Medisigel logo
Gesundheit von A-Z

Eileiterschwangerschaft

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Eileiterschwangerschaft?

Die Eileiterschwangerschaft wird auch als Extrauteringravidität (EUG) bezeichnet und umfasst alle Schwangerschaften, bei denen sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle (Cavum Uteri) einnistet. Die Eileiterschwangerschaft hat eine Häufigkeit von etwa 1-2 %, mit einem zunehmenden Anstieg der Häufigkeit innerhalb der letzten Jahre.

Diese Tatsache ist den verbesserten ß-HCG Bestimmungen, der häufigeren Anwendung von Spiralen (Intrauterinpessaren) zur Empfängnisverhütung und dem Anstieg der Anzahl auftretenden genitaler Infektionen, sowie Sterilitätsbehandlungen zuzuschreiben. Darüber hinaus steigt das Risiko des Auftretens einer extrauterinen Schwangerschaft mit steigendem Alter der Frau.

Die direkten Ursachen für das Auftreten einer Eileiterschwangerschaft sind zum einen Passagebehinderungen des Eileiters und zum anderen angeborene Fehlbildungen der inneren weiblichen Geschlechtsorgane. Zudem können auch funktionelle Störungen für das Auftreten einer extrauterinen Schwangerschaft verantwortlich sein. In Abhängigkeit davon, an welchen Ort sich die Eizellen einnistet, unterscheidet man eine Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität), eine Eierstockschwangerschaft (Ovargravidität), eine Bauchschwangerschaft (Abdominalgravidität) oder eine Gebärmutterhalsschwangerschaft (Zervixgravidität). In bis zu 99 % der extrauterinen Schwangerschaften ist der Eileiter der Ort, an dem sich die befruchtete Eizelle einnistet. Lediglich 1 % aller EUGs entfallen auf eine Ovarial- oder Abdominalgravidität.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung einer Extrauteringravidität zählen solche, die die Eileiter in ihrer Funktion beeinträchtigen können. Genitale Infektionen, die aufsteigen und sich bis in die Eileiter ausbreiten, erhöhen zum Beispiel das Risiko einer extrauterinen Schwangerschaft erheblich. Insbesondere in der Vergangenheit stattgefundene Entzündungen der Eileiter und Eierstöcke prädestinieren zu einer Fehleinnistung der befruchteten Eizelle. Darüber hinaus sind Chlamydieninfektion dafür bekannt, eine extrauterine Schwangerschaft provozieren zu können.

Grund dafür ist die Tatsache, dass sie häufig durch das Fehlen von Symptomen übersehen werden und zu Verklebungen des Eileiters führen. Traten in der Vorgeschichte bereits Extrauteringraviditäten auf, beträgt das Wiederholungsrisiko 10 %. Auch Voroperationen im Bereich der Gebärmutter oder der Eierstöcke und Eileiter erhöhen das Risiko einer Eileiterschwangerschaft.

Durch die Operation kann es zur Bildung von Vernarbungen kommen, die den Transport der Eizelle durch die Eileiter und ihre Einnistung in der Gebärmutter beeinträchtigen. Zu den risikobehafteten Operationen zählen Sterilisationsoperationen und Operationen zur Wiederherstellung der Fruchtbarkeit (Refertilisierungsoperationen) an den Eileitern, ein Kaiserschnitt (Sectio caesarea) und eine Ausschabung der Gebärmutter. Besonders bei einem Kaiserschnitt kann eine EUG in der Narbe als sogenannte „Sectionarbengravidität“ auftreten, was jedoch eine Rarität ist. Haben die Patientinnen eine Spirale (Intrauterinpessar) in der Gebärmutter liegen, blockiert diese eine Einnistung der Eizelle.

Wissenswert

Kommt es trotz einer Spirale zu einer Schwangerschaft, ist die Eizelle dazu gezwungen, sich einen anderen Ort zur Einnistung zu suchen, weshalb es vermehrt zu extrauterinen Schwangerschaften kommt. Ein weiterer Risikofaktor stellt eine Endometriose dar. Die Endometriose zeichnet sich dadurch aus, dass Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, in anderen Teilen des Körpers, zu finden ist.

