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Mastodynie

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Bei vielen Frauen kommt es im Verlauf des Zyklus zu Spannungsgefühlen, Berührungsempfindlichkeit und/oder Schmerzen in den Brüsten. Auch bei der Anwendung hormoneller Verhütungsmittel, beispielsweise der Pille, sind gelegentlich auftretenden Schmerzen in den Brüsten keine Seltenheit.

In der Medizin bezeichnet man diese Schmerzen, das Spannungsgefühl und die Berührungsempfindlichkeit der Brust als Mastodynie.

Es ist davon auszugehen, dass solche Beschwerden in den Brüsten ungefähr 70 % aller Frauen im Verlauf ihres Lebens mindestens einmal betreffen. Bei rund 75 bis 90 Prozent dieser Frauen kommen noch andere Beschwerden im Sinne eines prämenstruellen Syndroms hinzu.

Wissenswert

Frauen, die regelmäßig unter Schmerzen in der Brust leiden, sind in der Regel zwischen 35. und 55. Jahren alt.

Im Allgemeinen handelt es sich bei einer Mastodynie hauptsächlich um ein hormonabhängiges Beschwerdebild. Hormonunabhängige gynäkologische Brustschmerzen sind im Gegenteil zur Mastodynie eher selten. Die Mastodynie lässt sich medizinisch in drei unterschiedliche Formen unterteilen.

Unterschiedliche Formen der Mastodynie

Formen erklärt

Es gibt unterschiedliche Formen der Mastodynie:

Die Beschwerden betreffen vor allem Frauen zwischen 35 und 55 Jahren. Die Mastodynie zeigt sich vor allem in den zwei bis drei Tagen vor der Regelblutung und geht bei vielen Frauen auch mit anderen typischen prämenstruellen Beschwerden einher.

Zu Beginn der Schwangerschaft fängt das Brustgewebe damit an, sich zu verändern. Auch im weiteren Verlauf bereitet sich die Brust mehr und mehr auf die Milchproduktion und die Versorgung des Säuglings vor. Ungefähr zwischen der fünften und achten Schwangerschaftswoche vergrößern sich die Brüste am meisten. Sie werden größer und schwerer. Diese Volumenzunahme des Brustgewebes kann bei der Schwangeren unter anderem zur Mastodynie führen.

Vor allem hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille greifen maßgeblich in den weiblichen Hormonhaushalt ein. Bei den Frauen, die diese Verhütungsmittel anwenden, kann dies zu einer Mastodynie führen. Genau wie die Pille, können auch andere Präparate, die weibliche Geschlechtshormone enthalten, zur Mastodynie führen. Eingenommen werden diese Präparate in der Regel zur Linderung der Beschwerden während der Wechseljahre.

Achtung

Neben diesen häufig auftretenden Formen der Mastodynie gibt es auch anderen Erkrankungen, die das Auftreten einer Mastodynie provozieren können.

Dabei muss jedoch stets beachtet werden, dass es in der medizinischen Fachsprache zwei Bezeichnungen für in der Brust auftretende Schmerzen gibt: Mastodynie und Mastalgie.

Beide Begriffe werden oft synonym verwendet. Eine Mastodynie beschreibt jedoch lediglich die Schmerzen in der Brust, die mit dem weiblichen Zyklus in Zusammenhang stehen (zyklusabhängige Schmerzen). Eine Mastalgie hingegen beschreibt alle Schmerzen in den Brüsten, die unabhängig von Zyklus und damit auch bei männlichen Patienten entstehen können.

Ursachen von Mastodynie

In den meisten Fällen steht die Mastodynie mit den hormonellen Änderungen, zu denen es im Zuge des weiblichen Zyklus kommt, in Zusammenhang. Die Brust als sogenanntes sekundäres Geschlechtshormon, deren Gewebe unter dem Einfluss von weiblichen Geschlechtshormonen wächst, steht vor allem unter dem Einfluss von Östrogen.

Dieses Hormon vermittelt während der zweiten Zyklushälfte, dass vermehrt Flüssigkeit in dem Gewebe der Brust gespeichert wird. Darüber hinaus werden die Brüste gegen Ende des Zyklus, gesteuert durch das Hormon Östrogen, besser durchblutet.

Sowohl die gesteigerte Flüssigkeitsmenge als auch die Mehrdruchblutung haben zur Folge, dass die weibliche Brust am Ende des Menstruationszyklus deutlich größer und schwerer wird. Es ist sogar möglich, dass sich knotige Veränderungen, die keinen Krankheitswert aufweisen, tasten lassen.

