Geschrieben von Silke Häuser (Medizinstudentin 10. Semester)
Eine Distorsion ist eine Verstauchung beziehungsweise Verdrehung von Gelenken des Bewegungsapparats. Sie zählt zu den häufigsten Bandverletzungen. Durch Krafteinwirkung von außen wie Zugkräfte oder Verdrehungen kommt es zu einer Verletzung des Bandapparats oder der Gelenkkapsel. Distorsionen stehen oft im Zusammenhang mit Sportverletzungen und betreffen deshalb in den meisten Fällen Knie, Sprung- oder Handgelenk. Oftmals treten sie beim „Umknicken“ des Fußes auf. Die Folgen von Distorsionen sind meistens bleibende Instabilitäten des Bandapparats, weshalb Folgeverletzung keine Seltenheit darstellen.
Auch Distorsionen der Halswirbelsäule können auftreten. Sie werden oftmals im Zuge eines Autounfalls bei einem
Eine Distorsion präsentiert sich meist in Form von Schmerzen und einer Gelenkschwellung. Durch Verletzung kleinerer Gefäße im Bereich des Gelenks kann es zu Blutergüssen (Hämatomen) kommen. Außerdem kommt es zu einer Bewegungs- und Funktionseinschränkung im betroffenen Gelenk. Bei einer Distorsion der Halswirbelsäule können zusätzlich Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel oder ein steifer Nacken auftreten. Bei einer Quetschung der umliegenden Nerven kann es auch zu neurologischen Symptomen wie Taubheitsgefühlen kommen.
Bei anhaltenden Schmerzen und Schwellungen im Bereich des betroffenen Gelenks sollte ein Orthopäde oder Unfallchirurg aufgesucht werden. Wichtig bei der Diagnosestellung einer Distorsion ist eine genaue Anamnese des Unfallherganges. Anschließend wird das betroffene Gelenk klinisch untersucht. Es ist dabei wichtig, das Gelenk auf Druckschmerz zu untersuchen und einen Seitenvergleich mit der nicht-betroffenen Seite durchzuführen. Bei der Überprüfung des Bandapparats fällt bei einer Distorsion auf, dass sich das betroffene Gelenk übermäßig weit bewegen lässt.
Um die Diagnose zu sichern und das Ausmaß der Distorsion einschätzen zu können, können bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder eine Magnetresonanztomografie (MRT)-Untersuchung durchgeführt werden.
Die Therapie einer Distorsion erfolgt zuallererst symptomatisch. Dazu zählen eine Kühlung, Hochlagerung und Ruhigstellung des Gelenks. Bei Schmerzen können Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Auch ein Druckverband sollte angelegt werden, um die Schwellung gering zu halten. Abhängig davon, ob in der Umgebung knöcherne Anteile verletzt wurden, kann ein operativer Eingriff indiziert sein. Um das betroffene Gelenk zu stabilisieren, werden meistens ein Schienenverband oder eine Orthese eingesetzt. Diese kann das Gelenk entlasten, ruhigstellen und fixieren. Um das Gelenk wenig zu belasten, können Krücken verwendet werden. Nach einiger Zeit können eine Physiotherapie oder Gymnastikübungen helfen, das Gelenk wieder mobil zu machen, zu stabilisieren und umliegende Muskeln aufzubauen.
Distorsionen heilen in der Regel von selbst wieder aus. Das kann je nach Ausmaß der Verletzung Tage bis Wochen dauern. Da das neugebildete Gewebe, das alte nicht vollständig in seiner Funktion ersetzen kann, kann es zu Gelenkinstabilitäten nach einer Bandverletzung kommen.
Ein instabiles Gelenk stellt ein erhöhtes Risiko für weitere Bandverletzungen dar.
Die richtige Therapie bei einer Distorsion sollte durch den behandelnden Arzt angewiesen werden. Um die Heilung selbst zu fördern, können nach Absprache mit dem Arzt einige Dinge durchgeführt werden. Bei einer Distorsion sollte auf ausreichende Schonung des betroffenen Gelenks geachtet werden. Dazu zählen Ruhe und Schonung. Das Gelenk sollte außerdem gekühlt und hochgelagert werden. Das kann mithilfe von Eiswürfeln, Coolpacks oder Quark-Umschlägen geschehen.
