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Manie

Eine Manie beschreibt einen Zustand von gehobener, gereizter Stimmung, Antriebssteigerung, subjektive Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Verlust von Hemmungen, der zumindest eine Woche anhält. Eine manische Phase tritt in den aller seltensten Fällen alleinig auf, meistens kommt sie im Rahmen einer Grundstörung auf. Diese Grundstörung ist meistens eine bipolare affektive Störung (abwechselnde Episode von Depression und Manie).

Leichte Formen der Manie werden als Hypomanie bezeichnet. Eine weitere Sonderform ist die Manie mit psychotischen Symptomen, wo zusätzlich wahnhafte Vorstellung (meistens: Größenwahn) und Halluzinationen (häufig: akustische – „Stimmenhören“) auftreten.

Wissenswert

Die Manie wird gemeinsam mit der Depression und der bipolaren Störung zu den affektiven Störungen gezählt.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Manie?

Es ist noch nicht eindeutig geklärt, wie und wieso Menschen eine Manie entwickeln.

Wie bei der Depression entwickeln sich auch manische Episoden durch ein Zusammenspiel vieler Faktoren: Dazu zählen genetische, neurobiologische/neuroendokrinologische (wie die Zusammensetzung der Botenstoffe und Hormone im Gehirn von Betroffenen sind) und neurostrukturelle (wie das Gehirn und die Nervenzellen aufgebaut sind) Komponenten. Die Botenstoffe, die bei affektiven Störungen in ein Ungleichgewicht gelangen, sind nach jetzigen Kenntnissen vor allem Adrenalin, Serotonin und Dopamin. Hinzu kommen dann soziale Stressoren, durch die dann endgültig eine Dysbalance im Denken und schließlich im Handeln ausgelöst wird. Dieser Erklärungsansatz wird als bio-psycho-soziales Modell bezeichnet.

Als soziale Risikofaktoren gelten zum Beispiel:

  • Verlust oder Probleme naher Bezugspersonen (z.B. durch Tod oder Scheidung)
  • (plötzliche) Arbeitslosigkeit
  • Dramatische Erlebnisse die eigene Person betreffend (z.B. Nahtoderfahrungen)
  • Veränderung der gewohnten Lebensweise (z.B. Umzug)
  • Traumatisierungen (z.B. Missbrauchs- oder Vergewaltigungs-Erlebnisse)

Zusammenfassend ist zu sagen, dass für die Entstehung der Manie (und auch Depression bzw. für die bipolare Störung ) nicht nur einen Grund, sondern ein Zusammenkommen einiger Faktoren ausschlaggebend ist: Vorerst müssen körperliche, biologische und hormonelle Voraussetzungen gegeben sein, die dann durch Stressfaktoren von der Außenwelt zu einer Art Ungleichgewicht führen und so eine Depression oder Manie auslösen.

Hinweis

Weitere Erkrankungen, die Symptome einer Manie hervorrufen können, sind beispielsweise Hirntumore, Epilepsie , Infektionen, Multiple Sklerose , Lithium-Mangel, Schlaganfälle, Schilddrüsenüberfunktionen, Nebennierenrinden-Problematiken oder Niereninsuffizienz .

Was sind die Symptome einer Manie?

Manischen Episoden treten in den meisten Fällen phasenweise auf. Dabei findet man einige typische Symptome.

Das Hauptaugenmerk liegt auf die für die Situation unangepasste, gehobene, gereizte Stimmung. Dazu kommen zusätzliche Nebensymptomen wie Rededrang, Antriebssteigerung, riskantes Verhalten, reduzierte Hemmschwelle bis zur aggressiven Erregung, vermindertes Schlafbedürfnis, gesteigerte Leistungsfähigkeit bis zur erhöhten Selbsteinschätzung. Außerdem berichten Betroffene häufig von Gedankenrasen, von Konzentrationsschwierigkeiten, sowie davon, leicht ablenkbar zu sein, und „von einer Idee zur nächsten zu kommen“, was als „Ideenflucht“ bezeichnet wird. Um die Diagnose Manie zu stellen, muss die Stimmungsänderung zumindest eine Woche lang bestehen und mindestens 3 Nebensymptome müssen gegeben sein.

