Geschrieben von Leyla Al-Sayegh (Medizinstudentin im 11. Semester)
Als Krampfadern (lat. Varizen) werden unregelmäßig geschlängelte, sackförmig erweiterte Venen (Blutgefäße, die Blut zurück zum Herzen transportieren) bezeichnet. Der Begriff Krampfader leitet sich vom Wort „Krummader“ ab und hat keinerlei Zusammenhang mit Muskelkrämpfen.
Die häufigsten Stellen, an denen diese Krampfadern auftreten, sind die unteren Extremitäten. Das Krankheitsbild wird dann als Varikose bezeichnet. Unter bestimmten Grunderkrankungen (oft Lebererkrankungen) können die erweiterten, geschlängelten Blutgefäße allerdings auch im Magen-Darm-Trakt (z.B.
Diese Arten von Krampfadern können schwere Komplikationen verursachen.
Varikose
Als Varikose wird das Erkrankungsbild, das durch eine Erweiterung der Venen an den Beinen definiert ist, bezeichnet.
Krampfadern an den Beinen entstehen entweder primär oder sekundär. Primär bedeutet in diesem Fall, dass sich die Erkrankung anlagebedingt und ohne Vorerkrankung entwickelt. Dem liegt eine Schwäche des Bindegewebes zugrunde. Der Mechanismus ist wie folgt: Im Normalfall haben kleine bis mittelgroße Venen sogenannte Venenklappen – also aus Bindegewebe bestehende „Segel“ im Inneren der Venen, die Blut in die Strömungsrichtung (Richtung
Abgesehen davon, hilft auch die Beinmuskulatur dabei, das Blut ausreichend von den Füßen bis zum Herzen, entgegen der Schwerkraft, zu transportieren („Muskelpumpe“): Das rhythmische Anspannen der Beinmuskulatur führt (z.B. beim Gehen) dazu, dass die Venen und damit auch die Venenklappen genau im richtigen Moment zusammengepresst werden und so ihrer optimalen Funktion nachgehen können.
Bei Patienten, die an Beinvarizen leiden, ist der Verschluss dieser Venenklappen durch eine meist familiär bedingte Bindegewebsschwäche häufig nicht ausreichend, wodurch das Blut nicht vollständig zum Herzen gepumpt werden kann und in die Beine zurücksackt. So wird die ohnehin geschwächte Venenwand durch den entstehenden Druck durchgehen geweitet, bis eine sichtbare Krampfader entsteht.
Das Blut sackt beim Stehen durch die Schwerkraft vermehrt in die Beine ab. Geschädigte Venen können auf Dauer nicht die geforderte Leistung aufbringen, das Blut zurück hinaufzubefördern. Auch die Unterstützung der Muskelpumpe ist beim alleinigen Stehen nicht gegeben (dazu müsste man gehen). Durch den ständigen Druck durch das vermehrte Blut in den Beinvenen auf die Gefäßwand wird die nach und nach erweitert, bis die typischen sackförmigen, geschlängelten Ausweitungen entstehen.
Es stellt zwar an sich keinen Auslöser dar, Studien bestätigten allerdings, dass Übergewicht sowohl einen Risikofaktor für die Entstehung der Krampfadern selbst als auch für das Auftreten von Komplikationen, zum Beispiel Blutgerinnselbildung, darstellt.
Aufgrund des genetisch bedingten schlafferen Bindegewebes sind Frauen häufiger von Krampfadern betroffen als Männer.
In der Schwangerschaft kommt es zu hormonellen und körperlichen Veränderung. Unter anderem wird das Bindegewebe lockerer, sodass das Becken für den Geburtsvorgang etwas flexibler wird. Als Nebenwirkung lockert sich auch das Bindegewebe der Blutgefäße, wodurch eine Aussackung der Venenwände leichter entstehen kann.
Sekundäre Varizen sind all jene, die über eine Vorerkrankung entstehen. Am Bein kommt es am häufigsten nach einer Verlegung oder Verengung (
Gemeinsam ist den beiden Entstehungsarten der Varikose, dass sich durch die ständige Problematik des unzureichenden Rücktransportes eine „chronisch-venöse Veneninsuffizienz“ entwickeln kann, d.h. eine chronische Schädigung der Blutgefäße.
