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Mumps

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Geschrieben von
Dr. Moritz Wieser (Arzt)

Mumps ist eine weltweit auftretende Infektionskrankheit, die durch ein Paramyxovirus (Mumps-Virus) verursacht wird. Früher wurde Mumps ("Ziegenpeter") als eine typische Kinderkrankheit angesehen, da damals hauptsächlich Kinder im Alter von 2-15 Jahren daran erkrankten. Im Zuge der, seit den 1970ern verfügbaren Impfung, hat sich das Erkrankungsalter in immer höhere Altersgruppen verschoben. Seit 2013 besteht in Deutschland eine Meldepflicht für die Erkrankung.

Wissenswert

Die jährliche Erkrankungsrate in Deutschland liegt derzeit bei etwa 0,6 Erkrankungsfällen pro 100 000 Einwohnern und ist demnach wesentlich niedriger als die Erkrankungsrate vor Beginn der Impfung.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren bei Mumps?

Mumps wird durch das sogenannte Mumps-Virus verursacht. Dieses Virus ist ein umhülltes RNA-Virus mit einem Durchmesser von 150-300 Nanometern. Das Virus befällt nur den Menschen und wird in die Serotypen A bis N eingeteilt.

Ansteckung mit Mumps

Die Übertragung der Erkrankung findet per Tröpfchen- und seltener über eine Schmierinfektion statt.

Hustet, niest oder spricht ein an Mumps erkrankter Mensch, so gelangen die infizierten Speicheltropfen an die Luft und werden von anderen Menschen eingeatmet. Eine direktere Art der Ansteckung via einer Tröpfcheninfektion passiert z.B. beim Küssen.

kann über das Anfassen von Gegenständen, wie z.B. Türklinken, erfolgen, die infektiösen Tröpfchen ausgesetzt waren. Eine Ansteckung ist jedoch auch von Mensch zu Mensch möglich, wenn beispielsweise eine erkrankte Person in die eigenen Hände geniest hat und dann jemandem die Hand schüttelt.

Die Infektion mit dem Mumps-Virus verläuft in der Regel als Tröpfcheninfektion, selten sind auch Schmierinfektionen möglich. Die Ansteckungsfähigkeit des Mumps-Virus ist geringer als die des Masern-Virus oder der Windpocken. Eine infizierte Person kann bis zu sieben Tage vor Anschwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotis) ansteckend sein. Die Infektionsfähigkeit hält ab dem Anschwellen der Parotis rund neun Tage an, wobei die Inkubationszeit des Virus rund 2-3 Wochen beträgt.

Was sind die Symptome bei Mumps?

Symptome im Überblick

Zu den Symptomen, die bei einer Infektion besonders häufig bemerkt werden, zählen zum Beispiel

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Appetitlosigkeit
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • stark ausgeprägte Abgeschlagenheit
  • Kopf- und Gliederschmerzen

2-3 Tage nach dem Einsetzen der ersten Symptome, kommt es zu folgenden Symptomen:

  • Anschwellen der Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis)
  • Schmerzen
  • Lymphknotenvergrößerungen

Eine Infektion mit Mumps muss nicht zwangsläufig zu Beschwerden führen. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass lediglich sechs von zehn der infizierten Menschen Symptome ausbilden. Vor allem bei Kleinkindern verläuft eine Erkrankung besonders häufig asymptomatisch (symptomlos) oder mit ganz leichten Beschwerden, die an eine einfache Erkältung erinnern. Wie stark die Symptome, wenn sie denn auftreten, ausgeprägt sind, kann sich von Fall zu Fall unterscheiden.

Inkubationszeit

Wenn man sich mit dem, für Mumps ursächlichen, Erreger infiziert, kommt es nicht sofort zum Auftreten von Symptomen. Die Zeit, die zwischen der Infektion und dem Ausbruch einer Erkrankung, also dem Auftreten der ersten Beschwerden, liegt, wird in der Medizin als Inkubationszeit bezeichnet.

Im Falle von Mumps kann die Inkubationszeit zwischen 12 und 25 Tagen betragen. Bei den meisten der betroffenen Patienten bricht die Erkrankung ungefähr 16 bis 18 Tage nach der Ansteckung aus.

Direkte Ursache für das Anschwellen der Ohrspeicheldrüsen sind entzündliche Prozesse innerhalb des Drüsengewebes. Die Ohrspeicheldrüse ist paarig angelegt und befindet sich an beiden Seiten des Kopfes. Sie reicht vom Jochboden auf der Höhe des Ohres bis hin zum Kieferwinkel. Bei einer Infektion mit dem Mumps-Virus bilden sich Entzündungen im Gewebe beider Drüsen aus.

