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Hufeisenniere

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Geschrieben von
Dr. Moritz Wieser (Arzt)

Die Hufeisenniere bezeichnet eine Verschmelzungsanomalie der Niere. Sie tritt mit einer Häufigkeit von 1:400 auf und kann unter anderem zu einer vermehrten Infektionsneigung oder Nierensteinen führen. In zwei Dritteln der Fälle bleibt die Hufeisenniere jedoch symptomlos.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Hufeisenniere?

Die Hufeisenniere tritt durch eine Verschmelzung der beiden Nierenblasteme, unterhalb der Arteria mesenterica inferior, innerhalb des Mutterleibs auf. Häufig ist die Hufeisenniere mit anderen Anlagestörungen wie sogenannten L-Nieren oder Gefäßanomalien vergesellschaftet. Bei einem Drittel der Betroffenen werden Ureterabgangsengen gefunden. Das weibliche Geschlecht ist mit einem Anteil von 2:1 gegenüber Männern bevorzugt.

Was sind die Symptome einer Hufeisenniere?

Häufig ist der Abfluss aus dem Nierenbecken eingeschränkt und es kommt zu einer sogenannten Hydronephrose (Wassersackniere). Die Hydronephrose ist mit einer vermehrten Steinbildung (bei etwa 30 % der Betroffenen) sowie einer erhöhten Infektionsdisposition verbunden.

Wie wird die Hufeisenniere diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt meist mittels intravenöser Pyelografie oder CT, nachdem in der Sonografie ein Verdacht gestellt wurde. Im Ausscheidungsprogramm zeigt sich die Nierenposition als etwas tiefer, eine Malrotation des Hohlsystems und eine hohe Ureterinsertion.

Therapie bei Hufeisenniere

Die Therapie erfolgt meist symptomatisch. Im Vordergrund steht die Behandlung der auftretenden Harnwegsinfektionen sowie möglicher Nierensteine mittels extrakorporaler Lithotripsie.

Wie ist die Prognose einer Hufeisenniere?

Eine Trennung der Parenchymbrücke zwischen den beiden Nieren wird heute nicht mehr durchgeführt. Die Hufeisenniere ist mit keiner verringerten Lebenserwartung vergesellschaftet. Auftretende Komplikationen werden symptomatisch beziehungsweise antibiotisch behandelt.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Hufeisenniere

Alternativmedizinisch können bei der Hufeisenniere alle Arzneimittel zur Linderung von Harnwegsinfekt-Symptomen oder deren Vorbeugung eingesetzt werden.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Hufeisenniere

Bei zwei Dritteln der Betroffenen verursacht die Hufeisenniere keine Beschwerden. Es sollten dennoch regelmäßige Kontrollen beim Urologen stattfinden, um gegebenenfalls einen Stein mittels ESWL (Extrakorporale Stosswellenlithotripsie) frühzeitig behandeln zu können.

Zusammenfassung

Bei der Hufeisenniere handelt es sich um eine Verschmelzungsanomalie der Nieren. Bei zwei Drittel der Betroffenen führt diese Fehlbildung zu keinerlei Symptomen. Bei symptomatischen Betroffenen ist der Abfluss aus dem Nierenbecken behindert und es kommt zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit der Nieren sowie zu einer vermehrter Steinbildung.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Eine Hufeisenniere ist keine gefährliche Erkrankung. Zwei Drittel der Betroffenen bleiben überhaupt symptomlos. Die häufigsten Komplikationen im Rahmen der Erkrankung sind Harnwegsinfektionen und eine Steinbildung.

Die Hufeisenniere ist eine Fehlbildung der Nieren und demnach eine chronische Erkrankung. Die Therapie der Hufeisenniere erfolgt nur durch die Bekämpfung der Komplikationen wie beispielsweise der Nierensteine und den gehäuften Infektionen.

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