Weitere Unterformen von Varizen
Neben der Varikose sind noch weitere Formen von Krampfadern bekannt, die alle durch schwere Vorerkrankungen entstehen und hauptsächlich im Magen-Darm-Trakt zu finden sind.
Zu den häufigsten Unterarten gehören dabei Ösophagusvarizen. Das sind Krampfadern der Speiseröhre. Aber auch in Teilen des Magens, dem Fundus oder dem Corpus, werden Krampfadern gefunden ("Fundusvarizen" oder "Corpusvarizen"). Auch in anderen Teilen des Magen-Darm-Trakts können Varizen entstehen, am wahrscheinlichsten im Bereich des 12-Finger-Darms oder des Enddarms.
Diese Formen von Krampfadern entwickeln sich meist durch eine schwere Schädigung der
Grunderkrankungen, die mit einer portalen Hypertension und damit mit der Gefahr der Bildung von Ösophagus-, Magen- und Darmvarizen einhergehen, sind in erster Linie Lebererkrankungen, die eine Vernarbung und Zerstörung des Lebergewebes auslösen, wie beispielsweise die
Abgesehen von der Lebererkrankung können auch durch eine Herzschwäche oder durch Tumore abseits der Leber Krampfadern im Verdauungstrakt entstehen.
Seltenere Unterarten von Varizen sind Krampfadern an der Zungen-Unterseite. Diese haben an sich keinen Krankheitswert, können allerdings auf einen Bluthochdruck oder Herzprobleme hinweisen. Betroffene klagen häufig über Schweregefühl und Brennen der Zunge, wobei die Symptome durch das Kauen in der Regel gebessert werden.
Varizen können in unterschiedlichen Formen, in Abhängigkeit von den betroffenen Venen entstehen.
Die Krampfadern der großen Venen (Stamm- oder Seitenastvenen) sind vielen Menschen bekannt. Sie äußern sich durch erweiterte, geschlängelten „Venenschläuche“ an den Beinen, vor allem den Unterschenkeln.
Im Gegensatz dazu gibt es auch Varizen kleiner Gefäße. Am ehesten kennt man sogenannte „Besenreiser-Varizen“: kleine, oberflächlichen, rötlich oder bläulich erscheinende Venen, die nur kosmetische Relevanz haben. Eine andere Unterform von Erweiterungen kleiner Venen sind die „retikuläre Varizen“. Daneben gibt es auch noch seltener die Perforans-Varizen, die eine Ausweitung der Blutgefäße, die oberflächlich mit tief verlaufenden Venen verbinden, beschreiben.
Alle Formen können mit Beschwerden einhergehen. Dazu zählen Schwere- oder Müdigkeitsgefühl oder Schwellungen (Ödem) des betroffenen Beins. Auch Schmerzen,
Komplikationen, die durch unzureichend oder gar nicht behandelte Krampfadern entstehen, sind Hautveränderungen (Entzündungen, Ausschläge, Durchblutungsstörungen mit Absterben der Haut, chronische Wunden etc.), Venenentzündungen (Phlebitis), eine erhöhte Blutungsgefahr bei schon leichten Verletzungen der Beinvenen oder die Entstehung einer
Falls unruhige Beine oder Krämpfe auftreten, spricht das nicht für typische Varizen-Beschwerden und sollte unbedingt weiter abgeklärt werden.
Mediziner beurteilen die Schwere der Varikose durch verschiedene Stadien: Stadium I: keine Beschwerden, aber sichtbare Venenveränderungen Stadium II: Gefühlsstörungen, leichte Schwellung, Juckreiz, Spannungsgefühl Stadium III: Auftreten von Komplikationen: Veränderung der Hautfarbe, Rötung und Entzündung, Ausschlag, Vernarbungen aufgrund von chronischen Wunden Stadium IV: Vorhandensein von chronischen, offenen Wunden (sogenannter "Ulcus cruris venosum")
Varizen im Magen-Darm-Trakt zeigen meist nur Symptome, wenn es zu Blutungen kommt. Unspezifische Allgemeinsymptome können sich durch
Falls es immer wieder zu leichten, unbemerkten Blutungen kommt, kann sich nach und nach eine Blutarmut entwickeln, die sich durch Leistungsknick,
Zu besseren Beurteilung von Ösophagusvarizen wurden einige Parameter von der deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten definiert.
