Der Narbenbruch, oder auch Narbenhernie, ist eine Erkrankung bei der es zur Vorwölbung der Bauchdecke im Narbenbereich nach operativem Faszienverschluss kommt. Der Narbenbruch macht etwa 10% aller Hernien der Allgemeinchirurgie aus und kann in jeder Lokalisation entstehen. Eine Vermeidung von Narbenbrüchen durch eine spezielle Schnittführung bei der OP ist nicht möglich.
Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Narbenbruchs?
Ein Narbenbruch entsteht immer nach einem chirurgischen Eingriff, wobei man endogene sowie exogene Risikofaktoren für die Art von Hernie unterscheidet. Endogene Risikofaktoren sind eine mit einem erhöhten intraabdominellen Druck (BMI von über 25), konsumierende Grunderkrankungen, Blutarmut (Hämoglobin unter 10 g/dl), Nikotinabusus, Kortisontherapie, Kollagen-Stoffwechselerkrankungen und chirurgische Rezidiveingriffe.
Äussere Risikofaktoren umfassen die chirurgische Technik bei der OP, die Schnittführung, die Nahttechnik, Wundhämatome und postoperative Wundinfekte.
Was sind die Symptome eines Narbenbruchs?
Bei einem symptomlosen Patienten stellt die Narbenhernie eine relative Operationsindikation dar. Betroffene merken oft eine Vorwölbung im Bereich der Operationsnarbe, wobei diese Vorwölbung ohne chirurgischer Therapie oftmals über die Jahre zur Ausbildung von monströsen Narbenhernien führt.
Diagnose:
Die Diagnose erfolgt anhand der Klinik und mit einem Abtasten der Narbengegend (Palpation) sowie gegebenenfalls mit einer Ultraschall-Untersuchung.
Therapie bei Narbenbruch
Die Therapie ist eine chirurgische Sanierung der Narbenhernie, da es bei einer Narbenhernie zu einem Einklemmen (Inkarzeration) von Darmanteilen kommen kann. Ohne entsprechende chirurgische Versorgung kommt es oft nach Jahren zur Ausbildung von monströsen Narbenhernien. Die Verstärkung der Fasziennaht erfolgt durch die Implantation von Kunststoffnetzen. Dies erfolgt entweder in einer Sublay-Technik, wobei hier das Netz zwischen dem parietalen Peritoneum und dem hinteren Blatt der Rektusfaszie liegt.
Bei der Onlay-Technik wird das Netz nach Darstellung und Verschluss der Ränder der Faszie auf das vordere Blatt der Rektusfaszie genäht. Nur sehr kleine Narbenhernien mit einer Größe von zirka 1 Zentimeter werden noch mittels einer direkten Naht versorgt.
Wie ist die Prognose eines Narbenbruchs?
Die Prognose bei einer chirurgischen Sanierung ist sehr gut. Mithilfe der Netzimplantation konnten die Rezidivraten für Narbenhernien enorm gesenkt werden. Eine Einklemmung von Baucheingeweiden im Bereich der Narbe (Inkarzeration) stellt einen Notfall dar und sollte immer in einem Krankenhaus abgeklärt werden. Falls der Bruchsackinhalt nicht reponiert werden kann ist eine OP oftmals unausweichlich.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Narbenbruch
Die Nachsorge nach einer Narbenhernien-OP erfolgt beim behandelnden Chirurgen einige Wochen nach dem Eingriff.
Zusammenfassung
Der Narbenbruch ist eine Hernie bei der es im Gebiet einer Operation zu einer Vorwölbung, oft im Bereich der Bauchdecke kommt. Die Erkrankung ist meist harmlos, wobei es bei einer untherapierten Narbenhernie über die Jahre zu einer starken Vergrößerung kommen kann. Die Therapie der Wahl ist eine chirurgische Sanierung mit der Einlage eines Kunststoffnetzes.