Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Eine Kontaktallergie (auch allergische Kontaktdermatitis oder allergisches Kontaktekzem) ist eine Überempfindlichkeit des Organismus gegen bestimmte Substanzen. Dabei reicht der kleinste Hautkontakt zum Allergen um bei den Betroffenen eine entsprechende Reaktion hervorzurufen.
Typische Anzeichen einer Kontaktallergie sind lokale Rötungen,
Kontaktallergien sind keine Seltenheit. Ungefähr acht Prozent aller Erwachsenen in Deutschland leiden an dieser Allergieform. Frauen sind dabei etwas häufiger betroffen als Männer. In etwa zehn Prozent der Fälle stehen die allergischen Reaktionen in Zusammenhang mit dem Beruf der Betroffenen.
Aus diesem Grund wird die Kontaktallergie auch als Berufskrankheit anerkannt. Besonders relevant ist das für Menschen, die als Friseure, Kosmetiker, Pflegekräfte, Bäcker, Metallarbeiter oder Maurer arbeiten. Eine Kontaktallergie kann jedoch auch bei Büroangestellten in Erscheinung treten.
Im Grunde genommen kann jede beliebige Substanz zu einer Kontaktallergie führen. Es gibt jedoch gewisse Stoffe, die bei besonders vielen Menschen eine entsprechende Hautreaktion hervorrufen.
Zu den häufigsten Allergenen zählen Metalle wie Nickel, Duftstoffe in Seifen oder Parfums, Konservierungsstoffe, Reinigungsmittel und ätherische Öle. Auch allergische Reaktionen auf den Kontakt zu Latex sind keine Seltenheit.
Häufige Allergene zusammengefasst:
Bei einer Kontaktallergie handelt es sich um eine Allergie vom Typ IV. Dieser Allergietyp nimmt eine Sonderstellung ein, denn bei einer Kontaktallergie sind die Allergene keine Proteine wie bei den übrigen Formen.
Erst beim Hautkontakt verbinden sich die relevanten Substanzen mit körpereigenen Proteinen und werden dabei zum Allergen. Im Falle der Kontaktallergie spricht man jedoch weniger von Allergenen, sondern viel mehr von sogenannten Haptenen.
Außerdem wird eine Kontaktallergie nicht über spezifische Antikörper vermittelt. Bei diesem speziellen Allergietyp sind weiße Blutkörperchen, die T- Lymphozyten, essenziell. Nach dem Kontakt mit der relevanten Substanz kann es einige Tage dauern, bevor die ersten Anzeichen in Erscheinung treten.
Es konnten verschiedene Faktoren ausfindig gemacht werden, deren Vorliegen das Risiko für die Entstehung einer Kontaktallergie deutlich erhöhen können. Derartige Faktoren werden in der Medizin auch Risikofaktoren genannt.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren der Kontaktallergie zählen Umweltschadstoffe, fettreiche Ernährung und der Konsum von Alkohol oder Drogen. Außerdem kann übermäßige Hygiene und eine genetische Vorbelastung die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer solchen Allergie erhöhen.
Typisch für eine Kontaktallergie sind Veränderungen im Bereich der
Zu den häufigsten Anzeichen für das vorliegen eines Kontaktekzems zählen starke Rötungen der Hautoberfläche. Zudem beginnt die Kontaktstelle damit anzuschwellen (Angioödem) und unter Umständen nässende Bläschen auszubilden.
In Abhängigkeit von der Ausprägung der allergischen Reaktion kann es zudem zur Bildung von Quaddeln, Krusten und Schuppen kommen. Die Hautveränderugnen, die im Rahmen einer Kontaktallergie auftreten, beginnen typischerweise damit zu jucken und/oder zu brennen.
In erster Linie beschränkten sich die Veränderungen auf jener Hautstelle, der mit der ursächlichen Substanz in Kontakt kam. In den meisten Fällen sind das die Hände (vor allem die Handrücken und Finger), der Nacken, die Unterschenkel und Füße.
