Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Metabolischen Syndroms?
Mit „metabolisches Syndrom“ wird ein Zustand bezeichnet, bei dem eine Person mehrere bestimmte ungesunde Risikofaktoren aufweist und damit ein stark erhöhtes Risiko hat, gewisse Krankheiten zu entwickeln. „Metabolisch“ bedeutet „den Stoffwechsel betreffend“. Es wird auch „Wohlstandssyndrom“ genannt. Dem metabolischen Syndrom liegt eine strenge Definition zugrunde. Hauptursachen für ein metabolisches Syndrom sind zu wenig aktive Bewegung und eine zu hohe Energie-Zufuhr – es wird also entweder zu viel gegessen, das Falsche gegessen oder zumeist eine Mischung aus beidem. Auch chronischer Schlafmangel wird gehäuft in Verbindung mit dem metabolischen Syndrom beobachtet.
Das metabolische Syndrom erhöht die Wahrscheinlichkeit massiv, unter anderem an einer Atherosklerose (Gefäßverkalkung), Herzinfarkten oder Zuckerkrankheit () zu erkranken.
Risikofaktoren sind Eigenschaften, die es wahrscheinlicher machen, eine bestimmte Krankheit zu bekommen. Das Gegenteil sind sog. „Schutzfaktoren“, die eine Erkrankung unwahrscheinlicher machen und helfen gegen sie vorzubeugen. Grundsätzlich unterscheidet man bei Risikofaktoren zwischen angeborenen und erworbenen Risikofaktoren. Liegen beispielsweise genetisch vererbbare Fehler in der DNA vor, handelt es sich um angeborene Risikofaktoren. Gute Beispiele für erworbene Risikofaktoren sind verhaltensbezogene Eigenschaften wie das Rauchen von Zigaretten, Übergewicht und Bewegungsmangel.
Angeborene Risikofaktoren lassen sich in der Regel nicht vermeiden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass der wichtigste und größte Teil erworbener Risikofaktoren sehr gut beeinflussbar bzw. veränderbar ist.
Was sind die Symptome eines Metabolischen Syndroms?
In Deutschland leidet mittlerweile fast jede fünfte Person an einem metabolischen Syndrom. Männer und Frauen sind in etwa gleich häufig betroffen. Betroffene sind übergewichtig, wobei das Fett oft Rumpf-betont verteilt ist. Gemeint sind damit vor allem Bauch, Brust, Hüften und Rücken. Auch besteht gleichzeitig ein , der sich in Kopfschmerzen oder Ohrensausen äußern kann, oft aber auch keine spürbaren Beschwerden macht.
Die Gefahr liegt auch darin, dass das metabolische Syndrom selbst keine oder nur wenig direkte Beschwerden verursacht. Allerdings erhöht es die Wahrscheinlichkeit für extrem viele Erkrankungen massiv. Es ist somit als Vorstufe zu sehr belastenden und potenziell tödlichen Erkrankungen (z.B. ) zu sehen.
Wie wird das Metabolische Syndrom diagnostiziert?
Für die Diagnose werden einige Daten benötigt. Erst werden Gewicht, Körpergröße und Taillenumfang gemessen. In einer Blutentnahme werden die Blutfettwerte (hohe Triglyceride, niedriges HDL-Cholesterin) und der Blutzucker (bei Nüchternheit erhöht) bestimmt. Zusätzlich wird der Blutdruck gemessen. Das Zusammenfügen aller Untersuchungsergebnisse erlaubt ggf. die Diagnosestellung.
Therapie bei Metabolischen Syndrom
Da es sich im Kern nicht um eine Erkrankung, sondern um einen Zustand handelt, bei dem viele sehr ungesunde Faktoren zusammenkommen, gilt es diese Faktoren zu beseitigen. Das Ziel ist die in einen gesunden Bereich (siehe BMI). Das bedeutet für die Betroffenen oft eine radikale Umstellung der Lebensweise. Die Ernährung muss gesund umgestellt werden, wobei darauf zu achten ist, dass weniger Kalorien als vorher zu sich genommen werden. Zusätzlich muss eine regelmäßige, körperliche Bewegung stattfinden. Vielen Betroffenen hilft eine psychologische Begleitung des Prozesses, da es sich meist um Verhalten handelt, das über Jahre „normal“ war.
In schweren Fällen ist das Risiko für Folgeerkrankungen bereits stark erhöht, sodass auch mit Medikamenten gegen die einzelnen Risikofaktoren vorgegangen wird. Dies ersetzt jedoch nicht die Notwendigkeit einer Lebensstiländerung. Der , eine evtl. bestehende Zuckerkrankheit und die veränderten Blutfettwerte können mit Medikamenten teilweise behandelt werden. Dabei sollte immer auch mit Nebenwirkungen der Medikamente gerechnet werden. In besonders kritischen Fällen des Übergewichts können eine zusätzliche medikamentöse und ggf. chirurgische Therapie erfolgen. Bei der sog. „bariatrischen Chirurgie“ stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die das Abnehmen erleichtern sollen (z.B. Magenband, Darm-OPs). Diese Methoden werden jedoch nur durchgeführt, wenn weiterhin konsequent eine gesunde Ernährung und Sport betrieben wird.
Wie ist die Prognose eines Metabolischen Syndroms?
Die Prognose des metabolischen Syndroms ist unbehandelt langfristig schlecht. Erfolgt keine Gewichtsabnahme ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch an einer Atherosklerose, einer Zuckerkrankheit und den entsprechenden Folgeerkrankungen (Schlaganfälle, Herzinfarkte, Rückenleiden, Nierenversagen und viele andere) zu erkranken.
Erfolgt eine gute Gewichtsabnahme und Lebensstiländerung, kann die Prognose deutlich verbessert werden.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Metabolischen Syndrom
Um die Risikofaktoren so gut wie möglich zu behandeln, sollten viertel- bis halbjährliche hausärztliche Kontrollen stattfinden, um ggf. die Medikamente anzupassen.
Zusammenfassung
Das metabolische Syndrom ist eine Ansammlung von Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für potenziell tödliche Erkrankungen stark erhöhen. Teil der Definition sind Übergewicht, , veränderte Blutfettwerte und erhöhte Blutzuckerwerte. Eine Behandlung ist nur unterstützend möglich, im Vordergrund steht die radikale Lebensstiländerung mit durch Ernährungsumstellung und Sport.