Das Lassa-Fieber zählt zu den viralen hämorrhagischen Fieberkrankheiten und wird durch das Lassa-Virus, einem Virus aus der Familie der Arenaviridae, ausgelöst. Das Virus ist nach einer Stadt in Nigeria benannt, in welcher es bei einem Ausbruch im Jahr 1969 erstmals nachgewiesen werden konnte. In den letzten Jahren wurden nur 2 Fälle des Virus nach Deutschland importiert.
Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Lassa-Fiebers?
Das Lassa-Virus kommt ausschließlich in Westafrika vor und sein natürlicher Wirt ist das Nagetier Mastomys natalensis (Natal-Vielzitzenmaus). Die Virus-Übertragung erfolgt entweder durch den Kontakt mit Nagerexkrementen oder bei engem menschlichem Kontakt über Blut oder Körperflüssigkeiten.
In einigen afrikanischen Dörfern tragen bis zu 50-100 % der Natal-Vielzitzenmäuse das Lassa-Virus in sich. Charakteristisch für die Erkrankung sind zudem zunehmende ödematöse Schwellungen der Augenlider, des Gesichts, der Bindehäute und ausgeprägte Muskelschmerzen.
Was sind die Symptome eines Lassa-Fiebers?
Die meisten Betroffenen zeigen nur milde, grippeähnliche Symptome. Die Inkubationszeit der Erkrankung beträgt meist 2-7 Tage, wobei nach dieser Zeit meist unspezifische Symptome wie , Kopf-, Halsschmerzen sowie gastrointestinale Beschwerden auftreten. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zu Komplikationen wie einer Leberentzündung (), einer Gehirnentzündung () und zum Multiorganversagen kommen.
Wie wird das Lassa-Fieber diagnostiziert?
In der Regel wird die Krankheit durch eine Blutuntersuchung festgestellt. Im Frühstadium der Krankheit kann auch ein Nasen- oder Rachenabstrich bei der Diagnosestellung helfen.
Die Methode der Wahl zur Diagnose einer Lassa-Virusinfektion ist ein spezieller PCR Test der sogenannte RT-PCR, welcher jedoch nur in spezialisierten Laboren durchgeführt werden kann.
Da die Symptome auch durch andere fieberhafte Virusinfektionen wie etwa , Shigellose und entstehen können, müssen diese ausgeschlossen werden. Weiterhin sollten andere hämorrhagische Fiebererkrankungen wie beispielsweise ausgeschlossen werden.
Therapie bei Lassa-Fieber
In Deutschland ist derzeit keine spezifische Therapie oder Impfung gegen das Lassa-Fieber zugelassen. Die Therapie erfolgt daher immer Off-Label. In Studien konnte gezeigt werden, dass eine frühzeitige Therapie mit dem Medikament Ribavirin die Letalität (Tödlichkeit) der Erkrankung deutlich senken kann.
In den ersten sechs Tagen nach Fieberbeginn kann eine Therapie mit Ribavirin die Sterblichkeit von etwa 60-80 % auf unter 10 % senken, danach ist der Therapieerfolg geringer. Eine Therapie sollte daher unbedingt so schnell wie möglich eingeleitet werden.
Bei direktem Kontakt zu Blut oder anderen Körperflüssigkeiten von Patienten mit Lassa-Fieber wird zudem die prophylaktische Gabe (Postexpositionsprophylaxe) mit Ribavirin empfohlen.
Wie ist die Prognose eines Lassa-Fiebers?
Die Prognose des Lassa-Fiebers ist relativ gut. Lediglich etwa 1-2 % der Betroffenen in der westlichen Welt versterben an der Erkrankung. In den Endemiegebieten in Afrika ist die Prognose der Erkrankung jedoch um einiges schlechter. Hier versterben bis zu 15 % der Betroffenen am Lassa-Fieber. Insbesondere bei Schwangeren verläuft die Erkrankung oft schwerer.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Lassa-Fieber
Je nach Komplikationen eines schweren Verlaufs der Erkrankung wie beispielsweise Gehirnentzündungen (Enzephalitis) oder Leberentzündungen (Hepatitis) können Kontrollen in den entsprechenden Fachrichtungen erforderlich sein.
Meldepflicht
Da es sich um eine ansteckende gefährliche Infektionskrankheit handelt, muss in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits ein Verdachtsfall durch einen Arzt an das Gesundheitsamt gemeldet werden. Neben der Meldung eines Verdachtsfalles muss auch der Name des Patienten gemeldet werden.
Zusammenfassung
Das Lassa-Fieber gehört zu den viralen hämorrhagischen Fieberkrankheiten und kommt lediglich in Afrika vor. Der natürliche Wirt der Viruserkrankung ist die Natal-Vielzitzenmaus, wobei eine Erkrankung entweder durch den Kontakt zu Nagerexkrementen oder durch Kontakt zu infizierten Menschen ausgelöst werden kann.
Für die Therapie des Lassa-Virus ist in Deutschland derzeit keine spezifische Therapie oder Impfung zugelassen.