Eine spezielle Form ist die „Manie mit psychotischen Symptomen“. Dabei kommen zusätzlich zu den oben beschriebenen Umständen, wahnhafte Ideen (meist: Größenwahn) oder Halluzinationen (oft Stimmen, die zum Patienten sprechen) vor. Das kann so weit führen, dass ein normales Gespräch mit den Betroffenen nicht mehr möglich ist.

Als Hypomanie wird jener Zustand bezeichnet, bei denen Patienten anhaltend von leicht gehobener Stimmung, gesteigertem Antrieb und erhöhtem Aktivitätsdrang berichten, allerdings nicht in dem Ausmaß einer Manie. Von Betroffenen wird dieser Zustand meist als angenehm oder sogar positiv empfunden, da Kreativität, Aktivität und Ideenreichtum gesteigert sind. Laut Definition muss dieser Zustand mindestens 4 Tage anhalten, um als Hypomanie bezeichnet werden zu können.

Achtung

Manische Patienten neigen in jedem Fall dazu, leichtsinnige, unüberlegte, sozial verwerfliche Handlungen zu tätigen, die erhebliche Folgen haben können. Beispielsweise verfallen Betroffene dem Glücksspiel, geben anderweitig viel Geld aus (z.B. durch Abschließen von Kaufverträgen oder einfaches Verschenken) oder treten durch Distanzlosigkeit mit Familienangehörigen oder Vorgesetzten in Konflikt. Außerdem kommt es nicht selten zu Selbst- oder Fremdgefährdung durch die übermütige, erhöhte Selbsteinschätzung, mitunter durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch.

Wie wird die Manie diagnostiziert?

Falls selbst oder – was viel öfter der Fall ist – von anderen bemerkt wird, dass eine untypische übertrieben gehobene, übermütige, euphorische Stimmung gepaart mit Gedankenrasen, Kaufsucht oder Konzentrationsunfähigkeit auffallen, ist das auf jeden Fall ein Grund, einen Arzt zur weiteren Abklärung aufzusuchen bzw. die betroffenen Angehörigen dazu zu bewegen, dies zu tun.

Der Arzt (Spezialist: Psychiater) wird als Erstes eine genaue Krankengeschichte (Anamnese) durchführen. Dabei werden Details zum Gemütszustand, auffälligem Verhalten, Dauer der Veränderung und etwaige belastende Lebensereignisse genauso wie Informationen zu Vorerkrankungen oder –Operationen, Familien-, Arbeits- und Sozialumfeld, weitere begleitende Symptome und Medikamenteneinnahme erfragt. Der Psychiater wird außerdem einen „psychopathologischen Befund“ erheben, also einen auf psychiatrische Erkrankungen zugeschnittenen Fragebogen abfragen. Besonders wichtig ist, dass nicht nur die Eigenanamnese, sondern im besten Fall auch eine Fremdanamnese (also ein Gespräch mit einem der Betroffenen nahestehenden Person) durchgeführt wird.

Eine körperliche Untersuchung und eine Blutabnahme müssen in jedem Fall durchgeführt werden, um andere, organische Gründe für die Symptomatik ausschließen zu können. Des Weiteren kann der Mediziner bildgebende Untersuchungen, wie Computertomografien (CT = Röntgenschnittbildverfahren), Magnetresonanztomografien (MRT) oder Ultraschalluntersuchungen durchführen lassen. Wichtige körperliche Erkrankungen, die Symptome einer Manie auslösen können, sind beispielsweise Hirntumore, Epilepsie , Infektionen, Multiple Sklerose , Lithium-Mangel, Schlaganfälle, Schilddrüsenüberfunktionen, Nebennierenrinden-Problematiken oder Niereninsuffizienz .

Hinweis

Die Diagnose der Hypomanie ist in vielen Fällen schwieriger zu stellen, da eine Abgrenzung zum natürlichen, mitreißend-fröhlichem, euphorischem Wesenszug oft nicht leicht auszumachen ist.

