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Hirnblutung

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Hirnblutung?

Die Folgen einer Hirnblutung können das Absterben des betroffenen Hirngewebes oder die Erhöhung des Hirndrucks sein, was tödlich enden kann.

Wissenswert

Bei einer Funktionseinschränkung des betroffenen Hirngewebes mit Absterben von Hirnarealen spricht man von einem hämorrhagischen Schlaganfall . Dabei ist eine Blutungsquelle Ursache des Schlaganfalls, während bei der häufigeren Form von Schlaganfällen eine Minderdurchblutung der Hirnregion Auslöser ist (ischämischer Schlaganfall).

Einteilung:

  • Epiduralblutung: zwischen der äußeren Hirnhaut und dem Schädelknochen. Betroffen ist vor allem die Arteria meningea media. Oft in Verbindung mit einem Trauma und einem Bruch im Bereich des Schädeknochens.
  • Subduralblutung: zwischen der äußeren und der mittleren Hirnhaut. Betroffen sind vor allem die Brückenvenen.
  • Subarachnoidalblutung (SAB): zwischen der mittleren und inneren Hirnhaut. Meistens durch gerissene Gefäßausstülpungen (Aneurysmen) bedingt. Symptom: starker Kopfschmerz mit Nackensteifigkeit.
  • Intrazerebrale Blutung: im Gehirngewebe. Meistens durch ein gerissenes Gefäß im Gehirn verursacht, zum Beispiel durch arterielle Hypertonie oder Arteriosklerose bedingt. Symptome wie beim Schlaganfall möglich. Die Blutung kann sich in großen Bereichen des Gehirns ausbreiten und wird auch als Hirnmassenblutung bezeichnet.

Außerdem kann es zu einer Blutung im Bereich der Rückenmarkshäute kommen (spinale Blutung). Sie ist jedoch seltener als eine Blutung im Schädel. Risikofaktoren für das Auftreten einer Hirnblutung können unter anderem eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose ), arterielle Hypertonie, eine Entzündung der Gefäße (Vaskulitis ), Übergewicht, Rauchen, Drogenkonsum, Gefäßfehlbildungen, Gerinnungsstörungen, Traumata oder Verletzungen sein. Weiters sind Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, einem höheren Risiko für das Auftreten einer Hirnblutung ausgesetzt.

Auch Raumforderungen wie Hirntumore können eine Hirnblutung auslösen. Durch Verkalkungen werden die Gefäßwände geschwächt, wodurch sie infolge eines hohen Blutdrucks leichter platzen können. Schwere Kopfverletzungen wie Schädel-Hirn-Traumata können insbesondere bei Stürzen oder Unfällen auftreten, wenn kein geeigneter Helm getragen wird. Ein weiterer Risikofaktor stellt die familiäre Häufung thromboembolischer Ereignisse dar. Dazu zählen zum Beispiel Hirnblutungen, Schlaganfälle, Herzinfarkte, Lungenembolien oder Gerinnungsstörungen. In diesem Fall sollten regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt durchgeführt werden. Durch eine gesunde Lebensführung und gegebenenfalls medikamentöse Versorgung können einige Risikofaktoren minimiert werden.

Was sind die Symptome einer Hirnblutung?

Die Symptome einer Hirnblutung sind abhängig von Lage und Ausmaß der Blutung. Sie treten bei den meisten Formen der Hirnblutung rasch und akut auf.

Achtung

Es kann zu starken, teils stechenden Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen , Schwindel, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfällen oder Nackensteifigkeit (Meningismus) kommen. Weiters können je nach betroffener Region neurologische Funktionen eingeschränkt sein, wodurch es zu Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen, Lähmungen, Taubheitsgefühlen oder einer Gangunsicherheit kommen kann.

Infolge einer Hirnblutung kann es außerdem zu einer Bewusstseinstrübung kommen. In manchen Fällen kommt es zum Koma oder zur Einschränkung lebenswichtiger Funktionen. Dann ist eine intensivmedizinische Betreuung dringend indiziert.