Die daraus hervorgehenden Schwellungen müssen aber nicht gleich stark ausgeprägt sein. Es gibt auch Fälle, wenn auch deutlich seltener, in denen lediglich die Ohrspeicheldrüse einer Seite des Kopfes anschwillt. In der Regel bilden sich die entzündlichen Prozesse, und die damit einhergehenden Schwellungen, innerhalb von ungefähr drei bis acht Tagen vollständig ab.

Mit der Drüsenschwellung sind in vielen Fällen Schmerzen verbunden. Je umfangreicher die Entzündung, desto größer ist die Schwellung der Ohrspeicheldrüsen und desto stärker sind die möglichen Schmerzen. Nicht nur die Speicheldrüsen selbst, sondern auch benachbarte Strukturen, können von diesen Schmerzen betroffen sein. Durch Druck auf den Gehörgang entstehen bei dem betroffenen Patienten mitunter starke Ohrenschmerzen. Auch das Kauen und weite Öffnen des Mundes können sehr schmerzhaft sein. In schweren Fällen sind die an Mumps Erkrankten nicht mehr dazu in der Lage, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Sie müssen dann bis zum Abklingen der Entzündung weiche oder flüssige Nahrung, etwa Suppen oder Brei, zu sich nehmen.

Neben den Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen, beginnen bei vielen Patienten auch die anderen Speicheldrüsen im Bereich des Unterkiefers und unter der Zunge, an Größe zuzunehmen. Zudem gehören Lymphknotenvergrößerungen zu den typischen Symptomen einer Mumps Infektion.

Mögliche Komplikationen einer Mumps Erkrankung

Im weiteren Verlauf, kann Mumps auch zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Auf Grund dieser Komplikationen ist eine Infektion sehr gefürchtet

tritt in etwa 5-15 % der Fälle auf und ist sehr ernst zu nehmen. Hier kommt es zu

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen
  • Nackensteifigkeit.

Die Meningoenzephalitis (Entzündung der Hirnhäute und des Hirns), tritt in etwa 3 % der Meningitis-Fälle auf und verläuft in der Regel schwer. Sie führt in etwa 50 % der Fälle zu einer permanenten Schwerhörigkeit.

Wenn eine Frau mit dem Mumps-Virus infiziert ist, geht die Erkrankung in ungefähr drei von zehn Fällen mit einer Brustentzündung, einer sogenannten Mastitis , einher. Möglicherweise, wenn auch eher selten, kann es zudem zur Entstehung von entzündlichen Prozessen im Bereich der Eierstöcke (Eierstockentzündung=Oophoritis) kommen.

Oftmals kann es im Zuge der Infektion zudem zur Ausbildung einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Bauchspeicheldrüsenentzündung , Pankreatitis) kommen. Diese Komplikation lässt sich bei ungefähr vier von 100 Erkrankten beobachten. Typische Anzeichen für eine Beteiligung der Bauchspeicheldrüse sind Beschwerden wie:

Darüber hinaus entwickeln einige der an Mumps erkrankten Patienten deutliche Entzündungen im Bereich des Hodens (Orchitis) und/oder des Nebenhodens (Epidymitis).

Weitere mögliche Komplikationen bei Mumps sind eine Gelenkentzündung (Arthritis), Nierenentzündung (Nephritis), Blutarmut (Anämie ) und Herzmuskelentzündung (Myokarditis).

Wie wird Mumps diagnostiziert?

Diagnostik bei einer Mumps Erkrankung

Die Diagnostik bei Menschen, die möglicherweise an Mumps leiden, gliedert sich in der Regel in verschiedene Abschnitte

Zu Beginn findet gewöhnlich ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten die, bei dem Patienten vorliegenden, Beschwerden so genau wie möglich beschrieben werden. Darüber hinaus ist es besonders wichtig, möglicherweise bestehende Begleitsymptome zu benennen und zu prüfen, ob diese mit der Verdachtsdiagnose "Mumps" in Zusammenhang stehen könnten oder ob die Zusammenschau der vorliegenden Symptomatik eher auf eine andere Erkrankung hindeutet.

Neben der Beschwerden spielen auch die Krankengeschichte des Betroffenen und dessen Familienanamnese eine wichtige Rolle in der Diagnostik. Darüber hinaus erfragt der Arzt während der Anamnese, ob der Patient regelmäßig Medikamente einnimmt und ob er in letzter Zeit Kontakt zu einer infizierten Person hatte. Mithilfe der während dieses Gesprächs erlangten Informationen, lassen sich wichtige Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung finden. Die weitere Diagnostik kann sich dann nach der Verdachtsdiagnose ausrichten.

Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch findet gewöhnlich eine orientierende körperliche Untersuchung statt. Im Zuge dieser Untersuchung inspiziert der Arzt zuerst den Körper des Erkrankten und prüft, ob sich sichtbare Veränderungen, zum Beispiel ein Hautausschlag , feststellen lässt. Danach sollten auch das Herz , die Lunge und das Abdomen (Bauch) zumindest orientierend auf Auffälligkeiten hin untersucht werden. Auch das Prüfen des Blutdrucks und der Herzfrequenz sollte Bestandteil einer jeden körperlichen Untersuchung sein. Um den Zustand des Patienten abschätzen zu können und zu prüfen, ob entzündliche Prozesse vorliegen, kann eine Blutuntersuchung mit anschließender Labordiagnostik durchgeführt werden.

Im Prinzip kann auch ein sogenannter Antigen-Test über eine PCR durchgeführt werden. In den meisten Fällen sind die Symptomatik und die sichtbaren Veränderungen jedoch so deutlich, dass ein solcher Nachweis gar nicht mehr notwendig ist, um die Diagnose "Mumps" stellen zu können. In den Fällen, in denen dieser Nachweis hingegen doch nötig ist, kann das Probenmaterial durch einen Rachenabstrich gewonnen werden. Auch eine Speichel- oder Liquorprobe (Hirnwasser), können zum Nachweis von speziellen Antigenen des Mumps-Virus, verwendet werden. Prinzipiell ist darüber hinaus auch der Nachweis, von gegen das Mumps-Virus gerichteten Antikörpern, möglich.

Therapie bei Mumps

Die Therapie der Mumps Erkrankung erfolgt nur symptomatisch. Es können etwa antientzündliche oder fiebersenkende Medikamente eingesetzt werden. Zu den, dabei am häufigsten, zum Einsatz kommenden Wirkstoffe, gehören Ibuprofen und Paracetamol. Zudem wird der Einsatz von Corticoiden bei der schweren Mumpsenzephalitis diskutiert. Bei nicht geimpften Personen wird nach einer Exposition gegenüber dem Virus eine Impfung innerhalb von 3 Tagen empfohlen.

Die Immunisierung gegen Mumps erfolgt derzeit mit einem Lebendimpfstoff, wobei Impfstoffe mit kombinierter Zusammensetzung angeboten werden. Der Kombinationsimpfstoff ist Mittel der Wahl und beinhaltet oft neben Mumps eine Immunisierung gegen Masern , Röteln und manchmal auch gegen Windpocken (Varizellen), die sogenannte MMRV Impfung.

Wie ist die Prognose bei Mumps?

Im Allgemeinen ist die Prognose der Erkrankung gut, es kann jedoch zu einer Beteiligung verschiedenster Organe im Zuge einer Mumps Infektion kommen. Komplikationen sind beispielsweise die aseptische Hirnhautentzündung (Meningitis ), die Hodenentzündung (Orchitis), die Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) und die Nebenhodenentzündung (Epididymitis).

Achtung

Bei einer Infektion im Erwachsenenalter, können die Hoden und Nebenhoden, in bis zu 20 % der Fälle, betroffen sein und eine permanente Unfruchtbarkeit (Infertilität) auslösen.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Hausmittel bei Mumps

Bei einer Mumps-Infektion können potenziell alle fiebersenkenden und entzündungshemmenden Hausmittel zur Anwendung kommen.

Wie kann man Mumps vorbeugen?

Durch eine Impfung!

Einer Infektion mit dem Mumps Virus kann in der Regel mit einer Impfung zuverlässig vorgebeugt werden. Die Empfehlung, eine Impfung durchführen zu lassen, gilt für alle Erwachsenen und Kinder. Dabei sollten diese, innerhalb der ersten beiden Lebensjahre, zwei Impfdosen erhalten.

Hinweis

Impfungen sind, unabhängig davon, gegen welchen Erreger sie gerichtet sind, nicht bloß dazu da, sich selbst vor einer Infektion zu schützen. Wichtig ist darüber hinaus, dass durch den eigenen Impfschutz die Ansteckung anderer Menschen verhindert werden kann.

Im Sinne einer Herdenimmunität, sollten so auch Menschen vor einer Infektion bewahrt werden, die sich aus verschiedenen Gründen selbst nicht impfen lassen können. Das ist vor allem bei jenen Menschen, die an einer Immunerkrankung leiden, nicht möglich.