In erster Linie greift man auf die Klassifikation von Paquet zurück, die durch die Beurteilung der Speiseröhre mittels Speiseröhren-Spiegelung getroffen wird. Grad 1: Die Krampfadern ragen nur leicht über die Schleimhaut der Speiseröhre hinaus. Grad 2: Die Krampfadern verlegen circa 1/3 des Speiseröhrendurchmessers und sind durch zugeführte Luft nicht eindrückbar. Grad 3: Die Krampfadern verschließen <50 % des Durchmessers der Speiseröhre oder berühren sich.
Zusätzlich zu dieser Klassifikation fließt auch die Anzahl, die genaue Größe, der exakte Ort und das Aussehen (rote Flecken oder Streifen auf den Varizen sind ein schlechtes Zeichen) der Varizen, sowie zusätzliche weitere Lokalisationen (beispielsweise am
Varikose
Falls Schmerzen, Juckreiz, Brennen oder häufiges Schweregefühl oder verdickte, geschlängelte Adern in einem oder beiden Beinen auffallen, sollte unbedingt ein Arzt (erste Ansprechperson: praktischer Arzt) zur Abklärung der Symptome aufgesucht werden.
Der Arzt wird zuerst eine ausführliche Anamnese (also eine Krankheitsgeschichte) mit Fragen über Beginn, begleitende Symptome, Familien-, Arbeits- und Sozialumfeld, Medikamenteneinnahme sowie Vorerkrankungen und -operationen erheben. Dann folgt eine klinische Untersuchung, wobei vor allem die betroffenen Stellen genauer angesehen und abgetastet und anschließend auch der ganze Körper untersucht werden soll.
Als Entscheidungshilfe für Ärzte gibt es neben der Stadieneinteilung noch die sogenannte CEAP-Klassifikation, die sowohl das Aussehen, Entstehungsart, anatomische Verteilung und erweiterte pathophysiologische Bedingungen in einer Tabelle zusammenfasst und in die weitere Therapieentscheidung einfließen soll.
Die Diagnose wird vom Arzt vor allem klinisch gestellt, das heißt, dass er durch das Erscheinungsbild und die Erzählungen der Patienten die Erkrankung erkennt.
Darüber hinaus werden die betroffenen Venen mittels spezieller Ultraschalluntersuchung (Duplexsonografie) genau untersucht. Dadurch können sowohl anatomische Verhältnisse als auch Verengungen, Strömungsfehler des Blutes und Auffälligkeiten tieferliegender Venen beurteilt werden, was für die Planung der Therapie außerordentlich wichtig ist.
Zusätzlich kann auch eine sogenannte „Phlebografie“ durchgeführt werden. Das ist ein Verfahren, bei dem Kontrastmittel in die Venen gespritzt wird und anschließend mit Röntgenstrahlen die tiefen und oberflächlichen Venen dargestellt werden. Auch dieses Vorgehen bringt wichtige Erkenntnisse zur Entstehungsart und weiteren Vorgehensweise.
Am besten sollte ein Gefäßspezialist die weitere Therapie durchführen.
Varizen im Magen-Darm-Trakt
Da Krampfadern im Verdauungstrakt ohne Blutungen oft keine oder nur unspezifische Symptome zeigen, werden sie häufig erst spät entdeckt. Wichtig ist, dass immer eine Abklärung erfolgen muss, wenn
Als Diagnosemittel der Wahl gilt die Endoskopie - also die Verdauungstrakt-Spiegelung - mittels derer man die Ausprägung und Schwere der Varizen erkennen und im selben Eingriff behandeln kann. Dabei wird eine kleine Kamera an einem Schlauch über den Mund in die
Bei starken Blutungen soll die Untersuchung in weniger als 12h nach Symptombeginn durchgeführt werden, um die besten Überlebenschancen zu sichern.
Um den Schweregrad der Varizen zu beurteilen werden sowohl Blut, als auch Stuhlproben entnommen, wodurch man das Ausmaß des Blutverlusts und die Schwere der Erkrankung besser einschätzen kann.
