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Rosacea

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren bei Rosazea?

Unter dem Begriff "Rosacea" bzw. "Rosazea", versteht man eine chronisch entzündliche Erkrankung, die im Bereich des Gesichts lokalisiert ist. Die Rosacea beginnt typischerweise mit der Ausbildung von Hautrötungen, die im weiteren Verlauf mit Gefäßerweiterungen, Bläschen, Knoten und Gewebeneubildungen einhergehen.

Dabei liegen die Beschwerden jedoch nicht dauerhaft vor, denn eine Rosacea verläuft gewöhnlich in Schüben.

Für die von Rosacea Betroffenen, kann diese Hauterkrankung sehr belastend sein, denn neben der kosmetischen Beeinträchtigung, leiden sie auch an starkem Juckreiz und Schmerzen. Führer wurde die Rosacea auch Acne rosacea (Kupferfinnen bzw. Kupferfinnen-Ausschlag oder Rotfinnen, Kupferrose, Kupferakne oder Tuberkulid rosaceaartiges von Lewandowsky) genannt.

Die Rosacea ist weit verbreitet, genaue Angaben hierzu variieren jedoch. Die typische Knollennase der Rosacea wurde unter anderem von Wilhelm Busch im Gedicht "Kritik des Herzens" thematisiert.

Schweregrade

Die Rosacea kann medizinisch in verschiedene Schweregrade, mit dafür typischen Beschwerden, eingeteilt werden.

Zu diesen Schweregraden zählen:

In der Regel beginnt die Hauterkrankung mit plötzlich erscheinenden, flüchtigen Rötungen im Bereich der Wangen, der Nase, des Kinns und der Stirn. Die Augen werden davon zumeist ausgespart. Zu diesem Zeitpunkt spricht man von der Rosacea-Diathese, beziehungsweise der Vorstufe der Erkrankung.

Im weiteren Verlauf, geht die Rosacea in den Schweregrad 1 (Rosacea erythematosa-teleangiectatia) über. Das bedeutet, dass neben den Hautrötungen auch Gefäßerweiterungen, sogenannte Teleangiektasien, auftreten.

Die Gesichtshaut der betroffenen Personen zeigt sich als zunehmend trocken und schuppig. Schon beim 1. Schweregrad, kann es zu mitunter starkem Juckreiz kommen.

Bei einer Rosacea des 2. Schweregrades (Rosacea papulopustulosa), treten zusätzlich zu den bisher genannten Beschwerden, Bläschen und Knötchen auf.

Bis die Erkrankung in den Schweregrad 3 (Glandulär-hyperplastische Rosacea) übergeht. Es kommt dann zu typischen Vergrößerungen der Talgdrüsen und des Bindegewebes und zur Bildung knolliger Wucherungen, sogenannte Phyme.

Sonderformen der Rosacea

Neben der klassischen Rosacea, gibt es zudem einige Sonderformen, die jedoch vergleichsweise selten auftreten.

Bei dieser Form ist auch das Auge betroffen.

Bei dieser Form sind die, für die Rosacea typischen, Symptome besonders stark ausgeprägt.

Entsteht, wenn ein langer Behandlungsversuch mithilfe von Antibiotika keine Besserung der Beschwerden herbeiführt. In diesen Fällen wurden alle bakteriellen Erreger, bis auf die gramnegativen Bakterien, abgetötet.

Kann nach dem Absetzen der Medikamente, wenn eine gewöhnliche Rosacea mit Steroiden wie Kortison behandelt wurde, entstehen. Aus diesem Grund sollte die Rosacea nur in Ausnahmefällen mit Glukokortikoiden therapiert werden.

Die genaue Ursache für die Entstehung der Rosacea ist bis heute nicht abschließend geklärt. Man weiß jedoch, dass mehr als 80 Prozent der Betroffenen beim erstmaligen Auftreten der Hauterkrankung älter als 30 Jahre sind. Männern fällt die Erkrankung überwiegend zwischen dem 76. und 80. Lebensjahr auf, Frauen zwischen dem 61. und 64. Lebensjahr.

Was sind die Symptome bei Rosacea?