Therapie bei Manie

Akute Fälle von manischen Episoden müssen häufig stationär behandelt werden. Da den Betroffenen oft die Einsicht ihrer Krankheit fehlt, ist eine Zwangseinweisung nach Unterbringungsgesetz oft nötig.

Eine feinfühlige, empathische Arzt-Patienten-Beziehung ist der erste Schritt in Richtung Besserung. Der Patient sollte ernst genommen werden und gleichzeitig sollte ihm klargemacht werden, dass seine aktuelle Lage einer schweren Erkrankung zugrunde liegt.

Die medikamentöse Therapie ist ein wichtiger Pfeiler der Behandlung. Zum Einsatz kommen Stimmungsstabilisatoren, wie Lithium oder die Epilepsie-Mittel Valproat und Carbamazepin. Lithium wird als Mittel der Wahl eingesetzt, die Wirkung tritt allerdings erst in 1-2 Wochen ein, weswegen es nicht immer eingesetzt werden kann. Daneben zeigen auch sogenannte atypische Antipsychotika (Olanzapin oder Risperidon), also Medikamente, die durch Blockade an verschiedenen Rezeptoren im Gehirn die manische Stimmung unterdrücken können, gute Erfolge bei der Manie-Behandlung. Bei starken Unruhe-Zuständen können auch Benzodiazepine, die eine sedierende, einschläfernde Wirkung haben, verabreicht werden. Die Medikamente können auch kombiniert werden.

Um einen Rückfall zu verhindern, sollten die Patienten nach der Akuttherapie weiterhin ihre Medikamente – vor allem Stimmungsstabilisatoren - eventuell in reduzierter Dosis erhalten. Außerdem sollte eine Psychotherapie über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden.

Die Psychotherapie stellt eine wichtige weitere Maßnahme, nach erster Verbesserung durch Medikamente, dar. Diese ist allerdings bei manischen Patienten häufig schwierig durchführbar, wegen der ausgeprägten Realitätsverzerrung und fehlender Einsicht der Patienten. Die Ziele der Psychotherapie sind, eine gute Patienten-Therapeuten-Beziehung aufzubauen, das Wiedererlangen der Kontrolle über die Realität und das eigene Leben, die Aufklärung zur Erkrankung und Weismachen der Wichtigkeit der anhaltenden Therapie.

Wissenswert

Auch eine Elektrokonvulsionstherapie kann beim Versagen aller Therapieoptionen versucht werden. Dabei werden durch Elektroden, die am Kopf angebracht sind, unter Narkose elektrische Ströme im Gehirn erzeugt, die im Endeffekt zur Besserung führen.

Nebenwirkungen

Die Therapie mit Lithium erbringt zwar große Erfolge, es sind allerdings einige limitierende Faktoren bekannt: Lithium ist extrem schädlich für die Entwicklung des ungeborenen Kindes, weswegen Schwangere auf keinen Fall damit therapiert werden dürfen – auch bei Frauen im gebärfähigen Alter sollte es nur als letzte Therapieoption angewandt werden. Im Weiteren kann die Schilddrüse auf Lithium mit einer Unterfunktion reagieren. Weitere unerwünschte Wirkungen sind Gewichtszunahme, Übelkeit, Durchfall oder Zittern der Finger. Wichtig ist auch, dass Lithium bei nur leichter Erhöhung toxisch wirkt, was sich durch Erbrechen, Schwindel, Verwirrung, Müdigkeit , Krampfanfälle und schlussendlich Koma äußert. Eine regelmäßige Blutspiegel-Kontrolle ist deswegen äußerst notwendig.

Die anderen eingesetzten Mittel können ebenfalls unerwünschte Wirkungen verursachen. Die häufigsten sind:

  • Übelkeit, Erbrechen
  • Haarausfall
  • Gewichtszunahme
  • Leberschäden (regelmäßige Kontrollen!)
  • Schläfrigkeit
  • Schwindel, sehen von Doppelbildern
  • Blutbildveränderungen (regelmäßige Kontrollen!)
  • Allergische Reaktionen

Weitere unerwünschte Wirkungen sollten mit dem behandelten Arzt vor Einnahme der Medikamente besprochen werden.

