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Bauchfellentzündung

Die Bauchfellentzündung (lat. Peritonitis) stellt einen medizinischen Notfall dar.

Das Bauchfell (lat. Peritoneum) kann man sich als dünne Haut vorstellen, die sowohl an der inneren Bauchwand anliegt, als auch fast jedes Bauchorgan einzeln umschließt. So werden die Organe durch diese „Haut“ stielartig an der Bauchwand befestigt.

Das Bauchfell hat eine Vielzahl an Aufgaben: Es dient zum Schutz und zur luftdichten Abschließung der Bauchhöhle. Es sondert zudem Gewebsflüssigkeit in den Bauchraum ab und gewährleistet dadurch die gute Verschiebbarkeit der Bauchorgane zueinander (man kann sich diese Flüssigkeit wie ein „Schmiermittel für Organe“ vorstellen).

Über die bereits erwähnte stielartige Verbindung werden die Organe mit einer geringen Bewegungsmöglichkeit an ihrem Platz gehalten und Nerven und Blutgefäße können durch diesen „Stiel“ geschützt zu den Organen gelangen und diese versorgen. Das Bauchfell trägt zudem zur Immunabwehr bei und es besitzt die Fähigkeit, überschüssige Flüssigkeit innerhalb des Bauchraums wiederaufzunehmen.

Achtung

Bei dieser Menge an wichtigen Funktionen wird ersichtlich, dass eine Entzündung des Bauchfells einen Notfall darstellt und meistens unverzüglich chirurgisch behandelt werden muss.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Bauchfellentzündung?

Grundsätzlich entsteht eine Bauchfellentzündung durch eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen. Nur selten kommt es zu nicht-infektiösen Entzündungen, beispielsweise im Rahmen einer Tumorerkrankung.

Meistens werden Bakterien mit dem Namen Escherichia coli als Auslöser gefunden. Das sind Bakterien, die im Darm leben und für die richtige Verdauungs-Funktion äußerst wichtig sind. Auch andere Darmbakterien wie sogenannte Enterokokken oder Klebsiellen oder Bakterien, die über den Genitaltrakt eindringen, wie zum Beispiel „Neisseriae gonorrhoe“ – die Auslöser von Tripper – können bei einer Peritonitis gefunden werden. Oft werden nicht nur Bakterien, sondern auch Pilze in Kombination nachgewiesen

Formen der Bauchfellentzündung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Erreger das Bauchfell erreichen und so eine Entzündung auslösen können. Die Ursachen der Bauchfellentzündung werden in primäre, d.h. ohne vorangegangene Verletzungen der Bauchorgane, oder sekundäre, das heißt ausgelöst durch vorher entstandene Organschäden, sein.

Die primäre Form ist am seltensten und verläuft mit weniger Symptomen als die sekundäre Bauchfellentzündung. Sie entsteht, indem Keime – allermeistens Bakterien - über das Blut oder das Lymphgefäßsystem zum Bauchfell gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Von dieser Form der Bauchfellentzündung sind hauptsächlich chronisch kranke Menschen betroffen.

Bei Erwachsenen zählt zu den Vorerkrankungen der Aszites („Bauchwassersucht“ = Wasseransammlung im Bauch), der durch eine Erkrankung der Leber entsteht. Das Blut der meisten Bauchorgane fließt über die Leber zurück zum Herzen. Bei manchen Lebererkrankungen kann die Durchblutung der Leber nicht mehr gewährleistet werden, wodurch das Blut in den Bauchgefäßen zurückbleibt. Der Druck in den Gefäßen wird dabei so hoch, dass die Flüssigkeit in den Gefäßen in die freie Bauchhöhle gepresst wird und dort nicht mehr richtig abtransportiert werden kann. Bei diesem Vorgang gelangen darüber hinaus häufig Bakterien mit in die Bauchhöhle, wodurch das Bauchfell angegriffen wird.

Auch Patienten mit Peritonealdialyse haben ein erhöhtes Risiko einer primären Bauchfellentzündung. Die Peritonealdialyse ist ein Verfahren, das bei Patienten mit Nierenversagen zum Einsatz kommen kann, bei dem ein Schlauch über die Bauchwand in den Körper gelangt und den Körper dadurch von harnpflichtige Substanzen befreit. So können allerdings Keime von außen eindringen und eine Entzündung verursachen. Bei Frauen können auch durch primäre Entzündungen der Geschlechtsteile Bakterien auf das Peritoneum übergreifen. Bei Kindern ist der häufigste Auslöser der primären Bauchfellentzündung eine Infektion des Blutes oder des kleinen Beckens.

