Geschrieben von Leonard Schwarz
Die Polyarthritis nodosa ist auch unter den Namen PAN, Panartheritiis nodosa oder Kussmal-Maier-Krankheit bekannt. Die gehört zu den rheumatischen Erkrankungen und auch zu den Autoimmun-Erkrankungen.
Dabei kommt Nodus aus dem Lateinischen und heißt soviel wie Knoten. Unter Umständen kann man die "an den Blut-Gefäßen entstehenden" Knötchen an einigen Stellen am Körper durch die
Autoimmun-Erkrankung bedeutet, dass Grund der Erkrankung eine Fehl-Regulation des Immun-Systems ist. Das Immun-System wendet sich dann gegen körper-eigene Gewebe und greift diese an. Normalerweise ist die Aufgabe des Immun-Systems körper-fremde Strukturen anzugreifen, wie zum Beispiel bestimmte Bakterien oder Viren.
Im Körper gibt es 2 verschiedene Arten an Blutgefäßen: arterielle Blutgefäße bringen von der
Die Erkrankung führt zu Schäden der mittelgroßen, arteriellen Blut-Gefäße. Diese entzünden sich, was zu vielfältigen Beschwerden führen kann. Außerdem tritt die PAN gehäuft zusammen mit
Meist sind Frauen häufiger von Autoimmun-Erkrankungen betroffen. Die Polyarteriitis nodosa bildet hier eine Ausnahme, denn Männer sind circa 3 Mal so häufig betroffen wie Frauen. Die PAN gehört zu den seltenen Erkrankungen. Von einer Million Menschen erkranken pro Jahr ca. 3 an PAN.
Die Ursachen für die Entstehung der Krankheit sind nicht bekannt.
Meist zeigen sich allgemeine Beschwerden wie
Es kann zu einer sich meistens von den Zehen ausbreitenden Nervenkrankheit (
Die Beschwerden treten dabei symmetrisch an beiden Füßen auf. Im Verlauf werden sie oft stärker und breiten sich dann auch in Richtung der Körpermitte aus. Infarkte können prinzipiell alle Organe im Körper betreffen.
Auch die Haut oder der Magen-Darm-Trakt können beispielsweise betroffen sein.Durch die Entzündungen kann es zu Aussackung (Aneurysmata) der Blut-Gefäß-Wände kommen, aber auch zum Verstopfen von arteriellen Blut-Gefäßen. Erhöhung des Serum-Kreatinins oder des Serum-Harnstoffs sind durch zunehmend eingeschränkte Tätigkeit der Nieren möglich.
Nierenschäden bis zum Nieren-Versagen kommen vor.
Die Diagnose erfolgt überwiegend über eine Blut-Untersuchung. Dabei wird nach den viralen Leber-Entzündungen Hepatitis B und C gesucht, weil die PAN und diese Leber-Entzündungen oft gemeinsam auftreten.
Zusätzlich wird die Blut-Senkungs-Geschwindigkeit gemessen. In dieser Labor-Untersuchung wird die Geschwindigkeit gemessen, mit der die Blut-Körperchen in einem aufrecht stehenden Blutröhrchen nach unten sinken.
Ist die Geschwindigkeit erhöht, ist das meist ein Zeichen für entzündliche Prozesse. Außerdem wird nach einem Antikörper (pANCA) gegen ein bestimmtes Enzym (die Myeloperoxidase) gesucht. Dieser darf bei einer PAN-Erkrankung nicht nachweisbar sein. Desweiteren wird im Blut untersucht ob Rheumafaktoren zu finden sind.
In einer Gewebeprobe aus den Muskeln finden sich in 2 Drittel der Fälle im Labor Zellen des Immun-Systems, weiße Blut-Körperchen (Leukozyten) in der Wand der Blutgefäße. Zum Nachweis sollte eine tiefe Gewebeprobe entnommen werden. Dazu sind besonders schmerzende Muskeln geeignet.
Medikamentös wird die PAN mit hoch-dosierten Glucocorticoiden (Steroiden) behandelt. Mit deren Hilfe kann das Immun-System gehemmt werden. Die Glukokortikoid-Therapie kann durch das Zytostatikum Cyclophosphamid erweitert werden. Zytostatika hemmen die Zellteilung. Dieses Medikament wird schubweise verabreicht.
Nachdem ein dauerhaftes Abklingen der Beschwerden erreicht werden konnte, wird die Therapie von Glucocorticoiden dann auf Azathioprin oder Methotrexat (MTX) umgestellt.
Liegt gleichzeitig eine Leber-Entzündung (Hepatitis) vor, sollte auch diese behandelt werden. Dafür gibt es beispielsweise viren-hemmende Medikamente.
Gegen den oft krankheitsbedingt auftretenden Blut-Hochdruck werden meist ACE-Hemmer eingesetzt.
Ohne Behandlung endet die Erkrankung in 90 % der Fälle tödlich. Unbehandelt liegt die 5-Jahres-Überlebensrate nur bei 13 %, wobei vor allem Nierenversagen,
Die Erkrankung ist nach jetzigem Stand nicht heilbar, es ist eine dauerhafte Therapie nötig.
Die PAN gehört zu den rheumatischen Autoimmun-Erkrankungen mit ungeklärter Ursache. Sie führt zu Entzündungen und Veränderungen an arteriellen, mittelgroßen Blut-Gefäßen, was zu vielfältigen Folgen führt.
Unbehandelt führt die Erkrankung zum Tod, unter Therapie liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei etwas über 50 Prozent.
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Geschrieben von
Leonard Schwarz
Medizinisch geprüft am
24. Aug. 2022
Erkrankung zusammengefasst
Periarteriitis nodosa, Kussmaul-Maier-Krankheit, PAN
Begriffe
Fieber
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