Außerdem treten Kontaktallergien besonders häufig im Bereich der Augenlider und Lippen in Erscheinung. Der Zeitraum, über den die auslösende Substanz Bezug zur
Für die Kontaktallergie typisch ist neben den lokalen Erscheinungen auch, dass sich die allergische Reaktion im Laufe der Zeit auf eigentlich unbeteiligte Areale ausbreiten kann. In einem solchen Fall spricht man von einer sogenannten Streureaktion.
Wenn bei einer Person der Verdacht auf das Vorliegen einer Kontakallergie besteht, sollte sie sich von einem Facharzt untersuchen lassen. Die Diagnostik umfasst dann verschiedene Abschnitte.
Zu Beginn wird in der Regel ein ausführliches Arzt- Patienten- Gespräch (Anamnese) durchgeführt. Während dieses Gesprächs ist es wichtig, dass der betroffene Patient die bei ihm nach dem Kontakt mit dem entsprechenden Allergen vorliegenden Symptome so genau wie möglich beschreibt.
Im Falle der Kontaktallergie kommt es vor allem zu lokalen Hautrötungen, Schwellungen und mitunter starkem Juckreiz. Wenn man bereits einen Verdacht hat, mit welcher Substanz die allergische Reaktion in Zusammenhang stehen kann, sollte man diesen dem Facharzt mitteilen.
Auf diese Weise können die möglichen Ursachen der Hauterscheinungen unter Umständen eingegrenzt werden.
Zu den während des Arzt- Patienten- Gesprächs gestellten Fragen zählen:
Im Anschluss an das Arzt- Patienten- Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung, bei der sich der Arzt das veränderte Areal genau anschaut. Sollte tatsächlich eine Kontaktallergie bestehen, so entdeckt er dabei die dafür typischen Beschwerden.
Wenn sich der Verdacht auf das Vorliegen einer Kontaktallergie im Zuge von Anamnese und körperlicher Untersuchung erhärtet, sollte ein Epikutantest, der sogenannte Patch- Test, durchgeführt werden.
Bei einem Epikutantest werden verschiedene Substanzen in einem Raster, voneinander getrennt auf den Rücken des Patienten aufgebracht. Im Anschluss werden die einzelnen Probeareale mit einem Pflaster abgedeckt.
Nach einem Zeitraum von ein bis zwei Tagen sollte sich, sofern tatsächlich eine Kontaktallergie gegen eine dieser Substanzen vorliegt, eine Hautreaktion zeigen. Innerhalb des entsprechenden Rasters zeigen sich dann Rötungen und Schwellungen.
Eine Kontaktallergie ist nicht heilbar. Es ist jedoch möglich die im Zuge der allergischen Reaktion auftretenden Beschwerden zu lindern. Die wichtigste Maßnahme in der Behandlung der Kontaktallergie ist dennoch das Meiden der ursächlichen Substanzen.
Wenn eine Kontaktallergie vorliegt, ist damit zu rechnen, dass die Überempfindlichkeit des Immunsystems bis zum Lebensende bestehen bleibt.
Kommt es zur Entstehung einer allergischen Hautreaktion, können zum Beispiel kortisonhaltige Cremes und Salben eingesetzt werden. Der Wirkstoff Kortison ist dazu in der Lage die überschießende Reaktion des Immunsystems effektiv zu hemmen. Auf diese Weise nimmt auch die Intensität der lokalen Hautreaktion ab.
Bei der Behandlung der Symptome einer Kontaktallergie mit Hilfe von topischem Kortison muss jedoch beachtet werden, dass es zum Auftreten verschiedener Nebenwirkungen kommen kann. Bei langfristiger Anwendung kann die
In den meisten Fällen reicht die lokale Anwendung von Kortison bereits vollkommen aus um die Beschwerden zu bekämpfen. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, können alternativ kortisonhaltige Tabletten eingenommen werden. Aber auch oder besser vor allem bei der oralen Einnahme von Kortison sind die möglichen Nebenwirkungen dringend zu beachten.
