Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Nickelallergie?
Unter einer Nickelallergie versteht man die übermäßige, übertriebene Reaktion des menschlichen Immunsystems und infolgedessen des Körpers auf Nickel. Nickel ist ein Metall (ein Spurenelement), das meist als silbrig oder weiß beschrieben wird.
Fast überall wird man mit diesem Metall konfrontiert, da es sehr weit verbreitet ist. Viele Gegenstände des alltäglichen Lebens enthalten Nickel, besonders häufig findet man Nickel aber vor allem in Modeschmuck.
Die Nickelallergie ist mit die häufigsten Allergie der Welt, rund jede zehnte Person ist von dieser Allergie betroffen. Besonders anfällig für diese Allergie sind Leute, die an gewissen Hauterkrankungen wie beispielsweise leiden sowie Personen, die generell immer etwas gereiztere Haut haben.
Bei den allergischen Reaktionen unterscheidet man zwischen verschiedenen Typen der Allergie. Die Nickelallergie fällt unter die Kategorie des Allergie Typs 4, dem sogenannten Spät Typ. Wie der Name schon etwas verrät, kommt es bei dieser Art von Allergie nicht sofort zu einer allergischen Reaktion.
Beim ersten Kontakt mit dem Allergen (=eine Substanz, die eigentlich nicht schädlich für den Körper ist, aber von dem körpereigenen Immunsystem als schädlich registriert wird), in diesem Fall das Metall Nickel, kommt es noch zu keiner allergischen Reaktion.
Bestimmte Immunzellen, die T-Lymphozyten, kommen erstmals in Kontakt mit dem Allergen und wandeln sich dann in die sogenannten Gedächtniszellen um – sie „merken“ sich also das Allergen.
Der Körper wird somit auf einen weiteren Kontakt mit dem Allergen vorbereitet. Kommt es dann zu diesem erneuten Kontakt des Allergens mit dem Körper, in diesem Fall Nickel, so reagieren die Gedächtniszellen darauf und sorgen dafür, dass eine Entzündungsreaktion zu Stande kommt.
Was sind die Symptome bei Nickelallergie?
Im Falle einer Nickelallergie ist durch den Kontakt mit Nickel meist vor allem die betroffen. Diese kann sich durch die Entzündungsreaktion auf verschiedenste Weise verändern, es können viele mögliche Symptome auftreten.
Darunter zählen vor allem das Jucken der Haut, eine Rötung der Kontaktstelle oder auch das Brennen beziehungsweise generalisierter Schmerz an der betroffenen Stelle. Des Weiteren können Schwellungen auftreten, Bläschen oder sogar Schuppen.
Je länger der Kontakt mit dem Allergen besteht, desto wahrscheinlicher ist außerdem eine Ausbildung von Krusten oder auch eine Verhornung. Hinzu kommt, dass sich dann die allergische Reaktion meist auch noch ausbreitet und nicht auf die Kontaktstelle beschränkt.
Wie wird die Nickelallergie diagnostiziert?
Sollten typische Veränderungen der Haut auftreten, empfiehlt es sich, einen Spezialisten aufzusuchen, am besten einen Dermatologen oder Allergologen. Dieser wird dann zunächst mit der Anamnese beginnen, also mit der Erfassung der Krankheitsvorgeschichte.
Hierbei kann man mit typischen Fragen wie „Leiden Sie an gewissen Hauterkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis?“, „Sind bei Ihnen irgendwelche Allergien bekannt?“ oder auch „Verschwinden die Beschwerden, sobald Sie gewisse Gegenstände wie Schmuck vermeiden?“ rechnen.
Anschließend folgt dann die körperliche Untersuchung. Der behandelnde Arzt wird hierbei vor allem die Stellen genauer untersuchen, die von den Symptomen betroffen sind.
Um den Verdacht auf eine allergische Reaktion zu bestätigen, wird dann ein Allergietest durchgeführt. In Bezug auf eine im Raum stehende Nickelallergie handelt es sich hierbei um den sogenannten Epikutantest.
