Geschrieben von Sophia Kandah M.Sc. (Ernährungswissenschaftlerin Leiterin Redaktion Ernährungswissenschaften)
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf sonst ungefährliche Lebensmittel. 90% von Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten werden von den folgenden 14 Gruppen ausgelöst:
Diese Lebensmittelgruppen sind auch kennzeichnungspflichtig. Die häufigsten Lebensmittelallergien bei Kindern sind auf Nüsse, Kuhmilch, Weizen, Soja und Hühnerei. Bei Erwachsenen sind die am häufigsten vorkommenden Allergien auf Soja, Nüsse, Sellerie oder Meeresfrüchte.
In manchen Fällen besteht eine familiäre Neigung zu Lebensmittelallergien. Es kommt auch oft vor, dass eine Lebensmittelallergie als
Manche Personen mit einer Pollenallergie reagieren dann also auch auf bestimmte Lebensmittel, da die darin enthaltenen Proteine denen von Pollen sehr ähnlich sind. Eine Allergie auf Birkenpollen kann zum Beispiel eine Reaktion des Immunsystems auf Äpfel, Nüsse und Sellerie hervorrufen.
Sonst ist es aber eher unklar, wie eine Lebensmittelallergie entsteht. Die Prävalenz von Lebensmittelallergien ist altersabhängig. Eine Studie hat eine Häufigkeit von 4,2% bei Kindern und 3,7% bei Erwachsenen in Deutschland gezeigt.
Oft reichen schon sehr kleine Mengen von einem Lebensmittel aus, um Symptome hervorzurufen. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Am meisten kommt es zu Symptomen im Mund-Rachen-Raum und auf der
Es kommt zum Beispiel zu
Eine Allergie kann auch zu Magen-Darm-Beschwerden führen, wie
Als erste Grundlage der Diagnose bildet eine detaillierte Anamnese. Hier werden verschiedene Faktoren abgefragt: Auslöser, Zeitverlauf, Art und Schweregrad der Symptome, Risikofaktoren, Familienanamnese, Begleiterkrankungen und andere allergische Erkrankungen.
Um eine Lebensmittelallergie nachzuweisen, muss ein klarer Zusammenhang von reproduzierbaren Symptomen bei Verzehr des Auslösers, sowie ein Ausbleiben der Symptomen bei Auslassen des Lebensmittels festgestellt werden.
Je nach Schweregrad der Allergie sind vor allem bei chronischen Beschwerden eine Auslassdiät und das Führen von einem Ernährungs- und Beschwerde-Tagebuch hilfreich. Bei Verdacht auf eine Lebensmittelallergie werden oft ein Haut- und Bluttest durchgeführt. Mit diesen Tests kann man den Auslöser identifizieren indem man untersucht, ob das Immunsystem auf bestimmte Auslöser überreagiert.
Der Hauttest wird oft auch Prick-Test genannt weil hier verschiedene Allergene auf den Unterarm aufgetragen und die Haut leicht eingeritzt wird. Es wird dann beobachtet, ob die Haut gerötet wird oder juckt.
Je nach Stabilität und Sicherheit der Allergene wird entweder mit kommerziellen Testlösungen oder nativen Nahrungsmitteln getestet. Bei einem Bluttest wird untersucht, ob der Patient/die Patientin bestimmte Antikörper (vor allem IgE-Antikörper) gegen ein Lebensmittel bildet.
Differenzialdiagnostisch sollten andere Ursachen, wie Infektionen, chronisch-entzündliche Erkrankungen, funktionelle bzw. somatoforme Störungen und Kohlenhydratmalabsorption ausgeschlossen werden.
Je nach dem Alter und anderer Erkrankungen des Patienten sollten unterschiedliche alternative Ursachen der Symptome in Betracht gezogen werden.
Der wichtigste Therapieansatz ist es, das Lebensmittel bzw. die Lebensmittelgruppen, auf die man allergisch reagiert, aus der Ernährung auszulassen. Patienten, ihre Angehörigen und Betreuungspersonen sollten über die Lebensmittelallergie aufgeklärt werden, damit der Auslöser vermieden werden kann.