Varikose
Es gibt einige Maßnahmen, die alle Patienten, denen Bein-Krampfadern diagnostiziert wurden, selbst beachten können:
Zudem gibt es vom Arzt verschriebene, einfache Therapiemöglichkeiten, mit denen leichte Krampfadern an den Beinen behandelt werden können. Dazu zählen als wichtigste Maßnahme passende Kompressionsstrümpfe (Stützstrümpfe erzielen keine ausreichende Wirkung), und die Verordnung zu einem Physiotherapeuten, der Übungen zum Wadenmuskulatur-Training zeigen soll.
Außerdem gibt es auch noch die medikamentöse Behandlung. Hierzu werden Arzneimittel auf pflanzlicher Basis eingesetzt, die die Venenwände stärken sollen. In schwereren Fällen (z.B. bei anhaltender Schwellung der Beine) kann der Arzt über kurze Zeit ein Entwässerungsmittel (Diuretikum) verschreiben. Zusätzlich kommen noch andere Tabletten wie
Bei Therapieversagen durch alle oben erwähnten Maßnahmen, kann ein kleiner operativer Eingriff Linderung schaffen.
Mit diesem Verfahren können alle Venengrößen entfernt werden. Das Prinzip besteht darin, dass die innerste Schicht der Venenwand chemisch zerstört wird und die Venen dadurch vernarben. Dazu wird heutzutage ein schäumendes Mittel verwendet und direkt in die betroffene Vene gespritzt.
Diese Methode funktioniert nur bei großen bis mittelgroßen Venen. Dabei wird das betroffene Bein betäubt und die Krampfadern unter Ultraschall-Kontrolle gezielt mit Radiowellen oder einem Laser verschlossen.
Das Verfahren kann nur bei den großen Hauptvenen des Beins erfolgen. Es wird im Operation-Setting die betroffene Vene vollständig entfernt. Auch hier gibt es verschiedene Methoden: Beim Stripping wird ein dünner Draht vom Knöchel bis zur veränderten Vene hervorgeschoben. Dort wird die Vene dann durchtrennt und gemeinsam mit dem Draht herausgezogen. Bei der CHIVA-METHODE werden die Krampfadern bei einem kleinen Eingriff abgebunden. Sie bilden sich dadurch in den meisten Fällen von allein zurück. Je nach Ausprägung und Erkrankungsverlauf gibt es noch einige andere operative Verfahren, die Tendenz geht allerdings in Richtung weniger radikalen Methoden.
Nach jedem dieser Verfahren muss auf jeden Fall für 4-5 Wochen eine Kompressionstherapie durchgeführt werden, um den optimalen Therapieerfolg zu gewährleisten und eine Gerinnselbildung sowie einen erneuten Blutfluss durch die Vene zu verhindern.
Je nach Schweregrad und Ausprägung der Varizen werden andere Therapiemethoden angewandt.
Falls im Rahmen von Ösophagusvarizen noch keine Blutungen entstanden sind, gilt es, erste Varizenblutungen zu verhindern. Bei geringem Blutungsrisiko zeigt der Einsatz von gewissen Medikamenten, sogenannten Beta-Rezeptoren-Blocker, gute Erfolge. Ist das Blutungsrisiko groß, sollten die Krampfadern vorsorglich durch eine kleine, minimalinvasive Operation behandelt werden. Der bevorzugte Eingriff wird "Gummiband-Ligatur" genannt. Dabei werden alle auffälligen Krampfadern während einer Speiseröhren-Spiegelung mithilfe eines Gummibandes so abgeschnürt, dass kein Blut mehr durchfließen kann. Als Folge der damit verursachten Minderdurchblutung, verschwinden die erweiterten Blutgefäße und eine Narbe bleibt zurück.
Wenn durch die Krampfadern lebensbedrohliche Blutungen auftreten, muss eine Notfall-Therapie erfolgen. In erster Linie muss der Kreislauf mittel intensivmedizinischer Betreuung stabil gehalten werden. Je nach Zustand des Patienten werden dazu verschiedene Maßnahmen ergriffen: Während alle Patienten eine Infusionslösung zum Ausgleich des Blutverlusts verabreicht bekommen, müssen bei einigen zusätzlich blutdrucksteigernde Medikamente eingesetzt werden, während andere wiederum sogar eine künstliche Narkose und Beatmung und eventuell zusätzlich eine Magensonde bekommen müssen, um das Überleben zu sichern.