Neben kortisonhaltigen Arzneimitteln kann auch der Wirkstoff Alitretinoin, der eine ähnliche Struktur sie Vitamin A aufweist, zur Linderung der Symptome einer Kontaktallergie angewendet werden. Alitretinoin hat entzündungshemmende Eigenschaften und wirkt zudem regulierend auf das Immunsystem ein.
In vielen Fällen kann die sogenannte UV- Therapie sinnvoll sein. Bei dieser Behandlungsmethode werden entweder UV-B oder UV-A Strahlen angewendet. Alternativ kann auch eine direkte Bestrahlung der Hautveränderungen mit UV-A- Strahlen in Kombination mit dem Wirkstoff Psoralen durchgeführt werden.
Diese spezielle Form der UV- Behandlung wird auch als PUVA- Therapie bezeichnet.
Eine Kontaktallerergie ist nicht heilbar. Aus diesem Grund sollten Menschen, die allergisch auf eine bestimmte Substanz reagieren, diese Substanz Zeit ihres Lebens meiden. Mit Hilfe verschiedener therapeutischer Maßnahmen, zum Beispiel der lokalen Anwendung von kortisonhaltigen Salben, können die allergischen Hautreaktionen jedoch gelindert werden.
Der Entstehung einer Kontaktallergie kann man in der Regel nicht zuverlässig vorbeugen. Da die allergische Reaktion auf eine bestimmte Substanz aus dem Nichts heraus erstmalig in Erscheinung treten kann, gibt es keine sinnvollen Prophylaxemaßnahmen.
Es ist jedoch möglich, das Risiko für die Entstehung von Allergien im Allgemeinen zu senken. Dies geschieht vor allem unter Beachtung der sogenannten Hygienetheorie, laut der zu intensive Hygienemaßnahmen in der Kindheit die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von allergischen Reaktionen steigern.
Zudem konnte in diversen Studien festgestellt werden, dass Kinder, die in direktem Kontakt zu Tieren aufwachsen, deutlich seltener Allergien ausbilden.
Es gibt keine sinnvollen alternativmedizinischen Maßnahmen zur Behandlung einer Kontaktallergie.
Bei einer Kontaktallergie müssen keine speziellen Nachsorgemaßnahmen ergriffen werden. Für die betroffenen Menschen ist lediglich wichtig zu wissen, auf welche Substanz sie allergisch reagieren und wie sie diese meiden können. Da eine Kontaktallergie nicht heilbar ist, müssen sie die betreffende Substanz Zeit ihres Lebens meiden.
Unter dem Begriff Kontaktallergie versteht man eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf eine bestimmte Substanz. Menschen, die an einer Kontaktallergie leiden, entwickeln in der Regel ein bis zwei Tage nach dem Allergenkontakt lokale Hautreaktionen.
Zu den typischen Anzeichen einer solchen Allergie zählen Rötungen, Schwellungen, Schuppen und Juckreiz. In Abhängigkeit davon wie ausgeprägt die allergische Reaktion ist, kann es zudem zur Entstehung von kleinen Bläschen kommen.
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Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
17. Aug. 2022
Juckende Rötung der Haut, die anwellen kann und kleine Bläschen bildet.
Feuchtigkeits- und Pflegeprodukte unterstützen die Haut beim Wiederaufbau. Zu empfehlen sind rückfettende Cremes, Öle oder Bäder. Außerdem können kortisonhaltige Salben zur Anwendung kommen.
Kortison hemmt die überschießende Immun-Antwort und mildert somit die Entzündungs-Reaktion in der Haut.
Erkrankung zusammengefasst
allergische Kontaktdermatitis, allergisches Kontaktekzem
Begriffe
Juckreiz
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