Geschrieben von Dr. Moritz Wieser (Arzt)
Die Nachtblindheit, auch Nyktalopie gennant, bezeichnet eine Erkrankung bei der es in Dunkelheit zu keiner beziehungsweise nur zu einer verminderten Stäbchenadaptation im Bereich der Netzhaut kommt. Das Maximum der Dunkeladaptation ist hier bereits - anders als bei Gesunden - nach 5 Minuten erreicht.
Die Nachtblindheit kann beispielsweise in Entwicklungsländern aufgrund eines Vitamin-A-Mangels entstehen. Dieser Mangel entsteht häufig aufgrund von Fehl- beziehungsweise Unterernährung.
Bei der Dunkeladaptation sind physiologischer Weise lediglich die Stäbchen der Netzhaut aktiv, da hier der Empfindlichkeitsbereich der Zapfen unterschritten wird. Bei Leuchtdichten unter 0,01 cd/m2 besteht deshalb ein (physiologisches) Zentralskotom (ein blinder Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes). Deshalb nimmt man in Dunkelheit oder bei sehr schwachem Licht Gegenstände besser wahr, wenn man an ihnen vorbei blickt, und sie nicht fixiert.
Die Nachtblindheit tritt auch häufig im Zuge einer Retinopathia pigmentosa (Erkrankung mit fortschreitender Störung der Stäbchen) auf. Diese Patienten leiden häufig schon in der Kindheit unter einem schlechten Sehen bei Dämmerung.
Die Symptome der Nachtblindheit sind eine, im Vergleich zum Gesunden, schlechtere Sicht in der Dunkelheit.
Die Diagnose einer Nachtblindheit erfolgt durch eine Fundusuntersuchung, ein Elektroretinogramm und eine Dunkeladaptationsprüfung. Zudem muss ein Vitamin-A-Mangel ausgeschlossen, und falls vorhanden, weiter abgeklärt werden.
Die Therapie unterscheidet sich je nach auslösender Ursache.
Die Prognose unterscheidet sich je nach der Ursache. Ein Vitamin-A-Mangel kann rasch behandelt werden. Bei der Retinopathia pigmentosa gibt es derzeit keine guten Therapiemöglichkeiten. Eine hochdosierte Behandlung mit Vitamin-A kann das Fortschreiten der Erkrankung jedoch meist verzögern.
Die Kontrolle der Nachtblindheit sollte beim Facharzt für Augenheilkunde im niedergelassenen Bereich im Intervall erfolgen.
Die Nachtblindheit entsteht oft durch eine Störung der Stäbchenfunktion in der Netzhaut. Es kommt hier meist zu keiner beziehungsweise nur zu einer geringen Dunkeladaptation mit einer schlechten Sicht bei Dämmerung oder Dunkelheit. Die häufigsten Ursachen für eine Nachtblindheit sind ein Vitamin-A-Mangel oder eine Retinopathia pigmentosa.
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Geschrieben von
Dr. Moritz Wieser
Medizinisch geprüft am
2. Aug. 2022
Erkrankung zusammengefasst
Nachtsehstörungen, Nyktalopie, Hemeralopie
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