Geschrieben von Leyla Al-Sayegh (Medizinstudentin im 11. Semester)
Als Dermatomykosen werden häufige, durch Pilze ausgelöste Hautkrankheiten bezeichnet. Der Pilz befällt die oberen Hautschichten, Schleimhäute, Haare oder Nägel. Es gibt verschiedene Pilzarten, die eine Hautpilz-Infektion auslösen können: Faden-, Hefe- und Schimmelpilze.
Die häufigsten Vertreter sind allerdings die „Dermatophyten“ – sogenannte Fadenpilze. Die Pilze können im Allgemeinen die Kopfhaut (und Haare), die Hand- und Fußnägel sowie freie Körperstellen befallen. Die Ausprägung der Symptome richtet sich nach der Pilzart.
Dermatomykosen kommen weltweit vor. Menschen, die in Gebieten mit feuchtem Klima leben, sind weitaus häufiger betroffen. Außerdem entwickeln Männer öfter Pilzerkrankungen, da sie im Allgemeinen mehr schwitzen als Frauen.
Die
Grundsätzlich kommen Dermatomykose-auslösenden Pilze natürlicherweise im Erdreich vor. Die Ansteckung erfolgt allerdings selten direkt über die Erde. Viel häufiger erfolgt eine Übertragung von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch oder über kontaminierte Gegenstände (Strümpfe, Schuhe, usw.). Die Hautpilze gelten allerdings als nicht sehr ansteckend.
Die Pilze befallen in den allermeisten Fällen nur die obersten Haut- oder Schleimhautschichten, Haare oder Nägel. Nur selten kommt es zu Infektionen der tiefer liegenden Hautschichten und noch seltener zu einem Befall der inneren Organe (hauptsächlich der
Je nach Ort des Befalls und Art des Pilzes gestalten sich die Symptome sehr vielfältig. Eine ungefähre Zusammenfassung der Symptome:
Schimmelpilze sind vor allem an Händen, Füßen und Nägeln anzutreffen. Meistens zeigen sich die Befunde braun-schwarz oder grünliche, scharf begrenzte Flecken. Sehr selten schuppen die Befunde und machen häufig auch keine Beschwerden.
Falls rötlich-schuppende, juckende Flecken oder Bläschen an der Haut auftreten, oder die Hand- oder Fußflächen gerötet und rissig erscheinen, die Nägel eine Veränderung zeigen oder weißliche Belege z.B. im Genitalbereich oder der Mundhöhle (häufig bei Säuglingen) auffallen, sollte auf jeden Fall eine ärztliche Abklärung (Hautarzt) erfolgen.
Der Hautarzt (Dermatologe) wird zuerst eine ausführliche Anamnese (also eine Krankheitsgeschichte) mit Fragen über Beginn, begleitende Symptome, eventuell betroffene Angehörige, eventueller enger Kontakt mit Haustieren und Ähnlichem erheben. Dann folgt eine klinische Untersuchung, wobei vor allem die betroffenen Hautstellen nochmals genauer angesehen , aber anschließend auch der ganze Körper untersucht werden soll.
Als unterstützende Maßnahmen zur Diagnose kann ein Abstrich der betroffenen Hautstelle (mittels Wattestäbchen-ähnlichem Hilfsmittel) erfolgen, mit welchem dann im Labor ein direkter Erregernachweis (z.B. PCR-Test) oder das Anlegen einer Pilzkultur (um ein Wachstum der Pilze zu beweisen) erfolgt. Außerdem könnten einige Hautschuppen, Haar- oder Nagelpartikel auch im Mikroskop untersucht werden, um Hinweise auf einen Pilzbefall zu finden. Die Diagnose wird schlussendlich vom Arzt aus einem Zusammenspiel der Symptomatik und dem Erregernachweis gestellt.
Falls eine Pilzinfektion der Haut festgestellt wurde, gibt es in erster Linie einige Maßnahmen, die unbedingt unterstützend getroffen werden sollten:
Eine Pilzinfektion verschwindet leider nicht von selbst, eine medikamentöse Therapie über den Arzt sollte unbedingt durchgeführt werden.
Die spezielle Therapie richtet sich nach Art des Pilzes. Oftmals hilft die äußerliche Anwendung (Salben-, Nagellacke) mit antimykotischem („pilztötenden“) Mittel schon zur vollständigen Entfernung des Pilzes. In einigen, schwereren Fällen sind allerdings Tabletten notwendig. Es ist in jedem Fall sehr wichtig, die Behandlung möglichst regelmäßig und lange (mehrere Monate) durchzuführen, auch wenn die Hauterscheinungen eventuell sogar schon komplett verschwunden sind.
Gängige antimykotische Salben, Cremen, Gele und Lacke sind heutzutage Azole, Allylamine und Pyridone. Sie sind im Allgemeinen gut verträglich und zeigen kaum Nebenwirkungen. In Tablettenform werden vor allem Azole und Alyllamine angewandt, aber auch Echinocandine und Amphotericin B finden noch Anwendung. Tabletten sollten allerdings nur nach genauester Abwägung verwendet werden, da Nebenwirkungen häufig sind. Die größte Komplikation von Antipilz-Tabletten besteht in einer Leberschädigung.
Eine Pilzinfektion verschwindet in der Regel nicht von selbst und sollte auf jeden Fall nach ärztlichem Rat behandelt werden, damit chronische oder schwerwiegendere Verläufe (mit Befall von tieferen Hautschichten oder innerer Organen) verhindert werden.
