Geschrieben von Ina Klunk (Medizinstudentin 8. Semester)
Filarien sind
Die Filarien gehören zu den Parasiten. Genauer sind diese zu den Helminthen und hierbei zu den
Von einem Parasiten spricht man, wenn ein Organismus auf Kosten des anderen lebt. Bei Parasiten liegt der Nutzen nur auf einer Seite der Beziehung und geht mit einer deutlichen Schädigung des Wirts einher. Der Schmarotzer nutzt den Wirt aus. Eine Unterteilung nach Endoparasiten und Ektoparasiten ist üblich. Endoparasiten leben im Organismus eines Menschen, wie zum Beispiel Bandwürmer - während Ektoparasiten auf der
Die Filarien gehören hierbei zu den Endoparasiten und sind Fadenwürmer. Anders als manche Fadenwürmer, durchwandern Filarien nicht die
Durch Blutsaugende Insekten (sog. Vektoren, da sie den Erreger übertragen) verlassen die Filarien wieder den Wirt. Die Überträger des Parasiten sind demnach diverse Vertreter aus dem Insektenreich, die auch als Zwischenwirt fungieren. Man unterscheidet eine weibliche und männliche Form des Parasiten. Die Lebenserwartung liegt bei bis zu 8 Jahren.
Allgemein sind folgende Symptome den Filarien gemeinsam:
Allergische Reaktionen
Allergische Reaktionen äußern sich durch
Tropische pulmonale Eosinophilie
Bei einer tropischen pulmonalen Eosinophilie (TPE) kommt es zur Vernichtung von Parasiten im Blut durch die Lunge. Ohne medizinische Überwachung und Therapie kann es des Weiteren sogar zu einer Zerstörung der Lunge kommen. Die Zerstörung ist ein Resultat einer Fibrose. Unter einer Fibrose versteht man eine Gewebsumwandlung, die ähnlich mit der Narbenbildung ist.
Acht Arten der Filarien sind dazu in der Lage bei uns Menschen Krankheiten zu verursachen. Weltweit geht man von etwa 200 Millionen Erkrankten aus.
Die acht Arten sind:
Oft verlaufen Infektionen mit Filarien asymptomatisch. Dies bedeutet, dass die angesteckte Person keine Symptome hat. Generelle Symptome (am Beispiel der M. perstans), die zahlreich zu beobachten sind:
Der Parasit verursacht Verstopfungen der Lymphgefäße. Dieser behinderte Lymphabfluss, führt häufig zu dem Krankheitsbild Elephantiasis. Die Elephantiasis macht sich bemerkbar als eine "Schwellung" der betroffenen Körperteile. Am häufigsten ist diese Schwellung, die parallel auch mit einer Vergrößerung einhergeht, an Extremitäten (Arme und Beine) festzustellen. Besonders oft betroffen sind demnach die Beine.
Erklärung: Die Filarien verursachen also Entzündungsreaktionen und verhindern eine ordnungsgemäße Verteilung der Lymphe. Eine bakterielle Superinfektion liegt hier folglich als Nebenbefund vor. Besonders der Erreger W.bancrofti verursacht Beschwerden der Geschlechtsorgane.
Vor allem Männern drohen schmerzhafte Komplikationen. Folgende Symptome können u.a. auftreten: Wasserbrüche in den Hoden. Dies nennt man auch Hydrozelenbildung. Die Flüssigkeit kann sich auch im Samenstrang (funiculus spermaticus) ansammeln. Schwellungen der Hoden (Orchitis) und des Nebenhodens (Epididymitis), welche von Entzündungen begleitet werden, sind ebenso typisch.
Eine Besonderheit weist der Loa Loa auf. Dieser ist unter anderem als Augenwurm bekannt. Bei besonders günstigen Umständen beträgt seine Lebenserwartung bis zu 17 Jahre. Der Wurm lebt im Bindegewebe der Unterhaut. Der Wurm kann dort oder auch direkt in der Konjunktiva (Bindehaut) nachgewiesen werden. Am Auge wird der Wurm chirurgisch entfernt.
Der Onchocerca volvulus ist der Verursacher der Flußblindheit. Durch Knoten unter der Haut ( subkutan) kommt es zu
Im Falle einer Infektion des Auges kommt es schon früh zu Photophobie (Lichtscheu) und
Je nach Parasit stehen einige Möglichkeiten zur Diagnose zur Verfügung. Grundsätzlich kann man eine Diagnose schon anhand einer Beschreibung der Symptome und des Wohlbefindens stellen. Man spricht hierbei vom klinischen Bild.
Im Falle der Onchocerca volvulus wird zum Beispiel eine Hautbiopsie durchgeführt. In den meisten übrigen Fällen reicht es die Diagnose anhand von einem Tropfen Blut. Bemerkenswerterweise führt man für einige der Vertreter diese Diagnostik um Mitternacht herum durch. Es bietet sich des Weiteren ein Antigennachweis an. Hier arbeitet man mit Antikörpern und Antigenen. Auch möglich ist eine PCR. Generell treten Filarien in Blutbild und Lymphflüssigkeit auf.
Filarien werden mit Medikamenten behandelt. Ein Bespiel für solche Medikamente sind: Ivermectin und Diethycarbamazi (DEC). Die Behandlung durch dieses führt zu einem Zerfallen des Schmarotzers. Dieses Zerfallen in Teile verursacht allerdings ein starkes Jucken. Aus diesem Grund ist eine parallele Einnahme von Cortison indiziert. Im Falle von "ausgewachsenen" sogenannten adulten Würmern ist eine Medikation mit Suramin oder Albendazol möglich. Aufgrund der Giftigkeiten (Toxizität) des Medikaments, ist es ratsam Hautknoten mit Würmern zu entfernen.
Die Entfernung der Hautknoten erfolgt chirurgisch und ist bis dato die einzige Möglichkeit, welche eine langfristige und endgültige Heilung garantiert.
Der Loa Loa am Auge wird ebenso chirurgisch entfernt.
Diverse Studien der WHO empfehlen eine gleichzeitige Einnahme aller drei Präparate (DEC, Ivermectin und Albendazol). Bei der Auswahl der Medikamente ist unbedingt zu beachten, wo sich der Patient gerade aufhält (geographisch) und welcher Erreger der Verursacher des Leidens ist. Ansonsten Drohen schwere Nebenwirkungen, die im äußersten Fall sogar tödlich enden können.
Im Falle einer Elephantiasis kann eine Lymphdrainage Erleichterung und Minderung der Beschwerden verschaffen. In besonders schweren Fällen kommt nur noch eine Amputation der Extremität in Frage.
Falls Sie einen Urlaub in exotischen Ländern rund herum um den Äquator planen, können Sie folgende Vorkehrungen zur Vorbeugung treffen: Nutzung eines Moskitonetzes, Insektenrepellents sowie das tragen langer Kleidung, welche die
Weltweit stark verbreiteter Parasit. Vor allem anzutreffen in Nähe des Äquators. Filarien verursachen diverse Beschwerden zahlreicher Organsysteme und führen vor allem in Entwicklungsländern nicht selten zu schwerwiegenden und auch tödlichen Folgen.
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Geschrieben von
Ina Klunk
Medizinisch geprüft am
9. Aug. 2022
Erkrankung zusammengefasst
Infektion mit Fadenwürmern
Begriffe
Bindehautentzündung
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