Was sind die Ursachen und Risikofaktoren bei Madenwürmern?
Analer im Kindesalter? Die zugrunde liegende Ursache ist der Befall mit Madenwürmern (Oxyuriasis). Statistisch sind 50 Prozent der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben betroffen. Dies ist somit die häufigste Wurmerkrankung in Europa. Weltweit gibt es eine Milliarde an Infizierten.
Die Erstinfektion erfolgt durch eine orale Aufnahme von infektionsfähigen Eiern. Nach der Aufnahme reifen die Larven innerhalb von vier bis sechs Stunden aus und passieren daraufhin den Darmkanal. Die Männchen dieser Unterart der sterben schnell ab, die Weibchen hingegen weisen eine Gesamtüberlebensdauer von 100 Tagen auf. Sie gelangen in den Analkanal und legen während der Ruhephase des Menschen ihre Eier in die Analfalten ab.
Dieses Zeitintervall zwischen der Aufnahme und Ablage der Eier umfasst einen Zeitraum von zwei bis sechs Wochen. Durch nächtliches Jucken am Anus beginnt der Teufelskreis: die Reinfektion. Weiterhin begünstigen das In-den-Mundnehmen vieler Spielsachen, unzureichende Hände- und Körperhygiene und vor allem das Fingernägelkauen die Autoinfektion. Daher ist das typische Manifestationsalter zwischen 4 und 11 Jahren.
Haustiere sind jedoch nicht betroffen, da der Mensch der Hauptwirt dieser Parasiten ist.
Was sind die Symptome bei Madenwürmern?
Das charakteristische Symptom der Infektion ist der stark ausgeprägte, anale Juckreiz. Dieser wird durch die Bewegungen der Würmer und Hautirritationen der Eier verursacht. Viele Patienten neigen dazu, diesen Juckreiz mit dem Kratzen der Fingernägel zu unterbrechen. Dies führt jedoch zu einer vermehrten Freisetzung der Eier.
Aufgrund der klebrigen Konsistenz wird eine orale Aufnahme begünstigt. Kleine Schleimhautverletzungen können ebenso eine bakterielle Infektion bedingen. Entzündungen, als auch Abszesse können die Folge sein.
Weiterhin können rechtsseitige Unterbauchbeschwerden auftreten. Dies ist oftmals ein Auslöser dafür, dass differenzialdiagnostisch der Verdacht auf eine gestellt wird. Aufgrund der anatomischen Nähe der weiblichen Geschlechtsorgane neigen Mädchen ebenso zu einer Infektion der äußeren Geschlechtsorgane.
Im Allgemeinen besteht ein hoher psychosozialer Leidensdruck. Die Patienten schämen sich und meiden daher den Arztbesuch. Dies führt jedoch zu scheiternden Therapieversuchen mit häufigen Reinfektionen.
Wie werden Madenwürmer diagnostiziert?
Für die Bestätigung der Diagnose ist die Materialgewinnung erforderlich. Diese erfolgt mithilfe eines analen Klebestreifens. Dafür wird der Klebestreifen unter Spreizen des Gesäßes mehrmals hintereinander gegen die Analregion gedrückt. Dieser Klebestreifen-Test sollte morgens veranlasst werden.
Anschließend können die Eier mithilfe einer mikroskopischen Untersuchung dargestellt werden. Ferner kann eine Stuhlprobe gewonnen werden. Meist lassen sich die Würmer jedoch schon makroskopisch im Anal- bzw. Genitalbereich, sowie in der Unterwäsche mit bloßem Auge erkennen.
Therapie bei Madenwürmern
Die Therapie differenziert sich in zwei Säulen: Zum einen ist die Hygiene für eine Eradikation der Würmer notwendig. Sekundär werden systemische Anti-Wurmmittel, die sogenannten Anthelminthika, verabreicht. Typische Vertreter dieser Gruppe sind Mebendazol, Pyrantel oder Pyrviniumembonat. Diese sind in der Regel gut verträglich. Selten können Nebenwirkungen wie , Kopf- oder kurzfristig auftreten.
Für den Therapieerfolg ist eine wiederholte Gabe nach 14 und 28 Tagen, sowie die Mitbehandlung aller im Haushalt lebenden Personen notwendig.
Wie ist die Prognose bei Madenwürmern?
Insgesamt ist die Prognose gut, da in über 90 Prozent der Fälle nach einer medikamentösen Behandlung eine Eradikation erreicht werden konnte. Der Therapieerfolg ist jedoch stark von der Autoinfektionsrate abhängig, sodass eine ausreichende Hygiene beachtet werden muss.
Neue Ansätze und Alternativmedizin, ggf. Haushaltsmittel (wenn möglich):
Die Hausmittelchen bei Wurmerkrankungen sind allseits bekannt: Dazu gehören Grapefruit, Knoblauch, Weißkohl- und Karottensaft, als auch Kokosöl. Sie sind jedoch obsolet und sollten allenfalls unterstützend zur medikamentösen Therapie eingesetzt werden.
Empfehlungen zur Nachsorge bei Madenwürmern
Wie bereits bei der Therapie erwähnt, ist das gründliche Händewaschen vor dem Essen und nach dem Toilettengang ein wesentlicher Bestandteil zur Eradikation dieser Parasiten. Das Fingernägelkauen sollte strikt vermieden werden. Weiterhin ist das tägliche Waschen des Intimbereichs sowie das Wechseln der Unterwäsche bzw. der Handtücher Therapie-entscheidend.
Zusammenfassung
Der Befall mit Madenwürmern (Oxyuriasis) ist eine häufige Erkrankung, die vor allem Kinder zwischen 4 und 11 Jahren betrifft. Es führt zu einem unangenehmen, analen und meist zu einer Autoinfektion durch digitale Manipulation. Daher sind eine ausreichende Hygiene sowie systemische Gabe von Anti-Wurmmitteln erforderlich.