Geschrieben von Sue Nelson (Ärztin in der Psychiatrie und Psychotherapie)
Nach einer Verletzung des Hautgewebes bildet der Körper natürlicherweise Narbengewebe, um die natürliche Schutzbarriere wieder herzustellen. Bildet der Körper jedoch übermäßig Narbengewebe aus, so spricht man von einer pathologischen Narbenbildung. Nach heutigem Wissensstand sind für die Entstehung pathologischer Narben eine gestörte Wundheilung, bei der es zu einer verlängerten und gestörten Entzündungsphase kommt sowie eine vermehrte Proliferation von Bindegewebe und reduziertem Abbau der extrazellulären Matrix ursächlich. Eine überschießende Narbenbildung, welche wuchernd und über die ursprüngliche Läsion hinaus wächst, wird als Keloid bezeichnet.
Hierbei müssen nicht zwingend große Verletzungen des Hautgewebes vorangegangen sein, vielmehr können Keloide selbst aus kleinen Verletzungen, welche ggf. auch unbemerkt verlaufen sein können, wie etwa eine Folliculitis oder ein Insektenstich, heraus entstehen. Die Ausbildung eines Keloids kann oft verzögert und erst nach über 6 Monaten nach der ursprünglichen Verletzung auftreten und alle Hautschichten betreffen. Keloide treten gehäuft an den Ohrläppchen, dem Oberkörper, insbesondere am Brustbein (Sternum), und am Nacken auf. Eine spontane Rückbildung wird nicht beobachtet. Keloide gehören prinzipiell den gutartigen Hautveränderungen an.
Die Ausbildung von Keloiden kann kosmetisch stark auffällig und psychisch sehr belastend sein und zu starken psychischen Auswirkungen mit stellenweise hoher Einschränkung der Lebensqualität führen.
Histologisch werden unter anderem folgende Auffälligkeiten beobachtet:
Risikofaktoren, für das Auftreten von Keloiden:
Keloide zeigen sich oft wuchernd als dicke, feste Geschwulste, welche über die ursprüngliche Läsion hinauswachsen. Hierbei müssen nicht zwingend große Verletzungen des Hautgewebes vorangegangen sein, vielmehr können Keloide selbst aus kleinen Verletzungen, welche auch unbemerkt verlaufen sein können, wie etwa ein Insektenstich, heraus entstehen. Die Ausbildung eines Keloids kann oft verzögert nach mehreren Monaten nach der ursprünglichen Verletzung entstehen. Sie können einzeln oder über eine größere Fläche verteilt auftreten. Strukturell zeigen sie sich sehr elastisch bis hin zu harten Knoten oder Plaques. Zudem zeigen sich unregelmäßige periphere Ausläufer, welche eine Tendenz zum Wachsen aufweisen.
Keloide weisen vermehrt eine Rötung oder Pigmentierung auf und zeigen sich, insbesondere anfänglich, rötlich bis braunrot, später auch weiß-rötlich bis hautfarben. Zudem sind sichtbare erweiterte Hautkapillaren (Teleangiektasien) zu beobachten. Oft wird auch von einem
Die überschießende Narbenbildung kann starke psychische Auswirkungen mit stellenweise hoher Einschränkung der Lebensqualität haben.
Eine Diagnosestellung beginnt zunächst mit einem Arzt-Patientengespräch, der Anamnese, um die Beschwerden des Patienten in Erfahrung zu bringen. Im Vordergrund stehen die Beschwerden, wie etwa
Hier kann die Art der überschießenden Narbenbildung anhand des typischen Hautbefundes und der Verletzungs- und Entstehungsanamnese diagnostiziert werden. Um die Diagnosestellung abzuschließen und die individuelle Behandlungsmethode der Wahl festzulegen, sind die Ausprägung der pathologischen Narbe, die Lokalisation, das Alter und der Grund der Narbenbildung entscheidend.
Da es sich prinzipiell um gutartige Hautveränderungen handelt, ist eine Behandlung nicht in jedem Fall indiziert. Ein Behandlungsbedarf ergibt sich aus bestehenden Symptomen, wie Schmerzen oder
Es besteht keine Standardtherapie in der Narbenbehandlung, da sich die Behandlungsmethode nach vielen Faktoren, wie etwa der Lokalisation, dem Alter und Art der Narbe, richtet. Daher muss die Behandlungsmethode individuell angepasst werden und besteht meist aus einer Kombination mehrerer Behandlungen.