Um speziell gegen die Blutungen in der Speiseröhre, des Magens oder auch des Enddarms vorzugehen, wird eine sofortige Endoskopie in Narkose durchgeführt, mittels derer eine notfallmäßige Gummiband-Ligatur erfolgen kann. Alternativ kann in die blutende Krampfader auch während der Endoskopie ein Medikament eingespritzt werden, das die Krampfadern von innen verschließt (Sklerotherapie). Als begleitende Therapie wird das Medikament "Terlipressin" verabreicht, das zu einem Zusammenziehen der Venen im Verdauungstrakt führt.
Wenn die Blutungen in der Speiseröhre trotz allem nicht gestillt werden können, gibt es weiters die Möglichkeit kurzfristig eine "Tamponade" oder einen "Stent" einzubringen. Beides sind Methoden, mittels derer durch Druckausübung auf die blutenden Blutgefäße eine Blutstillung erfolgen soll. Man kann das mit dem Anlegen eines Druckverbands bei stark blutenden Hautwunden vergleichen.
Als letzte Reserve kann ein sogenannter "jugulärer intrahepatischer portosystemischer Stent-Shunt (TIPPS)" eingesetzt werden. Das ist ein größerer Eingriff an den Blutgefäßen nahe der
Darüber hinaus müssen im Rahmen der Notfallversorgung mögliche Komplikationen verhindert werden. Dazu werden Antibiotika und Abführmittel zur Vermeidung von Infektionen verwendet.
Um nach erfolgter Blutstoppung ein erneutes Entstehen von Blutungen zu verhindern, sollten im blutungsfreiem Intervall einige Schritte gesetzt werden: Alle auffälligen, noch bestehenden Krampfadern sollten während einer kleinen Operation ligiert oder sklerosiert werden. Die Einnahme von Beta-Rezeptor-Blockern wird für die Senkung des Blutdrucks empfohlen. In manchen Fällen stellt das Anlegen eines TIPPS (siehe oben) die geeignetste Methode dar, um den Druck im Lebersystem nachhaltig zu senken. Für manche Patienten stellt die Lebertransplantation die einzige Möglichkeit dar, um weitere Blutungen im Magen-Darm-Trakt zu vermeiden.
Varikose
Im Anfangsstadium oder wenn nur kleine Venen betroffen sind, sind Krampfadern häufig „nur“ kosmetisch störend. Falls Hautveränderungen, Schwellungen oder Wunden auftreten, sollte unbedingt eine Behandlung durchgeführt werden. Durch sportliche Betätigung, Tragen von Kompressionsstrümpfen, Gewichtsverlust bei Übergewicht und Vermeidung von übermäßiger Wärme kann das Fortschreiten der Erkrankung herausgezögert oder sogar verhindert werden.
Eine medikamentöse Therapie kann in jedem Fall unterstützend wirken, ist aber niemals sicher wirksam.
Falls eine operative Methode zur Behandlung der Varizen durchgeführt wurde, liegt das Risiko eines Wiederkehrens der Krampfadern durchschnittlich bei >50 % in 5 Jahren. Da die Krampfader-Operation nur einen kleinen Eingriff darstellt, treten dafür kaum schwerwiegende Komplikationen auf.
Krampfadern im Magen-Darm-Trakt
Die Prognose hängt stark vom Stadium der Krampfadern sowie der Schwere der Grunderkrankung ab.
Bei Ösophagusvarizenblutungen, die aufgrund einer Erhöhung des Drucks in den Lebergefäßen
entstehen, steigt das Sterblichkeitsrisiko mit dem Grad der Lebererkrankung (meistens
Das Sterberisiko bei Blutungen der Speiseröhren-Krampfadern wird mit dem AIM65-Score berechnet, der das Alter, den Blutdruck, den mentalen Status und gewisse Blutwerte einfließen lässt.
Varikose
Betroffene von Varizen können selbst viel zur Besserung ihrer Symptome beitragen:
Die verwendeten „Venenmittel“ werden zudem überwiegend auf pflanzlicher Basis produziert. Dabei kommen vor allem Tabletten mit Ross-Kastanienextrakt oder Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe) zum Einsatz.
Varizen des Magen-Darm-Trakts
Wenn es schon zur Ausbildung von Krampfadern im Verdauungstrakt durch eine Grunderkrankung, wie eine Leberzirrhose, eine Herzschwäche oder eine Tumorerkrankung, oder sogar zu Erstblutung gekommen ist, gilt dies als medizinischer Notfall und muss umgehend (intensivmedizinisch) versorgt werden.
