Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Prostatitis?
Die Prostatitis ist eine Entzündung der Prostata (Vorsteherdrüse). Die Prostata ist eine Drüse des Mannes, sie liegt zwischen Harnblase und Penis. Sie produziert ein wichtiges Sekret, welches ein Drittel des Ejakulat-Volumen ausmacht. Bei einer akuten Prostatitis steigen Keime über die Harnröhre hoch in die Harnblase und Prostata.
Oft handelt es sich dabei um Keime, die natürlicherweise in unserem vorkommen. Aber auch Keime sexuell übertragbarer Erkrankungen (z.B. Keime der Chlamydien-Infektion) können eine Prostatitis und einen Harnwegsinfekt verursachen.
Wenn die Beschwerden länger als drei Monate andauern, spricht man von einer chronischen Prostatitis. In manchen Fällen können keine Keime nachgewiesen werden, man spricht dann von einem chronischen Beckenschmerzsyndrom. In diesem Fall kann die Behandlung erschwert und die Beschwerden langanhaltend sein.
Was sind die Symptome einer Prostatitis?
Typischerweise klagen Betroffene über starke Schmerzen am Damm, vor allem im Sitzen. Der Damm ist die Region zwischen Hodensack und After. Zusätzlich können Schmerzen bei der Darmentleerung auffallen.
Die Prostatitis kann auch von einem Harnwegsinfekt begleitet werden, Betroffene können dann über und Wasserlassen von nur kleinen Urinmengen klagen.
Zusätzlich kann das Gefühl auftreten, die Blase sei nach dem Wasserlassen nicht richtig entleert. In manchen Fällen tritt außerdem noch , Schüttelfrost und Abgeschlagenheit auf.
Wie wird die Prostatitis diagnostiziert?
Zu jeder Diagnosestellung gehört das ärztliche Gespräch und die körperliche Untersuchung. Bei unklaren Beschwerden kann die Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm (digitale rektale Untersuchung) hilfreich sein.
Zusätzlich wird der Urin des Betroffenen auf Keime und Entzündungszeichen untersucht. Wenn die Urinprobe keinen Keimnachweis ergibt, kann alternativ auch eine Ejakulatprobe auf Keime untersucht werden. Weitere Mittel zur Diagnosestellung sind die Bildgebung mittels Ultraschall sowie eine Blutuntersuchung.
Therapie bei Prostatitis
Die Therapie der akuten Prostatitis besteht in der Gabe eines Antibiotikums für 4-6 Wochen. In manchen Fällen kann es hilfreich und als entlastend empfunden werden, einen Harnblasenkatheter durch die Bauchwand anzulegen. Bessern sich die Beschwerden nicht, muss eine erneute Keimsuche erfolgen und gegebenenfalls auf ein anderes Antibiotikum ausgewichen werden.
Bei der chronischen Prostatitis und dem chronischen Schmerzsyndrom können neben dem Antibiotikum noch andere Therapien in den Einsatz kommen. Dazu gehören medikamentöse Therapien, aber auch operative Therapie.
Diese sind abhängig von der Ursache der Prostatitis. Kann keine Ursachen gefunden werden oder bisherige Therapien nicht zufriedenstellend, können verschiedene andere Therapieansätze (z.B. Akupunktur, Osteopathie, Beckenbodenrelaxation) zum Einsatz kommen.
Wie ist die Prognose einer Prostatitis?
Die akute Prostatitis heilt in der Regel ohne Komplikationen aus, Betroffene sind danach meistens komplett beschwerdefrei. Die chronische Prostatitis und das chronische Beckenschmerzsyndrom können nach der richtigen Therapie ebenfalls ausheilen.
Bei diesen Krankheitsbildern kann es jedoch auch vorkommen, dass die Beschwerden trotz Therapie anhalten. In diesen Fällen können alternative Therapien (z.B. Akupunktur, Beckenbodenübungen, Osteopathie) hilfreich sein.
Wie kann man einer Prostatitis vorbeugen?
Zur Vorbeugung der Prostatitis gehört allgemein eine gute, körperlich Hygiene im Genitalbereich. So sollte nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten gewischt werden, um eine Verschmutzung der Harnröhre mit Darmbakterien zu vermeiden.
Sehr kalte Temperaturen (z.B. langes Sitzen in nasser Badehose) oder sehr warme Temperaturen (z.B. Sitzheizung im Auto) können bei der Entstehung einer Prostatitis beitragen. Auch berichten viele Betroffene, wenige Tage vor der Prostatitis lange Strecken (>50 km) mit dem Fahrrad zurückgelegt zu haben.
Besonders bei Betroffenen, die bereits unter einer Prostatitis litten, können das Vermeiden solche Situationen hilfreich sein, um eine erneute Entzündung zu vermeiden. Außerdem sollte man bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern mit Kondom verhüten, um sich vor sexuell-übertragbaren Krankheiten (z.B. ) zu schützen
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Prostatitis
Betroffene sollen ausreichend trinken, um einen „spülenden“ Effekt auf die Harnblase und Prostata zu fördern. Da enge Bekleidung die Genitalregion reizen kann, sollte lockere Unterwäsche getragen werden.
Es gibt verschiedene alternativmedizinische Ansätze (z.B. Eigenbluttherapie, Schröpfen), zu denen es jedoch keine ausreichende Datenlage oder Studien gibt. Diese sind immer nur als Begleittherapie neben einer adäquaten Therapie anzusehen und sollten nur unter ärztlicher Rücksprache erfolgen.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Prostatitis
Nach der Therapie sollte eine ärztliche Kontrolle mit Gespräch, körperlicher Untersuchung und Urinprobe erfolgen. Wenn keine Beschwerden mehr vorliegen und die Proben unauffällig sind, sind in der Regel keine weiteren Termine nötig.
Zusammenfassung
Die Prostatitis ist eine Entzündung der Prostata (Vorsteherdrüse) des Mannes. Betroffene klagen über starke Schmerzen im Dammbereich, es kann auch zu und Schüttelfrost kommen. Die Therapie besteht vor allem in der Gabe eines Antibiotikums.