Finden sich solche Endometriose-Herde in den Eileitern, kann es durch die monatliche zyklusbedingte Ansammlung von Blut zu Verklebungen der Eileiterwände kommen. Auch im Rahmen von hormonellen Kinderwunschbehandlungen, bei denen Medikamente dazu genutzt werden, um Follikel im Eierstock reifen zu lassen oder den Eisprung auszulösen, treten EUGs gehäuft auf.

Besonders wichtig ist, dass das Risiko des Auftretens einer Eileiterschwangerschaft mit dem Alter der Mutter ansteigt. Während das Risiko im 20. Lebensjahr noch bei etwa 0,4 % liegt, so ist es auf 2 % im Alter von 30 bis 40 Jahren erhöht. Hinzu kommen neben dem höheren Alter der Schwangeren auch die häufigere Inanspruchnahme von Fertilitätsmaßnahmen, welche zusätzlich das Risiko für die Entstehung einer EUG erhöhen.

Formen der Eileiterschwangerschaft

In Abhängigkeit davon, an welcher Stelle genau sich die Eizelle einnistet, unterscheidet man verschiedene Formen der Eileiterschwangerschaft.

Man unterscheidet zwischen:

- ampullärer Eileiterschwangerschaft - isthmischer Eileiterschwangerschaft - interstitielle/intramurale Eileiterschwangerschaft

Hinweis

Im Falle einer ampullären Eileiterschwangerschaft findet die Einnistung der befruchteten Eizelle im Bereich des vorderen Drittels des Eileiters statt. Die isthmische Eileiterschwangerschaft zeichnet sich dadurch aus, dass die Einnistung im letzten Drittel des Eileiters, also kurz vor dessen Mündung in die Gebärmutter, stattfindet. Bei einer interstitiellen oder auch intramuralen Schwangerschaft hingegen befindet sich die Eizelle direkt am Übergang zwischen Eileiter und Gebärmutter (Uterus).

Unabhängig von der exakten Lokalisation der zu frühen Einnistung einer befruchteten Eizelle, kann eine Eileiterschwangerschaft nicht ausgetragen werden. Wenn keine geeignete Behandlung eingeleitet wird, ist es möglich, dass der wachsende Embryo den Eileiter zerstört. Dies kann zu einer lebensgefährlichen Blutung in der Bauchhöhle führen.

Was sind die Symptome einer Eileiterschwangerschaft?

Das Leitsymptom stellt zumeist das Ausbleiben der Regelblutung (sekundäre Amenorrhö) dar. Es können sich Schmierblutungen zeigen, die oft von den Betroffenen als verspätete Menstruationsblutung fehlgedeutet werden. Durch die fehlerhafte Einnistung der befruchteten Eizelle, kann diese sich nicht regelrecht weiterentwickeln und ist somit nicht dazu in der Lage das Hormon HCG zu bilden, wodurch das schwangerschaftserhaltende Hormon Progesteron nicht produziert werden kann. Es folgt eine Abbruchblutung, die einer Schmierblutung entspricht.

Der betroffene Eileiter kann der befruchteten Eizelle über einen gewissen Zeitraum standhalten, ohne Beschwerden hervorzurufen. Bei einer Eileiterschwangerschaft klagen die Betroffenen über Unterbauchschmerzen, die in der Regel erst sechs bis sieben Wochen nach der letzten Menstruation beginnen, da die Schwangerschaftsanlage zu diesem Zeitpunkt eine kritische Größe erreicht. Zusätzlich treten ein Druckschmerz und eine Abwehrspannung des Bauches im Bereich der Eileiterschwangerschaft auf.

Mit dem Wachstum des Embryos wird der betroffene Eileiter mehr und mehr gedehnt, bis er der Dehnung letztendlich nicht mehr standhalten kann und einreißt. Reißt der Eileiter ein (Tubenruptur), ist dies ein hochakutes Krankheitsbild mit plötzlich einsetzenden starken Unterbauchschmerzen und einem Schockzustand, da Blut in die Bauchhöhle übertritt. Diese Ruptur des Eileiters tritt insbesondere dann auf, wenn sich die befruchtete Eizelle an der engsten Stelle, dem sogenannten Isthmus, eingenistet hat.

Komplikationen

Dass es im Zuge einer Eileiterschwangerschaft zum Auftreten von Komplikationen kommt, ist keine Seltenheit. Es ist davon auszugehen, dass bei rund drei von zehn betroffenen Frauen, Komplikationen entstehen.

