Geschrieben von Marie Draxl (Medizinstudentin, 6. Semester)
Mit dem Begriff Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) sind sowohl plötzlich (akut) auftretende und über einen längeren Zeitraum (chronisch) verlaufende Entzündungen der Gallenblase gemeint.
Die Ursache einer akuten Gallenblasenentzündung sind in 90 % der Fälle
Wenn die Gallenblase ständig entzündet ist, spricht man von einer chronischen Cholezystitis. Als Folge der wiederkehrenden Entzündung ist die Wand der Gallenblase stark verdickt und die Muskulatur wird zu Bindegewebe umgebaut.
Wenn die Wand schon sehr dick ist, spricht man von einer Schrumpfgallenblase, die ihre Funktion nicht mehr erfüllen kann. Im weiteren Verlauf wird Kalk in die Wand der Gallenblase eingelagert, dieser Zustand wird Porzellangallenblase genannt.
Bleibt die Gallenblasenentzündung unbehandelt, kann sich die Entzündung im Oberbauch oder im ganzen Bauchraum ausbreiten, man spricht dann von einer Bauchfellentzündung (Peritonitis).
Eine Peritonitis ist sehr gefährlich, und kann im Zuge eines septischen Schocks sogar tödlich enden, da alle Bauchorgane betroffen sein können, und sich die Entzündung schnell ausbreiten kann. Eine chronische Gallenblase, im Stadium der Porzellangallenblase, kann zu Gallenblasenkrebs führen (Gallenblasenkarzinom).
Eine akute Gallenblasenentzündung äußert sich in erster Linie durch
Bei einer chronisch verlaufenden Gallenblasenentzündung treten in der Regel keine Symptome auf. In seltenen Fällen leiden Patienten an Verdauungsbeschwerden.
Auf das Anamnesegespräch, in dem der Patient dem Arzt alle wichtigen Details seiner Krankheit mitteilt, folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Gallenblase abgetastet wird. Unter dem rechten Rippenbogen sind bei einer Gallenblasenentzündung eine schmerzhafte Verhärtung und eine Abwehrspannung tastbar.
Der Patient wird hierbei gebeten einzuatmen, wenn diese Untersuchung schmerzhaft ist, wird dies als positives „Murphy-Zeichen“ bezeichnet. Ein positives Murphy-Zeichen bedeutet, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gallensteinentzündung oder Gallensteine vorliegen.
Durch die Labordiagnostik kann unterschieden werden, ob es sich um eine chronische oder akute Cholezystitis handelt, da bei einer akuten Entzündung die Entzündungsparameter im Blut erhöht sind, während bei einer chronischen Entzündung dies nicht der Fall ist.
Um die Diagnose zu sichern und das Ausmaß der Entzündung zu beurteilen, ist eine Ultraschalluntersuchung unerlässlich. Wenn eine Tumorerkrankung nicht auszuschließen ist, oder Komplikationen auftreten, wird eine Untersuchung mit Magnetresonanztherapie (MRT) oder Computertomografie (CT) angeordnet.
Die Schmerzen werden mit Analgetika (Schmerzmittel) therapiert und je nach Ausmaß der Entzündung werden Antibiotika (Ceftriaxon, Fluorchinolone) verordnet. Am wichtigsten ist es jedoch, die Gallenblase zu entlasten, in dem man keine Nahrung zu sich nimmt.
Nachdem die Entzündung abgeklungen ist, kann die Gallenblase operativ entfernt werden (Cholezystektomie). In vielen Fällen klingt die Entzündung durch die Antibiotika Therapie ab und eine Operation ist nicht zwingend notwendig.
Die Prognose nach einer Entfernung der Gallenblase ist gut, Patienten haben keinen funktionellen Nachteil zu erwarten und die Leiden, die durch die Gallensteine verursacht werden, sind dauerhaft geheilt.
Nach der operativen Entfernung der Gallenblase können Patienten, sobald sie richtig wach sind, Wasser oder Tee trinken, und bereits sechs Stunden danach etwas essen. Patienten sollten so früh wie möglich wieder mobilisiert werden. Um Thrombosen zu vermeiden und die Schmerzen zu lindern wird die entsprechende Medikation vom zuständigen Arzt verschrieben.
Eine Cholezystitis ist die akut oder chronisch auftretende Entzündung der Gallenblase. In den meisten Fällen wird das Entzündungsgeschehen durch Gallensteine ausgelöst. Akute Gallenblasenentzündungen werden, wenn nötig, durch das operative Entfernen der Gallenblase therapiert.
Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert
Geschrieben von
Marie Draxl
Medizinisch geprüft am
12. Okt. 2022
Gallenblasenentzündungen können akut auftreten, das heißt innerhalb von wenigen Tagen ausbrechen oder chronisch immer wiederkehrend sein und länger andauern.
Bei einer entzündeten Gallenblase spürt man Schmerzen im rechten Oberbauch unter dem Rippenbogen. Die Schmerzen können bis zwischen die Schulterblätter ausstrahlen.
Unbehandelt können Gallenblasenentzündungen zum Tod führen, da sich die Entzündung ausbreiten und auf das Bauchfell übergehen kann. Ist das Bauchfell entzündet (Peritonitis), können lebensbedrohliche Komplikationen, wie ein septischer Schock auftritt.
Bei einer akuten Gallenblasenentzündung sollte man keine Nahrung zu sich nehmen, um die Gallenblase zu entlasten.
Bei akuten Gallenblasenentzündungen sind Entzündungsparameter (wie zum Beispiel CRP, BSG, Leukozytose), die Alkalische Phosphatase (AP) und die γ-Glutamyltransferase (GGT) erhöht.
Erkrankung zusammengefasst
Cholezystitis
Begriffe
Blutvergiftung
Verwandte Artikel
Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema
vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.
Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.