Mit dem Begriff Fleckfieber wird meist das Epidemische Fleckfieber bezeichnet. Dies ist eine durch Läuse übertragene Infektion mit dem intrazellulären Bakterium Rickettsia prowazekii.
Daneben gibt es eine Vielzahl von anderen verwandten Erkrankungen unter anderem das Murine Fleckfieber, das Milbenfleckfieber, das Mittelmeerfleckfieber und das Flohfleckfieber. All diese Erkrankungen haben gemeinsam, dass sie durch eine Infektion mit Bakterien aus der Gattung der Rickettsien ausgelöst werden.
Was sind die Ursachen und Risikofaktoren bei Fleckfieber?
Die Bakterien gelangen durch den Kot von befallenen Kleiderläusen (lat. Pediculus humanus) in den menschlichen Körper. Dies geschieht beispielsweise durch starkes Kratzen oder Reiben von Bissstellen.
Während der Fieberphase des Patienten, und sogar noch 2 bis 3 Tage danach, können Läuse während des Blutsaugens die Bakterien wieder aufnehmen. So kann die Infektion lokal weiterverbreitet werden. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch findet jedoch nicht statt.
Die Übertragung von Kleiderläusen wird durch schlechte hygienische Bedingungen und ein enges Zusammenleben begünstigt. Vorbeugend sollte auf ein regelmäßiges Waschen von Kleidung und deren Wechsel geachtet werden.
Was sind die Symptome bei Fleckfieber?
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und dem Ausbruch erster Symptome) beträgt meist 1 bis 2 Wochen. Die Erkrankung beginnt mit Prodromalsymptomen, auch Vorläufersymptome genannt, wie einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, und hohem , mit einer Dauer von bis zu 2 Wochen. Die Patienten fühlen sich in dieser Phase träge und benommen.
Meist kommt es daraufhin zwischen dem 4. und 6. Krankheitstag zum Auftreten des typischen bunten, fleckförmigen Hautausschlags (makulopapulöses Exanthem). Der Ausschlag beginnt am Rumpf und breitet sich über die Extremitäten aus.
Die Fußsohlen und Handflächen bleiben jedoch ausgespart. Ohne eine adäquate Therapie entstehen im Verlauf kleine, zusammenhängende Hauteinblutungen (Petechien).
Zu weiteren typischen Symptomen zählen: ein bläulich verfärbtes Gesicht (Facies typhosa), eine pelzig belegte, trockene Zunge, eine Rötung der Bindehaut oder eine , Lichtscheuheit, starker Blutdruckabfall, Unruhe, Muskelzucken und eine Druckempfindlichkeit von peripheren Nerven, eine Bronchitis, eine Milzvergrößerung und Blutgefäßrheuma.
Wie wird das Fleckfieber diagnostiziert?
In der Blutuntersuchung zeigen sich beim Fleckfieber insgesamt verminderte, weiße Blutkörperchen (Leukopenie) mit einer selektiven Erhöhung der eosinophilen Granulozyten. Bei dringendem Verdacht auf eine Infektion, durch Reiseanamnese und den typischen Symptomen, wird die Diagnose durch eine indirekte Immunfluoreszenz oder einem Agglutinationstest gesichert.
Andere Erkrankungen welche zu ähnlichen Symptomen führen können sind generalisierte Meningokokken-Infektionen, , im 2. Stadium, , Leptospirose, Tularämie und .
Therapie bei Fleckfieber
Die Therapie des Fleckfiebers erfolgt durch Tetrazykline. Eine Gabe von 2 x 100 mg Doxycyclin pro Tag für 7 - 10 Tage wird laut aktuellen Richtlinien empfohlen. Bei komatösen oder erbrechenden Patienten kann eine intravenöse Gabe nötig sein. Bei einer Allergie auf Tetrazykline, kann eine Gabe von Fluorchinolonen erwogen werden, beispielsweise mit 2 x 750 mg Ciprofloxacin pro Tag.
Wie ist die Prognose bei Fleckfieber?
Die Sterblichkeitsrate beim unbehandelten Krankheitsbild liegt zwischen 10% und 40%. Im Verlauf der Erkrankung kommt es unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen wie Koma, Hautnekrosen, Lungenentzündungen und zum Nierenversagen.
Die Erkrankung kann weiters Jahre später wieder zurückkommen, da sich der Erreger latent im Knochenmark ansiedelt. Hier spricht man von der sogenannten Brill-Zinsser-Krankheit, bei der die Symptome jedoch deutlich milder sind. Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation stirbt einer von 5.000.000 betroffenen Menschen pro Jahr an Fleckfieber.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einem Fleckfieber
Das Fleckfieber ist eine schwere Erkrankung mit einem relativ hohen Risiko zu einem tödlichen Ausgang, falls die Infektion unbehandelt bleibt. Hier ist von ein Behandlungsversuch mit Alternativmedizin oder Hausmitteln stark abzuraten. Begleitsymptome wie Fieber, und allgemeines Schwächegefühl können jedoch gut mit Hausmitteln gelindert werden.
Empfehlungen zur Nachsorge bei Fleckfieber
Nach einer erfolgreichen antibiotischen Therapie, sollte eine externe Bekämpfung des Läusebefalls erfolgen. Gegebenenfalls kann nach erfolgten Therapie eine wiederholte Identifizierung des Erregers mittels indirekter Immunfluoreszenz durchgeführt werden.
Zusammenfassung
Das Fleckfieber ist eine potentiell tödliche Erkrankung, welche oft unter schlechten hygienischen Bedingungen auftritt und mithilfe von Antibiotika gut behandelbar ist. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die Bekämpfung der Kleiderlaus und das regelmäßige Waschen und Wechseln der Wäsche.
Außerhalb Europas wird die Erkrankung nur mehr sehr selten beobachtet. Risikogebiete für die Erkrankung sind unter anderem Lateinamerika, Afrika, Afghanistan und das Himalaya-Gebiet.