Deswegen heißt es in diesem Fall: Vorbeugung ist die beste Therapie, um das Risiko einer Ausbildung von Krampfadern im Magen-Darm-Trakt zu minimieren. Da Erkrankungen der
Wenn schon eine Vorerkrankung besteht, sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen eine wichtige Maßnahme, um jegliche Art von Komplikationen (auch Varizen) frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Varikose
Krampfadern sollten auf jeden Fall regelmäßig vom Hausarzt kontrolliert werden, um eine optimale Therapieeinstellung bewerkstelligen zu können. Vor allem, wenn eine subjektive Verschlechterung oder neue Symptome (
Nach durchgeführter Operation werden einige Kontrolluntersuchungs-Termine bei Gefäßspezialisten durchgeführt. Grundsätzlich kommt es allerdings zu wenigen Komplikationen. Ein erneutes Auftreten der Krampfadern ist jedoch gut bekannt.
Varizen des Magen-Darm-Trakts
Wenn Varizen zufällig im Rahmen von Routineuntersuchungen aufgefallen sind, sollte eine vorbeugende Behandlung in Erwägung gezogen werden. Diese kann entweder mit Medikamenten, sogenannten Beta-Rezeptoren-Blocker oder mittels endoskopischer Operation, namens Gummibandligatur, durchgeführt werden. Da das Wiederholungsrisiko von Blutungen sehr hoch ist, wird in jeden Fall geraten, eine prophylaktische Therapie (mit Beta-Rezeptoren-Blockern) oder eines endoskopischen Eingriffs, wie die Gummibandligatur oder eine Sklerosierung, zu machen.
Nach jeder erfolgten Therapieentscheidung (sowohl medikamentöse als auch operative Behandlung) sollten Nachsorgetermine, die gemeinsam mit den behandelten Ärzten ausgemacht werden, wahrgenommen werden, um etwaige Komplikationen zu vermeiden.
Krampfadern (lat. Varizen) sind sackartige Ausweitungen von Venen, die entweder an den Beinen - dann meistens durch genetische Veranlagung oder vorangegangene Verletzung - oder im Verdauungstrakt, verursacht durch Grunderkrankungen, zu finden sind. Beinvarizen können sich durch Brennen, Jucken, Rötung, Ausschlag und Wundbildung bemerkbar machen, stellen aber in der Regel an sich keine schwere Erkrankung dar, während Varizen des Magen-Darm-Trakts durch die Gefahr von massiven Blutungen oft einen medizinischen Notfall darstellen und - vor allem beim Auftreten von Blutungen - umgehend behandelt werden müssen.
Als Therapieoptionen stehen bei den Varizen an den Beinen einerseits verschiedene selbst durchführbare Maßnahmen zur Verfügung (Physiotherapie, pflanzliche Medikamente, Stützstrümpfe etc.), andererseits werden sowohl bei Beinvarizen, als auch bei Krampfadern im Magen-Darm-Trakt kleine operative Eingriffe, die zur Verkümmerung der erweiterten Venen führen, durchgeführt.
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Geschrieben von
Leyla Al-Sayegh
Medizinisch geprüft am
16. Sept. 2022
Krampfadern können im Anfangsstadium tatsächlich in einigen Fällen wieder verschwinden, allerdings nicht ganz von alleine, sondern nur durch körperliche Betätigung (Radfahren, Schwimmen, Walken,..), Vermeiden von Wärme und richtiger Lagerung (Beine hoch). In den allermeisten Fällen bleiben Krampfadern allerdings bestehen, wenn sie einmal auftreten.
Bei Varizen, die in der Schwangerschaft entstanden sind, ist die Chance, dass sie wieder verschwinden etwas höher, jedoch trotzdem nicht immer da.
Die besten Sportarten bei Krampfadern sind jene, wo die Unterschenkelmuskeln rhythmisch kontrahiert werden: Laufen, Walking, Radfahren oder Schwimmen werden hier häufig erwähnt.
Wenn Krampfadern auffallen, sollten diese auf jeden Fall von einem Arzt/einer Ärztin untersucht werden, um gemeinsam eine Therapie planen zu können. Eine Ausnahme stellen die Besenreiser-Venen dar, die lediglich einen „Schönheitsmakel“ in den Augen mancher Betroffener darstellen. Sollten sie allerdings kosmetisch sehr störend sein, können auch die von einem Arzt/einer Ärztin entfernt werden.
