Geschrieben von Leonard Schwarz
Das
Nach maximaler Anspannung entspannt sich das Herz wieder und füllt sich wieder mit Blut. Das Blut wird in der
Eine Herzrhythmusstörung (HRST) liegt dann vor, wenn das Herz verhältnismäßig zu langsam (Bradykardie, <60 Schläge pro Minute), zu schnell (Tachykardie, >100 Schläge pro Minute) oder unregelmäßig (Arrhythmie) schlägt.
Normalerweise schlägt das Herz in regelmäßigen Abständen 60- bis 100-mal in der Minute. Durch sportliche oder anderweitig anstrengende Aktivitäten erhöht sich die Frequenz des Herzschlags für die Zeit der Anstrengung.
Es gibt sehr viele verschiedene Ursachen für eine Herzrhythmusstörung. Gründe können unter anderem eine Herz-Erkrankung oder die verminderte Durchblutung des Herzens sein. Verschiedene Medikamente, Störungen bestimmter Botenstoffe, Störungen im Salzhaushalt (Elektrolythaushalt) des Körpers und seelische Einflüsse können ebenfalls zur Entstehung von Herzrhythmusstörungen führen.
Man unterscheidet im Herzen 4 verschiedene Herz-Höhlen: 2 Herz-Vorhöfe und 2 Herz-Kammern. Es liegen je ein Herz-Vorhof und eine Herz-Kammer rechts im Herzen und links im Herzen. Der linke Herz-Vorhof und die linke Herz-Kammer werden auch als linkes Herz bezeichnet. Der rechte Herz-Vorhof und die rechte Herz-Kammer werden zusammen als rechtes Herz bezeichnet.
Sauerstoffarmes Blut wird zum Herzen geleitet und kommt als Erstes im rechten Herz-Vorhof an. Über eine Herz-Klappe gelangt das Blut dann in die rechte Herz-Kammer. Von der rechten Herz-Kammer aus wird das Blut wieder über eine Herz-Klappe in die
Von der Lunge gelangt das Blut dann in den linken Herz-Vorhof. Vom linken Herz-Vorhof gelangt das Blut wieder über eine Herz-Klappe in die linke Herz-Kammer. Von der linken Herz-Kammer aus gelangt das Blut dann über eine weitere Herz-Klappe in den großen Körperkreislauf.
Damit der Herzmuskel Blut pumpen kann, muss er sich in einer bestimmten Art und Weise zusammenziehen (kontrahieren). Dass das so kontrolliert ablaufen kann, wird durch die Herzströme gesteuert. Dabei gibt es 2 Taktgeber im Herzen.
Der Haupttaktgeber ist der Sinus-Knoten. Im untergeordnet gibt es sicherheitshalber einen weiteren Taktgeber, den AV-Knoten. Der AV-Knoten kann "einspringen", wenn der Sinus-Knoten ausfällt. Der Takt, den er vorgeben kann, ist von Natur aus aber langsamer als der, den der Sinus-Knoten erzeugen kann.
Die Herzströme kann man mit einem EKG messen und als Linien sichtbar machen. Dafür werden Elektroden in der Regel mit kleinen Aufklebern an verschiedenen Stellen auf dem Körper befestigt. Dabei kann es auch zur "Autonomie" jeder einzelnen Herzmuskelzelle kommen, das heißt zu Erregungen unabhängig von der Vorgabe der 2 Taktgeber. Wenn die elektrische Erregung losgelöst von den Taktgebern völlig ungeordnet abläuft, spricht man meist von Flimmern.
Unterschieden wird dabei der Ursprung der HRST innerhalb des Herzens. Liegt der Entstehungsort in der Herz-Kammer, wird von „ventrikulären“ HRST gesprochen. Liegt der Entstehungsort vor der Herz-Kammer, wird dies als „supra-ventrikuläre“ HRST bezeichnet.
Das Thema HRST ist sehr weit, es gibt zahlreiche Erkrankungsbilder. Aus Gründen der Vereinfachung und Übersichtlichkeit werden im Folgenden nur dich wichtigsten dieser Erkrankungen besprochen.
