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Cholera

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Cholera?

Die Cholera ist eine durch Bakterien ausgelöste Durchfallerkrankung. Das verantwortliche Bakterium heißt Vibrio cholerae und löst die Erkrankung durch die Bildung eines Giftes aus, das Choleratoxin. Das Gift stört die Abläufe im Darm , macht die Darmschleimhaut durchlässiger und es kommt zu einer massiven Wasserausscheidung. 

Aufgenommen wird das Bakterium meist über mit Fäkalien (Kot) verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrung. Nach der Aufnahme dauert es in der Regel nur Stunden bis 5 Tage, bis die Durchfälle beginnen. Infizierte scheiden die Bakterien mehrere Wochen über den Stuhl aus und so kann es selten auch zu einer Übertragung von Mensch zu Mensch kommen.

Cholera kommt überwiegend in Ländern vor, in denen schlechte Hygienebedingungen, Sanitäranlagen und ein Mangel an sauberem Trinkwasser vorherrschen. Das betrifft häufig Kriegs- und Katastrophengebiete. 

Achtung

Besonders Kinder und Ältere haben ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Cholera.

Was sind die Symptome einer Cholera?

In 9 von 10 Fällen handelt es sich um eine leichte Form der Cholera, die mit leichten Durchfällen oder völlig unbemerkt verläuft. Seltener tritt eine schwere Form auf, bei der es zu den typischen Reiswasserstühlen (schleimig-wässrige Durchfälle), 20-30x am Tag.

Außerdem kann es zu Bauchschmerzen und Erbrechen kommen, Fieber wäre jedoch untypisch. In Extremfällen kann es infolge der massiven Durchfälle und des Wasserverlustes zu einem Schock, Elektrolytverlust und Nierenversagen kommen. Diese Komplikationen können tödlich sein.

Wie wird die Cholera diagnostiziert?

Für die Feststellung, ob jemand an Cholera erkrankt ist, wird der Stuhl mit dem Mikroskop auf das Bakterium untersucht. In der Regel ist vorher die kulturelle Anzucht der Probe im Labor erforderlich, was einige Tage in Anspruch nehmen kann. Von diagnostischer Bedeutung ist deshalb die Krankengeschichte, passende Risikobedingungen und typische Beschwerden.

Therapie bei Cholera

Bei der Therapie von Cholera gibt es zwei wesentliche Ansätze: die Ursachenbekämpfung und die Behandlung der Symptome. Um direkt gegen das Bakterium vorzugehen, werden Antibiotika eingesetzt, zum Beispiel Ciprofloxacin. 

Vorrangig wichtig ist es zu verhindern, dass die erkrankte Person austrocknet: Dem kann man mit Trinklösungen (zum Beispiel WHO-Trinklösung: Wasser mit Glucose, Kochsalz, Natriumcitrat und Kaliumchlorid) oder intravenöser Therapie (Infusion) entgegenwirken. Zusätzlich können eine Schmerztherapie und ein krampflösendes Medikament die Beschwerden lindern.

Wie ist die Prognose einer Cholera?

Wenn Cholera frühzeitig behandelt wird, dann überleben 99 von 100 Personen die Erkrankung. Unbehandelt ist die Erkrankung jedoch in 30-60 % der schweren Fälle tödlich. Besonders Kinder und Ältere haben ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Cholera und hohe Gefahr daran zu versterben.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Cholera

Präventiv sollten hygienische Maßnahmen erfolgen. Insbesondere auf sauberes Trinkwasser ist zu achten. Mit dem SODIS Verfahren kann mit Hilfe eine PET Flasche das Wasser der Sonne ausgesetzt und damit desinfiziert werden.