Es kommt zur krankhaften Erweiterung von Blutgefäßen im Gesicht der Betroffenen. Das wird als Rötung der Gesichtshaut deutlich. Provoziert werden, kann diese Röte bei Erkrankten auch durch Stress, Alkohol, Nikotin, Koffein, UV-Licht und extreme Temperaturen.

Außerdem kommt es zu Entzündungen im Bereich der Haarwurzeln (Haarfollikel). Eine Entzündung (Inflammation) ist eine Reaktion des Körpers auf schädliche Reize. Dabei kommt es zu Schmerzen, Rötung, Schwellung, Überwärmung und Funktions-Einschränkung der betroffenen Region.

Die Beschwerden beginnen meist im Bereich der Gesichtshaut und können sich im Verlauf bis hinter die Ohren und neben das Brustbein ausbreiten.

Darüber hinaus kommt es zu einer Vergrößerung der Talgdrüsen. Jedes Haar ist in einer kleinen Haut-Einstülpung verankert, an denen sich Talgdrüsen befinden. Die Talgdrüsen stellen Fette für die Haut her. Dieser Talg soll verhindern, dass die Haut austrocknet.

Symptome im Überblick

Die Erkrankung verläuft schubweise. Nach Symptombeginn mildern sich die Beschwerden meist zuerst. Später bleiben sie dann dauerhaft bestehen.

Flüchtige, häufig anfallsartige lila-rötliche Gesicht-Röte (Flushing).

(lateinisch Rosacea erythematosa)

Über Stunden und Tage:

  • Gesichts-Röte durch Erweiterung der Blutgefäße
  • anhaltende Rötungen der Haut und oberflächliche Erweiterungen der Blutgefäße (Teleangiektasien)

(lateinisch Rosacea papulopustulosa)

  • violette Knötchen (Papeln),
  • eitergefüllte Bläschen (Pusteln)
  • Rötungen der Haut (Erythem)

(lateinisch Phymatöse oder glandulär-hyperplastische Rosacea)

  • entzündliche, großflächig auftretende Knoten
  • verstärktes Wachstum (Diffuse Hyperplasie) von Bindegewebe und Talgdrüsen
  • vergrößerte, knollenartig erscheinende Nase (Knollennase, Pfundsnase, Blumenkohlnase und Kartoffelnase), die fast ausschließlich Männer betrifft (Rhinophym)
  • gleichartige Veränderungen auch an Ohr (Otophym), Nasenwurzel (Metophym) oder Kinn (Gnatophym) möglich

Wie wird Rosacea diagnostiziert?

Untersuchungen im Überblick

Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen der Rosacea gliedert sich in verschiedene Schritte.

Einer der wichtigsten Schritte in der Diagnostik der Rosacea stellt das sogenannte Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) dar. Dabei sollte der betroffene Patient genau schildern, unter welchen Beschwerden er leidet und seit wann sich diese eingestellt haben.

Darüber hinaus ist es besonders wichtig möglicherweise vorhandene Begleitsymptome zu benennen und zu prüfen, ob diese in Zusammenhang mit Rosacea stehen können oder ob die Zusammenschau der Beschwerden eher auf eine der Differenzialdiagnosen hindeuten.

Im Zuge des Arzt-Patienten-Gesprächs werden zudem verschiedene Fragen bezüglich der Krankengeschichte und der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten gestellt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es bei der Diagnostik bei Verdacht auf das Vorliegen einer Rosacea nicht nur darum geht, diese Erkrankung zu beweisen. Die Diagnose-Stellung kann unheimlich erleichtert werden, wenn stattdessen erst einmal die anderen möglichen Krankheiten ausgeschlossen werden.

Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch findet die körperliche Untersuchung statt. Im Rahmen dieser Untersuchung inspiziert der Arzt die Haut des Patienten und achtet dabei auf Auffälligkeiten. Im Falle der Rosacea fallen dabei typischerweise ausgeprägte Hautrötungen und erweiterte Gefäße auf.

In einigen Fällen ist es außerdem zielführend, wenn der Arzt eine Gewebeprobe aus den betroffenen Bereichen annimmt und diese im Labor untersuchen lässt. Bei diesem diagnostischen Verfahren spricht man von einer sogenannten Biopsie.