Das Ausmaß der Volumenzunahme, die in der zweiten Hälfte des Zyklus vermittelt wird, ist nicht zu unterschätzen. Deswegen stellt es keine Seltenheit dar, dass von den meisten Frauen ein Dehnungsschmerz wahrgenommen wird. Außerdem reagieren die Brüste am Ende des Zyklus oft berührungsempfindlicher. Diese Symptome ähneln sehr den Beschwerden, die auch zu Beginn einer Schwangerschaft auftreten. Aus diesem Grund ist es für Frauen mit Kinderwunsch oft schwierig, beides auseinanderzuhalten.

Wenn keine Schwangerschaft vorliegt, verschwinden die Beschwerden erst dann wieder, wenn der Östrogenspiegel sinkt und die Menstruation einsetzt. Sobald das Östrogen wieder Normalwerte angenommen hat, wird die überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe geschleust, das Volumen der Brüste nimmt ab und die Mastodynie verschwindet.

Eine Mastodynie, die vom Zyklus und den damit einher gehenden hormonellen Schwankungen abhängig sind, macht sich nicht bei allen Frauen gleichermaßen bemerkbar. Während einige Frauen sehr starke Schmerzen bemerken, treten bei anderen überhaupt keine Beschwerden auf. Grund dafür ist vor allem, dass der Hormonanstieg bei allen Frauen unterschiedlich stark ausfällt. Außerdem ist allgemein bekannt, dass auch die Schmerzempfindlichkeit nicht bei allen Menschen gleich hoch ist. Neben der Mastodynie, die mit dem Menstruationszyklus im Zusammenhang steht, beziehungsweise deren Auftreten im Verlauf des Zyklus normal ist, gibt es auch Ursachen, die als nicht gewöhnlich angesehen werden.

Hormonabhängige Ursachen von Brustschmerzen

Unter dem Begriff Prämenstruelles dysphorisches Syndrom versteht man eine besonders starke Ausprägung des Prämenstruellen Syndroms (PMS ). Bei den betroffenen Frauen sind die typischen Beschwerden vor dem Einsetzen der Regelblutung, beispielsweise Schmerzen in der Brust , Müdigkeit und Kopfschmerzen so stark ausgeprägt, dass sie Auswirkungen auf den Alltag haben. Vor allem psychisch setzt das den Betroffenen sehr stark zu. Aus diesem Grund wird das Prämenstruelle dysphorische Syndrom seit 2000 auch als eigenständige Erkrankung, genauer als depressive Störung, anerkannt.

Unter dem Begriff Fibrozystische Mastopathie fasst man in der medizinischen Fachsprache verschiedene Veränderungen des Brustgewebes zusammen. Die für diese Erkrankung typischen Veränderungen treten in der Regel niemals einseitig auf. Bei der Fibrozystischen Mastopathie sind stets beide Brüste gleichermaßen betroffen.

Hervorgerufen wird diese Form der Mastopathie durch eine Fehlsteuerung des weiblichen Hormonhaushalts. Bei den betroffenen Frauen dringt lokal zu viel Östrogen in das Gewebe ein, während gleichzeitig zu wenig Progesteron freigesetzt wird. Durch diese Fehlsteuerung werden in der Brust Entzündungsgeschehen hervorgerufen. Infolge der entzündlichen Prozesse bilden sich häufig Schwellungen, verschiebbare Knoten und/oder Zysten .

Des Weiteren lassen sich in vielen Fällen starke Druckbeschwerden beobachten. Die fibrozystische Mastopathie betrifft vor allem Frauen im gebärfähigen Alter. Nach der Menopause tritt diese Erkrankung gewöhnlich nicht mehr auf.

Bei einem Fibroadenom handelt es sich um knotige Veränderungen in der Brust. Normalerweise sind diese Knoten gutartig und vom Binde- und Drüsengewebe ausgehen. Fibroadenome werden durch die weiblichen Geschlechtshormone hervorgerufen und treten unter dem Einfluss des Hormons Östrogen auf. Auch das Wachstum eines solchen Knotens ist östrogengesteuert. Fibroadenome lassen sich in der Regel bei Frauen zwischen 20 und 24 beobachten. Zu den dafür typischen Symptomen zählen schmerzende Brüste und eine Berührungsempfindlichkeit.