Bei diesem werden dem Patienten Pflaster auf den Rücken geklebt, die Spuren von Nickel und weiteren möglichen Allergenen beinhalten. Nach einer gewissen Zeit (meist nach circa zwei bis drei Tagen)wird dann das Pflaster wieder entfernt und der Arzt kann die Reaktionen der in Bezug auf diese Allergene beobachten.
Tauchen an der Stelle, bei der die Haut in Kontakt mit Nickel kam, wieder die typischen Beschwerden wie beispielsweise Rötungen und Quaddeln auf, so handelt es sich um eine Nickelallergie.
Therapie bei Nickelallergie
Eine Allergie gegen Nickel kann nicht geheilt werden, allerdings kann man darauf hinaus arbeiten, dass sowohl die allergische Reaktion im Allgemeinen als auch die damit einhergehenden Symptome vermieden werden können.
Um akut etwas gegen die Symptome zu tun, wird den Betroffenen meist eine Kortisonsalbe verschrieben, die dann auf die betroffenen Stellen der Haut aufgetragen werden muss. Diese Salbe wirkt nämlich entzündungshemmend. Bei extremen Fällen kann auch zu Medikamenten, meist Tabletten, gegriffen werden, die die Immunreaktion ganz unterdrücken.
Des Weiteren muss dann darauf geachtet werden, dass der Kontakt mit Nickel vermieden wird. Die betroffenen Patienten müssen sich erkundigen, in welchen Lebensmitteln und Gegenständen vermehrt Nickel enthalten ist und auf diese so gut es geht verzichten.
Sollte dies nicht möglich sein, so sollte ein Kontakt nur mit Vorhandensein von Schutzkleidung, die dann als Barriere fungieren kann, stattfinden. Diese Schutzkleidung kann beispielsweise Einmalhandschuhe sein.
Wie ist die Prognose einer Nickelallergie?
Eine Nickelallergie ist allgemein nicht heilbar, jedoch kann man gut mit dieser leben unter der Bedingung, den Kontakt zu Nickel zu vermeiden. Abhängig davon, wie gut diese Kontaktvermeidung realisiert werden kann, ist dann folglich die Prognose.
Betroffene Personen, die allgemein eine gereizte Haut haben und somit generell anfälliger für allergische Reaktionen sind, haben es eventuell ein wenig schwerer zu Beginn. Mit der Zeit lernt man allerdings dazu, auf was man verzichten sollte und was eine mögliche allergische Reaktion hervorrufen könnte.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Nickelallergie
Es gibt verschiedenste Ansätze, eine allergische Reaktion durch Nickel vorzubeugen. Beispielsweise sollte man immer gewisse Schutzkleidung wie beispielsweise Handschuhe tragen, wenn man sich nicht sicher ist, ob gewisse Gegenstände Nickel enthalten, mit denen man in Berührung kommen könnte.
Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung sogenannter Nickel Selbsttests, mit denen man individuell überprüfen kann, ob sich in einem Gegenstand Nickel befindet.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Nickelallergie
Von einer Nickelallergie betroffene Personen sollten immer äußerst genau darauf achten, mit welchen Gegenständen sie in Kontakt kommen und ob sich in diesen nicht eventuell teilweise Nickel verstecken könnte.
Zusammenfassung
Die Nickelallergie ist eine Allergie des Spät Typs, also Typ 4. Dies bedeutet, dass die allergische Reaktion meist erst nach mehrfacher Exposition mit Nickel hervorgerufen wird und sich dann in Symptomen wie , Hautrötungen oder Quaddeln äußern kann.
Von einer Nickelallergie betroffene Patienten sollten aufmerksam darauf achten, wo sich Nickel (auch versteckt) überall befinden kann und den Kontakt zu diesen Gegenständen beziehungsweise Lebensmitteln dann bewusst meiden.