Die Sekundäre Peritonitis ist mit 80 % die weitaus häufigste Form. Sie entsteht als Folge einer meist akuten Vorerkrankung im Bauchraum. Zu den Umständen, die zu einer Peritonitis führen können, zählen zum Beispiel Entzündungen von Bauchorganen.

Häufige entzündliche Erkrankungen, die mit der Entstehung einer Peritonitis in Zusammenhang gebracht werden, sind die Appendizitis (Blinddarmentzündung ), eine Entzündung der Gallenblase, zum Beispiel im Rahmen von Gallensteinen oder die sogenannte „Divertikulitis“, was eine Entzündung von kleinen Ausstülpungen des Darms beschreibt.

Auch Magengeschwüre sind typische Vorerkrankungen einer Bauchfellentzündung. Durch die direkte Ausdehnung der Bakterien und der Entzündung kann die Infektion auf das Bauchfell übergreifen. Allerdings begünstigen nicht ausreichend behandelte Entzündungen der Organe auch eine Organperforation.

Eine Hohlorganperforationen kann ebenfalls zur Peritonitis führen. Hohlorgane sind so gebildet, dass sie durch Gewebewände im Inneren einen Hohlraum bilden, damit sich darin beispielsweise Flüssigkeiten oder der Nahrungsbrei sammeln können. Beispiele sind der Magen , die Gallenblase oder der Darm . Als Perforation wird ein Durchbruch der Organwände bezeichnet. Durch die Perforation kann der Inhalt im Hohlorgan austreten und dann eine Reizung und schließlich eine Entzündung des Bauchfells verursachen. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich.

Zu den häufigeren Auslösern einer Bauchfellentzündung zählen zudem Komplikationen, die durch zuvor durchgeführte Bauch-Operationen entstehen. Einerseits kann es bei der Operation zu einer Verletzung der Bauchorgane kommen, sodass eine Entzündung oder sogar eine Perforation entsteht. Zum anderen ist das Risiko erhöht, dass Erreger eindringen, die Infektionen direkt auslösen können.

Ein weiterer Grund für die Entstehung einer Peritonitis wird eine Durchblutungsstörung des Darms oder andere Bestandteile des Bauchraums gesehen. Die Minderdurchblutung der Bauchorgane macht sich in erster Linie durch Bauchschmerzen , Übelkeit, Blut im Stuhl , Appetitverlust, Durchfall oder Verstopfungen und nach längerem Bestehen durch Fieber , Gewichtsverlust und Reduktion des Allgemeinzustands bemerkbar.

Die Durchblutungsstörung entsteht entweder durch ein Problem der lokalen Durchblutung, beispielsweise durch einen Verschluss (Embolie) der blutzuführenden Gefäße oder durch ein generelles Problem im Herzen oder im Herzkreislaufsystem.

Auch der Blutabfluss der Bauchorgane kann gestört sein, sodass das Blut im Bauchraum zurückbleibt und die Probleme verursacht. Alles in allem kommt es durch die verminderte Blutzufuhr zu Sauerstoffmangel, Funktionsverlust, Entzündung oder zum Absterben der betroffenen Teile, sodass sich Darminhalt, Bakterien und Entzündungszellen am Bauchfell ausbreiten können.

Häufige Ursachen sind außerdem traumatischer Natur: Bei Unfällen, die entweder den Bauchraum direkt eröffnen oder die einen Organdurchbruch verursachen, können Bakterien zum Bauchfell gelangen und eine Entzündung auslösen.

Selten kann auch ein Tumor, der am Bauchfell liegt, eine Entzündungsreaktion auslösen, die nicht durch Bakterien verursacht wird.

Eine Bauchfellentzündung kann leider auch immer wieder kommen oder trotz ausreichender Behandlung nicht verschwinden. Dann spricht man von der tertiären Peritonitis.

Was sind die Symptome einer Bauchfellentzündung?

Eine Bauchfellentzündung äußert sich typischerweise durch starke, plötzlich auftretende Bauchschmerzen. Die Bauchschmerzen können nur an einer Stelle, begrenzt auf den Entzündungsort und die unmittelbare Umgebung auftreten. Das nennt man dann „Peritonitis circumscripta“. Die Schmerzen können sich allerdings auch auf den ganzen Bauch ausbreiten, was dann „Peritonitis diffusa“ oder „Vier-Quadranten-Peritonitis“ genannt wird.

Je nachdem, wo die Entzündung also lokalisiert ist, treten andere Schmerzen auf. Beispielsweise können sich Bauchfellentzündungen bei der Frau, die primär durch Bakterien von Entzündungen der Geschlechtsorgane entstehen, anfangs wie „Regelschmerzen“ äußern.