Für Frauen mit bestehendem Kinderwunsch ist es am Anfang der Schwangerschaft oftmals schwer zu differenzieren, ob nun wirkliche ein Kind heranwächst oder ob lediglich bald die Menstruation einsetzt. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Beschwerden kurz vor der Periode den Symptomen einer frühen Schwangerschaft sehr stark ähneln. Um genauer zu sein, sie sind sogar nahezu identisch.

Kurze Zeit nach dem Einnisten der Eizelle, ungefähr zwischen dem 10. und 12. Tag nach dem Eisprung, beginnen die Brüste damit, sich auf die Milchproduktion und damit die Versorgung des Kindes vorzubereiten. Vor allem durch die Veränderungen des Brustdrüsengewebes, die zu einem Größenwachstum der Brust führen, wird bei vielen Schwangeren eine Mastodynie hervorgerufen. Die Intensität der auftretenden Schmerzen kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Die Beschwerden können unter Umständen auch so ausgeprägt sein, dass jedwede Berührung, sei sie noch so leicht, zu Schmerzen führt.

Stillen will gelernt sein. Auch wenn es sich beim Stillen um etwas ganz Natürliches handelt, brauchen die meisten jungen Mütter etwas Hilfe beim Stillbeginn. Wird das Baby falsch angelegt oder vergeht zwischen den einzelnen Milchmahlzeiten zu viel Zeit, kann sich in der Brust der Mutter ein Milchstau bilden. Im Zuge des Milchstaus kommt es zu Verhärtungen und zu Schmerzen in der Brust . Ein Milchstau sollte so schnell wie möglich gelöst werden, denn andernfalls kann sich daraus eine Brustentzündung (Mastitis ) bilden.

Unter der Bezeichnung Wechseljahre versteht man den Übergang zwischen fruchtbarem Lebensalter und Menopause, also jenem Lebensabschnitt, in dem eine Frau keine Kinder mehr bekommen kann.

Schon zu Beginn der Wechseljahre kommt es zu Veränderungen im Bereich des weiblichen Hormonhaushalts. Haben die Wechseljahre erst einmal eingesetzt, so kommt es vor allem zu einem raschen Abfall des Östrogenspiegels. Da Östrogen der Hauptverursacher von Brustschmerzen ist, kommt es bei Frauen, bei denen die Wechseljahre bereits eingesetzt haben, in der Regel nicht mehr zum Auftreten von Brustschmerzen.

Der sinkende Östrogenspiegel kann jedoch dazu führen, dass andere Beschwerden in Erscheinung treten. Zu den für die Wechseljahre typischen Symptomen zählen zum Beispiel Hitzewallungen und eine gesteigerte Reizbarkeit. Betroffene Frauen können sich mit Hilfe von künstlichen Hormonen Abhilfe schaffen. Eine der wichtigsten Nebenwirkungen dieser Hormonpräparate ist jedoch die Entstehung von Brustschmerzen . Im Zusammenhang mit einer Hormonersatztherapie kann es also auch in den Wechseljahren zur Mastodynie kommen.

Eine Mastodynie muss jedoch nicht zwangsweise mit den hormonellen Anpassungen im Verlauf des Zyklus in Zusammenhang stehen. Es existieren darüber hinaus einige Veränderungen im Bereich des Brustgewebes, die nicht hormonbedingt sind und bei den betroffenen Frauen eine Mastodynie hervorrufen können.

Bei diesen Schmerzen spricht man aber eigentlich nicht von einer Mastodynie. Bei Brustschmerzen, die in keinem Zusammenhang mit dem weiblichen Hormonhaushalt und dem Hormon Östrogen stehen, spricht man von einer sogenannten Mastalgie. Eine Mastalgie kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern in Erscheinung treten. Die Ursachen für das Auftreten von nicht hormonbedingten Schmerzen in der Brust können vielfältig sein.

Hormonunabhängige Ursachen von Brustschmerzen

Zu den häufigsten Ursachen zählen:

Eine Zyste ist ein von einem epithelialen Häutchen ausgekleideter Hohlraum, der sich im Gewebe des Körpers bildet. Ist dieser Hohlraum nicht von diesem epithelialen Häutchen umschlossen, sondern nur von einer bindegewebigen Membran umhüllt, liegt keine Zyste, sondern eine Pseudozyste vor. Zysten können ganz unterschiedliche Ausmaße annehmen. Wird eine Zyste besonders groß, beginnt sie das umliegende Gewebe zu verdrängen und dabei Schmerzen in der Brust zu verursachen.