Nach der Entnahme können die Proben unter dem Mikroskop genauer betrachtet werden. Auf diese Weise lassen sich ähnliche aussehende Hauterkrankungen ausschließen. Zudem hilft die mikroskopische Untersuchung dabei, den Schweregrad der Rosacea einzuschätzen.

Differenzialdiagnosen, also Krankheiten, die ähnliche Symptome zeigen können, und daher auch in Betracht für die Diagnose kommen könnten, sind in diesem Fall:

  • Dermatitis perioralis
  • lupoide Steroidrosazea
  • kleinknotige Sarkoidose
  • Lupus miliaris disseminatus faciei

Therapie bei Rosacea

Die Behandlung der Rosacea besteht in der Meidung auslösender oder verstärkender Faktoren wie Reibung, Stress, Alkohol, Nikotin, Koffein, UV-Licht und extreme Temperaturen. Ab Stadium I können auch Medikamente, wie Metronidazol (Antibiotikum) zur Anwendung auf der betroffenen Haut zum Einsatz kommen. 

Ab Stadium II wird in der Regel eine Therapie des ganzen Körpers mit Tetracyclin (Antibiotikum) oder Isotretinoin (Vitamin A-Abkömmling) (Stadium II–III) empfohlen.

Eine dauerhafte Beseitigung der Äderchen ist durch Laser-Behandlungen möglich. Dabei werden die erweiterten Blutgefäße verschlossen. Dann sind sie in der Regel nicht mehr sichtbar.

Die Knollennase (Rhinophym) kann durch chirurgische Abtragung, z.B. durch Abschleifen oder mit dem Kohlenstoff-Dioxid-Laser, behandelt werden.

Achtung

Lupoide (rotbräunliche) Rosacea spricht auf Therapie-Versuche häufig nicht an.

Bei jeder Rosacea muss routinemäßig eine augenärztliche Untersuchung/ Mitbehandlung erfolgen.

Wie ist die Prognose bei Rosacea?

Komplikationen im Überblick

Die Rosacea heilt in der Regel nicht aus, sie verläuft chronisch. Beschwerden bestehen dauerhaft. Komplikationen, die durch eine Rosacea-Erkrankung auftreten können, werden im Folgenden dargestellt:

  • häufig: Bindehaut-Entzündung (Konjuktivitis)
  • häufig: Entzündung der Augenlider (Blepharitis )
  • selten: Hornhaut-Entzündung des Auges (Keratitis)
  • Auftreten kleiner, brauner, rotbrauner oder rötlicher, 0,2 bis 0,3 Zentimeter großer Knötchen (Papeln), insbesondere um Mund und Augen, meist dauerhaft bleibend (chronisch)
  • Die Papeln können glatt sein, schuppig oder schuppig-krustig. Sie können mit anderen Papeln "zusammenfließen". Können ohne weitere Rosaceazeichen wie Erytheme oder Flush auftreten
  • Histologisch tuberkuloide Granulome
  • betrifft Männer und Frauen zu gleichen Anteilen
  • trifft häufig erstmalig zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf

Lupoide (rotbräunliche) Rosazea spricht auf Therapie-Versuche häufig nicht an. Daher ist hier die Prognose insofern schlechter, als dass eine Ausheilung unwahrscheinlich ist.

Die Rosacea verläuft bei Männern meist schwerer als bei Frauen. Insbesondere ist das Stadium III der Rosacea (phymatöse Rosazea) bei Frauen nur selten zu beobachten.

Nachweisbar ist ein Zusammenhang zwischen Rosacea und Migräne . Außerdem kommt es bei Rosacea häufiger zu neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multipler Sklerose und Morbus Alzheimer .

In einer Studie konnte gezeigt werden, dass bei Frauen mit Rosacea ein signifikant erhöhtes Risiko für Schilddrüsen-Krebs (60 %), Krebs der Bronchien, und eine bestimmte Art von Hautkrebs (Basalzellkarzinom - 50 %) besteht.

Wie kann man Rosacea vorbeugen?

