Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines China-Restaurant-Syndroms?
Das China-Restaurant-Syndrom ist eine Art pseudoallergische Reaktion, die nach der Einnahme von chinesischem Essen auftreten kann. Das Syndrom wurde erstmals 1968 durch einen amerikanischen Arzt beschrieben. Es wird davon ausgegangen, dass diese Reaktion durch einen Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat, besser bekannt als Glutamat) ausgelöst wird. Glutamat ist häufig in chinesischem Essen und Fertiggerichten enthalten.
Daher kommt auch der Name „Glutamat-Unverträglichkeit“, der häufig mit diesem Syndrom in Zusammenhang gebracht wird. Es ist jedoch nicht bewiesen, ob die Symptome wirklich durch eine vermehrte Aufnahme beziehungsweise Überempfindlichkeit gegenüber Glutamat ausgelöst werden.
Als Ursache der Symptome werden auch Reaktionen auf andere Nahrungsbestandteile wie Histamin oder ein hoher Fett- oder Natriumgehalt in Speisen diskutiert. Deshalb wurde Glutamat auch von den Gesundheitsbehörden und der WHO als unbedenklich eingestuft und kann weiterhin als Geschmackverstärker (besonders in asiatischem Essen) verwendet werden. Dieses Glutamat ist für den Geschmack „umami“ verantwortlich, der als wohlschmeckender, fleischiger, herzhafter Geschmack beschrieben wird.
Was sind die Symptome eines China-Restaurant-Syndroms?
Das China-Restaurant-Syndrom äußert sich bei Betroffenen in Form von Schwäche, Engegefühl in der Brust, Herzrasen, Schwellungen, , Kopfschmerzen, , Schwindel, Schwitzen, Kribbeln. Diese Symptome treten meist Minuten bis eine halbe Stunde nach dem Essen auf und können bis zu 14 Stunden anhalten. Sie erinnern an die Symptome einer echten Allergie (Atemnot, Engegefühl, Hautreaktionen, Schwitzen, Schwindel).
Man spricht in diesem Fall jedoch von einer Pseudoallergie, da das China-Restaurant-Syndrom aus medizinischer Sicht keine echte Allergie ist. Das Auftreten der Symptome wird vor allem mit dem Verzehr von chinesischem Essen in Verbindung gebracht, da dieses viel Glutamat enthält.
Wie wird das China-Restaurant-Syndrom diagnostiziert?
Um eine potenzielle allergische Reaktion auf andere Nahrungsbestandteile auszuschließen, sollte bei oben genannten Symptomen ein Allgemeinmediziner aufgesucht werden. Besonders wichtig sind für eine Untersuchung dabei die Krankheitsgeschichte und eventuell Allergietests. Diese können in Form von Pricktests auf der durchgeführt werden.
Auch eine Blutuntersuchung kann Hinweise auf Allergien liefern. Da das China-Restaurant-Syndrom keine echte Allergie ist und somit nicht vom Immunsystem ausgelöst wird, kann es nicht durch Allergietests nachgewiesen werden. Eine Diagnose wird am ehesten dadurch gestellt, dass Betroffene auf glutamathaltige Nahrungsmittel verzichten und beobachten, ob die Symptome verschwinden.
Therapie bei China-Restaurant-Syndrom
Medikamentös ist das China-Restaurant-Syndrom nicht behandelbar. Betroffene Menschen sollten auf chinesisches Essen beziehungsweise auf Nahrungsmittel mit viel Geschmackverstärker verzichten. Vor allem Fertiggerichte, Tiefkühlprodukte, chinesische Suppen oder Würzsoßen (wie Sojasoßen) enthalten viel Glutamat und sollten vermieden werden. Auch industriell bearbeitete Lebensmittel wie Fast Food und Chips enthalten viel Glutamat.
Nahrungsmittelzusätze wie Glutamat können auf der Rückseite von Nahrungsmitteln eingesehen werden. Sie sind mit einer E-Nummer gekennzeichnet. Glutamat hat dabei die Nummer E620 bis E625.
- E 620 (L-Glutaminsäure, Glutamat)
- E 621 (Mononatriumglutamat, Natriumglutamat)
- E 622 (Monokaliumglutamat, Kaliumglutamat)
- E 623 (Kalziumdiglutamat)
- E 624 (Monoammoniumglutamat, Ammoniumglutamat)
- E 625 (Magnesiumdiglutamat, Magnesiumglutamat)
Wie ist die Prognose eines China-Restaurant-Syndroms?
Die Symptome eines China-Restaurant-Syndroms können sehr unterschiedlich und verschieden stark ausgeprägt sein. Meistens leiden Betroffene lebenslang daran. Sie sollten auf Fertigprodukte, Tiefkühlprodukte und chinesische Speisen mit hohem Glutamatzusatz verzichten.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einem China-Restaurant-Syndrom
Um die Symptome eines China-Restaurant-Syndroms zu vermeiden, sollte in erster Linie frisch und selbst gekocht werden. Auf industriell intensiv verarbeitete Produkte sollte verzichtet werden, da diese in der Regel viel Geschmacksverstärker wie Glutamat enthalten. Auch Knabbereien wie Chips und Süsigkeiten enthalten oftmals hohe Mengen an Geschmacksverstärkern, die oben genannte Symptome auslösen können.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einem China-Restaurant-Syndrom
Es wird davon ausgegangen, dass die Symptome des China-Restaurant-Syndroms vielmehr durch andere Nahrungsbestandteile beziehungsweise durch fermentierte Rohstoffe wie Sojasoße, Miso, Tempeh, Kimchi oder Kombucha ausgelöst werden. Menschen, die empfindlich auf diese Lebensmittel reagieren, haben zu wenige Enzyme, um die sogenannten biogenen Amine abzubauen, die dem Körper durch den Verzehr zugeführt werden. Eine ähnliche Reaktion tritt bei Menschen auf, die eine Histaminintoleranz haben.
Zusammenfassung
Das China-Restaurant-Syndrom äußert sich bei Betroffenen in Form von Schwäche, Engegefühl in der Brust, Herzrasen, Kopfschmerzen, Schwindel oder Kribbeln nach dem Verzehr von chinesischem Essen. Es wird oft in Verbindung mit dem Geschmacksverstärker Glutamat gebracht, was jedoch wissenschaftlich nicht belegt ist. Betroffene Personen sollten auf Fertiggerichte und stark industriell verarbeitete Produkte verzichten.