Leider kommt es nicht selten – auch nach ausreichender Behandlung – zu immer wiederkehrenden Infektionen. Um diesen vorzubeugen, sind eine regelmäßige, mehrere Monate anhaltende Therapie mit Salben oder Lacken genauso wichtig wie grundlegende Basismaßnahmen, wie häufiges Händewaschen und Vermeidung von gemeinsamer Nutzung von Handtüchern, etc.
Bei leichten Verläufen sollten nach kompletter Abheilung allerdings keine Hautveränderungen mehr bestehen. Schwere Verläufe sind zwar selten und betreffen hauptsächlich Personen mit einer Immunschwäche, können aber lebensbedrohlich werden und eine sofortige stationäre Behandlung im Krankenhaus nötig machen.
Es gibt einige Allgemeinmaßnahmen, die unbedingt getroffen werden sollen, um eine Pilzinfektion erst gar nicht zuzulassen:
Im Internet werden immer wieder Hausmittel und alternativmedizinische Verfahren zu Bekämpfung des Hautpilzes erwähnt. Es kann allerdings keine Empfehlung für alternativmedizinische Mittel ausgesprochen werden, da die aktuelle Datenlage noch unzureichend vorliegt oder eine alleinige Anwendung von Hausmittel als ineffektiv einstuft. Um Komplikationen zu vermeiden, sollte immer eine ärztliche Untersuchung und anschließende Behandlung erfolgen.
Gegen die Anwendung von hautpflegenden Salben oder Cremen als Prophylaxe und Zusatztherapie ist hingegen nichts einzuwenden.
In der Regel heilen Pilzinfektionen nach ausreichender, monatelanger Therapie ohne Komplikationen ab. Durch den Pilz verursachte Hautveränderungen sind oft nach kurzer Anwendung von antimykotischen Mittel nicht mehr sichtbar, trotzdem muss die Behandlung unbedingt weitergeführt werden, um ein Wieder-Auftreten zu verhindern. Eine Ausnahme ist der
Eine Nachsorge ist aber in den meisten Fällen nicht notwendig. Nur, wenn wieder Hautveränderungen auftreten, muss ein Besuch beim Arzt erfolgen. Dermatologen bzw. Hautärzte sind die zuständigen Ärzte, um einen Patienten zu diagnostizieren und therapieren.
Der Hautpilz (lat. Dermatomykose) ist eine häufige durch verschiedene Pilzarten (Faden-, Hefe- oder Schimmelpilze) hervorgerufene Infektion der Haut und ihrer Anhangsgebilde (Haare, Nägel), wobei meistens harmlose, nicht gefährliche Verläufe gesehen werden.
Schwere Verläufe betreffen hauptsächlich Personen mit geschwächtem Immunsystem durch Vorerkrankungen (z.B. Zuckerkrankheit) oder Medikamenteneinnahme (z.B. Immunsuppressiva), können allerdings lebensbedrohliches Ausmaß (durch Organbeteiligung) annehmen und sollten möglichst schnell im Krankenhaus behandelt werden.
Die Diagnosestellung erfolgt klinisch und über einen Abstrich der betroffenen Körperstellen, die oft juckend, schuppend und gerötet imponieren und die Behandlung wird in erster Linien mit antimykotischen („pilztötenden“) Salben, Cremen oder Lacken und erst bei hartnäckigen oder schweren Verläufen mit Tabletten oder sogar Infusionen durchgeführt.
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Geschrieben von
Leyla Al-Sayegh
Medizinisch geprüft am
13. Sept. 2022
Grundsätzlich stellt eine Darmatomykose keine schwere Erkrankung dar. Um einen komplizierten Verlauf zu vermeiden, sollte eine Therapie über den Hautarzt/die Hautärztin auf jeden Fall eingeleitet werden. Wenn man sich gegen eine Behandlung des Hautpilzes entscheidet, besteht die Gefahr, dass der Pilz größer wird, sich ausbreitet und für immer bleibt. Außerdem erhöht sich das Risiko, eine systemische Infektion – also mit Befall von tieferen Hautschichten und von inneren Organen – zu entwickeln. Diese Verlaufsform stellt eine lebensbedrohliche Situation dar und muss umgehend im Krankenhaus behandelt werden.
Ein Hautpilz verschwindet in der Regel nicht von alleine. Antimykotische (also pilzabtötende) Salben, Gele oder Lacke werden vom Arzt verschrieben und zeigen bei regelmäßiger, langfristiger (über Wochen bis Monate hinweg!) Anwendung gute Erfolge. Nur in seltenen Fällen und nach genauer Abwägung können Anti-Pilz-Medikamente in Tablettenform notwendig sein.
Da es verschiedene Arten von Pilzen, die eine Hautinfektion hervorrufen, gibt, findet man auch eine Vielzahl an Symptomen.
Fadenpilze (Tinea; Dermatophyten):
Hefepilze (Candida):
Schimmelpilze:
Ja, alle Hautpilzarten sind ansteckend, auch wenn die Ansteckungsgefahr als gering eingestuft wird. Dabei erfolgt die Infektion nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch von Tier zu Mensch oder sogar über kontaminierte Gegenstände (Schuhe, Socken, Handtücher) oder bei Nutzung von öffentlichen Umkleiden, Schwimmbecken oder Saunen.
Wenn man sich gegen eine Behandlung des Hautpilzes entscheidet, besteht die Gefahr, dass der Pilz größer wird, sich ausbreitet und für immer bleibt. Außerdem erhöht sich das Risiko, eine systemische Infektion – also mit Befall von tieferen Hautschichten und von inneren Organen – zu entwickeln. Diese Verlaufsform stellt eine lebensbedrohliche Situation dar und muss umgehend im Krankenhaus behandelt werden.
Erkrankung zusammengefasst
Dermatomykose
Begriffe
Adipositas
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