Geschrieben von Bassem Maalouf (Arzt)
Die
Ursachen für einen Riss der Milz („Milzruptur“) sind in der Regel Unfälle oder andere Gewalteinwirkungen. Die Milz ist bei verunfallten Personen das am häufigsten verletzte Organ. Seltenere Ursachen für Milzrisse sind Erkrankungen, bei der die Milz direkt oder indirekt beteiligt ist und teilweise so stark vergrößert ist, dass sie reißt. Beispiele sind das Pfeiffer-Drüsenfieber („infektiöse Mononukleose“),
Unterschieden wird in die sog. ein- und zweizeitige Milzruptur. Bei einer einzeitigen Milzruptur reißt die umgebende Kapsel und das Organ selbst. Es kommt zu einer direkten Verletzung des Organs und zu einer Blutung im Bauchraum. Im Falle der zweizeitigen Milzruptur ist zuerst nur das weiche Organ selbst verletzt, wobei die derbe Kapsel noch unverletzt ist. Es kommt zur Blutung innerhalb der Kapsel und erst nach einer gewissen Zeit bei starker Spannung zum Kapselriss. Der zeitliche Abstand zwischen Organverletzung und Kapselriss kann oft völlig frei von Beschwerden sein, weshalb das Krankheitsbild so gefährlich ist. Es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Notfall.
Je nach Ursache können die Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Oft wird über einen starken Druck oder Schmerzen im linken Oberbauch geklagt. Dieser Schmerz kann in die linke Schulter oder die linke Halsseite ausstrahlen. Es kann auch zu einer Anspannung der Bauchmuskeln kommen. In schweren Fällen kann es durch den Blutverlust in den Bauchraum auch zu Schwindel, Herzrasen,
Neben allgemeinen Maßnahmen wie der Messung von Blutdruck, Herzfrequenz und einer Blutuntersuchung kommt vor allem die Ultraschall-Untersuchung zum Einsatz. Hiermit lässt sich sehr gut aussagen, ob es zu einem direkten Riss oder Blutung in der
Im Falle einer Milzruptur wird unterschieden wie ausgeprägt die Verletzungen und das Blutungsrisiko oder bestehende Blutung ist. Je nach Schweregrad wird eine Überwachung im Krankenhaus oder eine sofortige Operation nötig. Bei einer Operation ist das Ziel die verletzten Milz-Gebiete zu reparieren, die Blutung zu stillen und in schweren Fällen ggf. verletzte Teile oder die gesamte Milz herauszunehmen.
Die Prognose hängt stark vom Ausmaß der Verletzungen, vom Alter und allgemeinen Gesundheitszustand ab. Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose gut.
Da nach der Entfernung der Milz Veränderungen im System der Blutgerinnung auftreten können, kann es in einigen Fällen notwendig sein gerinnungshemmende Medikamente einzunehmen.
Der Milzriss ist ein potentiell lebensgefährliches Krankheitsbild, das vor allem nach Unfällen und Gewalteinwirkung auf den Bauchraum entsteht und sich durch Schmerzen im linken Oberbauch bemerkbar macht. Eine zügige Diagnose kann mittels Ultraschall gestellt werden. Die Therapie besteht in der Überwachung im Krankenhaus oder der direkten Operation.
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Geschrieben von
Bassem Maalouf
Medizinisch geprüft am
2. Aug. 2022
Beispiele für Erkrankungen, bei denen die Milz vergrößert sein kann sind das Pfeiffer-Drüsenfieber („infektiöse Mononukleose“), Malaria oder Erkrankungen, die die roten Blutkörperchen betreffen (z.B. Kugelzellanämie).
Die Behandlung richtet sich immer nach der Grunderkrankung. Liegt eine Blutkrankheit vor, die zu einer Milzvergrößerung führt wird anders behandelt, als wenn es nach einem Unfall zu einer Organverletzung gekommen ist.
Die Prognose und Erholungsphase ist stark abhängig davon, welche Grunderkrankung vorlag.
Im Regelfall ist die Milz nicht tastbar. Während der ärztlichen Untersuchung kann eine vergrößerte Milz ggf. unter dem Rippenbogen getastet werden.
Erkrankung zusammengefasst
Milzruptur
Begriffe
Kugelzellanämie
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