Dabei muss beachtet werden, dass sich der Embryo trotz Einnistung an einem falschen Ort, weiterentwickelt und auch an Größe zunimmt. Die anatomischen Strukturen können diesem Größenwachstum eine Weile standhalten, im Laufe der Zeit wird der Embryo jedoch so groß, dass der betroffene Eileiter reißt. Hervorgerufen durch diesen Riss kann es auch zu Verletzungen im Bereich von wichtigen Blutgefäßen kommen. In den meisten Fällen findet eine Beeinträchtigung der Arteria uterina (Gebärmutterarterie) oder der Arteria ovarica statt. Bei den betroffenen Frauen kommt es im Zuge dessen zu starken inneren Blutungen.

Achtung

Plötzlich einsetzende Unterbauchschmerzen, die unter Umständen bis in den Oberbauch, den Rücken oder die Schultern ausstrahlen können, geben einen wichtigen Hinweis darauf, dass eine Eileiterruptur stattgefunden haben könnte. Durch den mitunter immensen Blutverlust kommt es nicht selten zum Kreislaufzusammenbruch der Patientin.

In diesen Fällen muss der gerissene Eileiter operativ entfernt werden. Für die betroffenen Frauen kann dies langfristig eine eingeschränkte Fruchtbarkeit zur Folge haben. Selbst wenn der Eileiter gerettet werden kann, kommt es häufig zur Narbenbildung, die die Eizellpassage behindern und auf diese Weise die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen kann.

Wie verläuft eine Eileiterschwangerschaft?

In der Regel verfügt der weibliche Körper über einige Schutzmaßnahmen, die eine Schwangerschaft bei Problemen beenden. Das gilt auch für eine zu frühzeitige Einnistung außerhalb der Gebärmutter. In den meisten Fällen verläuft eine Eileiterschwangerschaft aus diesem Grund vollkommen unbemerkt ab und endet von selbst. Im Verlauf der Entwicklung des Embryos wird frühzeitig eine Abstoßungsreaktion, bei der sowohl die Eizelle als auch die Plazenta ausgeschieden werden, in Gang gesetzt.

Wenn dies nicht der Fall ist, wächst der Embryo immer weiter, bis er damit beginnt, den betroffenen Eierstock zu dehnen. Betroffene Frauen können in diesen Fällen bereits Schmerzen um Bereich des Unterbauchs wahrnehmen. Wird die Eileiterschwangerschaft frühzeitig als solche erkannt, kann in der Regel ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch durchgeführt werden. Dieses Vorgehen ist im Vergleich zur operativen Behandlung der Eileiterschwangerschaft deutlich schonender. Tatsächlich ist die medikamentöse Therapie jedoch nur in wenigen Fällen noch möglich. Manchmal entwickeln die Frauen erst bei einer sehr starken Dehnung oder der Ruptur des Eileiters Beschwerden. Ein medikamentöser Abbruch ist dann nicht mehr möglich. Vielmehr muss der Embryo operativ entfernt und der beschädigte Eileiter versorgt werden. Lässt sich die chirurgische Behandlung mittels Bauchspiegelung oder offener Operation nicht vermeiden, so kann immerhin in vielen Fällen der beeinträchtigte Eileiter erhalten werden.

Im Regelfall sind solche Eileiter auch nach der Operation und der damit einhergehenden Narbenbildung, noch gut durchgängig. Es gibt jedoch auch Frauen, bei denen die Eizellpassage anschließend erschwert ist.

Achtung

Frauen, die bereits eine Eileiterschwangerschaft durchgemacht halbem weisen ein erhöhtes Risiko für weitere extrauterine Einnistungen auf. Die Wahrscheinlichkeit für eine zweite Eileiterschwangerschaft liegt bei ihnen zwischen 10 und 25 Prozent.

Obwohl es durch eine Eileiterruptur zu bedrohlichen inneren Blutungen kommt, lässt sich diese in der Regel gut behandeln. Die Sterblichkeit von Frauen mit rupturiertem Eileiter liegt heutzutage auf Grund der frühzeitigen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden bei lediglich 0,1 Prozent.

Wie wird die Eileiterschwangerschaft diagnostiziert?