In der Regel wird gegen Mumps im Zuge einer Dreifach-Impfung gemeinsam mit Masern und Röteln geimpft. Die Patienten erhalten dabei den sogenannten MMR-Impfstoff (Masern-Mumps-Röteln). Wenn bislang keine Infektion mit Windpocken (Varizellen) stattgefunden hat, kann auch eine Vierfachimpfung, die MMRV-Impfung, erfolgen. Vorteil dieser Kombinationsimpfungen ist, dass weniger Einzelinjektionen notwendig sind. Für das Immunsystem ist eine solche Impfung aber etwas anstrengender.

Sowohl in dem MMR- als auch in dem MMRV-Impfstoff sind abgeschwächte, aber lebendige Erreger enthalten. Bei der MMR(V)-Impfung handelt es sich demnach um eine Lebendimpfung. Durch die, in dem Impfstoff enthaltenen, Erreger kann jedoch keine Erkrankung hervorgerufen werden. Die geimpften Personen können jedoch leichte Symptome entwickeln. Besonders häufig kommt es nach dem Verabreichen der Impfdosis zu Fieber .

Das Immunsystem reagiert auf die abgeschwächten Erreger mit der Produktion von spezifischen Antikörpern, die, wenn sie einmal auf entsprechende aktive Krankheitserreger treffen, sofort einsatzbereit sind und auf diese Weise einen Ausbruch der Erkrankung verhindern. Bei der Impfung gegen Mumps, Masern , Röteln und gegebenenfalls Varizellen, handelt es sich deshalb um einen sogenannten aktiven Impfstoff.

Empfehlungen zur Nachsorge bei Mumps

Die Mumps-Infektion erfordert im Regelfall keine Nachsorge. Sollte es im Zuge der Erkrankung zu Komplikationen anderer Organe kommen, kann jedoch eine Nachsorge notwendig sein. Beispielsweise kann es nach einer Hodenentzündung sinnvoll sein, eine urologische Kontrolle durchzuführen.

Mumps in der Schwangerschaft

Wenn sich eine Frau während der Schwangerschaft mit Mumps infiziert, macht sie sich häufig Sorgen darüber, ob die Infektion dem ungeborenen Kind schaden kann. Die Wahrscheinlichkeit, sich in der Schwangerschaft mit Mumps zu infizieren, ist im Allgemeinen sehr gering. Grund dafür ist die Tatsache, dass die meisten Frauen bereits gegen den ursächlichen Erreger immun sind.

Sollte es wider Erwarten doch zu einer Ansteckung kommen, so kann dies im ersten Schwangerschaftsdrittel das Risiko für eine Fehlgeburt leicht erhöhen. Eine Mumps-Infektion führt jedoch nach aktuellem Wissensstand weder zu Fehlbildungen noch zum intrauterinen Fruchttod. Anders als zum Beispiel bei Masern . Vor allem in den letzten beiden Schwangerschaftsdritteln ist ein Baby, auch wenn sich seine Mutter mit Mumps infiziert, nicht gefährdet.

Wie lange ist Mumps ansteckend?

Menschen, die sich mit den für Mumps verantwortlichen Erregern infiziert haben, sind zumeist bereits zwei Tage vor dem Ausbruch der Erkrankung ansteckend. Dies macht es natürlich schwer, der Übertragung adäquat vorzubeugen. Nachdem es zum Auftreten der ersten Symptome kommt, bleiben sie mindestens so lange infektiös, bis die Erkrankung vollständig abgeklungen ist. In den meisten Fällen kann eine Übertragung der ursächlichen Erreger aber auch noch bis zu zwei Tage noch dem Abklingen der Beschwerden erfolgen.

Meldepflicht

Mumps zählt zu den typischen Kinderkrankheiten, ist aber seit dem Jahre 2013 meldepflichtig. Das Gesundheitsamt muss bereits bei dem Verdacht auf eine Erkrankung informiert werden. Darüber hinaus, ist jede nachgewiesene Erkrankungen und jeder Todesfall, der mit der Infektion in Zusammenhang steht, unter Angabe des Patientennamens an das zuständige Gesundheitsamt zu melden.

Sollte der betroffene Patient einen Kindergarten, eine Schule oder Ähnliches besuchen oder dort arbeiten, muss die Leitung umgehend über die Infektion informiert werden. Die Kindergarten- oder Schulleitung muss die Infektion dann an das zuständige Gesundheitsamt melden.