Hinweis

In Gebieten mit hohem Cholera-Risiko kann gegebenenfalls eine Impfung sinnvoll sein. Die Impfung ist ein Schluckimpfstoff aus dem abgetötetem Erreger (Totimpfstoff). Eine generelle Impfempfehlung besteht aber nicht. Die Impfung bietet einen 85 % Schutz und besteht bei Erwachsenen ca. 2 Jahre.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Cholera

Eine Nachsorge ist in der Regel nicht erforderlich. Hygienischer Umgang mit den lange infektiösen Fäkalien ist sinnvoll. Außerdem besteht eine namentliche Meldepflicht von Cholera bei Verdachts-, Krankheits- und Todesfällen.

Zusammenfassung

Cholera ist eine Durchfallerkrankung, die meist durch den Verzehr von verunreinigtem Wasser und Lebensmittel auftritt. Der auslösende Erreger ist das Bakterium Vibrio Cholerae, das Epidemien (örtlich und zeitlich begrenzte Seuche) und Pandemien auslösen kann. Mit geeigneter Therapie kann die Erkrankung gut beherrscht werden, Cholera ist aber potenziell letal.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Das Bakterium Vibrio Cholerae gelangt in den Darm. Dort bildet das Bakterium ein Gift, das die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut verändert. In der Folge wird vermehrt Wasser ausgeschieden, was die Erkrankten als Durchfall spüren. Die Durchfälle können sehr massiv sein und zu großem Wasserverlust (Dehydrierung) führen.

Aktuell kommt Cholera insbesondere in Südostasien, Indien, Indonesien, Vorderasien, Afrika und Mittel- und Südamerika vor. Allgemein kommt Cholera überwiegend in Ländern vor in denen schlechte Hygienebedingungen und Sanitäranlagen und ein Mangel an sauberem Trinkwasser herrscht. Das betrifft häufig Kriegs- und Katastrophengebiete. 

21.000 - 143.000 Menschen sterben pro Jahr an Cholera.

Ja, das ist möglich. Unbehandelt ist die Erkrankung in 30-60% der schweren Fälle tödlich. Wenn Cholera behandelt wird, dann überlegen 99 von 100 Erkrankten jedoch die Erkrankung.

In den überwiegenden Fällen erfolgt die Aufnahme der Bakterien über mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrung. Selten kann es auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, über den Kontakt mit Ausscheidungen eines Infizierten.

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Cholera einfach erklärt

Betroffene

Organe(e):

Magen-Darm-Trakt

Risikofaktoren

  • verunreinigte Lebensmittel/Trinkwasser
  • Aufenthalt in Risikogebieten

Ursachen

  • Bakterium Vibrio cholerae

Pathophysiologie

  • Choleratoxin aktiviert die Adenylatcyclase im Darm > steigende cAMP Bildung > Aktivierung von Proteinkinase A > CFTR- Kanal Phosphorylisierung > steigende Chloridsekretion > steigende Ausscheidung von Wasser ins Darmlumen > Durchfall

Symptome

  • wässriger Durchfall
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Muskelkrämpfe

Komplikationen

  • Hypovolämischer Schock
  • Elektrolytverluste
  • Nierenversagen

Diagnose

  • Laboruntersuchung
    • Direkter Erregernachweis im Stuhl
  • Anamnese
    • Waren Sie in letzter Zeit im Ausland?
    • Haben Sie dort Wasser aus der Leitung getrunken oder rohe Lebensmittel gegessen?
    • Haben sie Bauchschmerzen?
    • Leiden sie unter wässrigen Durchfällen?
    • Leiden sie unter Erbrechen?
    • Erbrechen sie wässrigen Mageninhalt und Galle?
    • Erbrechen sie Blut?
    • Sind ihnen krampfhafte Verhärtungen ihrer Muskulatur aufgefallen?

Therapie

  • Medikamente
  • Symptomatische Therapie

Präventionsmaßnahmen

  • Allgemeine Hygiene
  • Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene
  • Expositionsprophylaxe
  • Impfung

Mögliche Vorsorgemaßnahmen

  • Allgemeine Hygiene
  • Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene
  • Expositionsprophylaxe
  • Impfung

Prognose

  • Letalität: 1% (mit Behandlung)
  • Letalität: 30-60% (ohne Behandlung)

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