Anhand eines Gespräches mit der Patientin lassen sich die wichtigsten Risikofaktoren und die genaue Schmerzsymptomatik erfragen. Auch sollte nach einer Schmierblutung bzw. der letzten Menstruation gefragt werden. Bei der körperlichen Untersuchung fällt ein Druckschmerz im Unterbauch auf. Es treten Schmerzen beim vaginalen Tasten der Portio, also dem Beginn des Gebärmutterhalses, auf (Portioschiebeschmerz). Dies deutet auf eine Entzündung im Bereich des inneren weiblichen Genitals hin. Außerdem können eventuell Resistenzen und Verdickungen ertastet werden.

Im Labor ist der Schwangerschaftstest positiv. Der Urinschnelltest weist das ß-HCG im Urin nach und ist etwa 14 Tage nach der Befruchtung positiv. Im Blut ist das ß-HCG nach sechs bis neun Tagen erhöht nachweisbar. Betrachtet man die gemessenen Werte des ß-HCGs im Verlauf, so fällt auf, dass es im Falle einer EUG nur zu einem geringen Anstieg kommt.

Hinweis

Bei einer regelrechten Schwangerschaft verdoppelt sich der ß-HCG Wert alle zwei Tage. Daher sollte alle 48 Stunden eine Verlaufskontrolle des ß-HCG Wertes durchgeführt werden.

Zusätzlich zu einer Labordiagnostik sollte eine vaginale Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Trotz eines positiven Schwangerschaftstestes lässt sich keine Fruchthöhle in der Gebärmutter nachweisen. Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist hoch aufgebaut und die Gebärmutter ist vergrößert. Beim Blick auf den Eileiter kann eine ringförmige Struktur sichtbar werden, die der fehleingenisteten Schwangerschaft entspricht, mit umgebender freier Flüssigkeit im Bauchraum.

Therapie bei Eileiterschwangerschaft

Die Therapie einer EUG unterscheidet sich je nach Ausprägung der Symptome. Liegen keine Symptome vor und ist die Diagnose noch unklar, ist eine stationäre Überwachung mit regelmäßigen ß-HCG-Kontrollen und Ultraschallkontrollen möglich. Im Verlauf zeigt sich entweder eine regelrechte Schwangerschaft oder es prägen sich Symptome für eine extrauterine Schwangerschaft aus. Gibt es Hinweise im Ultraschall oder im Labor für eine EUG kann eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen, um die Diagnose zu sichern und gleichzeitig therapeutisch tätig zu werden.

Ist die Diagnose einer EUG gestellt und die Patientin hat nur geringe Symptome, kann das Medikament Methotrexat injiziert werden, um einen Abbruch der Schwangerschaft herbeizuführen. Methotrexat ist ein Zytostatikum, das als Immunsuppressivum in der Therapie vieler anderer Erkrankungen zum Einsatz kommt.

Klagt die Patientin über starke Symptome, sollte eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen. Je nach Familienplanung kann ein Eileiter-erhaltendes oder ein nicht-funktionserhaltendes Verfahren gewählt werden. Um den Eileiter zu erhalten, wird die Schwangerschaftsanlage aus dem Eileiter herausgesaugt oder der Eileiter wird lediglich an einer Seite aufgeschnitten und die Frucht entfernt. Das nicht-funktionserhaltende Verfahren besteht aus einer teilweisen bis kompletten Entfernung des Eileiters (Salpingektomie).

Achtung

Besteht eine akute Lebensgefahr und ist die Patientin bereits in einem Schockzustand, sollte eine offene Bauch-Operation (Laparotomie) durchgeführt werden, um schnellstmöglich die Blutungsquelle ausfindig zu machen und die EUG zu entfernen.

Wie ist die Prognose einer Eileiterschwangerschaft?

In 5-20 % der Fälle kommt es nach einer EUG zu einem erneuten Einnisten der Eizelle außerhalb der Gebärmutter. Wurde ein Eileiter-erhaltendes Verfahren im Zuge einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) gewählt, so liegt das Risiko für eine erneute EUG bei 15 %. Das Risiko einer EUG auf der Gegenseite liegt nach einer Entfernung eines Eileiters bei 10-15 %.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Eileiterschwangerschaft

Nach der jeweiligen Therapie einer EUG sollte die Patientin so lange ärztlich überwacht werden, bis der ß-HCG Wert im Blut auf null gesunken ist. Diese Blutkontrollen können ambulant beim Hausarzt oder Frauenarzt durchgeführt werden.