Wie ist die Prognose einer Manie?

Studien zeigten, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene (circa 14-24-Jährige) am häufigsten an einer Manie erstmalig erkranken. Studien zeigten auch, dass bei circa 3 % der Bevölkerung manische Episoden und bei 4 % hypomanische Phasen in einem Zeitraum von 10 Jahren neu diagnostiziert wurden.

Achtung

Das Risiko während des gesamten Lebens an einer Manie (alleinstehend oder in Kombination mit Schizophrenie bzw. im Rahmen einer bipolaren Störung) zu erkranken, wird auf circa 5 % geschätzt.

Betroffene, die schon eine manische Episode erlebt haben, haben ein erhöhtes Risiko eine bipolare affektive Störung (depressive und manische Phasen im Wechsel) zu entwickeln. Patienten, die einmal an einer affektiven Störung (Depression , Manie oder bipolare Störung ) erkrankt sind, haben im Allgemeinen ein erhöhtes Risiko, wieder eine Episode der Gefühlsinstabilität zu entwickeln.

Circa 10 % der Manie-Betroffenen leiden unter einem chronischen Verlauf mit mehr als 10 durchgemachten Episoden.

Bei ungefähr 15-20 % der Patienten tritt ein Tod durch Suizid, meist bei Abklingen der Manie, ein.

Die Therapie zur Rückfallverhinderung (vor allem mit Lithium) zeigt hervorragende Erfolge bei regelmäßiger Einnahme. Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf die Stimmungsstabilisierung aus, nicht zuletzt, weil die Medikamenteneinnahme unter Alkoholeinfluss schneller vergessen wird oder die Mittel schneller ausgeschieden werden. Zudem kommt, dass eine Hypomanie und anfänglich auch eine Manie einen angenehmen, von Glückshormonen durchfluteten Zustand bedeuten. Dieser Zustand kann schon nach einmaligen Vergessen der Tabletten eintreten, weswegen die Patienten dann ihre Mittel absichtlich nicht mehr einnehmen, damit dieses Glücksgefühl anhält.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Manie

Manische und hypomanische Episoden können grundsätzlich von selber wieder verschwinden. Das Risiko, das auf die euphorische, übermütige Phase eine Depression folgt, ist allerdings erhöht.

Darum sollte bei Verdacht auf eine krankhafte Stimmungslagen-Änderung auf jeden Fall ein Spezialist aufgesucht werden. Neben der medikamentösen Behandlung stellen auch die Psychotherapie sowie die Soziotherapie wichtige Säule der Therapie dar. Der Ablauf kann verschieden gestaltet sein: Verhaltensänderungen werden geübt, Gedanken ausgetauscht, Zukunftspläne gemeinsam erstellt und die Emotionen während einer Musik- oder Kunsttherapie verarbeitet. Auch die Behandlungsdurchführung kann dabei unterschiedlich verlaufen: Es werden Gruppen- und Einzeltherapien über kurz oder lang, selten oder häufig je nach gemeinsamer Abmachung durchgeführt. Die Psycho- und Soziotherapien haben eine langfristige Erkrankungsverhinderung, eine Erklärung und Akzeptanz für die Krankheit und eine Wiedereingliederung ins soziale Leben zum Ziel.

Wissenswert

Einigen pflanzlichen Heilmitteln werden stimmungsstabilisierende Wirkungen nachgesagt (z.B. Johanniskraut). Nach jetzigem Stand der Forschung zeigt aber kein homöopathisches Mittel oder alternativmedizinische Therapie (z.B. Akupunktur) eine ausreichende Wirkung, um die Manie in den Griff zu bekommen.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Manie

Nach Diagnosestellung einer Manie folgt in den allermeisten Fällen eine stationäre Aufnahme, in deren Verlauf eine medikamentöse Therapieeinstellung sowie der Beginn von Psycho-, Sozio- oder anderer Therapien (Musik-, Kunst-, Tiertherapie etc.) erfolgen soll. Die meisten Patienten müssen über einige Wochen in stationärer Betreuung bleiben, bis eine Stabilisation so weit eingetroffen ist, dass sie nach Hause entlassen werden können und eine ambulante Therapie fortgesetzt werden kann.

