Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Unter dem Begriff "Prellung" (Kontusion) versteht man eine geschlossene Verletzung, die durch stumpfe Gewalt, beispielsweise durch einen Schlag, Stoß, Aufprall oder Fall, entsteht. Eine Prellung wird in Abhängigkeit von deren Lokalisation genauer als Knochen-, Muskel-, Augapfel-, Lungen-, Gehirn-, Oberschenkel- („Pferdekuss“), Rippen-, Knie- oder Schulterprellung bezeichnet.
Obwohl das medizinische Fachwort für Prellung Kontusion ist, wird im klinischen Alltag häufig ein Unterschied zwischen diesen Verletzungsformen gemacht. Als Prellung versteht man eine banale und mit Schmerzen verbundene Gewebeschädigung, die keine langfristige Beeinträchtigung zur Folge hat.
Eine Prellung ist von außen nicht sichtbar, es zeigen sich weder Blutungen noch Schwellungen. Das, was man im klinischen Alltag unter der Bezeichnung "Kontusion" versteht, ist hingegen eine starke Prellung, die auch zu Schwellungen und Blutergüssen führt.
Das bedeutet, dass jede Prellung, bei der von außen eine Schwellung ertastet werden kann, als Kontusion bezeichnet wird. Wenn es darüber hinaus zur Zerstörung von Gewebe kommt, spricht man von einer Quetschung.
Bei einer klassischen Prellung kommt es zum Auftreten verschiedener Symptome. In der Regel verursacht die Verletzung beim Betroffenen starke Schmerzen. Bei Bewegung oder Belastung der verletzten Region nehmen die Schmerzen in ihrer Intensität zu. Auch wenn beim Verletzungsgeschehen mitunter starke Kräfte einwirken, geht eine Prellung weder mit Blutungen (Hämatomen), noch mit Schwellungen einher.
Je nach Lokalisation kann mit der Prellung auch eine Einschränkung des gewöhnlichen Bewegungsumfangs einhergehen. Darüber hinaus können die weiteren klassischen Symptome der Prellung je nach Lokalisation der Verletzung variieren. Bei einer Augapfelprellung, kann es beispielsweise neben der Schwellung zu Blutungen im Bereich der Augenlider und Bindehäute kommen. Außerdem kann die Prellung möglicherweise auch das Sehvermögen einschränken und die Augenlinse aus der optischen Achse verlagern.
Auch bei einer Prellung im Bereich des Gehirns (Contusio cerebri) zeigen sich mitunter ganz spezifische Symptome. Je nach Ausmaß der Verletzung tritt beim Betroffenen umgehend eine Bewusstlosigkeit auf. Darüber hinaus kann es zu neurologischen Ausfällen kommen. Zu den häufigsten dieser neurologischen Ausfälle gehören epileptische Anfälle, Riechverlust, Sprach- und/oder Sehstörungen.
Kommt es neben den Schmerzen jedoch zum Auftreten von Hämatomen und Schwellungen, spricht man von einer starken Prellung oder Kontusion.
Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Prellung gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte:
Zuerst findet ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch, bei dem die vom Patienten wahrgenommenen Beschwerden eruiert werden, statt.
Im Anschluss erfolgt gewöhnlich eine körperliche Untersuchung. Bei dieser Untersuchung betrachtet der behandelnde Arzt die verletzte Stelle und tastet sie anschließend ab. Besonders wichtig dabei ist es, auf Schwellungen, Rötungen und Blutergüsse zu achten.
Darüber hinaus prüft der Arzt die betroffene Stelle hinsichtlich möglicher Bewegungseinschränkungen und Druckschmerzhaftigkeit. Sollte die Prellung ein Gelenk betreffen, kann es möglicherweise zur Ausbildung von einem Erguss kommen. Bei einem Erguss wird vermehrt Flüssigkeit in die Gelenkhöhle abgesondert. Wenn zusätzlich Blutgefäße verletzt wurden, kann sich neben der Flüssigkeit auch Blut in der Gelenkhöhle sammeln.
Neben dem Arzt-Patienten-Gespräch und der körperlichen Untersuchung, können verschiedene bildgebende Verfahren dabei helfen, Differenzialdiagnosen einer Prellung auszuschließen. Dabei spielen vor allem die Ultraschall- und Röntgenuntersuchung eine entscheidende Rolle.