Die Ursachen für Herzrhythmusstörungen können prinzipiell im Herzen oder außerhalb des Herzens liegen. Die häufigste Ursache innerhalb des Herzens stellt die
Diese ist eine Erkrankung der Blutgefäße des Herzens selbst, bei der die Blutversorgung von Anteilen des Herzens, insbesondere unter Belastung nicht mehr ausreichend gewährleistet wird.
Dadurch kann es zu einer Beschädigung des Herzens kommen, unter anderem der Bereiche, in denen die Erregung geleitet wird. Natürlich können auch andere mögliche Ursachen, die zu einer Schädigung des Herzens führen, eine Herzrhythmusstörung auslösen. Dieses sind Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis), eine verminderte Pumpfunktion des Herzens (
Es sind aber auch Erkrankungen außerhalb des Herzens selbst, die zu einer Herzrhythmusstörung führen können. Die Erregungsentstehung und Fortleitung wird insbesondere über Elektrolyte genaustens induziert und fortgeleitet.
Kommt es zu einer Störung der Elektrolyte, kann folglich auch eine Herzrhythmusstörung entstehen. Das Herz wird direkt von den Hormonen der Schilddrüse beeinflusst. Daher haben Menschen mit einer
Auch Koffein, Alkohol oder Stress können Einfluss auf unseren Herzrhythmus haben.
Häufig werden die Symptome einer Herzrhythmusstörung gar nicht wahrgenommen und bleiben für den Betroffenen lange unentdeckt. Anzeichen können unregelmäßige, häufig verstärkte Pulsschläge (Palpitationen) sein. Das Gefühl von Herzrasen ist ein Warnzeichen.
Wenn das Herz außerhalb eines festen Rhythmus schlägt, ist ein geregelter Bluttransport durch den Körper nicht mehr möglich. Dieses kann bei einer nicht ausreichenden Versorgung des Gehirns z.B. zu Schwindel führen.
Wenn es zu keinem richtigen Herzschlag mehr kommt, dass Erregung innerhalb des Herzens "kreisen", aber nicht einer geordneten Erregungsfolge unterliegen, kann es passieren, dass Blut innerhalb des Herzens sistiert. Dieses "stehen-gebliebene" Blut kann dann verdicken und verklumpen (Thrombus).
Es besteht dann die Gefahr, dass dieser aus dem Herzen "schießt" und an einer anderen Stelle ein kleineres Gefäß verengt. Dieses passiert häufig im
Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Herzrhythmusstörung gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte:
Zu Beginn findet zumeist ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten alle bei dem Patienten vorliegenden Krankheitszeichen so genau wie möglich beschrieben werden.
Der Nachweis einer HRST erfolgt dann per EKG. Mit dem EKG werden die Ströme im Herzen als Wellen sichtbar gemacht. Man kann damit unter Umständen sogar schlussfolgern, in welchen Bereich des Herzens die Probleme bestehen.
Während der Untersuchung sollte der Patient möglichst stillhalten und nicht reden, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft.
Ein EKG kann in Ruhe und unter Belastung (Fahrrad oder Medikament) durchgeführt werden, um verschiedene Störungen zu untersuchen.
Der Ultraschall des Herzens ist ein weiteres Untersuchungs-Instrument. Dieser Ultraschall kann von außen über den Brustkorb erfolgen, aber auch von innen über die
In einigen Fällen wird auch die Auswirkung bestimmter Medikamente (z.B. Adenosin) auf den Körper untersucht. Ein Röntgenbild vom Brustkorb kann auch Veränderungen am Herzen zeigen, zum Beispiel, ob es vergrößert ist. Auch daraus lassen sich Rückschlüsse auf verschiedene Erkrankungen ziehen.
Eine weitere Methode stellt das Einsetzen eines sogenannten Event-Rekorders dar. Dieser wird den Betroffenen operativ eingesetzt und verbleibt vorübergehend oder dauerhaft. Er kann Auffälligkeiten des Herzrhythmus aufzeichnen und an die betreuende Fachabteilung übermitteln. Bei Auffälligkeiten kann der Patient so unter Umständen kontaktiert werden, bevor es zu ernsteren Symptomen kommt.