Vor allem Lithium ist ein Medikament, das streng kontrolliert werden sollte, da schon leichte Abweichungen zu Vergiftungen führen können. Auch die anderen eingesetzten Mittel können Blutbildveränderungen oder Leberschäden verursachen, weswegen monatliche Blutabnahmen in jedem Fall durchzuführen sind!

Die Medikamente müssen in den allermeisten Fällen über einen langen Zeitraum eingenommen werden, damit ein Rückfall verhindert wird. Das weitere Vorgehen wird im Ermessen des behandelten Arztes durchgeführt.

Zusammenfassung

Die Manie ist ein Zustand unangepasster, gehobener, gereizter Stimmung kombiniert mit überdrehtem Verhalten, Rededrang, subjektiver Leistungssteigerung, verminderten Schlafbedürfnisses, gesteigerter Aggressivität und verminderter Hemmschwelle, was meistens nicht alleine, sondern phasenweise, abwechselnd mit depressiven Episoden vorkommt („bipolare affektive Störung)“.

Patienten neigen in manischen Phasen dazu, unüberlegte Handlungen zu setzen (massive Geldausgabe, übertriebener Sexualtrieb) und leiden teilweise auch unter wahnhaften, schizophrenen Symptomen (häufig: Größenwahn). Die Therapie muss in den allermeisten Fällen stationär erfolgen und wird mit Stimmungsstabilisatoren, wie Lithium, Valproat oder atypische Antipsychotika in Kombination mit Psycho- und Soziotherapien behandelt.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Die Manie zeigt sich durch typische Symptome: gehobene, überdrehte Stimmung, Rededrang, Antriebssteigerung, riskantes Verhalten, reduzierte Hemmschwelle bis zur aggressiven Erregung, vermindertes Schlafbedürfnis, gesteigerte Leistungsfähigkeit bis zur erhöhte Selbsteinschätzung, Gedankenrasen, Konzentrationsschwierigkeiten und „Ideenflucht“ für mindestens 1 Woche.

Patienten/Innen neigen dazu übermäßiges Risiko einzugehen – unkontrollierte Spielsucht, übermäßige Geldausgaben und erhöhter Sexualtrieb sind häufige Warnzeichen.

Bei leichter Ausprägung („Hypomanie“) ist eine Abgrenzung zu einem natürlichen, extrovertierten, heiteren Gemüt oft schwer zu treffen.

Warum eine Manie ausbricht, ist nach jetzigem Stand der Forschung nicht vollständig geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass genetische und biologische Faktoren schon gegeben sein müssen. Aus einem Zusammenspiel mit zusätzlichen Stressoren aus der Umwelt (übermäßiger Stress, Existenzverlust, Erfahrungen mit dem Tod, etc.) kann dann eine Manie ausgelöst werden. Dieser Ansatz wird bio-psycho-soziales Modell genannt und bedarf momentan noch weiterer Forschung.

Es ist ganz wichtig zu verstehen, dass Menschen in manischen Phasen, nicht verrückt oder gar dumm, sondern krank sind. Wichtige Maßnahmen sind, mit Betroffenen freundlich und ehrlich zu reden und trotz eventueller Konzentrations-Unfähigkeit und Gedankenabreißen des Manikers, versuchen, geduldig zu bleiben.

Sollten die Symptome das 1. Mal auffallen, ist eine Vorstellung beim Arzt/bei der Ärztin am besten im Krankenhaus unbedingt notwendig. Der Betroffene sollte beim Spitalsbesuch auf jeden Fall begleitet werden, vor allem, weil dieser selbst meistens keine Krankheitseinsicht hat. Im schlimmsten Fall muss über die Polizei eine Einweisung ins Krankenhaus erfolgen.

Falls man an sich selbst oder an nahen Bekannten den Verdacht des Bestehens einer manischen Phase hat, sollte man sich nicht scheuen, eine professionelle Behandlung zu suchen. Im besten Fall sollte eine Vorstellung in einer psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses erfolgen. Dort werden einige Gespräche und Untersuchungen durchgeführt, um bei Bestätigung des Verdachts eine stationäre Aufnahme zur optimalen Therapie durchführen zu können.