Prellungen und Kontusionen treten hauptsächlich an Körperstellen auf, die nur von einer dünnen Hautschicht bedeckt sind. Besonders gefährdet sind der Kopf, die Rippen und das Schienbein. Grundsätzlich kann es sich bei einer derartigen Verletzung nicht bloß und eine Prellung, sondern auch um einen
Alleine anhand der vom Patienten beschriebenen Symptome, lässt sich nicht sicher zwischen Prellung, Kontusion und
Wie lange eine Prellung anhält und wie stark die Schmerzen sind, lässt sich durch den Zeitpunkt des Behandlungsbeginns beeinflussen. Es gibt einige Maßnahmen, die bereits unmittelbar nach dem Geschehnis angewendet werden können. Ziel dieser Erste-Hilfe-Maßnahmen ist es, den Austritt von Blut und Lymphe in das umliegende Gewebe so weit wie möglich zu reduzieren. Die einzelnen Maßnahmen lassen sich anhand der sogenannten PECH-Regel einfach merken:
Pause: Auch nach Abklingen der Schmerzen, sollte über einige Tage gilt es zunächst auf sportliche Aktivitäten verzichten werden. Grund dafür ist die Tatsache, dass Sport Durchblutung an der betroffenen Stelle steigern und zu Schwellung und/oder Gefäßschädigungen führen kann.
Eis:
Unmittelbar nach dem Unfall sollte die betroffene Stelle ungefähr 15 bis 20 Minuten gekühlt werden. Zu diesem Zwecke eignen sich vor allem Eispackungen oder Umschläge mit kaltem Wasser. Durch die lokale Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Aus diesem Grund kann weniger Blut austreten. Damit es nicht zu Erfrierungen kommt, sollte die Kühlung zwischenzeitlich immer wieder unterbrochen werden und das Eis nie unmittelbar auf die
Compression (Kompression): Druck von außen kann häufig verhindern, dass das beeinträchtigte Gewebe anschwillt und Blut aus möglicherweise verletzten Gefäßen ins Gewebe gelangt. Aus diesem Grund kann ein sogenannter Kompressionsverband Schwellungen und die Bildung von Hämatomen hemmen.
Hochlagern: Um den Blutverlust weiter zu senken, empfiehlt es sich, die betroffene Körperstelle erhöht zu lagern.
Die Prognose bei einer Prellung ist in der Regel sehr gut. Innerhalb weniger Tage bilden sich mögliche Schwellungen und Blutergüsse zurück. Auch die vom Betroffenen wahrgenommenen Schmerzen lassen bereits nach weniger Tagen nach. Bis die Prellung jedoch vollständig abgeklungen ist, können ein bis zwei Wochen vergehen. Sollte eine schwere Prellung (Kontusion) vorliegen, kann die Heilungsdauer durchaus bis zu vier Wochen betragen.
Da es für das Auftreten einer Prellung bestimmte Prädilektionsstellen gibt, kann einer solchen Verletzung häufig vorgebeugt werden. Durch spezielle Schutzkleidung lässt sich das Risiko für die Entstehung einer Prellung deutlich senken.
Es gibt verschiedene pflanzliche Präparate, die bei Schwellungen und Blutergüssen wirksam sein können. Besonders geeignet sind Salben auf Arnikabasis. Darüber hinaus nutzen viele der betroffenen Patienten bei Prellungen Hausmittel wie Quarkwickel oder Lehmpackungen. Ob diese Maßnahmen wirklich zielführend sind, konnte bis heute nicht wissenschaftlich belegt werden.
Unter dem Begriff "Prellung" (Kontusion) versteht man eine geschlossene Verletzung, die durch stumpfe Gewalt, beispielsweise durch einen Schlag, Stoß, Aufprall oder Fall, entsteht. Kommt es an der betroffenen Stelle nicht bloß zu Schmerzen, sondern auch zum Auftreten von Schwellungen und/oder Hämatomen, so spricht man von einer Kontusion. Besteht der Verdacht auf das Vorliegen einer Prellung, kann ein möglicher
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Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
17. Nov. 2022
Eine einfache Prellung ist in der Regel nicht von außen sichtbar. Treten nach dem Unfall Schwellungen und/oder Hämatome auf, so spricht man von einer schweren Prellung (Kontusion).
Bei einer Prellung sollte immer dann ein Arzt aufegesucht werden, wenn die Syptome besonders stark sind. Unter Umständen liegt in diesen Fällen nämlich keine einfache Prellung, sondern ein Knochenbruch vor.
Erkrankung zusammengefasst
Kontusion
Begriffe
Fraktur
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