In den meisten Fällen sind Zysten gutartig und bedürfen nur einer Therapie, wenn sie bei den Betroffenen Beschwerden verursachen. Im Allgemeinen kann jeder Mensch eine solche Zyste entwickeln. Es lässt sich jedoch beobachten, dass Zysten in der Brust vor allem bei Personen in einem Alter von ungefähr 30 bis 50 Jahren auftreten. Frauen, die die Wechseljahre erreicht haben, bilden deutlich seltener einen mystischen Hohlraum in der Brust aus.

Gutartige Weichteiltumore in der Brust sind recht häufig. Sie machen sich in der Regel durch die Ausbildung weicher, prall-elastischer Knoten in der Brust bemerkbar. Da die Knoten bei dieser Tumorart unmittelbar unter der Haut liegen, sind sie recht einfach zu tasten. Betroffene Frauen müssen aufgrund der Zellveränderung nicht zwangsläufig Beschwerden entwickeln. Liegt der Weichteiltumor jedoch in der Nähe eines Nerven, kann dies zu einer Mastodynie führen.

Bei gutartigen Weichteiltumoren im Bereich der Brust muss beachtet werden, dass es verschiedene Formen dieser knotigen Veränderungen gibt. Mediziner unterscheiden zwischendrei Formen: den Lipomen (ausgehend vom Fettgewebe), den Fibromen (ausgehend vom Bindegewebe) und den Artheromen.

lat. Mastitis puerperalis

Frauen, die ihre Neugeborenen stillen, entwickeln sehr häufig entzündliche Prozesse in der Brust. Vor allem jene Frauen, die gerade erst mit dem Stillen begonnen haben und bei denen der Milcheinschuss noch nicht lange her ist, sind gefährdet, eine solche Entzündung zu entwickeln. Grund für die Entstehung der entzündlichen Prozesse ist in den meisten Fällen ein unbehandelter Milchstau. Es gibt aber auch Fälle, bei denen die Keime im Mund des Säuglings, die über die Milchgänge in das Brustdrüsengewebe gelangt sind und auf diese Weise zu einer Infektion geführt haben.

Wenn im Bereich des Brustgewebes entzündliche Prozesse vorliegen, entwickeln die betroffenen Frauen typischerweise Schwellungen und Rötungen. Außerdem kann die Brust überwärmt und druckempfindlich sein. Des Weiteren leiden die jungen Mütter sowohl unter einer Mastodynie als auch unter Schmerzen an den Brustwarzen. In einigen Fällen lässt sich zudem beobachten, dass etwas Sekret aus den Brustwarzen austritt. Eine Brustdrüsenentzündung kann bei ungefähr 9 % der stillenden Mütter schon im Wochenbett entstehen.

lat. Mastitis nonpuerperalis

Bei einer Mastitis non-puerperalis handelt es sich um entzündliche Prozesse innerhalb des Brustgewebes, die nicht mit dem Stillen in Zusammenhang stehen.

In den meisten Fällen wird eine solche Brust(-drüsen)entzündung durch bakterielle Erreger, die über die Brustwarzen in das Gewebe eindringen können, hervorgerufen.

Das Manifestationsalter der Mastitis non-puerperalis liegt bei ungefähr 15 bis 30 Jahren.

Ein Tumor, der im Bereich der Brust entsteht (Brustkrebs ) ist besonders häufig eine bösartige (maligne) Gewebewucherung. Die entarteten Zellen können dabei von verschiedenen Teilen der Brust ausgehen. In Abhängigkeit davon, von welchen Zellen der Tumor ausgeht, gibt es verschiedene Formen des Brustkrebses. In den meisten Fällen bilden sich die Tumorzellen aus den Milchgängen. Tumore der Drüsenläppchen sind vergleichsweise selten.

Brustkrebs verläuft oftmals lange asymptomatisch. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium werden Schmerzen in der betroffenen Brust wahrnehmbar. Zudem gibt es Formen von Brustkrebs, bei denen es zur Entstehung von entzündlichen Prozessen kommt oder bei denen Sekret aus der Brustwarze austritt. Brustkrebs stellt die häufigste Krebserkrankung der Frau dar.

Enge, luftundurchlässige Kleidung, die an der Haut reibt, kann sowohl die Haut selbst als auch die Brustwarzen irritieren. Vor allem beim Sport kann es dazu kommen, dass raue Textilien vermehrt Reibung auf die Brustwarzen ausüben und diese deshalb gereizt werden. Gereizte Brustwarzen sind nichts Schlimmes, können jedoch bei den Betroffenen zur Mastodynie führen.