Die Krankenkassen sind mittlerweile dazu übergegangen, die Kosten für ein jährliches Screening auf Chlamydien aller sexuell aktiven Mädchen und Frauen bis zum 25. Lebensjahr zu übernehmen. Grund hierfür ist das Risiko eine Infektion mit Chlamydien zu übersehen und im späteren Verlauf, durch die entstandenen Verklebungen, eine Eileiterschwangerschaft zu entwickeln.

Hinweis

Im Rahmen der Nachsorge sollten auch die psychologische Situation der Patientin einbeziehen. Es gibt mehrere Berichte über Betroffene, die aufgrund der an "falscher Stelle" eingetretenen Schwangerschaft unter einer Depression leiden. Daher sollten psychologische Symptome in dieser Situation sehr ernst genommen und zeitnah von einem Psychologen aufgefangen werden.

Weitere Schwangerschaften nach Eileiterschwangerschaft

Verschiedenen Erhebungen zufolge werden ungefähr 70 bis 90 Prozent aller Frauen, die einmalig eine Eileiterschwangerschaft hatten, im Anschluss auf normalem Wege erneut schwanger.

Hinweis

Bei einigen Frauen kommt es jedoch auch bei einer zweiten Schwangerschaft zum Auftreten einer Extrauteringravidität. Das genaue Risiko dafür hängt von verschiedenen Faktoren, zum Beispiel von der Ursache und der Art der Behandlung des ersten Vorfalls, ab.

Geht der Embryo bei einer Eileiterschwangerschaft ohne medizinische Intervention ab, so ist das Risiko für folgende extrauterine Graviditäten nur geringfügig erhöht.

Gleiches gilt auch dann, wenn der Abgang medikamentös hervorgerufen werden kann. Lediglich die chirurgische Behandlung der Eileiterschwangerschaft mithilfe einer Bauchspiegelung oder offenen Operation steigert das Risiko deutlich. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich im Zuge der Therapie in diesen Fällen Narben innerhalb des betroffenen Eierstocks bilden können. Auch Schäden an den Eierstöcken sind möglich. Eine wiederholte Eileiterschwangerschaft verdoppelt hingegen das Risiko für eine Dritte.

Auch die Wahrscheinlichkeit überhaupt wieder schwanger werden zu können, unterscheidet sich je nach Behandlungsmethode der Eileiterschwangerschaft voneinander. Vernarbungen können unter Umständen die Eizellpassage stören und auf diese Weise die Furchtbarkeit senken. Es ist aber selbst nach der Entnahme eines Eileiters in mehr als der Hälfte der Fälle möglich, wieder schwanger zu werden. Dazu reicht ein Eierstock mit intaktem Eileiter vollkommen aus. Falls eine Schwangerschaft auch nach mehr als einem Jahr nicht eintritt, sollte eine Kinderwunschbehandlung in Erwägung gezogen werden. Künstliche Befruchtungen (In-vitro-Fertilisationen) ermöglichen es Frauen, deren Eileiter nicht intakt sind, Kinder zu bekommen.

Zusammenfassung

Eine Eileiterschwangerschaft (Extrauteringravidität) bezeichnet Schwangerschaften, die sich außerhalb der Gebärmutter eingenistet hat. Der häufigste Einnistungsort ist dabei der Eileiter, da dort im Rahmen durch stattgehabte Operationen oder Infektionen, vor allem mit Chlamydien , Verwachsungen entstehen, die die befruchtete Eizelle nicht passieren kann. Auffällig werden die Patientinnen häufig durch ein Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe ) und Unterbauchschmerzen.

Als Folge können Blutungen in den Bauchraum auftreten, die innerhalb von kurzer Zeit lebensbedrohlich sein kann. Es wird ein Schwangerschaftstest und eine vaginale Ultraschalluntersuchung durchgeführt. In den meisten Fällen ist die operative Entfernung der Eileiterschwangerschaft indiziert.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Nein eine Eileiterschwangerschaft kann nicht ausgetragen werden. Nach etwa sechs bis sieben Wochen hat die Schwangerschaftsanlage eine kritische Größe erreicht, bei der sie starke Unterbauchschmerzen verursacht. Wächst sie weiter, kann der Eileiter einreißen (Tubenruptur) und einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen.