Bei der Therapie der HRST steht die Behandlung der Grunderkrankung, die die HRST bedingt, im Vordergrund. Je nach Art der Störung gibt es verschiedene Medikamente, für einige gibt es auch Operationsmethoden oder auch Herz-Schritt-Macher. Herz-Schritt-Macher übernehmen die regelmäßige Taktgebung.
Gelegentlich ist eine Kardioversion ein Behandlungsmittel. Dabei wird eine größere Menge an Strom durch das Herz geleitet. Dadurch werden alle Herzmuskelzellen gleichzeitig erregt. Man möchte den Zellen so die Chance geben, wieder in einen geordneten Rhythmus zu finden.
In welchem Fall genau welche Therapie die richtige ist, ist sehr individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig.
Die Lown-Klassifikation teilt zumindest die Extraschläge in verschiedene Schwergrade ein. Generell gilt aber, dass die Prognosen schwer zu stellen sind, da auch sie sehr vielfältig beeinflusst sind.
Neben dem eigentlichen Krankheitsbild gibt es viele Einfluss-Faktoren, die sich auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Negativ beeinflussen können zum Beispiel Stress, Rauchen, Alkohol, Drogen, Medikamente, angeborene Erkrankungen, genetische Faktoren und vieles weitere.
Positiv wirken sich im Allgemeinen Entspannung, moderater Sport und gesunde Ernährung, sowie ausreichend Schlaf guter Qualität aus.
Je nachdem welche Störung konkret vorliegt, können die Folgen der Störung des Herzrhythmus lebensbedrohlich sein und tödlich enden. Wenn der Herzrhythmus zu schwer gestört ist, kann der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Die Organe können nicht mehr richtig arbeiten und stellen ihre Arbeit irgendwann ein.
Viele Medikamente, mit denen HRST behandelt werden, haben ihren Ursprung in der Natur. Allerdings ist besonders hier große Vorsicht bei alternativen Heilungsmethoden angeraten, da es sich wie bereits erläutert um ein komplexes Krankheitsbild mit sehr ernsten bis lebensbedrohlichen Konsequenzen handeln kann.
Die Behandlung und regelmäßige Kontrolle der HRST ist aufgrund der möglichen Folgen extrem wichtig. Auch auf die planmäßige regelhafte Einnahme evtl. verordneter Medikamente sollte großen Wert gelegt werden.
Herzrhytmus-Störungen sind vielfältig in Ursache, Behandlung und Prognose. Eine ärztliche Betreuung ist ausgesprochen wichtig, da Störungen des Herzrhythmus tödlich enden können.
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Geschrieben von
Leonard Schwarz
Medizinisch geprüft am
23. Okt. 2022
Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt Störungen die von den Patienten selbst gar nicht bemerkt werden. Andere HRST wiederum führen zu Unwohlsein, Herzrasen, Schwitzen,...
Ja. Beispielsweise Pamikattakten können dazu führen, dass das Herz zu schnell schlägt.
HRST werden dann gefährlich, wenn die Sauerstoff-Versorgung des Körpers (auch des Herzens selbst) nicht mehr gewährleistet ist.
Es gitb sehr viele Medikamente mit Einfluss auf den Herzrhythmus, beispielsweise Herzmedikamente und Antidepressiva.
JA.
Der Entstehungszeitpunkt führ HRST ist variabel. Auch in den Wechseljahren können Sie auftreten.
Das kommt darauf an, welche Störung konret vorliegt.
Prinzipiell sollte man beim Verdacht auf HRST zum Arzt gehen. Auch bei Beschwerden oder unwohlem Gefühl ist das Aufsuchen eines Arztes angeraten. Behandlungen und Kontrollen sollten wie vereinbart wahrgenommen werden.
Ruhe, moderater Sport, Verzicht auf Nikotin, Drogen, Alkohol und gesunde Ernährung sowie ausreichend Schlaf guter Qualität können sich potitiv auswirken. Diese Maßnahmen ersetzen weder Medikamente noch Arztbesuche!
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Herzinsuffizienz
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