Wie wird die Hirnblutung diagnostiziert?

Bei einer Hirnblutung spielt vor allem der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Je früher sie erkannt und behandelt wird, umso geringer fallen Folgeschäden aus und umso günstiger ist die Prognose. Deshalb sollte bei Symptomen wie Sprach- oder Sprechstörungen, Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit oder halbseitiger Lähmung sofort ein Notarzt alarmiert oder ein Krankenhaus aufgesucht werden. Die Diagnose einer Hirnblutung kann durch neurologische Untersuchungen sowie bildgebende Verfahren gestellt werden. Bei der neurologischen Untersuchung werden die Hirnnerven sowie neurologische Funktionen überprüft.

Eine Computertomografie (CT)-Untersuchung wird in der Regel zu einer raschen und akuten Einschätzung einer Hirnblutung durchgeführt. Die Blutung hebt sich dort als „hellere“ Stelle von umliegenden Strukturen ab. Weiters können eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Angiografie herangezogen werden. Mittels MRT können insbesondere „ältere“ Veränderungen im Gehirn dargestellt werden, weshalb es vor allem für Kontrolluntersuchungen geeignet ist. Bei einer Angiografie werden die Hirngefäße mit einem Kontrastmittel untersucht, was dem Untersucher einen guten Überblick über die Ausmaße der Blutung liefern kann. Bei Verdacht auf eine Subarachnoidalblutung, kann eine Lumbalpunktion indiziert sein. Dabei wird Rückenmarkflüssigkeit (Liquor) entnommen und auf Blut untersucht.

Therapie bei Hirnblutung

Bei Verdacht auf eine Hirnblutung sollte sofort ein Notarzt alarmiert oder ein Krankenhaus aufgesucht werden. Da eine Hirnblutung einen medizinischen Notfall darstellt, ist es wichtig, Betroffene in Bezug auf Atmung, Blutdruck und Blutgerinnung zu stabilisieren. Medikamente können zur Linderung der Beschwerden indiziert sein.

Hinweis

Die Behandlung einer Hirnblutung kann konservativ mit Medikamenten oder operativ erfolgen. Insbesondere rupturierte Gefäßaussackungen (Aneurysmen), die häufig Auslöser einer Subarachnoidalblutung sind, sollten chirurgisch behandelt werden.

Das kann im Zuge einer Abklemmung des Aneurysmas (Clipping)- oder einer Coiling-Versorgung geschehen. Dabei wird die Blutung durch eine Platin-Spirale gestoppt. Bei erhöhtem Hirndruck kann ebenfalls ein operativer Eingriff indiziert sein. Dafür werden in der Regel Löcher in die Schädeldecke gebohrt, um den Druck zu entlasten. In vielen Fällen ist eine intensivmedizinische Betreuung indiziert, da es zu einem Ausfall lebenswichtiger Funktionen kommen kann. Betroffene können auf einer Intensivstation überwacht und gegebenenfalls beatmet werden.

Wie ist die Prognose einer Hirnblutung?

Je nachdem, wie ausgeprägt eine Hirnblutung ausfällt und welche Areale im Gehirn davon betroffen sind, können Folgeschäden der Hirnfunktionen zurückbleiben. Insbesondere der Faktor Zeit spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Behandlung sowie Prognose einer Hirnblutung. Die Sterblichkeit infolge einer Hirnblutung steigt rasch an, wenn keine therapeutischen Maßnahmen eingeleitet werden. Weiters steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Funktionsstörungen und Schäden im Gehirn irreversibel sind. Auch der allgemeine Gesundheitszustand der betroffenen Person sowie die Einnahme gewisser Medikamente können einen Einfluss auf die Prognose einer Hirnblutung haben.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Hirnblutung

