Geschrieben von Dr. med. Nina A. Herz (Ärztin)
Die Cholera ist eine durch Bakterien ausgelöste Durchfallerkrankung. Das verantwortliche Bakterium heißt Vibrio cholerae und löst die Erkrankung durch die Bildung eines Giftes aus, das Choleratoxin. Das Gift stört die Abläufe im
Aufgenommen wird das Bakterium meist über mit Fäkalien (Kot) verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrung. Nach der Aufnahme dauert es in der Regel nur Stunden bis 5 Tage, bis die Durchfälle beginnen. Infizierte scheiden die Bakterien mehrere Wochen über den Stuhl aus und so kann es selten auch zu einer Übertragung von Mensch zu Mensch kommen.
Cholera kommt überwiegend in Ländern vor, in denen schlechte Hygienebedingungen, Sanitäranlagen und ein Mangel an sauberem Trinkwasser vorherrschen. Das betrifft häufig Kriegs- und Katastrophengebiete.
Besonders Kinder und Ältere haben ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Cholera.
In 9 von 10 Fällen handelt es sich um eine leichte Form der Cholera, die mit leichten Durchfällen oder völlig unbemerkt verläuft. Seltener tritt eine schwere Form auf, bei der es zu den typischen Reiswasserstühlen (schleimig-wässrige Durchfälle), 20-30x am Tag.
Außerdem kann es zu
Für die Feststellung, ob jemand an Cholera erkrankt ist, wird der Stuhl mit dem Mikroskop auf das Bakterium untersucht. In der Regel ist vorher die kulturelle Anzucht der Probe im Labor erforderlich, was einige Tage in Anspruch nehmen kann. Von diagnostischer Bedeutung ist deshalb die Krankengeschichte, passende Risikobedingungen und typische Beschwerden.
Bei der Therapie von Cholera gibt es zwei wesentliche Ansätze: die Ursachenbekämpfung und die Behandlung der Symptome. Um direkt gegen das Bakterium vorzugehen, werden Antibiotika eingesetzt, zum Beispiel Ciprofloxacin.
Vorrangig wichtig ist es zu verhindern, dass die erkrankte Person austrocknet: Dem kann man mit Trinklösungen (zum Beispiel WHO-Trinklösung: Wasser mit Glucose, Kochsalz, Natriumcitrat und Kaliumchlorid) oder intravenöser Therapie (Infusion) entgegenwirken. Zusätzlich können eine Schmerztherapie und ein krampflösendes Medikament die Beschwerden lindern.
Wenn Cholera frühzeitig behandelt wird, dann überleben 99 von 100 Personen die Erkrankung. Unbehandelt ist die Erkrankung jedoch in 30-60 % der schweren Fälle tödlich. Besonders Kinder und Ältere haben ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Cholera und hohe Gefahr daran zu versterben.
Präventiv sollten hygienische Maßnahmen erfolgen. Insbesondere auf sauberes Trinkwasser ist zu achten. Mit dem SODIS Verfahren kann mit Hilfe eine PET Flasche das Wasser der Sonne ausgesetzt und damit desinfiziert werden.
In Gebieten mit hohem Cholera-Risiko kann gegebenenfalls eine Impfung sinnvoll sein. Die Impfung ist ein Schluckimpfstoff aus dem abgetötetem Erreger (Totimpfstoff). Eine generelle Impfempfehlung besteht aber nicht. Die Impfung bietet einen 85 % Schutz und besteht bei Erwachsenen ca. 2 Jahre.
Eine Nachsorge ist in der Regel nicht erforderlich. Hygienischer Umgang mit den lange infektiösen Fäkalien ist sinnvoll. Außerdem besteht eine namentliche Meldepflicht von Cholera bei Verdachts-, Krankheits- und Todesfällen.
Cholera ist eine Durchfallerkrankung, die meist durch den Verzehr von verunreinigtem Wasser und Lebensmittel auftritt. Der auslösende Erreger ist das Bakterium Vibrio Cholerae, das Epidemien (örtlich und zeitlich begrenzte Seuche) und Pandemien auslösen kann. Mit geeigneter Therapie kann die Erkrankung gut beherrscht werden, Cholera ist aber potenziell letal.
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Geschrieben von
Dr. med. Nina A. Herz
Medizinisch geprüft am
8. Okt. 2022
Das Bakterium Vibrio Cholerae gelangt in den Darm. Dort bildet das Bakterium ein Gift, das die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut verändert. In der Folge wird vermehrt Wasser ausgeschieden, was die Erkrankten als Durchfall spüren. Die Durchfälle können sehr massiv sein und zu großem Wasserverlust (Dehydrierung) führen.
Aktuell kommt Cholera insbesondere in Südostasien, Indien, Indonesien, Vorderasien, Afrika und Mittel- und Südamerika vor. Allgemein kommt Cholera überwiegend in Ländern vor in denen schlechte Hygienebedingungen und Sanitäranlagen und ein Mangel an sauberem Trinkwasser herrscht. Das betrifft häufig Kriegs- und Katastrophengebiete.
21.000 - 143.000 Menschen sterben pro Jahr an Cholera.
Ja, das ist möglich. Unbehandelt ist die Erkrankung in 30-60% der schweren Fälle tödlich. Wenn Cholera behandelt wird, dann überlegen 99 von 100 Erkrankten jedoch die Erkrankung.
In den überwiegenden Fällen erfolgt die Aufnahme der Bakterien über mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrung. Selten kann es auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, über den Kontakt mit Ausscheidungen eines Infizierten.
Erkrankung zusammengefasst
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Bauchschmerzen
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