Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Ornithose?
Die Ornithose (auch Papageienkrankheit oder Psittakose) entsteht durch eine Infektion mit dem Bakterium Chlamydia psittaci. Übertragen werden diese Bakterien über die Luft. Sie können im Kot von Vögeln (zum Beispiel Papageien, Truthähne, Tauben, Möven) enthalten sein oder im Feder-Staub.
Damit gehört die Ornithose zu den Zoonosen (Tier-Seuchen). Die Ornithose ist eine anerkannte Berufs-Krankheit bei Tierpflegern mit regelmäßigem Kontakt zu Vögeln. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.
Die Ornithose ist beim Menschen selten; 2015 wurden in Deutschland nur noch 10 Fälle gemeldet, davon 5 in Bayern.
Was sind die Symptome einer Ornithose?
Von Kontakt zum Erreger bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen zwischen einer und 4 Wochen. Der Verlauf kann sehr unterschiedlich ausfallen. In der Regel ähneln die Beschwerden einer klassischen mit Kopf-, Gliederschmerzen, , Abgeschlagenheit und . Es kann zu einer atypischen mit Reizhusten kommen.
Der Beginn ist dabei schleichend mit trockenem (d.h. ohne Auswurf und Atemnot. Ein grünlicher kann auftreten und eine Vergrößerung von und durch den Arzt bemerkt werden.
Wie wird die Ornithose diagnostiziert?
Der Nachweis durch eine Anzucht der Chlamida psittaci ist sehr schwierig und finden nur in Speziallaboren statt. Alternativ kann das Blut auf Antikörper untersucht werden. Auch ein Nachweis per PCR ist möglich. Im Blut können außerdem Entzündungszeichen erhöht sein.
In der Bildgebung (z.B. Röntgen) kann man Veränderungen sehen, die hinweisend auf die Erkrankung sein können. In diesem Fall werden die Veränderungen auch als Milchglas-Trübung bezeichnet.
Da die Symptome relativ unspezifisch sind, sollte auch an folgende andere Erkrankungen gedacht werden, die sich ähnlich äußern können: , , Influenza, Chlamydia-pneumoniae-Pneumonie, Typhus, und allgemeine Sepsis.
Therapie bei Ornithose
Behandelt wird eine Ornithose mit Antibiotika. In diesem Fall ist das meist Doxycyclin für 10 bis 14 Tage. Alternativ können auch Erythromycin oder unter Umständen auch Chinolone der Klasse 3-4 verabreicht werden.
Falls es zu einer Lungenentzündung gekommen ist, ist unter Umständen eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig.
Wie ist die Prognose einer Ornithose?
Im Rahmen der Ornithose kann es zum Befall des zentralen Nervensystems kommen und dadurch zur Hirnhautentzündung. Darüber hinaus ist die Entstehung eines Organischen Psychosyndrom (OPS), auch Hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS) möglich.
OPS oder auch HOPS stellt einen Sammelbegriff für verschiedene Symptom-Kombinationen dar. Dazu gehören zum Beispiel Störungen von Wachheit, Aufmerksamkeit, Sprache, komplexen Handlungsabläufen, Wahrnehmung und Gedächtnis. Außerdem kann es auch zu Entzündungen des Herzmuskels, sowie der innersten Schicht des Herzens kommen.
Wie kann man einer Ornithose vorbeugen?
Verhindert werden kann eine Infektion durch Vermeidung von Nähe zu Vögeln, bzw. Vermeiden des Einatmens von Federstaub oder Vogel-Kot-kontaminierter Luft z.B. durch Schutzmasken.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Ornithose
Nachsorge-Untersuchungen orientieren sich am Krankheits-Verlauf und den eingetretenen Komplikationen. Generell gilt: Sind Komplikationen eingetreten (z.B. Lungen-Entzündung oder Hirnhaut-Entzündung), ist in der Regel eine Nachsorge erforderlich. Das Wahrnehmen von Nachsorge-Untersuchungen kann helfen, die Leistungsfähigkeit zu verbessern/ wieder herzustellen.
Zusammenfassung
Die Ornithose (auch Papageien-Krankheit oder Psittakose) entsteht durch eine Infektion mit dem Bakterium Chlamydia psittaci. Übertragen werden diese Bakterien über die Luft. Sie können im Kot von Vögeln (zum Beispiel Papageien, Truthähne) enthalten sein oder im Feder-Staub. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.