Die Gesichtshaut der Rosacea-Patienten, reagiert besonders empfindlich auf chemische und physikalische Reize. Vorbeugend sollte versucht werden, solche Reize zu meiden (wie zum Beispiel Reibung, Stress, Alkohol, Nikotin, Koffein, UV-Licht und extreme Temperaturen).

Irritierend oder verstärkend auf die Beschwerden wirken Anwendungen wie stark reizende Seifen und alkoholische Tinkturen. Schälmittel und ätzende Salben sollten gemieden werden.

Hinweis

Sonnenlicht wirkt ebenfalls häufig krankheitsverschlechternd.

Lichtschutzmittel wie lange Bekleidung oder das allgemeine Meiden direkter Sonnen-Einwirkung ist zu empfehlen. Gegenüber den weitverbreiteten chemischen Sonnenschutzmitteln wie Sonnen-Cremes oder Sprays, empfehlen sich vor allem physikalische Lichtschutzfilter.

Alternativ gibt es breit wirksame Sonnenschutz-Cremes mit LSF 50, wenn möglich, mit Schutzwirkung gegen UVB und UVA sowie Infrarot.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Hausmittel bei Rosacea

Es gibt sogenannte Gesichts-Massage-Behandlungen nach Sobye. Diese werden heute nur noch sehr selten durchgeführt. Bei dieser Form der Gesichts-Massage wird morgens und abends mit kreisenden Bewegungen über die Nase, die Wangen und die Stirn gefahren.

Empfehlungen zur Nachsorge bei Rosacea

Da die Rosacea chronisch verläuft, ist in der Regel eine dauerhafte Kontrolle und Behandlung nötig. Kam es zu Komplikationen, können zusätzliche Untersuchungen und Behandlungs-Termine nötig werden.

Außerdem sollte das erhöhte Aufkommen oben genannter Erkrankungen beachtet werden. Betroffene sollten also bei künftigen Arztbesuchen die Rosacea-Erkrankung erwähnen, damit sie in die Überlegung der Ärzte einbezogen werden kann.

Worauf besonders zu achten ist

Für Menschen, die an Rosacea leiden, ist es nicht immer so einfach ihre Haut richtig zu pflegen. Eine, auf die Erkrankung ausgerichtete, Hautpflege kann jedoch dabei helfen, die medikamentöse Behandlung zu unterstützen.

Wichtig für die Betroffenen ist es zu wissen, dass bestimmte Inhaltsstoffe und die Verwendung der falschen Substanzen, der Haut zusätzlich schaden und auf diese Weise die Symptome verstärken können. Auf derartige Inhaltsstoffe sollte unbedingt verzichtet werden.

Bei der täglichen Hautpflege sollte stets beachtet werden, dass die Haut im Gesicht ausschließlich mit lauwarmem Wasser gewaschen werden darf. Starke Temperaturschwankungen könnten sonst dazu führen, dass sich die vorgeschädigte Haut plötzlich stark rötet und sogenannte Flush auftreten.

Auf die Nutzung von speziellen Peelings, die kleine Hautschüppchen abtragen, muss unter allen Umständen verzichtet werden.

Von Pflege- und Reinigungsmittel, die über Menthol, Kampfer, Natriumlaurylsulfat und/oder Adstringenzien verfügen, sollte vollständig Abstand genommen werden. Auch die Wasserqualität kann einen entscheidenden Einfluss auf das Hautbild eines betroffenen Menschen haben.

Während besonders hartes Wasser das Hautbild schädigen kann, eignet sich weiches Wasser sehr gut für die tägliche Pflege. Nach dem Waschen sollte die Haut umsichtig abgetrocknet werden. Dabei darf sie auf keinen Fall mit dem Handtuch zu fest abgerubbelt werden. Besser ist es, sie lediglich ganz sanft abzutupfen.

Für die besonderen Bedürfnisse der Haut von Menschen, die an Rosacea leiden, eignen sich vor allem sogenannte Wasch-Syndets. Dabei handelt es sich um künstlich hergestellte waschaktive Substanzen, die einen sehr niedrigen pH-Wert von 4,5 bis 5,5 aufweisen und deshalb deutlich sanfter zu der ohnehin beeinträchtigten Haut sind.