Die Schmerzen werden typischerweise durch Beklopfen und Rütteln des Bauches verstärkt. Außerdem ist ein klassisches Zeichen der Peritonitis die „Abwehrspannung“: Beim Betasten des Bauches spannen Patienten diesen aus Reflex an, sodass er „hart wie ein Brett“ wirkt. Klassischerweise wirkt der Bauch zudem gebläht.

Außerdem kann es zu Fieber, Übelkeit, Appetitlosigkeit und generellem Krankheitsgefühl kommen.

Bei starken Bauchschmerzen, insbesondere in Kombination mit rasanter Verschlechterung des Allgemeinzustands, Atemnot oder beschleunigter Atmung und Herzrasen, sollte also an eine Bauchfellentzündung gedacht und so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden.

Die Symptome der primären Bauchfellentzündung sind schwächer und nicht so typisch ausgebildet als bei der sekundären Form. Das häufigste Symptom ist Fieber.

Achtung

Ein Fehlen der oben genannten Symptome kann aber eine Bauchfellentzündung nicht ausschließen. Deswegen sollten Patienten mit schwerer Vorerkrankung der Leber und/oder Nieren bei Fieber und Unwohlsein einen Arzt aufsuchen!

Wie wird die Bauchfellentzündung diagnostiziert?

Bei plötzlichen Auftreten von heftigen Bauchschmerzen, eventuell in Kombination mit allgemeinem Unwohlfühlen und Schwächegefühl sollte sofort ein Arzt oder die Notfallstation eines Krankenhauses aufgesucht werden. Vor allem bei vorbekannten Lebererkrankungen, Immunschwäche oder seit Tagen schlimmer werdenden Schmerzen in einem Bereich des Bauches, muss dann an eine Bauchfellentzündung gedacht werden.

Untersuchung Bauchfellentzündung

Der Arzt führt zuerst eine Anamnese, also ein ausführliches Gespräch zur Krankheitsgeschichte durch. Dabei werden Fragen zu Beginn, Dauer, Stärke und vorangegangene bzw. begleitende Symptome gestellt. Außerdem werden allgemeine Informationen über Vorerkrankungen und –Operationen, vorangegangene Unfälle, Auslandsaufenthalte, den Alkohol- und Nikotinkonsum und das soziale, berufliche und familiäre Umfeld eingeholt. Ergänzend sollen Angaben über das aktuelle Schlaf-, Harn-, Stuhl- und Essverhalten gegeben werden.

Danach erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der Patienten von Kopf bis Fuß untersucht werden, wobei der Fokus auf den Bauch gelegt wird, der sich bei der Peritonitis klassischerweise durch eine „brettharte Abwehrspannung“ und stärkste Schmerzen beim Betasten präsentiert.

Beim Verdacht auf Peritonitis sollten Betroffene im Krankenhaus zur stationären Therapie aufgenommen werden.

Als weitere diagnostische Maßnahme ist eine Blutabnahme auch unbedingt notwendig, wobei vor allem auf Entzündungswerte und spezifische, der Vorerkrankung zugeordneten Werte (z.B. Leberwerte) geachtet wird.

Mittels abdomineller Sonografie (also einem Ultraschall des Bauches), Röntgenaufnahme des Bauches oder Computertomografie (CT = Röntgen-Schnittbildverfahren) bzw. Magnetresonanztomografie (MRT = Kernspintomografie) kann sich der Verdacht einer Bauchfellentzündung bestätigen.

In manchen Fällen könnte auch eine kleine, sogenannte minimalinvasive Operation (Laparoskopie) aus diagnostischen Gründen sinnvoll sein. Dabei werden mittels kleinen Schnitten eine Kamera und kleine Zangen in den Bauch gebracht, um die Schmerzquelle genauer identifizieren zu können.

Speziell bei Patienten mit Aszites (Wasseransammlung im Bauch), der durch Lebererkrankungen entsteht und Fieber, ist eine Punktion des Bauchwassers zum Erregernachweis nötig, damit eine Therapie mit dem richtigen Antibiotikum begonnen werden kann.

Therapie bei Bauchfellentzündung

Allgemein sollten Patienten mit Bauchfellentzündung im Krankenhaus aufgenommen und dort mit Basistherapien, wie ausreichend Flüssigkeit und Schmerzmedikation versorgt werden. Jede Peritonitis wird als lebensbedrohliche Erkrankung gesehen.