Zusammenfassung

Mumps ist eine Virus-Erkrankung, die durch ein Paramyxovirus ausgelöst wird und durch die Einführung der Impfung in den 1970er Jahren stark rückläufig ist. Im Regelfall ist der Verlauf der Erkrankung günstig, es kann jedoch auch zu einigen Komplikationen kommen. Die Mumps-Infektion ist derzeit durch eine gut verträgliche Impfung verhinderbar.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Ja, die Vorbeugung ist mithilfe eines Kombinationsimpfstoffes (Masern, Mumps, Röteln (MMR) oder Masern, Mumps, Röteln und Varizellen(MMRV)) möglich.

Mumps ist mithilfe einer aktiven Immunisierung (Impfung) verhinderbar. Gegen die ausgebrochene Erkrankung gibt es jedoch keine spezifischen Therapiemöglichkeiten.

Mumps ist eine Infektion, die den ganzen Körper betrifft und es kann im Zuge der Erkrankung zu einer Beteiligung verschiedenster Organe kommen. Beispielsweise zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, des Hodens, des Nebenhodens, der Hirnhäute oder auch des gesamten Gehirns.

Früher waren insbesondere Kinder von Mumps betroffen. Seit der Impfung treten jedoch immer häufiger Fälle bei Erwachsenen auf. Grundsätzlich ist eine Mumps-Infektion jedoch in jedem Alter möglich.

Meist wird eine Mumps Infektion von einem Hausarzt diagnostiziert. Sollte es beispielsweise zu einer Hodenentzündung kommen, kann auch ein Urologe konsultiert werden. Bei einer Meningitis oder Meningoenzephalitis, muss meist eine stationäre Therapie in einer Klinik erfolgen.

Mumps ist in Deutschland eine meldepflichtige Erkrankung, in Österreich unterliegt beispielsweise die Mumps-Meningitis der Meldepflicht. Die Meldung erfolgt dabei immer über den behandelnden Arzt und muss nicht selbst durchgeführt werden.

Ja, es kann zu verschiedensten Schmerzen kommen. In etwa 50 % der Fälle verläuft die Erkrankung symptomlos oder mit einem mäßigen Krankheitsgefühl. Im Rahmen von Komplikationen, wie beispielsweise der Hodenentzündung, kann es jedoch zu starken Schmerzen kommen.

Die Mumpserkrankung dauert nach einer 2-3 wöchigen Inkubationszeit, in etwa 2 Wochen.

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Mumps einfach erklärt

Parotitis epidemica

Betroffene

Organe(e):

Speicheldrüsen

Häufigkeit

  • Jungen > Mädchen
  • Manifestationsalter: meist zwischen 5 und 15 Jahren

Risikofaktoren

  • Immunschwäche
  • Schwangere (hohes Risiko für Verlauf mit Komplikationen)

Ursachen

  • Mumps-Virus

Pathophysiologie

  • Viruseintritt über Schleimhaut im Nasen-Rachen-Raum> Virusvermehrung > Infektion der Speicheldrüsen

Symptome

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Schmerzen
  • Ohrenschmerzen
  • Schwellung

Komplikationen

  • Pankreatitis
  • Nephritis
  • Arthritis
  • Anämie
  • Myokarditis

Diagnose

  • Anamnese
    • Haben sie Fieber?
    • Leiden sie an Kopfschmerzen?
    • Haben sie Gliederschmerzen?
    • Fühlen sie sich müde und schlapp?
    • Haben sie Schmerzen im Bereich der Ohrspeicheldrüsen?
    • Leiden sie unter Ohrenschmerzen?
    • Sind ihre Speicheldrüsen (vor allem die Ohrspeicheldrüsen) angeschwollen?
    • Hatten sie Kontakt zu jemanden, der an Mumps erkrankt ist?
    • Sind sie gegen Mumps geimpft?
  • Laboruntersuchung
    • Blutuntersuchung: spezifische Antikörper gegen das Mumps-Virus (IgM-Antikörper)
    • direkter Virusnachweis
  • Lumbalpunktion
    • bei Verdacht auf Beteiligung des ZNS
  • Ultraschalluntersuchung
    • Zum Ausschluss einer Mumps-assoziierten Hoden- oder Eierstockentzündung

Differenzial Diagnose

  • Speichelstein

Therapie

  • Symptomatische Therapie

Präventionsmaßnahmen

  • Impfung

Prognose

  • Bei komplikationslosem Verlauf ist die Prognose sehr gut.
  • Gefahr der Infertilität durch Hoden- oder Eierstockentzündung

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