Das betroffene Gelenk sollte nach einer Verstauchung unbedingt geschont werden. Um unnötige Belastung in der Anfangsphase zu vermeiden, können Krücken sinnvoll sein. Nach einer Distorsion kann eine Physiotherapie indiziert sein. Dabei werden Gymnastikübungen durchgeführt, um die Muskeln um das betroffene Gelenk herum wieder aufzubauen, zu trainieren und das Gelenk wieder zu stabilisieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Das kann das Risiko für Spätfolgen wie eine
Eine Distorsion (Verstauchung) ist eine häufige Verletzung des Bewegungsapparats, bei der es zu Läsionen im Bereich der Bänder oder der Gelenkkapsel von Gelenken kommt. Symptome sind Schmerzen, Schwellung, Hämatome sowie eine Funktionseinschränkung. Wird das betroffene Gelenk geschont, gekühlt und mithilfe von Schienen oder Orthesen stabilisiert, heilt eine Distorsion in der Regel nach einigen Wochen von selbst ab.
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Geschrieben von
Silke Häuser
Medizinisch geprüft am
9. Okt. 2022
Eine Distorsion des Sprunggelenks stellt eine Verletzung des Bandapparats oder der Gelenkkapsel dar. Sie schmerzt in der Regel zwei Wochen lang. Bei einem Riss der Bandstrukturen können die Schmerzen länger bestehen bleiben, da die Heilungsphase verlängert ist.
Zuallererst sollte eine Distorsion symptomatisch behandelt werden. Das umfasst eine Schonung, Kühlung und Hochlagerung des betroffenen Gelenks. Ein Kompressionsverband sollte angelegt werden. Anschließend entscheidet der behandelnde Arzt je nach Ausmaß der Verletzung, ob eine konservative Therapie mittels einer Schiene, Orthese oder in seltenen Fällen ein chirurgischer Eingriff indiziert sind.
Eine Verstauchung ist meistens die Folge eines Sportunfalls oder des „Umknickens“ des Fußes. Infolgedessen treten rasch Beschwerden wie Schmerzen, Schwellung und eine Funktionseinschränkung des betroffenen Gelenks auf. Später kann es zu einer Blaufärbung kommen.
Bessern sich die Symptome einer Distorsion wie Schmerzen, Schwellung und Funktionseinschränkung des betroffenen Gelenks nach dem Unfall nicht nach einigen Minuten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn es zu allgemeiner Schwäche oder Sensibilitätsstörungen sowie einer ausgeprägten Blaufärbung kommt, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Eine Sprunggelenksdistorsion geschieht meistens beim „Umknicken“ des Fußes und stellt eine Bandverletzung des Sprunggelenks dar. Sie wird auch Verstauchung genannt und zählt zu den häufigsten Sportverletzungen. Meistens sind die Seitenbänder des oberen Sprunggelenks betroffen.
Erste-Hilfe Maßnahmen sind bei Verstauchungen wichtig, um Ödeme zu vermeiden und den Heilungsverlauf zu fördern. Dazu zählen die Schonung, Kühlung und Hochlagerung des betroffenen Gelenks. Außerdem sollte ein Druckverband angelegt werden, um die Schwellung zu minimieren.
Ein Riss der Syndesmose geschieht meistens bei einem „Umknicken“ des Fußes nach innen. Die Syndesmosebänder sind zwei Bänder des Sprunggelenks, die Waden- und Schienbein zusammenhalten. Es kommt bei einem Bandriss zu Schmerzen und Schwellung im Bereich des Sprunggelenks. Außerdem ist das Auftreten und Gehen kaum mehr möglich. Der Fuß knickt beim Auftreten weg und das Sprunggelenk fühlt sich instabil an.
Wird eine Distorsion fachgerecht behandelt und das betroffene Gelenk ausreichend geschont, heilt eine Verstauchung in der Regel nach einigen Tagen bis Wochen ab.
Erkrankung zusammengefasst
Verstauchung
Begriffe
Arthrose
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