Eine Hirnblutung stellt einen medizinischen Notfall dar und sollte deshalb umgehend schulmedizinisch behandelt werden. In vielen Fällen ist eine intensivmedizinische Betreuung indiziert. Nach erfolgter Behandlung sollten Betroffene vor allem auf Ruhe und Entspannung achten. Weiters können durch gesunde und ausgewogene Ernährung die Risikofaktoren einer erneuten Hirnblutung gesenkt werden. Auf Nikotin und Alkohol sollte verzichtet werden. Eine Reduktion des Gewichts kann das Risiko thromboembolischer Ereignisse ebenfalls senken.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Hirnblutung

Die Nachsorge einer Hirnblutung richtet sich vor allem nach den Folgeschäden und Komplikationen. Sie kann ein langwieriger Prozess sein, in dem Betroffene mit viel Geduld körperliche oder geistige Funktionen und Abläufe wieder lernen müssen. Es kann im Zuge einer Hirnblutung zu Funktionseinschränkungen von betroffenen Hirnarealen kommen. Das ist vor allem der Fall, wenn mit der Hirnblutung ein Schlaganfall einherging. Bei einer Rehabilitation nach einer Hirnblutung können Bewegungseinschränkungen, Seh-, Sprach- und Sprechstörungen oder Gedächtnisstörungen behandelt werden. Auch die Tätigkeiten des alltäglichen Lebens können nach einer Hirnblutung beziehungsweise einem Schlaganfall eingeschränkt sein und müssen wieder Schritt für Schritt neu gelernt werden.

Ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten kann Betroffenen helfen, sich nach einer Hirnblutung zu erholen und wichtige Funktionen zurückzuerlangen. Da es öfter zu Hirnblutungen oder Schlaganfällen kommen kann, ist eine Prävention wichtig. Ein erhöhter Blutdruck sollte medikamentös behandelt werden. Weiters sollten Patienten auf Alkohol und Nikotin verzichten sowie bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion anstreben. Auch moderate sportliche Bewegung sowie eine gesunde und ausgeglichene Ernährung können die Risikofaktoren für eine erneute Hirnblutung minimieren.

Zusammenfassung

Bei einer Hirnblutung kommt es aufgrund eines geplatzten Gefäßes zu einer Blutung im Bereich des Schädels. Symptome können in Form von starken Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen , Bewusstseinsveränderungen oder neurologischen Ausfällen auftreten. Je rascher eine Hirnblutung diagnostiziert und behandelt wird, umso besser ist die Prognose und umso geringer die Wahrscheinlichkeit für irreversible Folgeschäden.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Die Mortalität einer Hirnblutung ist ziemlich hoch. Bei Personen, die eine Hirnblutung überleben, hängt die Lebenserwartung vom Ausmaß und dem Ort der Blutung ab. Weiters spielen die Behandlung und Nachbehandlung der Hirnblutung eine wichtige Rolle für die Prognose. Patienten können mithilfe einer geeigneten Therapie und Rehabilitation daran arbeiten, neurologische Fertigkeiten wie Grob- und Feinmotorik, Sprechen oder Alltagstätigkeiten so gut wie möglich wiederzuerlangen. Die Reha nach einer Hirnblutung zielt vor allem darauf ab, Patienten den Alltag zu erleichtern, mit den Folgeschäden einer Hirnblutung umzugehen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Eine Hirnblutung wird durch ein geplatztes Gefäß im Gehirn ausgelöst. Das kann durch Arteriosklerose, Bluthochdruck, Gefäßentzündungen oder -fehlbildungen oder Gerinnungsstörungen begünstigt werden. Weitere Risikofaktoren für eine Hirnblutung sind Übergewicht, Rauchen, Drogenkonsum oder Traumata und Verletzungen. Dazu zählen zum Beispiel Kopfverletzungen wie Schädel-Hirn-Traumata, die bei Stürzen oder Unfällen auftreten können. Auch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten kann die Blutungsneigung erhöhen.

