bei Temperaturen über 70°C statt.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Salmonellenvergiftung
Die Nachsorge erfolgt je nach Schwere der Infektion und möglichen langfristigen Komplikationen durch die Beteiligung von Organen (beispielsweise oder Hirnhäute) durch die behandelnde Klinik.
Zusammenfassung
Die Salmonellose ist eine Darmentzündung, welche durch Bakterien der Gattung Salmonella enterica hervorgerufen wird und tritt weltweit auf.
Häufig wird die Infektion durch mangelhaft erhitzte oder ungekühlte Lebensmittel, sowie durch Kreuzkontamination über kontaminierte Oberflächen ausgelöst.
Leichte und mittelschwere Infektionen benötigen in der Regel keine antibiotische Therapie, bei schweren Verläufen und bei immungeschwächten Personen ist jedoch immer eine Therapie mit Antibiotika indiziert.