Spätestens wenn die Beschwerden bei Krampfadern (entweder Erweiterung der Venen oder auch zusätzliches Brennen, Jucken, Schmerzen,...) zunehmen, muss über einen Arzt/eine Ärztin (am besten ein(e) Gefäßspezialist/In) eine Behandlung erfolgen. Schnell handeln sollte man vor allem dann, wenn es zur Schwellung, Überwärmung, Rötung und Schmerz beim Berühren kommt, da dann eine Venenentzündung oder eine Venenthrombose (Blutgerinnsel) dahinterstecken könnte.
Krampfadern werden häufig von Schwere-, Spannungs- oder Schwellungsgefühl begleitet. Betroffene beschreiben Schmerzen oft als brennend oder auch „wie bei einem blauen Fleck“. Bei massiver Schwellung, Krämpfen, Rötung und Brennen sollte umgehend ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden um eine tiefe Venenthrombose oder eine Entzündung der Venen (Thrombophlebitis) auszuschließen.
Krampfadern sollten ab einem gewissen Schweregrad auf jeden Fall behandelt werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Zu diesen durch Varizen verursachte Probleme zählen Schwere- oder Müdigkeitsgefühl oder Schwellung („Ödem“) des betroffenen Beins, sowie Schmerzen, Juckreiz, Brennen oder Kribbeln. Patienten/Innen bemerken diese subjektiven Beschwerden eher gegen Abend oder nach langem Stehen oder Sitzen. Typischerweise kommt es eher in der warmen Jahreszeit zu diesen Symptomen, da die Venen zu dieser Zeit natürlicherweise erweitert sind.
Weitere Komplikationen sind Hautveränderungen (Entzündungen, Ausschläge, Durchblutungsstörungen mit Absterben der Haut, chronische Wunden), Venenentzündungen („Phlebitis“), eine erhöhte Blutungsgefahr bei schon leichten Verletzungen der Beinvenen. Die schwerwiegendste Komplikation ist die Thrombose, also eines Blutgerinnsels in den tiefen Beinvenen. Im schlimmsten Fall kann sich der Blutgerinnsel-Klumpen lösen und mit dem Blut in die Lunge geschleppt werden, wo ein Lungeninfarkt ausgelöst und sogar zum Tod führen kann.
Krampfadern entstehen, weil Blut von den unteren Extremitäten nicht mehr regelrecht zum Herzen transportiert werden kann. Dadurch bleibt zu viel Blut in den Venen zurück, übt Druck auf die Blutgefäßwände aus, die sich schließlich langsam erweitern. Kompressionstrümpfe haben die Aufgabe, diese überdehnten Venen wieder zusammenzudrücken.
Dadurch schließen sich auch die beschädigten Venenklappen, die unter normalen Umständen einen Blut-Rückfluss verhindern, wieder besser. Insgesamt wird der Blutfluss in Richtung des Herzens also unterstützt. Als positiver Nebeneffekt können Stützstrümpfe die ästhetisch oft störenden Krampfadern ein wenig kaschieren.
Unzureichend oder gar nicht behandelte Krampfadern können viele Symptome und Komplikationen verursachen: Schwere- oder Müdigkeitsgefühl oder Schwellung („Ödem“) des betroffenen Beins, sowie Schmerzen, Juckreiz, Brennen oder Kribbeln gelten als typische Symptome. Patienten/Innen bemerken diese subjektiven Beschwerden eher gegen Abend oder nach langem Stehen oder Sitzen. Typischerweise kommt es eher in der warmen Jahreszeit zu diesen Symptomen, da die Venen zu dieser Zeit natürlicherweise erweitert sind. Weitere Komplikationen sind Hautveränderungen (Entzündungen, Ausschläge, Durchblutungsstörungen mit Absterben der Haut, chronische Wunden), Venenentzündungen („Phlebitis“), eine erhöhte Blutungsgefahr bei schon leichten Verletzungen der Beinvenen und die Entstehung einer Thrombose, also eines Blutgerinnsels in den tiefen Beinvenen.
Erkrankung zusammengefasst
Varizen
Begriffe
Thrombose
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