Untersuchung bei Mastodynie

Eine Mastodynie, unabhängig davon, ob sie nun bei einem Mann oder bei einer Frau auftritt, kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Dabei ist nicht jede der möglichen Ursachen vollkommen harmlos. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Brustschmerzen beim erstmaligen Auftreten immer zeitnah abklären zu lassen. Das gilt auch, wenn neben den Schmerzen in der Brust weitere Auffälligkeiten, beispielsweise Knoten, Entzündungszeichen oder nässende Brustwarzen auffallen.

Wenn sich die Mastodynie bei einer Frau gegen Ende des Zyklus bemerkbar macht, kann sie in der Regel erst mal einige Tage abwarten, ob die Beschwerden mit dem Einsetzen der Regelblutung verschwinden. Sollte dies nicht der Fall sein, muss unbedingt ein Gynäkologe aufgesucht und die Ursache für die Entstehung der Mastodynie gefunden werden.

Außerdem empfiehlt man sowohl Frauen als auch Männern, ihre Brüste in regelmäßigen Abständen abzutasten. Beim regelmäßigen Abtasten kann man zumeist sehr früh feststellen, ob sich etwas am Brustgewebe verändert hat.

Lieg ein Tumor vor, kann dann viel zügiger eine geeignete Behandlung begonnen werden. Wie bei allen Tumorarten gilt auch beim Brustkrebs: Je früher er entdeckt wird, desto früher kann eine geeignete Behandlung eingeleitet werden und desto besser ist die Prognose.

Diagnose bei Mastodynie

Die Diagnostik bei Patienten, die an einer Mastodynie leiden, gliedert sich in mehrere unterschiedliche Abschnitte.

Untersuchungsmethoden bei Brustschmerzen

Zu Beginn findet in der Regel ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten die wahrgenommenen Beschwerden so genau wie möglich beschrieben werden. Besonders wichtig ist dabei, wo die Schmerzen in der Brust lokalisiert sind und ob es neben der Mastodynie weitere Auffälligkeiten gibt.

Der behandelnde Arzt stellt unter anderem folgende Fragen:

  • Seit wann bestehen die Schmerzen?
  • Wo sind die Schmerzen lokalisiert?
  • Wie stark sind die Schmerzen (Skala 1-10)?
  • Haben Sie weitere Auffälligkeiten bemerkt (beispielsweise eine Überwärmung oder Sektretaustritt)?
  • Bekommen Sie noch regelmäßig ihre Periode?
  • Im gebärfähigen Alter: Könnten Sie schwanger sein?
  • Im gebärfähigen Alter: Verwenden Sie hormonelle Verhütungsmittel?
  • In der Menopause: Nehmen Sie Hormonpräparate ein?
  • Haben Sie irgendwelche Grunderkrankungen?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?

Darüber hinaus spielen die Krankengeschichte des Patienten und die Familiengeschichte hinsichtlich maligner Erkrankungen während des Anamnese-Gesprächs eine entscheidende Rolle. Grund dafür ist die Tatsache, dass eine erbliche Komponente bei Tumoren nicht ausgeschlossen werden kann.

Bei Frauen im gebärfähigen Alter sollte außerdem unbedingt ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Das ist auch ratsam, wenn die Patientin davon ausgeht, nicht schwanger zu sein. Bei einem Schwangerschaftstest wird das Hormon Beta-HCG, das nur im Zuge der Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet wird, gemessen. Abseits der Schwangerschaft kann nur bei Vorliegen einiger weniger Krebserkrankungen ein HCG-Anstieg nachgewiesen werden.

Nach dem Arzt-Patienten-Gespräch findet bei betroffenen Frauen eine gynäkologische Brustuntersuchung statt. Während dieser Untersuchung achtet der Arzt zuerst auf sichtbare Anzeichen. Besonders auffällig sind Schwellungen, Rötungen, Haut- oder Brustwarzeneinziehungen und Organgenhaut. Sowohl lokale Einziehungen als auch die Bildung von Orangenhaut an der Brust können ein Hinweis auf einen Tumor sein. Beim Abtasten achtet der Gynäkologe dann auf mögliche Knoten und Zysten . Auch die regionalen Lymphknoten müssen im Zuge der körperlichen Untersuchung abgetastet werden.

Nach Anamnese, Schwangerschaftstest und Brustuntersuchung, könne die Strukturen des Brustgewebes mithilfe von Ultraschallwellen abgebildet und beurteilt werden. Veränderungen, die zu einer Mastodynie führen können, können bei dieser Untersuchungsmethode dargestellt werden.