Bei einem anaphylaktischen Schock muss mit Notfallsmedikamenten schnell gehandelt werden. Oft wird Patienten, welche schon einmal eine anaphylaktische Reaktion hatten, empfohlen, eine Adrenalin-Fertigspritze immer bei sich zu haben.
Der Schweregrad sollte anhand der klinischen Reaktion bestimmt werden und nicht anhand des quantitativen Testergebnis der Blutuntersuchung. Es wird empfohlen, dass Patienten mit Anaphylaxierisiko einen AnaphylaxiePass erhalten und an einer Patienten-/Elternschulung teilnehmen sollten.
Antihistaminika werden manchmal empfohlen, um milde bis moderate Symptome zu behandeln. Bevor Sie Antihistaminika einsetzen, sollten Sie sich jedoch vorher von einem Arzt/einer Ärztin beraten lassen.
Bevor Sie eine ganze Lebensmittelgruppe, wie etwa Milchprodukte, aus Ihrer Ernährung oder der Ernährung Ihres Kindes auslassen, sollten Sie zuerst die Allergie von einem Arzt/einer Ärztin bestätigen lassen.
Es ist auch ratsam, sich von einem Ernährungsberater/einer Ernährungsberaterin beraten zu lassen, um eine optimale Ernährung zu gewährleisten.
Bei Kindern mit Milchallergie ist die Prognose gut, dass die Allergie nicht bis ins Erwachsenenalter andauert. Bei anderen Allergien, wie etwa bei bei einer Erdnussallergien ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass diese bis ins Erwachsenenalter andauert. Generell sind mehr Studien notwendig, um eine Aussage über die Langzeitprognose anderer Lebensmittelallergien zu treffen.
Alternativmedizinische Ansätze Therapie und Hausmittel zur Therapie von Lebensmittelallergien sind nicht empfohlen. Es gibt einige alternative Selbsttests, welche versprechen, eine Lebensmittelallergie nachweisen zu können. Die Wirksamkeit dieser Tests ist jedoch derzeit nicht bestätigt und sollte deshalb die Abklärung von einem Arzt/einer Ärztin nicht ersetzen.
Wenn eine Allergie im Kindesalter auftritt und später verschwindet, ist keine Therapie mehr nötig. Wenn zum ersten mal eine Reaktion auf ein Lebensmittel auftritt, sollten die oben beschriebenen Therapieansätze in Betracht gezogen werden.
Es gibt eine Reihe von Lebensmitteln, welche eigentlich harmlos sind, aber bei manchen Menschen eine Immunreaktion hervorrufen. Kreuzreaktionen bei einer Pollenallergie können auch Immunreaktionen bei bestimmten Lebensmitteln hervorrufen.
Als Therapie sollten die Lebensmittel, welche die Allergie auslösen, aus der Ernährung ausgelassen werden.
Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert
Geschrieben von
Sophia Kandah M.Sc.
Medizinisch geprüft am
30. Aug. 2022
Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt/ die Hausärztin. Bei einer Pollenallergie und Kreuzallergien ist auch ein Hals-Nasen-Ohren Arzt/ eine HNO Ärztin die richtige Ansprechperson. Es gibt auch Allergiezentren/ Allergieambulanzen, wo die notwendigen Tests durchgeführt werden.
Fast immer entwickeln sich die Symptome einer Lebensmittelallergie schon wenige Sekunden oder Minuten nach Verzehr des Lebensmittels. Bei Allergien, welche nicht von IgE-Antikörpern ausgelöst wird, können sich jedoch erst nach mehreren Stunden Symptome bemerkbar machen.
Fast alle Lebensmittel können eine Lebensmittelallergie auslösen.
Es gibt 3 Arten von Lebensmittelallergien:
Die folgenden Lebensmittelgruppen sind die häufigsten Auslöser von Lebensmittelallergien:
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Durchfall
Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema
vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.
Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.