Die in der Sonnenstrahlung enthaltenen UV-Strahlen, schädigen die Haut jedes Menschen. Für Personen, die an Rosacea leiden, ist die Gefahr für die Entstehung UV-bedingter Hautschäden aber sehr viel größer als für gesunde Menschen. Aus diesem Grund sollten Betroffene ihre Haut besonders gut vor starker Einstrahlung schützen.

In den Monaten April bis September sollte direkte Sonneneinstrahlung nach Möglichkeit gänzlich gemieden werden. Besuche im Solarium sind für Menschen, die an Rosacea leiden, absolut tabu, da das künstliche UV-Licht die ohnehin angegriffene Haut enorm in Mitleidenschaft ziehen kann.

Natürlich ist es schwierig und nicht immer möglich, Sonneneinstrahlung gänzlich aus dem Weg zu gehen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für die Betroffenen stets Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (nach Möglichkeit 50+) aufzutragen.

Dabei sollten Sonnenschutzmittel mit Titandioxid oder Zinkoxid verwendet werden. Für Patienten mit Rosacea geeignete Mittel können über die Apotheke erworben werden.

Zwischen Hautcremes, -salben und -lotionen gibt es einen entscheidenden Unterschied in puncto Wasser- und Fettgehalt. Während eine Salbe relativ fest ist und überhaupt kein Wasser enthält, steigt der Wassergehalt bei einer Creme deutlich an. Das meiste Wasser enthalten Lotionen. Aus diesem Grund wird eine Lotion auch als Öl-in-Wasser-Emulsion bezeichnet.

Wenn die Haut durch Rosacea beeinträchtigt ist, sollte auf Produkte mit besonders hohem Wasseranteil geachtet werden. Betroffene sollten demnach auf Salben verzichten und eher zu Cremes oder Lotionen greifen.

Cremes und Lotionen sind aufgrund des vergleichsweise niedrigen Fettgehalts nicht dazu in der Lage einen Fettfilm, der letztendlich die Poren verstopft, auf der Haut zu hinterlassen. Auch bei Cremes und Lotionen sollte auf verschiedene Inhalts- und vor allem Duftstoffe verzichtet werden.

Auch Menschen, die an Rosacea leiden, können unter bestimmten Umständen Make-up verwenden. Um die Haut aber nicht unnötig zu reizen, sollte dabei auf einige Dinge geachtet werden.

Besonders wichtig ist, dass die verwendeten Produkte absolut frei von Inhaltsstoffen sind, die die ohnehin erkrankte Haut reizen können. Vor allem auf Menthol, Kampfer, Natriumlaurylsulfat und Adstringenzien muss unbedingt verzichtet werden.

Darüber hinaus kann die Erkrankung verschlimmert werden, wenn das verwendete Make-up die Talgdrüsen verstopft. Aus diesem Grund muss unbedingt darauf geachtet werden, dass dies nicht geschieht.

Außerdem spielt es bei der Auswahl der Kosmetika eine entscheidende Rolle, wie sich diese von der Haut entfernen lassen. Für Personen, die an Rosacea leiden, eignet sich stark deckendes Make-up aus diesem Grund nicht.

Denn stark deckende Kosmetika, lassen sich in den meisten Fällen derart schwer entfernen, dass sie letztendlich Hautirritationen hervorrufen.

Für Betroffene gibt es spezielles Rosacea-Make-up, das dazu in der Lage ist, die durch die Hauterkrankung hervorgerufenen Hautrötungen zu überdecken, ohne die Hautoberfläche zusätzlich zu schädigen. Rosacea-Make-up lässt sich zudem besonders einfach entfernen.

Das sogenannte Rhinophym ist ein besonderes Symptom bei Menschen, die an Rosacea leiden. Es tritt vor allem dann auf, wenn die Erkrankung einen schweren Verlauf annimmt.

Bei einem Rhinophym handelt es sich um eine Wucherung im Bereich des Bindegewebes und der Talgdrüsen der Gesichtshaut. Bei den Betroffenen entwickelt sich eine deutlich vergrößerte Nase, die landläufig auch als Knollennase oder Kartoffelnase bezeichnet wird.

