Geschrieben von Dr. med. Jasmin Pilatzek (Ärztin)
Analer
Die Erstinfektion erfolgt durch eine orale Aufnahme von infektionsfähigen Eiern. Nach der Aufnahme reifen die Larven innerhalb von vier bis sechs Stunden aus und passieren daraufhin den Darmkanal. Die Männchen dieser Unterart der
Dieses Zeitintervall zwischen der Aufnahme und Ablage der Eier umfasst einen Zeitraum von zwei bis sechs Wochen. Durch nächtliches Jucken am Anus beginnt der Teufelskreis: die Reinfektion. Weiterhin begünstigen das In-den-Mundnehmen vieler Spielsachen, unzureichende Hände- und Körperhygiene und vor allem das Fingernägelkauen die Autoinfektion. Daher ist das typische Manifestationsalter zwischen 4 und 11 Jahren.
Haustiere sind jedoch nicht betroffen, da der Mensch der Hauptwirt dieser Parasiten ist.
Das charakteristische Symptom der Infektion ist der stark ausgeprägte, anale Juckreiz. Dieser wird durch die Bewegungen der Würmer und Hautirritationen der Eier verursacht. Viele Patienten neigen dazu, diesen Juckreiz mit dem Kratzen der Fingernägel zu unterbrechen. Dies führt jedoch zu einer vermehrten Freisetzung der Eier.
Aufgrund der klebrigen Konsistenz wird eine orale Aufnahme begünstigt. Kleine Schleimhautverletzungen können ebenso eine bakterielle Infektion bedingen. Entzündungen, als auch Abszesse können die Folge sein.
Weiterhin können rechtsseitige Unterbauchbeschwerden auftreten. Dies ist oftmals ein Auslöser dafür, dass differenzialdiagnostisch der Verdacht auf eine
Im Allgemeinen besteht ein hoher psychosozialer Leidensdruck. Die Patienten schämen sich und meiden daher den Arztbesuch. Dies führt jedoch zu scheiternden Therapieversuchen mit häufigen Reinfektionen.
Für die Bestätigung der Diagnose ist die Materialgewinnung erforderlich. Diese erfolgt mithilfe eines analen Klebestreifens. Dafür wird der Klebestreifen unter Spreizen des Gesäßes mehrmals hintereinander gegen die Analregion gedrückt. Dieser Klebestreifen-Test sollte morgens veranlasst werden.
Anschließend können die Eier mithilfe einer mikroskopischen Untersuchung dargestellt werden. Ferner kann eine Stuhlprobe gewonnen werden. Meist lassen sich die Würmer jedoch schon makroskopisch im Anal- bzw. Genitalbereich, sowie in der Unterwäsche mit bloßem Auge erkennen.
Die Therapie differenziert sich in zwei Säulen: Zum einen ist die Hygiene für eine Eradikation der Würmer notwendig. Sekundär werden systemische Anti-Wurmmittel, die sogenannten Anthelminthika, verabreicht. Typische Vertreter dieser Gruppe sind Mebendazol, Pyrantel oder Pyrviniumembonat. Diese sind in der Regel gut verträglich. Selten können Nebenwirkungen wie
Für den Therapieerfolg ist eine wiederholte Gabe nach 14 und 28 Tagen, sowie die Mitbehandlung aller im Haushalt lebenden Personen notwendig.
Insgesamt ist die Prognose gut, da in über 90 Prozent der Fälle nach einer medikamentösen Behandlung eine Eradikation erreicht werden konnte. Der Therapieerfolg ist jedoch stark von der Autoinfektionsrate abhängig, sodass eine ausreichende Hygiene beachtet werden muss.
Die Hausmittelchen bei Wurmerkrankungen sind allseits bekannt: Dazu gehören Grapefruit, Knoblauch, Weißkohl- und Karottensaft, als auch Kokosöl. Sie sind jedoch obsolet und sollten allenfalls unterstützend zur medikamentösen Therapie eingesetzt werden.
Wie bereits bei der Therapie erwähnt, ist das gründliche Händewaschen vor dem Essen und nach dem Toilettengang ein wesentlicher Bestandteil zur Eradikation dieser Parasiten. Das Fingernägelkauen sollte strikt vermieden werden. Weiterhin ist das tägliche Waschen des Intimbereichs sowie das Wechseln der Unterwäsche bzw. der Handtücher Therapie-entscheidend.
Der Befall mit Madenwürmern (Oxyuriasis) ist eine häufige Erkrankung, die vor allem Kinder zwischen 4 und 11 Jahren betrifft. Es führt zu einem unangenehmen, analen
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Geschrieben von
Dr. med. Jasmin Pilatzek
Medizinisch geprüft am
1. Nov. 2022
Sie führen zu einem unangenehmen Juckreiz, nächtlicher Schlaflosigkeit und aufgrund eines Schamgefühls zu einem hohen psychosozialen Leidensdruck.
Nein, sie führen nur selten zu einem Befall innerer Organe. Nach einer sytemischen Behandlung ist man innerhalb weniger Wochen beschwerdefrei.
Der Therapieerfolg ist vor allem von der Reinfektionsrate abhängig. Bei ausreichender Hygiene und wiederholter Gabe der Anti-Wurmmittel ist eine Eradikation innerhlab weniger Wochen möglich.
Experimentell wurde nachgewiesen, dass die Parasiteneier circa fünf Tage bei Raumtemperatur in der Umwelt persistieren können.
Die Behandlung sollte nach 14 bzw. 28 Tagen wiederholt werden. Nach Reinigung der gesamten Wäsche, wie Handtücher, Bettlaken oder Unterwäsche sowie der Mitbehandlung der im Haushalt lebenden Bewohner sollten alle Würmer bzw. deren Eier eradiziert sein.
Der Wurmbefall kann aufgrund der begrenzten Lebensdauer der adulten Würmer selbstlimitierend verlaufen. Tritt jedoch eine Autoinfektion auf, ist eine systemische Gabe notwendig.
Gar nicht! Sofern es zu einer Autoinfektion gekommen ist (in den häufigsten Fällen), müssen Medikamente verabreicht werden. Hausmittel sollten allenfalls nur unterstützend gegeben werden.
Erkrankung zusammengefasst
Enterobius vermicularis, Oxyuriasis
Begriffe
Bauchschmerzen
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