Geschrieben von Bassem Maalouf (Arzt)
Mit „metabolisches Syndrom“ wird ein Zustand bezeichnet, bei dem eine Person mehrere bestimmte ungesunde Risikofaktoren aufweist und damit ein stark erhöhtes Risiko hat, gewisse Krankheiten zu entwickeln. „Metabolisch“ bedeutet „den Stoffwechsel betreffend“. Es wird auch „Wohlstandssyndrom“ genannt. Dem metabolischen Syndrom liegt eine strenge Definition zugrunde. Hauptursachen für ein metabolisches Syndrom sind zu wenig aktive Bewegung und eine zu hohe Energie-Zufuhr – es wird also entweder zu viel gegessen, das Falsche gegessen oder zumeist eine Mischung aus beidem. Auch chronischer Schlafmangel wird gehäuft in Verbindung mit dem metabolischen Syndrom beobachtet.
Das metabolische Syndrom erhöht die Wahrscheinlichkeit massiv, unter anderem an einer Atherosklerose (Gefäßverkalkung), Herzinfarkten oder Zuckerkrankheit (
Risikofaktoren sind Eigenschaften, die es wahrscheinlicher machen, eine bestimmte Krankheit zu bekommen. Das Gegenteil sind sog. „Schutzfaktoren“, die eine Erkrankung unwahrscheinlicher machen und helfen gegen sie vorzubeugen. Grundsätzlich unterscheidet man bei Risikofaktoren zwischen angeborenen und erworbenen Risikofaktoren. Liegen beispielsweise genetisch vererbbare Fehler in der DNA vor, handelt es sich um angeborene Risikofaktoren. Gute Beispiele für erworbene Risikofaktoren sind verhaltensbezogene Eigenschaften wie das Rauchen von Zigaretten, Übergewicht und Bewegungsmangel.
Angeborene Risikofaktoren lassen sich in der Regel nicht vermeiden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass der wichtigste und größte Teil erworbener Risikofaktoren sehr gut beeinflussbar bzw. veränderbar ist.
In Deutschland leidet mittlerweile fast jede fünfte Person an einem metabolischen Syndrom. Männer und Frauen sind in etwa gleich häufig betroffen. Betroffene sind übergewichtig, wobei das Fett oft Rumpf-betont verteilt ist. Gemeint sind damit vor allem Bauch, Brust, Hüften und Rücken. Auch besteht gleichzeitig ein
Die Gefahr liegt auch darin, dass das metabolische Syndrom selbst keine oder nur wenig direkte Beschwerden verursacht. Allerdings erhöht es die Wahrscheinlichkeit für extrem viele Erkrankungen massiv. Es ist somit als Vorstufe zu sehr belastenden und potenziell tödlichen Erkrankungen (z.B.
Für die Diagnose werden einige Daten benötigt. Erst werden Gewicht, Körpergröße und Taillenumfang gemessen. In einer Blutentnahme werden die Blutfettwerte (hohe Triglyceride, niedriges HDL-Cholesterin) und der Blutzucker (bei Nüchternheit erhöht) bestimmt. Zusätzlich wird der Blutdruck gemessen. Das Zusammenfügen aller Untersuchungsergebnisse erlaubt ggf. die Diagnosestellung.
Da es sich im Kern nicht um eine Erkrankung, sondern um einen Zustand handelt, bei dem viele sehr ungesunde Faktoren zusammenkommen, gilt es diese Faktoren zu beseitigen. Das Ziel ist die
In schweren Fällen ist das Risiko für Folgeerkrankungen bereits stark erhöht, sodass auch mit Medikamenten gegen die einzelnen Risikofaktoren vorgegangen wird. Dies ersetzt jedoch nicht die Notwendigkeit einer Lebensstiländerung. Der
Die Prognose des metabolischen Syndroms ist unbehandelt langfristig schlecht. Erfolgt keine Gewichtsabnahme ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch an einer Atherosklerose, einer Zuckerkrankheit und den entsprechenden Folgeerkrankungen (Schlaganfälle, Herzinfarkte, Rückenleiden, Nierenversagen und viele andere) zu erkranken.
Erfolgt eine gute Gewichtsabnahme und Lebensstiländerung, kann die Prognose deutlich verbessert werden.
Um die Risikofaktoren so gut wie möglich zu behandeln, sollten viertel- bis halbjährliche hausärztliche Kontrollen stattfinden, um ggf. die Medikamente anzupassen.
Das metabolische Syndrom ist eine Ansammlung von Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für potenziell tödliche Erkrankungen stark erhöhen. Teil der Definition sind Übergewicht,
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Geschrieben von
Bassem Maalouf
Medizinisch geprüft am
5. Nov. 2022
Die Diät sollte ausgewogen und kalorienarm sein, sodass eine Gewichtsabnahme erfolgen kann.
Ursächlich sind schlechte Essgewohnheiten und mangelnde sportliche Bewegung.
Die Definition beinhaltet Übergewicht, Bluthochdruck, Blutfett- und Blutzuckerveränderungen.
Das metabolische Syndrom erhöht das Risiko für eine Zuckererkrankung und Gefäßverkalkung, was wiederum Folgeerkrankungen mit sich bringt.
Metabolisch bedeutet sinngemäß „den Stoffwechsel betreffend“.
Erkrankung zusammengefasst
deadly quartet
Begriffe
Bluthochdruck
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