Eine Hirnblutung kann eine Zeit lang unbemerkt bleiben. Sobald sie sich jedoch weiter im Gehirn ausbreitet, äußert sie sich meistens in Form von gewissen Beschwerden. Diese können sich als Bewusstseinsveränderung, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Krampfanfälle oder neurologische Ausfälle präsentieren.

Die Symptome einer Hirnblutung können sich in Form von starken, stechenden Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, Bewusstseinstrübungen oder Nackensteifigkeit (Meningismus) äußern. Weiters können neurologische Funktionen gestört sein und es können Seh-, Sprach- oder Sprechstörungen, Bewegungsstörungen oder einseitige Lähmungen sowie Empfindungsstörungen auftreten. Es kann auch zu Krampfanfällen kommen. Betroffene zeigen sich oftmals verwirrt, eingetrübt und haben Probleme mit der Aufmerksamkeit.

Nicht jede Hirnblutung muss operativ behandelt werden. Die Wahl der Therapie ist abhängig von Größe, Lage und Ausmaß der Hirnblutung. Die konservative Behandlung einer Hirnblutung erfolgt meistens auf einer Intensivstation. Dort können Betroffene überwacht und adäquat behandelt werden, da es infolge einer Hirnblutung zum Ausfall lebenswichtiger Funktionen des Körpers kommen kann.

Die Wahrscheinlichkeit, eine Hirnblutung zu erleiden, hängt von mehreren Faktoren ab. So sind vor allem ältere Personen einem höheren Risiko ausgesetzt. Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Arteriosklerose, Rauchen, Übergewicht, Drogenkonsum, Verletzungen wie Schädel-Hirn-Traumata oder die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten.

Je nachdem, welche Hirnregionen in was für einem Ausmaß bei einer Hirnblutung betroffen sind, kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen. Allgemeine Symptome einer Hirnblutung können starke Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen oder Bewusstseinstrübungen sein. Es kann auch zum Koma kommen. Weiters können neurologische Funktionen eingeschränkt sein. Abhängig von der betroffenen Region kann es zu Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen, Lähmungen, Taubheitsgefühlen oder einer Gangunsicherheit kommen.

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Hirnblutung einfach erklärt

Betroffene

Organe(e):

Gehirn

Häufigkeit

  • Inzidenz: ca. 20/100.000 Einwohner pro Jahr
  • Durchschnittsalter: 65 Jahre

Risikofaktoren

  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Gerinnungshemmer
  • Alkoholkonsum
  • Gefäßfehlbildungen
  • Übergewicht

Ursachen

  • Traumata
  • Gefäßfehlbildungen (Aneurysma)
  • Hirntumoren
  • Gefäßentzündungen
  • Blutungsstörungen
  • Einnahme von Gerinnungshemmern

Symptome

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwindel
  • Bewusstseinsverlust

Komplikationen

  • Herzrhythmusstörungen
  • Atemstillstand

Diagnose

  • Anamnese
    • Fühlen sie sich benommen?
    • Leiden sie an starken Kopfschmerzen?
    • Leiden sie an Übelkeit?
    • Müssen sie sich übergeben?
    • Ist ihnen schwindelig?
    • Hatten sie kürzlich ein Trauma/ eine Verletzung im Bereich des Kopfes?
    • Nehmen sie Blutgerinnungshemmer ein?
  • Körperliche Untersuchung
    • neurologische Untersuchung
  • Computertomografie
    • Computertomografie des Kopfes (cerebrale Computertomografie, cCT)
  • MRT
    • Magnetresonanztomografie (Kernspintomografie) des Kopfes (cerebrales MRT, cMRT)
  • Angiografie
    • Darstellung der Gefäße mittels Kontrastmittel

Differenzial Diagnose

  • Hirntumore

Therapie

  • Medikamente
  • Operation

Präventionsmaßnahmen

  • Nikotinverzicht
  • Alkoholverzicht
  • Tragen eines Schutzhelms (z.B. beim Radfahren)

Prognose

  • Abhängig von der exakten Art der Blutung und deren Ursache

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