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Latexallergie

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Latexallergie?

Von einer Allergie spricht man dann, wenn der menschliche Körper übertrieben auf Fremdstoffe reagiert, die dem Körper eigentlich gar nicht schaden würden. Eine Allergie ist ein Vorgang des Immunsystems, im Falle einer Latexallergie reagiert nun das Immunsystem der betroffenen Personen übermäßig auf die Exposition mit Latex. Dieses Latex kann hierbei künstlich hergestellt oder Naturlatex sein. Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Latexallergie. Reagiert unser Immunsystem auf die im Latex enthaltenen Eiweiße, so registriert das Immunsystem diese Eiweiße als Allergene.

Allergene sind die Stoffe, die dann im weiteren Verlauf die eigentliche Überempfindlichkeitsreaktion (=allergische Reaktion) auslösen. Diese Art von Latex Allergie bezeichnet man als Soforttyp Allergie (Typ 1). Es kommt sofort zu einer allergischen Reaktion, sobald der Patient mit Latex, beziehungsweise den darin enthaltenen Eiweißen, in Kontakt kommt. Das Immunsystem bildet gegen die Allergene (=Eiweiße) spezifische Antikörper, die sogenannten IgE Antikörper.

Davon zu unterscheiden ist die Spättyp Allergie (Typ 4).  Diese Art von Allergie entsteht nicht durch die im Naturlatex enthaltenen Eiweiße, sondern durch andere Stoffe, die dem Naturlatex künstlich hinzugefügt wurden. Reagiert man auf diese Zusatzstoffe allergisch, so kann sich die allergische Reaktion erst verzögert bemerkbar machen, die Zeitspanne kann hierbei zwischen Stunden und Tagen variieren. Bei diesem Typ der Immunreaktion produziert unser Körper spezifische Abwehrzellen, die sogenannten T-Lymphozyten.

Wissenswert

Latex wird aus dem Kautschukbaum hergestellt und ist somit pflanzlicher Herkunft. Ungefähr zwei Prozent der Weltbevölkerung sind von einer Latexallergie betroffen. Betrachtet man die Zahlen im medizinischen Bereich, so sind es allerdings deutlich mehr betroffene Personen. Die ungefähre Zahl liegt bei ungefähr zehn bis zwanzig Prozent.

Das liegt daran, dass Latex vor allem oft zur Herstellung von jeglichen medizinischen Gegenständen benutzt wird. Darunter zählen beispielsweise Einmalhandschuhe, Kanülen oder auch Pflaster. Jedoch findet man Latex auch häufiger als gedacht in zahlreichen Alltagsprodukten wie unter anderem Schnullern, Kondomen, Luftballons oder auch in gewisser Kleidung.

Ist eine Person von einer Latexallergie betroffen, so ist sie automatisch anfälliger, auf bestimmte weitere Gegenstände ebenfalls empfindlich zu reagieren. Das liegt daran, dass der Körper ebenfalls auf Kreuzreaktionen, beziehungsweise Kreuzallergien reagieren kann. Das Immunsystem kann hierbei nicht genau registrieren, dass es sich nicht um das eigentliche Allergen handelt und reagiert deshalb auf ähnliche Stoffe auch mit einer allergischen Reaktion. Bestimmte Pflanzen wie der Gummibaum, Oleander oder auch Kakteen sollten vermieden werden, da diese eventuell gleiche Reaktionen wie Latex auslösen können. Auch bestimmte Nahrungsmittel wie Avocados, Ananas, Mangos, Pfirsiche und Papayas sollten gemieden werden.

Was sind die Symptome einer Latexallergie?

Zu den allgemeinen und typischen Symptomen einer Allergie gehören vor allem auffällige Hautreaktionen. Diese Hautreaktion kann sich verschieden äußern: es kann zu Hautrötungen kommen, zur Ausbildung von Pusteln oder zu Schwellungen und vermehrtem Jucken. Diese Hautreaktionen können entweder an einer bestimmten Stelle vorliegen oder sich über den gesamten Körper hinweg ausbreiten – das variiert von Patient zu Patient. Des Weiteren können aber auch die Atemwege von der allergischen Reaktion betroffen sein, der Patient kann folglich über eine laufende Nase, allgemeine Beschwerden des Halses oder im Extremfall eine ernsthafte Atemnot klagen. In seltenen Fällen berichten Patienten auch über Beschwerden des Verdauungstraktes.

Wie wird die Latexallergie diagnostiziert?

Untersuchungen bei Latexallergie

Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Latexallergie gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte:

Der behandelnde Arzt wird mit der Anamnese beginnen. Hierbei können typische Fragen aufkommen wie:

  • „An welchen Beschwerden leiden Sie?“
  • „Welche berufliche Tätigkeit führen Sie aus?“
  • „Haben Sie bereits bestimmte Allergien, die medizinisch bestätigt wurden?“

Leidet der Patient zum Zeitpunkt des Arztbesuches gerade an bestimmten Symptomen wie beispielsweise Hautrötungen und Juckreiz , so folgt die körperliche Untersuchung, bei der sich der Arzt diese Beschwerden genauer anschauen kann.

Anschließend können verschiedene Allergietests durchgeführt werden. Bei dem sogenannten RAST Test kann man das Blut des Patienten (welches bei einer Blutentnahme erfasst wurde) auf das Vorhandensein der spezifischen IgE Antikörper untersuchen, die vorliegen werden, sollte der Patient eine Latexallergie haben.

