Geschrieben von Leonard Schwarz
Das Mesotheliom ist eine bösartige Erkrankung der
Da man den Zusammenhang des Mesothelioms und Asbest erkannt hat, wurde die Verwendung von Asbest in Deutschland 1993 verboten. Seitdem ist die Herstellung, die Verarbeitung und der Verkauf von Asbest oder asbesthaltigen Produkten verboten. Zusätzlich müssen Gebäude mit hohem Asbestanteil saniert werden. Die Zeit zwischen Exposition und Auftreten des Mesothelioms ist lang und kann bis zu 30 Jahre betragen. Deswegen gibt es aktuell immer noch viele Betroffene, vor allem ältere Menschen, die an einem Mesotheliom erkranken.
Beim Mesotheliom gibt es drei verschiedene Arten, die sich alle in ihrer Häufigkeit und Aggressivität unterscheiden. Es gibt das epitheloide Mesotheliom, das mit 50-60% das häufigste aller Mesotheliome darstellt. Es hat die beste Prognose. Biphasische (20-30%) und sarkomatoide Mesotheliome (10-20%) sind etwas seltener und haben eine schlechtere Prognose.
Die Beschwerden sind sehr unspezifisch und anfangs nur wenig störend, deswegen wird das Mesotheliom häufig erst spät erkannt. Anfangs kann Betroffenen ein grau-weißlicher Auswurf und
Dabei handelt es sich um die Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Rippen- und Lungenfell. Pleuraergüsse werden oft als sehr belastend empfunden, Betroffene haben große Angst und leiden unter starker Luftnot. Allgemein fällt vielen Betroffenen ein ungewollter Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit und starkes Schwitzen – besonders nachts – auf.
Im Gespräch mit Betroffenen fällt auf, dass sie über einen längeren Zeitraum Asbest (oft beruflich, z.B. in der Schiffsindustrie, Dachdeckertätigkeit) ausgesetzt waren. In der körperlichen Untersuchung kann man Hinweise zu einer eingeschränkten Lungenfunktion – z.B. durch das Abhören der Lunge mit dem Stethoskop oder in einer Lungenfunktionsprüfung – feststellen. Außerdem kann eine Bildgebung, z.B. ein Röntgen oder ein Schicht-Röntgen (CT) durchgeführt werden. Hier kann das Mesotheliom als Verdickung der Pleura auffallen. In einer Probenentnahme können die Asbestfasern und die entarteten Zellen nachgewiesen werden. Das ist der Standard, um Mesotheliome nachzuweisen.
Die Probenentnahme erfolgt während der Untersuchung „videoassistierte Thorakoskopie“. Dabei wird durch einen 2-3cm langen Hautschnitt an der Brust eine kleine Kamera in den Körper eingeführt, um die Pleura und die
Die Therapie ist abhängig vom Ausmaß der Erkrankung. Da das Mesotheliom leider oft erst spät entdeckt wird, bringen viele Therapien keine Heilung, können die Beschwerden aber erheblich lindern. Der größte Therapieerfolg wird durch die Entfernung der Geschwulst und der gesamten Pleura erreicht. Diese Operation nennt man Pleurektomie-Dekortitkation. Oft ist das aber nur teilweise oder gar nicht möglich, da Mesotheliome sehr breitflächig und schnell in ebenswichtige Strukturen hineinwachsen. Anschließend wird bei dieser Operation oft eine hypertherme intrathorakale Chemotherapie durchgeführt. Dabei wird eine Spülung mit erwärmter Chemotherapie in den Brustkorb durchgeführt, so sollen restliche Tumorzellen abgetötet werden.
Eine weitere operative Therapieoption ist die extrapleurale Pneumonektomie: das bedeutet die Entfernung der Pleura, Teile der Lunge, des Zwerchfells und des Herzbeutels (Perikard). Da das Zwerchfell und der Herzbeutel wichtige Strukturen sind, werden sie operativ künstlich mit einem sogenannten „Patch“ wiederhergestellt. Ein Patch ist ein Flicken aus Gewebe oder Kunststoff. Sie wesentlich eingreifender und oft mit vielen Komplikationen und Lebenseinschränkung verbunden. Vor den Operationen sollte eine Chemotherapie durchgeführt werden. Im Anschluss an die Operation sollte – je nach Verlauf – eine Bestrahlung erfolgen.
Besteht keine Aussicht auf Heilung oder Betroffene zu schwach für eine Operation, können Therapiemaßnahmen erwogen werden, die Beschwerden lindern aber keine Heilung erzielen. Dazu gehören die Pleurodese durch Talkum sowie ein tunnelierter Pleurakatheter. Eine Pleurodese bezeichnet die Verödung der Pleurablätter. So soll verhindert werden, dass Pleuraergüsse entstehen, welche für Betroffene oft als sehr einschränkend und belastend empfunden werden. Mit einem Pleurakatheter wird der Pleuraerguss sofort aus dem Körper geleitet, um entsprechende Beschwerden bei Betroffenen zu vermeiden.
Oft wird das Mesotheliom erst spät entdeckt, die Prognose ist deswegen leider oft ungünstig. Nach Diagnosestellung versterben 9 von 10 Betroffene innerhalb fünf Jahren.
Beim Mesotheliom handelt es sich um eine Krankheit, die durch Asbest ausgelöst wird. Die wichtigste Maßnahme ist dementsprechend Kontakt mit Asbest zu vermeiden. Alte Häuser sollten auf Asbest überprüft und die Materialien ggf. ausgetauscht werden. Es gibt zahlreiche Kontaktstellen, die private Häuser auf Asbest untersuchen und Maßnahmen zur Sanierung anbieten und Betroffene beraten.
Bei der beruflichen Exposition zu Asbest müssen Vorsichtsmaßnahmen (z.B. Maske mit Luftfilter, Augenschutz) ergriffen werden und die Zeit der Exposition so kurz wie möglich gehalten werden.
Nachdem die Diagnose gestellt wurde, sollten regelmäßige, ärztliche Kontrollen erfolgen. So kann die Entwicklung der Krankheit festgestellt werden, Therapien angepasst und der weitere Verlauf mit Betroffenen und Angehörigen besprochen werden.
Das Mesotheliom ist eine Geschwulst der Pleura, die durch das Einatmen von Asbestfasern entsteht. Betroffene klagen über Atemnot, Schmerzen bei der Atmung und
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Geschrieben von
Leonard Schwarz
Medizinisch geprüft am
4. Aug. 2022
Begriffe
Husten
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