Ein Rhinophym kann sowohl medikamentös als auch operativ behandelt werden. Vor allem durch eine chirurgische Therapie kann das Erscheinungsbild der betroffenen Gesichtshaut in der Regel deutlich verbessert werden.

Es kann aber immer dazu kommen, dass sich dieses besondere Symptom der Rosacea erneut entwickelt.

Zusammenfassung

Die Rosacea ist eine häufige Hauterkrankung. Am eindrücklichsten ist die Knollennase, die eher Männer betrifft. Die Erkrankung verläuft chronisch und tritt häufiger mit verschiedenen anderen (vor allem neurologischen) Erkrankungen auf.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Das ist noch nicht abschließend geklärt. Zusammenhänge mit Fehlregulationen des eigenen Immunsystems aber auch mit bestimmten Milben werden diskutiert.

Die Rosacea wird beispielsweise verschlimmert durch Reibung, Stress, Alkohol, Nikotin, Koffein, UV-Licht und extreme Temperaturen.

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Rosacea einfach erklärt

Rosazea

Häufigkeit

  • 2-5 % der Erwachsenen in Deutschland
  • Manifestationsalter: ca 30 Jahre
  • Männer = Frauen

Risikofaktoren

  • UV-Strahlung
  • extreme Temperaturen
  • Kosmetika
  • Stress
  • Hautkrebs
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • extremes Übergewicht
  • Waschlotionen mit alkalischem ph-Wert
  • Kaffee und Tee
  • Alkoholkonsum
  • Nikotinkonsum
  • Medikamente

Ursachen

  • bislang nicht abschließend geklärt
  • genetische Veranlagung
  • immunologische Faktoren
  • mikrobakterielle Faktoren
  • neurologische Faktoren

Symptome

  • Hautveränderungen im Gesicht
  • Juckreiz
  • Brennen
  • Gefäßerweiterungen
  • trockene Haut
  • Bläschen
  • Pusteln
  • Wucherungen (Phyme)

Komplikationen

  • Entzündung der Regenbogenhaut (Iritis, Iridozyklitis)
  • Entzündung des Lidrandes (Blepharitis)
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
  • Entzündung der Hornhaut (Keratitis)
  • Erblindung
  • Gesichtentstellung

Diagnose

  • Blickdiagnose
    • Hautrötungen, erweiterte Gefäße etc.
  • Biopsie
    • zum Ausschluss ähnlich aussehender Hauterkrankungen

Differenzial Diagnose

  • Akne
  • Furunkel

Stadien

  • 1 Rosacea erythematosa-teleangiectatica; Erytheme und Teleangiektasien, Pat. verspürt Brennen und Juckreiz
  • 2 Rosacea papulopustulosa; Auftreten von Papeln, Pusteln, Erythem und ggf. Lymphödemen.
  • 3 Glandulär-hyperplastische Rosacea; entzündliche, großflächig auftretende Knoten und eine diffuse Bindegewebs-, und Talgdrüsenhyperplasie, Auftreten von Phymen (z.B. Rhinophym)

Therapie

  • Medikamente
  • Laserbehandlung
  • Photodynamische Therapie (PDT)
  • Ernährungsumstellung

Präventionsmaßnahmen

  • Extreme Hitze oder Kälte meiden
  • Scharfe Gewürze und Speisen meiden
  • Bestimmte Medikamente wie gefäßerweiternde Mittel meiden
  • Hautverletzungen umgehend behandeln
  • Verzicht auf Kosmetika oder hautreizende Seifen
  • Verzicht auf Alkohol

Mögliche Vorsorgemaßnahmen

  • Extreme Hitze oder Kälte meiden
  • Scharfe Gewürze und Speisen meiden
  • Bestimmte Medikamente wie gefäßerweiternde Mittel meiden
  • Hautverletzungen umgehend behandeln
  • Verzicht auf Kosmetika oder hautreizende Seifen
  • Verzicht auf Alkohol

Prognose

  • Chronischer und schubförmiger Verlauf
  • Erkrankung nicht vollständig heilbar

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