Beim Prick Test hingegen wird dem Patienten eine bestimmte Lösung auf die Haut aufgetragen, meistens auf den Unterarm. Dann wird die entsprechende Stelle leicht angepiekst, damit die Lösung richtig in Kontakt mit der Haut kommt. Diese Lösung enthält spezifische Allergene des Latex, man kann anschließend beobachten, ob es innerhalb von 15 bis 20 Minuten auf der Haut zu einer allergischen Reaktion kommt. Diese allergische Reaktion äußert sich dann durch die spezifischen Symptome wie Juckreiz , Hautrötungen und weiteres.

Therapie bei Latexallergie

Zuerst gilt allgemein, dass von einer Latexallergie betroffene Personen den Kontakt zu Latex meiden müssen. Dies erweist sich mittlerweile als relativ einfach, sobald man weiß, in welchen Gegenständen sich Latex befindet, da es fast alles auch als latexfreie Alternative zu kaufen gibt. Trotzdem wird Allergikern empfohlen, immer den Allergiepass sowie ein kleines Notfallset bei sich zu tragen, sollte es doch zu einem Missgeschick kommen. Durch diese lässt sich vermeiden, dass es zu starken allergischen Reaktionen kommen kann.

Des Weiteren gibt es bestimmte Medikamente, die bei Bedarf eingenommen werden können. Die wohl am häufigsten eingesetzten Medikamente sind sogenannte Antihistaminika. Aus dem Namen lässt sich schon der Sinn dieser schließen, sie wirken nämlich der Bildung von Histaminen entgegen. Diese Histamine sind Stoffe, die vor allem bei allergischen Reaktionen produziert und ausgeschüttet werden und die unangenehmen Symptome und Beschwerden der Allergie hervorrufen können.

Sollte es zu schwerwiegenderen Symptomen durch eine allergische Reaktion kommen, wird auch oft Kortisol verschrieben. Dieses bremst das Immunsystem allgemein etwas aus.

Wie ist die Prognose einer Latexallergie?

Patienten, die von einer Latexallergie betroffen sind, sind darauf angewiesen, dieses zu meiden. Dies ist dank der vielen latexfreien Alternativen relativ einfach, sodass betroffene Personen dann beschwerdefrei leben können.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Latexallergie

Latexprodukte sollten durch latexfreie Alternativen ersetzt werden, bestimmte Lebensmittel sollten vermieden werden.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Latexallergie

Da diese Allergie nicht heilbar ist, müssen betroffene Patienten lebenslang darauf achten, in ihrem Alltag auf Latex zu verzichten. Betroffene, die durch den Job oft mit Latex konfrontiert werden, müssen eventuell sogar in Betracht ziehen, die Arbeit zu wechseln, um ohne Latex und somit beschwerdefrei zu leben.

Zusammenfassung

Die Latexallergie ist eine Art der Allergie, die am häufigsten auftritt bei Personen, die im medizinischen Bereich tätig sind. Betroffenen Personen bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst einen latexfreien Alltag zu gestalten, da sonst extreme Symptome einer allergischen Reaktion auftreten können. Typische Symptome sind hierbei Hautrötungen, Juckreiz , Atembeschwerden oder auch Probleme des Verdauungstraktes, diese können aber im schlimmsten Fall durch eine Gabe von bestimmten Antiallergika Medikamenten therapiert werden.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Die häufigsten Anzeichen für eine allergische Reaktion auf Kondome sind Jucken, Hautrötungen oder Schmerzen der betroffenen Regionen.

Grundsätzlich sollte man natürlich alle Gegenstände und Lebensmittel vermeiden, die zu allergischen Reaktionen führen können. Kommt es allerdings trotzdem beispielsweise aufgrund eines Versehens zu einer Latex Exposition und folglich einer allergischen Reaktion, so können die daraus resultierenden Symptome mit Hilfe von Antihistaminika und eventueller Kortisongabe behandelt werden.

Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die bei Latex Allergikern ähnliche allergische Reaktionen veursachen können, dazu gehören unter anderem: Ananas, Avocado, Birnen, Kartoffeln, Tomaten, Kiwi, Mango, Maracuja und Pfirsich.

Latex versteckt sich in vielen Gegenständen wie Beispielsweise Kondomen, Autoreifen, Einmalhandschuhen, Schnullern oder in bestimmter Kleidung. Aber auch bestimmte Pflanzen und Lebensmittel können durch ihre Ähnlichkeit zu den Latexallergenen eine allergische Reaktion auslösen.

Zu den typischen Symptomen einer Allergie im Allgemeinen gehören Hautrötungen, Schwellungen und Juckreiz sowie die Ausbildung von Pusteln und eventuellen Atembeschwerden.

Wie Allergien im allgemeinen Kontext entstehen, ist noch nicht vollständig bekannt. Bei einer Latexallergie reagiert der menschliche Körper aber meist auf bestimmte Eiweiße des Latex extrem und das Immunsystem erkennt dieses eigentlich harmlose Eiweiß als gefährlichen Fremdstoff, der vernichtet werden muss.

Der Kautschukbaum, aus dem Latex hergestellt wird, enthält Latex. Aber auch weitere Pflanzen sollten bei einer Latexallergie gemieden werden, darunter zählen: die Birkenfeige, der Gummibaum, der Kaktus, der Oleander und auch der Weihnachtsstern.

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Latexallergie einfach erklärt

Betroffene

Organe(e):

Haut

Häufigkeit

  • es gibt keine aktuellen Zahlen
  • Bei medizinischem Personal rund 2-5% betroffen

Symptome

  • Juckreiz
  • Brennen
  • Rötung
  • Schwellung

Komplikationen

  • anaphylaktischer Schock

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