Was sind die Ursachen und Risikofaktoren beim Hypogonadismus?
Beim Hypogonadismus werden zu wenig Geschlechts-Hormone produziert. Hormone sind Botenstoffe, die verschiedene Vorgänge im Körper auslösen oder/ und steuern. Die Geschlechts-Hormone sind beispielsweise für die Fruchtbarkeit, die Libido und den Knochen-Stoffwechsel bedeutsam. Eine besondere Rolle nehmen Sie bei der Entwicklung in der Pubertät ein. Der Beginn und Verlauf der Pubertät wird vor allem durch Geschlecht-Hormone gesteuert. Die Produktion und die Ausschüttung der Hormone im Allgemeinen wird durch das gesteuert.
Das Gehirn schüttet Botenstoffe aus, die zum Beispiel die Keimdrüsen veranlassen, Ihre Hormone zu produzieren und freizusetzen. Die so produzierten Hormone kommen über die Blutbahn letztendlich auch wieder am Gehirn an und signalisieren diesem so, wie viele welcher Hormone aktuell im Blut sind. Das Gehirn passt darauf hin dann seine Botenstoff-Ausschüttung an. Sind genug Hormone produziert, werden also weniger Botenstoffe vom Gehirn freigesetzt, die die Produktion ankurbeln. Das wird auch Feedback-Schleife genannt.
Die Geschlechts-Hormone werden in den Keim-Drüsen produziert. Bei den Männern entspricht das den Hoden, bei den Frauen sind damit die Eierstöcke gemeint. Männer und Frauen verfügen über unterschiedliche Mengen unterschiedlicher Hormone. Während bei Männern das Testosteron (Hormon) eine große Rolle spielt, ist das Pendant bei Frauen das Östrogen, oder die Östrogene.
Bei beiden Geschlechtern kommen aber beide Hormone prinzipiell vor. Die Botenstoffe des Gehirns, die die Keimdrüsen zur Hormon-Produktion anregen, heißen LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikel-stimulierendes Hormon).
Man unterscheidet nun prinzipiell 2 Störungen, die zu einer verminderten Produktion von Geschlechts-Hormonen führen:
Hypergonadotroper Hypogonadismus:
Hier liegt die Störung tatsächlich bei den jeweiligen Keimdrüsen. Es werden genug Botenstoffe vom Gehirn freigesetzt, die den Keimdrüsen signalisieren ihre Hormone zu produzieren. Die Hoden (beim Mann) oder Eierstöcke (bei der Frau) produzieren trotzdem nicht in ausreichender Menge, die Hormone, die sie produzieren sollten. Typischerweise handelt es sich hier um angeborene Störungen. Beispiele sind das Klienefelter-Syndrom beim Mann und das Ulrich-Turner-Syndrom der Frau.
Hypogonadotroper Hypogonadismus:
Hier liegt das Problem nicht in den Keimdrüsen, sondern daran, dass das Gehirn nicht die entsprechende Menge an Botenstoff ausschüttet, der die Keimdrüsen ausreichend zur Hormon-Produktion anregt. Das kann zum einen durch Tumoren bedingt sein, die sich in/an der entsprechenden Drüse im Gehirn befinden, die für die Botenstoffe zuständig ist. ebenso können verschiedene andere Schäden dieser Drüse (der Hypophyse) zu einer zu niedrigen Ausschüttung der Botenstoffe führen. Es gibt aber auch angeborene Störungen wie das . Ein hypogonadotroper Hypogonadismus wird auch als sekundärer Hypogonadismus bezeichnet, wenn die Störung in der Hypophyse liegt. Vom tertiärer Hypogonadismus spricht man, wenn die Störung im Hypothalamus liegt, einem weiteren Regel-Zentrum, das wiederum die Hypophyse steuert.
Was sind die Symptome beim Hypogonadismus?
Patienten mit Hypogonadismus weisen Störungen der Libido und Potenz auf und leiden daher oft an einem unerfüllten Sexual-Leben. kann ein weiteres Symptom sein. Unspezifischer sind Beschwerden wie , Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Die Entwicklung depressiver Störungen wird gefördert.
Wie wird der Hypogonadismus diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt über klinische und labormedizinische Tests. Die Diagnose erfolgt oft verzögert, da es anfänglich nur sehr wenige Symptome gibt, mitunter erst im dritten Lebens-Jahrzent. Im Zentrum steht die Blut-Analyse. Das Blut wird auf die entsprechenden betroffenen Hormone untersucht. In der Blut-Untersuchung finden sich verminderte oder niedrig-normale Spiegel von LH und FSH und vorpubertäre der Geschlechts-Hormone.
Therapie bei Hypogonadismus
Zur Behandlung stehen verschiedene Hormon-Präparate mit unterschiedlicher Zusammensetzung zur Verfügung. Inzwischen stehen Tabletten, Spritzen oder Gele zur Verfügung. Ob eine Hormonersatz-Therapie infrage kommt, ist unter anderem von Alter des Patienten abhängig.
Je nach Ursache des Hypogonadismus sind auch operative Behandlungen (zum Beispiel Entfernung eines Tumors) oder die Behandlung der Grunderkrankung notwendig.
Wie ist die Prognose beim Hypogonadismus?
Ein Hypogonadismus lässt sich in der Regel gut behandeln. Die Beschwerden der Betroffenen bessern sich durch die Therapie und auch das Risiko für eine erhöhte Brechlichkeit der Knochen () verringert werden kann. Ergebnisse von Studien lassen auch vermuten, dass eine Hormonersatz-Therapie eventuell auch das Risiko, eine Fettleibigkeit () auszubilden, senken kann.
Hypogonadismus kommt auch im Rahmen anderer Erkrankungs-Bilder vor. Dann weicht die Prognose entsprechend der Grunderkrankung ab.
Empfehlungen zur Nachsorge bei Hypogonadismus
Besteht die Behandlung in einer medikamentösen Therapie, sind Verlaufskontrollen beim behandelnden Arzt wichtig. Ebenso verhält es sich, wenn die Störung durch andere Grunderkrankungen verursacht wird.
Zusammenfassung
Beim Hypogonadismus werden zu wenig Geschlechts-Hormone produziert. Dadurch kann es zu Störungen der Sexual-Funktionen bis hin zur Unfruchtbarkeit kommen. Es gibt verschiedene Arten/ verschiedene Gründe für diese Erkrankung und entsprechend verschiedene Behandlungs-Ansätze.