Sollte die gewählte Behandlungsstrategie nach 3-6 Anwendungen bzw. nach 3-6 Monaten nicht zum Erfolg führen, so sollte eine andere Behandlungsoption gewählt werden. Der Therapieerfolg kann durch Bilddokumentationen festgehalten werden und richtet sich primär nach der Volumenreduktion, Symptomlinderung und Zufriedenheit des Patienten.
Folgende Therapieoptionen stehen zur Verfügung:
Nach alleiniger chirurgischer Therapie liegen die Rezidivraten von Keloiden bei 45-100 %. Rezidive können häufig deutlich größer sein als die ursprüngliche Läsion.
Bei adäquater individueller Therapie können die Optik als auch die Begleitsymptomatik, wie Jucken oder Schmerzen, reduziert werden.
Als Zusatzbehandlung kann eine Therapie mit extractum cepae, also Zwiebelextrakt, erwogen werden. Studien, welche eine mögliche Wirkung einer Behandlung mit Zwiebelextrakt belegen, sind allerdings sehr limitiert.
Derzeit werden ein Lipotransfer und die Therapie mit mesenchymalen Stammzellen, welche im Fettgewebe vorkommen, noch erforscht.
Die prophylaktische oder therapeutische Anwendung von Hyaluronidase und Plasma muss noch weiter erforscht werden und kann derzeit noch nicht empfohlen werden.
Es empfiehlt sich eine ausgiebige Beratung und Schulung des Patienten. Nach einer Operation ist eine langfristige, multimodale Nachbetreuung unerlässlich. Wundheilungsstörungen bedingen die Entstehung pathologischer
Ist die Neigung zu der Ausbildung pathologischer Narben bekannt, so sollte dies während einer Operation bereits berücksichtigt werden, beispielsweise durch eine gewählte Schnittlinienführung und einen spannungsfreien Wundverschluss, um der Entstehung weiterer Keloide entgegenzuwirken. Post-operativ sollte präventiv darauf geachtet werden, dass die Narbe vor Sonne geschützt wird und eine Dehnung und Zugkräfte vermieden werden.
Keloide zeigen sich oft wuchernd als dicke, feste Geschwulste, welche über die ursprüngliche Läsion hinauswachsen und auch aus kleinen Verletzungen, wie etwa einem Insektenstich, heraus entstehen können. Die Ausbildung eines Keloids kann oft verzögert nach mehreren Monaten nach der ursprünglichen Verletzung entstehen und tritt gehäuft an den Ohrläppchen, dem Oberkörper, insbesondere am Sternum, und am Nacken auf. Ursächlich ist eine gestörte Wundheilung mit prolongierter Entzündungsphase, eine vermehrte Proliferation von Bindegewebe und ein reduzierter Abbau der extrazellulären Matrix. Therapeutisch kommt eine Kombination mehrerer Behandlungsoptionen in Betracht, welche individuell angepasst je nach Beschwerdesymptomatik, der Lokalisation, dem Alter und der Art der Narbe eingesetzt wird.
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Geschrieben von
Sue Nelson
Medizinisch geprüft am
28. Okt. 2022
Keloide zeigen sich oft wuchernd als dicke, feste Geschwulste, welche über die ursprüngliche Läsion hinauswachsen. Es zeigen sich unregelmäßige periphere Ausläufer, welche eine Tendenz zum Wachsen aufweisen. Zudem neigen Keloide zur Rezidivbildung, welche häufig deutlich größer sein können als die ursprüngliche Läsion.
Keloide gehören prinzipiell den gutartigen Hautveränderungen an und sind an sich nicht gefährlich. Daher ist eine Behandlung nicht in jedem Fall indiziert. Ein Behandlungsbedarf ergibt sich aus den bestehenden Symptomen, wie Schmerzen oder Juckreiz, durch funktionelle Einschränkungen, beispielsweise durch mechanische Einschränkungen, welche durch die Erhabenheit ausgelöst werden, sowie dem Leidensdruck des Patienten und den damit verbundenen teils starken Einschränkungen der Lebensqualität.
Erkrankung zusammengefasst
Hypertrophe Narbe
Begriffe
Akne
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