Außerdem zählt die Durchführung einer speziellen Röntgenuntersuchung der Brust, die sogenannte Mammografie, zu den wichtigsten Methoden in der Diagnostik der Mastodynie. Die Mammografie hilft dabei, Brutkrebs als Ursache für das Auftreten der schmerzenden Brüste auszuschließen.

Sollten sich in der Mammografie tatsächlich auffällige Bereiche im Brustgewebe zeigen, kann eine Biopsie durchgeführt werden. Bei einer Biopsie punktiert der Gynäkologe die betroffene Brust mit einer etwas dickeren Nadel und entnimmt eine Gewebeprobe aus dem suspekt wirkenden Bereich. Diese Probe kann im Anschluss im Labor auf Zellveränderungen hin untersucht werden.

Darüber hinaus sollte bei einer Mastodynie eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung können beispielsweise erhöhte Entzündungsparameter festgestellt werden. Darüber hinaus können im Blut die Spiegel der weiblichen Sexualhormone gemessen und im Anschluss beurteilt werden. Auf diese Weise erfährt der Arzt, ob die Mastodynie mit dem Hormonhaushalt in Zusammenhang stehen kann.

Behandlung bei Mastodynie

Die Wahl der am besten geeigneten Behandlungsstrategie bei Patienten, die an einer Mastodynie leiden, hängt vor allem von der vorliegenden Ursache ab. Der Grund für das Auftreten der Beschwerden bestimmt außerdem darüber, ob überhaupt Behandlungsbedarf besteht.

Sollte beispielsweise eine Zyste die Schmerzen verursachen, so muss von Fall zu Fall entschieden werden, ob man die Zyste therapiert. Solange keine Beschwerden vorliegen, würde man die Zyste ruhen lassen und in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Im Falle von vorhandenen Schmerzen wird eine Behandlung in der Regel befürwortet. Im Zuge der Therapie punktiert der behandelnde Arzt die Zyste, die unter der Haut liegt und entnimmt die Flüssigkeit aus deren Inneren.

Auf diese Weise wird der Druck im Gewebe sofort reduziert und die Schmerzen lassen nach. In vielen Fällen kommt es jedoch nach der Punktion der zystischen Veränderung dazu, dass sich eine neue Zyste bildet und die Mastodynie erneut spürbar wird. Aus diesem Grund besteht neben der Punktion die Möglichkeit, die komplette Zyste während eines kleinen chirurgischen Eingriffs zu entfernen.

Wenn die Mastodynie von einer Störung des normalen Verlaufs der weiblichen Geschlechtshormone verursacht wird, kann die Einnahme von Hormonpräparaten sinnvoll sein.

Bei Brustkrebs muss, in Abhängigkeit von der exakten Form des Tumors, eine umfangreichere Therapie eingeleitet werden.

Wissenswert

Brustschmerzen beim Mann

Die Mastodynie oder genauer gesagt die Mastalgie ist kein Thema, dass nur das weibliche Geschlecht betrifft. Auch Männer können unter gewissen Umständen eine Mastalgie entwickeln. In der Regel treten diese Beschwerden dann im Zusammenhang mit ein- oder beidseitig vergrößerten Brustdrüsen auf. Medizinisch wird diese Brustgewebevergrößerung als Gynäkomastie bezeichnet.

Viele der betroffenen Männer leiden dann unter einem starken Spannungsgefühl und einer Berührungsempfindlichkeit. Schmerzende Brüste können beim Mann außerdem mit empfindlichen Brustwarzen einhergehen. Die Ursachen für die Entstehung einer Gynäkomastie sind unterschiedlich.

Zum einen steht die Ausbildung der eher weiblichen Brust beim Mann im Zusammenhang mit den weiblichen Geschlechtshormonen. Aus diesem Grund ist eine Gynäkomastie beim Neugeborenen keine Seltenheit. Aber auch in der Pubertät oder im Alter kann es beim Mann zur Zunahme des Brustdrüsengewebes kommen. Vor allem einige Erbkrankheiten oder chronische Erkrankungen sind für die Gynäkomastie ursächlich.

In diesem Zusammenhang muss jedoch beachtet werden, dass Tumore der Brust bei Männern zwar selten, aber nicht unmöglich sind. Aus diesem Grund sollte bei anhaltenden Schmerzen in der Brust eine Krebserkrankung dringend ausgeschlossen werden.

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