Alkohol kann auf jeden Fall ein Stressfaktor von außen sein, der bei darauf anfälligen Menschen eine Manie auslösen kann. Außerdem kann Alkoholkonsum bei schon durchgeführter Behandlung eine Wirkungsänderung der Medikamente schaffen, weswegen es leichter zu einem Rückfall kommt.

Grundsätzlich gibt es gute Medikamente, die den Zustand einer Manie unterdrücken können. Um eine langfristige Verhinderung eines Neuauftreten von manischen Phasen zu verhindern, müssen diese Medikamente auch nach Beseitigung der akuten Symptomatik langfristig eingenommen werden. Zusätzlich sollten Psycho- und Soziotherapien mit in die Behandlung eingeschlossen werden um ein möglichst normales Leben ermöglichen zu können.

Leider zeigen viele Betroffene einer Manie ein Wiederauftreten der Erkrankung, da diese typischerweise phasenweise verläuft.

Manie Karteikarte

Erkrankung zusammengefasst

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Manie

Epidemiologie

  • Inzidenz (Menschen von 14 bis 24): 2.9%
  • 0.2 bis 0.3 % der Allgemeinbevölkerung betroffen

Risikofaktoren

  • häufiger Stress
  • psychische Erkrankungen
  • Belastende Lebensumstände (z.B. Scheidung oder Tod eines Angehörigen)
  • genetische Vorbelastung

Ursachen

  • Gestörter Botenstoffwechsel im Gehirn

Symptome

  • übersteigertes Selbstwertgefühl
  • Unruhe
  • übersteigerte Aktivität
  • vermindertes Schlafbedürfnis
  • Enthemmung
  • Rücksichtslosigkeit
  • Verminderte Gefahrenwahrnehmung

Diagnose

  • Anamnese
    • Gespräche mit dem Therapeuten
    • ggf. Führen eines Gefühlstagebuchs oder eines Stimmungskalenders

Therapie

  • Psychotherapie
  • Medikamente

Präventionsmaßnahmen

  • Es ist nicht möglich einer Manie vorzubeugen.

Begriffe

Müdigkeit

Jeder Mensch ist hin und wieder von Müdigkeit betroffen. Dabei besteht auch erstmal kein Grund zur Sorge, denn besonders in stressigen Lebensphasen kommt die Nachtruhe bei einer Vielzahl der Menschen zu kurz.
Die bipolare Störung ist eine psychische Störung, die zu ungewöhnlichen Schwankungen der Stimmung, mit vielen hochs und tiefs.
Die Depression beschreibt eine meist phasenweise verlaufende, psychische Störung, die durch gedrückte Stimmung, Interessensverlust, und Verminderung von Antrieb und Aktivität definiert ist.
Die Schizophrenie beschreibt vereinfacht gesagt eine psychische Störung, bei der es vor allem zu Beeinträchtigungen der Wahrnehmung, des Denkens, des Antriebs, der Gefühlswelt und im weiteren Verlauf zu einer Veränderung der gesamten Persönlichkeits-Struktur, kommt.
Durchfall gilt im eigentlichen Sinne als Symptom und stellt eigentlich keine eigenständige Erkrankung dar. Es gibt diverse auslösende Erkrankungen, die Durchfall als Symptom zeigen können.
Unter Halluzinationen versteht man verschiedene fehlerhafte Sinneseindrücke. Menschen, die an irrealen Wahrnehmungen leiden sehen, hören, riechen oder fühlen Dinge, die eigentlich nicht existent sind.
Bei einer Niereninsuffizienz oder auch bei einer Nierenschädigung, nimmt die Filter-Leistung der Niere ab. Man unterscheidet zudem die akute Nierenschädigung von der chronischen Niereninsuffizienz.
Von Haarausfall (Alopezie) spricht man immer dann, wenn bei einer Person über einen Zeitraum von mehreren Wochen durchschnittlich über 100 Haare pro Tag ausfallen.

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