Geschrieben von Dr. Moritz Wieser (Arzt)
Die Japanische
Die Erkrankung wird hauptsächlich durch nachtaktive Stechmücken übertragen und tritt vor allem in Ost- und Südostasien sowie im westpazifischen Raum auf. JVE-Infektionen verlaufen meist symptomlos, die Japanische Enzephalitis ist die schwerste Komplikation der Infektion.
Schätzungsweise treten in den Risikogebieten etwa 67 000 symptomatische Fälle pro Jahr auf. Laut WHO Schätzungen könnte die tatsächliche Zahl jedoch bis zu zehnmal höher sein.
Die meisten Infektionen treten in ländlich warmen Gegenden der Risikogebiete im Zeitraum von Sommer bis Herbst auf (März bis Oktober). Die Risikoländer sind beispielsweise ostasiatische Länder wie Korea, Japan, China, Taiwan, südostasiatische Länder wie Thailand, Laos, Vietnam, Malaysia, Indonesien, Philippinen, südasiatische Länder wie Bangladesch, Indien, Pakistan, Nepal und die Nordspitze Australiens.
Die überwiegende Zahl der Fälle tritt in den Ländern China, Indien, Sri Lanka, Nepal, Vietnam, Philippinen und Thailand auf.
Anders als der Name es vermuten lässt, treten in Japan heutzutage nur noch sehr wenige Fälle auf. Die Namensgebung erfolgte im Zuge großer Ausbrüche während des 19. Jahrhunderts. Die Übertragung erfolgt zum überwiegenden Teil durch den Stich der Culex-Mücke, welche hauptsächlich in der Abenddämmerung aktiv ist. Andere übertragende Mückengattungen sind beispielsweise die Aedes-Mücke. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch kommt nicht vor.
Von der Erkrankung sind hauptsächlich Kinder betroffen, Erwachsene sind meist durch durchgemachte Infektionen immun.
Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der ersten Symptome beträgt in der Regel 5-16 Tage. Der überwiegende Teil der JVE-Infektionen verläuft allerdings symptomlos. Von symptomatischen Patienten erkranken die meisten Betroffenen nur mit grippeähnlichen Symptomen wie Muskelschmerzen,
Etwa einer von 250 symptomatischen Patienten erkrankt schwer mit neurologischen Symptomen an der Japanischen Enzephalitis (Gehirnentzündung).
Mögliche neurologische Symptome wären unter anderem: Nackensteifheit (Meningismus), Verwirrtheit, Bewusstseinsveränderung, Sprachstörungen, Lähmungen, Störung der Koordination, Krampfanfälle.
Bei schwerem Krankheitsverlauf kommt es bei etwa 30-50 % der Betroffenen zu dauerhaften psychiatrisch-neurologischen Symptomen wie beispielsweise schweren motorischen Defiziten oder wiederkehrenden Krampfanfällen. Etwa ein Drittel der Betroffenen mit Gehirnhautentzündung verstirbt.
Bei einer Verdachtsdiagnose aufgrund von einer rezenten Reiseanamnese, kann der Virusnachweis entweder mit einem serologischen Antikörpernachweis erfolgen (ELISA, IF, HHT) oder durch einen direkten Virusnachweis mittels Liquor-PCR. Weitere hinweisende Befunde sind eine Leukozytose im Blutbild sowie auffällige CT- oder MR-Befunde.
Da es keine spezifischen Medikamente zur Bekämpfung der Japanischen Enzephalitis gibt, erfolgt die Therapie symptomatisch. Bei schweren Fällen ist die Unterstützung lebenswichtiger Funktionen wie etwa Kreislauf und Atmung wichtig. Weiter müssen andere begleitende Infektionen verhindert werden, beispielsweise durch eine antibiotische Abschirmung.
In der überwiegenden Zahl der Fälle verläuft die Infektion mild oder sogar ohne Symptome. Man schätzt, dass in etwa einer von 250 symptomatischen Betroffenen an einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) erkrankt. Oft hinterlässt diese Erkrankung schwere und bleibende Schäden. Etwa ein Drittel der betroffenen Patienten stirbt daran sogar.
Bei milden Fällen eignen sich zur unterstützenden Therapie fiebersenkende beziehungsweise schmerzlindernde Hausmittel.
Eine überstandene JVE-Infektion heilt meistens ohne bleibende Symptome ab. Es ist in diesen Fällen auch keine Nachsorge notwendig. Nach einer überstandenen Enzephalitis sind neurologische Kontrollen erforderlich. Weiter sollte bei bleibenden Schäden eine Therapie zur Wiedererlernung verlorener Fähigkeiten erfolgen.
Die Japanische Enzephalitis ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion mit dem JVE-Virus, welches durch Stechmücken übertragen wird. Die Infektion erfolgt meist in ost- oder südostasiatischen Ländern im Zuge einer Reise.
Die Japanische Enzephalitis kann mithilfe einer Schutzimpfung verhindert werden, welche im Zuge eines Aufenthalts in einem der Risikogebiete empfohlen wird.
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Geschrieben von
Dr. Moritz Wieser
Medizinisch geprüft am
26. Okt. 2022
Die Japanische-Enzephalitis wird durch Stechmücken der Gruppe Culex oder Aedes meist während der Abenddämmerung in Risikogebieten übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist hingegen nicht möglich.
In Europa und den USA erfolgt die Impfung mittels IXIARO, einem inaktivierten Totimpfstoff, welcher seit 2009 zugelassen ist. Der Impfstoff wird in der Regel sehr gut vertragen. Lokale Impfreaktionen wie Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle vergehen meist in etwa 1-3 Tagen nach erfolgter Impfung. Seltene unerwünschte Nebenwirkungen können jedoch aufgrund der relativ kurzen Zulassungszeit nicht ausgeschlossen werden.
Der Impfstoff IXIARO kann sowohl für Erwachsene als auch für Kinder vom zweiten Lebensmonat an verwendet werden. Die Grundimmunisierung erfolgt im Abstand von 28 Tagen, welche mindestens 1 Woche vor einer möglichen Infektion durchgeführt werden sollte. Eine weitere Impfung als Auffrischungsimpfung wird nach etwa 12 bis 24 Monaten empfohlen.
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Enzephalitis
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