Besteht der Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft, sollten zunächst anhand eines Gespräches mit der Patientin die wichtigsten Risikofaktoren und die genaue Schmerzsymptomatik erfragt werden. Auch sollte nach einer Schmierblutung bzw. der letzten Menstruation gefragt werden. Es folgt eine körperliche Untersuchung und eine vaginale Untersuchung. Treten Schmerzen beim vaginalen Tasten der Portio, also dem Beginn des Gebärmutterhalses, auf (Portioschiebeschmerz) deutet dies auf eine Entzündung im Bereich des inneren weiblichen Genitals hin. Es sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Zusätzlich sollte eine vaginale Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Trotz eines positiven Schwangerschaftstestes sollte sich keine Fruchthöhle in der Gebärmutter nachweisen lassen.

Ist eine ringförmige Struktur im Eileiter sichtbar und ist freie Flüssigkeit im Bauchraum zu erkennen, ist die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft gestellt. Liegen keine Symptome vor ist eine stationäre Überwachung mit regelmäßigen ß-HCG – Kontrollen und Ultraschallkontrollen möglich. Hat die Patientin nur geringe Symptome, kann das Medikament Methotrexat injiziert werden, um einen Abbruch der Schwangerschaft herbeizuführen. Methotrexat ist ein Zytostatikum, das als Immunsuppressivum in der Therapie vieler anderer Erkrankungen zum Einsatz kommt. Klagt die Patientin über starke Schmerzen sollte eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen in der der Eileiter entfernt wird (Salpingektomie) oder lediglich die Schwangerschaftsanlage entfernt wird. Besteht eine akute Lebensgefahr und ist die Patientin bereits in einem Schockzustand sollte eine offene Bauchoperation (Laparotomie) durchgeführt werden, um schnellstmöglich die Blutungsquelle ausfindig zu machen und die EUG zu entfernen.

Haben die Patientinnen keine Symptome kann zunächst abgewartet werden. Es sollten engmaschige Kontrollen der Symptomatik und der Laborwerte stattfinden. Ein spontanes Absterben der Frucht ist möglich. Dafür muss das ß-HCG kontinuierlich bis unterhalb der Nachweisgrenze abfallen.

Eine Eileiterschwangerschaft muss nicht immer einen positiven Schwangerschaftstest mit sich bringen. In einigen Fällen kann der Test falsch negativ sein. Ist die Diagnose einer EUG unklar, sollte die Patientin dennoch stationär überwacht werden und es sollten regelmäßigen Verlaufskontrollen durchgeführt werden. Es ist möglich, dass der ß-HCG Wert erst zeitverzögert ansteigt bzw. unterhalb der Nachweisgrenze liegt. Normalerweise sollte die befruchtete Eizelle nach ihrer Einnistung in die Gebärmutter ß-HCG produzieren, wodurch es zu einem starken Anstieg der Werte im Blut kommt. Liegt eine Eileiterschwangerschaft vor, kann die befruchtete Eizelle nicht richtig reifen und produziert somit nur geringe Mengen an ß-HCG.

Die Patientinnen klagen meist über Unterbauchschmerzen. Je nach Lage der fehlerhaften Schwangerschaft können die Schmerzen diffus oder einseitig lokalisiert sein. Hinzu kommt ein Druckschmerz und eine Resistenz an der Stelle der EUG.

Hat sich die befruchtete Eizelle an der engsten Stelle des Eileiters, dem sogenannten Isthmus, eingenistet, kann es zu einem Zerreißen des Eileiters (Tubenruptur) kommen. Reißt der Eileiter ein (Tubenruptur), ist dies ein hochakutes Krankheitsbild mit plötzlich einsetzenden starken Unterbauchschmerzen und einem Schockzustand, da Blut in die Bauchhöhle übertritt. Wird die Blutungsquelle nicht sofort, durch eine offene Bauchoperation (Laparotomie), gefunden und die EUG entfernt, kann der Verlauf tödlich sein.

