Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Herzbeutelentzündung?
Wie viele andere Organe ist auch das in einer Bindegewebshülle eingebettet. Diese Hülle nennt sich Herzbeutel („Perikard“). Ist der Herzbeutel entzündet, spricht man von einer Herzbeutelentzündung („Perikarditis“). Da der Herzbeutel dem Herzmuskel direkt aufliegt, kann eine Herzbeutelentzündung mit einer einhergehen.
Es gibt viele verschiedene Formen und Ursachen der Herzbeutelentzündung. Am häufigsten werden sie durch eine Infektion mit Viren verursacht. Bakterien – insbesondere Tuberkulose-Bakterien – können ebenfalls eine Herzbeutelentzündung verursachen. Sie kann aber auch im Rahmen einer anderen Krankheit auftreten, zum Beispiel bei „Lupus“ oder im Rahmen einer . Besonders nach einem besteht größeres Risiko Tage bis Wochen nach diesem an einer Herzbeutelentzündung zu erkranken. Andere seltene Ursachen einer Herzbeutelentzündung sind Tochtergeschwülste eines bösartigen Tumors, eine Strahlenbehandlung oder die Entzündung des Herzbeutels nach einer Operation am Herzen.
Bei einigen Formen der Herzbeutelentzündung wird eine Flüssigkeit produziert, die sich zwischen Herzmuskel und dem nicht dehnbarem Herzbeutel ansammelt. Dadurch kann sich das Herz nicht mehr richtig mit Blut füllen und folglich nicht mehr richtig pumpen. Dieser sog. „Perikarderguss“ muss sehr streng beobachtet und ggf. behandelt werden, es handelt sich um ein potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild.
Was sind die Symptome einer Herzbeutelentzündung?
Betroffene klagen meistens über stechende , vor allem hinter dem Brustbein, die sich im Liegen verschlimmern. Bei Ausprägung eines Perikardergusses können außerdem starke Abgeschlagenheit, Atemnot und Herzrasen auftreten. Betroffene wirken körperlich stark eingeschränkt und sind insgesamt sehr krank. In bestimmten Fällen kann es auch zur Wassereinlagerung in den Beinen oder im Bauchraum kommen.
Wie wird die Herzbeutelentzündung diagnostiziert?
Im Vordergrund der Diagnosestellung stehen das Patientengespräch und die körperliche Untersuchung, vor allem das Abhören des Herzens. Zu weiteren Untersuchungen gehören Blutuntersuchungen (insb. Herzenzyme), Messungen der elektrischen Aktivität des Herzens (Elektrokardiogramm, EKG), Ultraschall-Untersuchungen des Herzens sowie ggf. eine Röntgenuntersuchung.
Therapie bei Herzbeutelentzündung
Die Behandlung der Herzbeutelentzündung richtet sich nach der Ursache. Im Vordergrund steht bei jeder Ursache die körperliche Schonung der Betroffenen. Bei Bedarf können Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente verschrieben werden. Sollte als Ursache der Entzündung eine bakterielle Infektion nachgewiesen werden, wird in der Regel mit Antibiotika behandelt.
Ist es zu einem relevanten Perikarderguss mit zusätzlichen Beschwerden gekommen, kann diese Flüssigkeit mit einer Nadel abgelassen werden.
Wie ist die Prognose einer Herzbeutelentzündung?
In den meisten Fällen heilt die Herzbeutelentzündung vollständig aus. Es kann aber auch zu bleibenden Herzschäden kommen.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Herzbeutelentzündung
Da es sich bei der Herzbeutelentzündung um eine potenziell lebensbedrohliche Krankheit handelt, sollte die klassischen Therapie nicht durch alternative Heilverfahren verzögert werden.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Herzbeutelentzündung
Ist die Herzbeutelentzündung abgeheilt und die Betroffenen beschwerdefrei, bedarf es in der Regel keiner Nachsorge.
Zusammenfassung
Bei der Herzbeutelentzündung liegt eine häufig von Viren ausgelöste Entzündung des Herzbeutels vor, die sich durch Schmerzen in der Brust und allgemeine Abgeschlagenheit bemerkbar macht. Je nach Ursache bestehen verschiedene Möglichkeiten der Therapie. Es sollte immer eine ärztliche Behandlung erfolgen.