Die Unterbauchschmerzen treten meist sechs bis sieben Wochen nach der letzten Menstruation auf, da die Schwangerschaftsanlage nun eine kritische Größe hat und die Symptome auslöst. Der Schwangerschaftstest im Urin weist das ß-HCG nach etwa 14 Tage nach der Befruchtung nach. Im Blut ist das ß-HCG nach sechs bis neun Tagen erhöht nachweisbar.

Die Patientinnen bemerken meist zuerst das Ausbleiben ihrer Regelblutung (sekundäre Amenorrhoe). Es können Schmierblutungen auftreten, die oft von den Betroffenen als verspätete Menstruationsblutung fehlgedeutet werden. Tatsächlich stellen diese Schmierblutungen eine Abbruchblutung dar, da das schwangerschaftserhaltende Hormon Progesteron nicht gebildet wurde.

Die Betroffenen klagen über Unterbauchschmerzen, die zumeist sechs bis sieben Wochen nach der letzten Menstruation beginnen. Zusätzlich treten ein Druckschmerz und eine Abwehrspannung des Bauches im Bereich der EUG auf. Reißt der Eileiter ein (Tubenruptur), ist dies ein hochakutes Krankheitsbild mit plötzlich einsetzenden starken Unterbauchschmerzen und einem Schockzustand, da Blut in die Bauchhöhle übertritt.

Durch die starken Unterbauchschmerzen zeigen die Patientinnen an dem Ort der EUG eine Abwehrspannung beim Tasten des Bauches. In einer vaginalen Tastuntersuchung ist die Verschiebung der Portio, der Beginn des Gebärmutterhalses, schmerzhaft (Portioschiebeschmerz) und es lassen sich eventuell Verhärtungen und Resistenzen ertasten.

Medisiegel icon

Eileiterschwangerschaft einfach erklärt

Häufigkeit

  • Häufigkeit: ca. 1 bis 2 von 100 Schwangerschaften

Risikofaktoren

  • Kupferspiralen oder Kupferketten
  • Sterilisation
  • frühere Eieiterschwangerschaften
  • frühere Extrauteringraviditäten
  • Narben oder Verwachsungen im Bereich der Eileiter
  • Eileiterpolypen
  • künstliche Befruchtung
  • Fehlgeburten
  • Einnahme der "Pille danach"
  • Rauchen
  • Alter
  • Endometriose

Ursachen

  • Einnistung einer befruchteten Eizelle innerhalb der Eileiter

Symptome

  • Ausbleiben der Regelblutung
  • Übelkeit
  • Schmerzen im Unterbauch
  • Schmierblutungen
  • Schwindel
  • Blässe
  • Bewusstseinsverlust

Komplikationen

  • Eileiterruptur
  • intraabdominelle Blutungen
  • Kreislaufversagen
  • Tod

Diagnose

  • Anamnese
    • Hatten sie ungeschützen Geschlechtsverkehr?
    • Ist ihre Menstruationsblutung überfällig?
    • Leiden sie an Schmerzen im unterleib?
    • Haben sie Schmierblutungen?
    • Ist ihnen übel?
    • Müssen sie sich häufig übergeben?
    • Leiden sie an Schwindel?
    • Haben sie das Bewusstsein verloren?
    • Hatten sie eine künstliche Befruchtung?
    • Hatten sie bereits eine Fehlgeburt?
    • Kam es bei ihnen je zu einer Eileiterschwangerschaft?
    • Wurden sie im Bauchraum operiert?
  • Laboruntersuchung
    • Urinuntersuchung/ Blutuntersuchung: Nachweis von beta- HCG
  • Körperliche Untersuchung
    • gynäkologische Tastuntersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
    • Darstellung des Embryos innerhalb der Gebärmutter (wenn dies nicht möglich ist, kann EUG vorliegen)
    • Farbdopplersonografie (Darstellung von besonders gut durchbluteter Schleimhaut -> Stelle an der sich die Eizelle eingenistet hat)

Differenzial Diagnose

  • Nierenentzündung
  • Blinddarmentzündung

Therapie

  • Chemotherapie
  • Medikamente
  • Watch and Wait

Präventionsmaßnahmen

  • Nikotinverzicht
  • gesunder Lebensstil

Prognose

  • Eileiterschwangerschaft endet oft von selbst und bleibt unbemerkt

Medisiegel

Newsletter anmelden

Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.

Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.