Therapie Bauchfellentzündung

Die weitere Therapie richtet sich nach der Ursache und Schwere der Erkrankung.:

Bei einer primären Bauchfellentzündung wird vorerst keine Operation durchgeführt, sondern eine Therapie mit Antibiotika in Tablettenform (Mittel der Wahl: ‚Cephalosporine’) begonnen. In manchen Fällen ist eine Betreuung auf der Intensivstation des Krankenhauses notwendig.

Die sekundäre Peritonitis bedarf in den meisten Fällen einer raschen Operation (spätestens 6-8 Stunden nach Diagnosestellung). Hier ist es vorrangig wichtig, die Quelle der Entzündung zu beseitigen. Das heißt, entsteht die Peritonitis z.B. durch eine Appendizitis (Blinddarmentzündung ), muss der Blinddarm dringen entfernt werden. Wenn die Bauchfellentzündung durch einen Organdurchbruch entsteht, muss das „Loch“ in der Organwand gefunden und genäht werden. Im weiteren Verlauf der Operation muss die Bauchhöhle ausgiebig gespült und etwaige stark entzündete Gebiete des Bauchfells entfernt werden. Danach muss noch eine vollständige Ableitung des Sekrets gewährleistet werden. Das geschieht mit einer sogenannten Drainage, also einem Schlauch, der noch einige Stunden aus der Operationswunde herausragt und Sekret aus dem Bauchraum herausbefördert. In einigen Fällen sind je nach Verlauf weitere operative Eingriffe und/oder Spülungen notwendig. Auch bei der sekundären Bauchfellentzündung werden parallel zur Operation Antibiotika verschrieben. Meistens wird hierbei eine Kombination verwendet (z.B. Fluorchinolone + Metronidazol), um alle Bakterienarten beseitigen zu können.

Die tertiäre Bauchfellentzündung wird ebenfalls mit Kombinationen aus verschiedenen, erregerspezifischen Antibiotika behandelt.

Wie ist die Prognose einer Bauchfellentzündung?

Die Prognose der Peritonitis hängt von vielen Faktoren ab. Dafür wurden Kriterien festgelegt, die zur Abschätzung der Überlebenswahrscheinlichkeit herangezogen werden können. Bei dieser Risikoabschätzung fließen das Alter, das Geschlecht (Frauen haben ein höheres Risiko zu versterben), die Beteiligung von Organen, das Vorliegen einer Krebserkrankung, die Dauer der ersten Symptome bis zur Operation, der Ort der Schmerzen und die Art der Entzündung mit ein.

Patienten mit primärer Bauchfellentzündung und vorangegangenem Aszites haben grundsätzlich eine schlechtere Prognose als Betroffene einer sekundären Peritonitis. Bei rascher Diagnosestellung und schneller, ausreichender Therapie ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Bauchfellentzündung ohne bleibende Schäden abheilt.

Eine schwere Komplikation einer Bauchfellentzündung stellt die Blutvergiftung (Sepsis) dar, die mit einem schlechteren Verlauf in Zusammenhang steht.

Grundlegend ist durch moderne Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten eine deutliche Besserung der Behandlungsergebnisse erzielt worden, wobei immer noch 30 % der Betroffenen an einer Peritonitis oder deren Folgen versterben.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Bauchfellentzündung

Da eine Bauchfellentzündung jeglicher Art einen medizinischen Notfall darstellt, sollte bei Verdacht unverzüglich ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Bauchfellentzündung

Die Nachsorge einer durchgemachten Peritonitis kann sehr unterschiedlich aussehen. Grundlegend müssen Betroffene einer Bauchfellentzündung mehrere Tage im Krankenhaus verbringen, damit eine adäquate Therapie mit Antibiotika und ausreichend Flüssigkeit durchgeführt und der Krankheitsverlauf kontrolliert werden kann. Oft werden Patienten einige Tage auf der intensivmedizinischen Abteilung behandelt.

Nach einer Operation verbleiben Patienten im Allgemeinen länger im Krankenhaus, da hier zusätzlich die durch die Operation erforderlichen Maßnahmen (Drainage-Entfernung, Nähte ziehen) durchgeführt werden müssen. In den ersten Tagen nach der OP kann es in manchen Fällen notwendig sein, dass Patienten keine Nahrung zu sich nehmen dürfen. Stattdessen gelangt Flüssignahrung über die Venen in den Körper.

Hinweis

Die Nachsorge ist also stark von individuellen Symptomen und dem Verlauf abhängig. Grundlegend kann man sagen, dass die primäre Peritonitis zumindest 5-7 Tage ausreichend im Krankenhaus behandelt werden muss (oft ist eine längere Behandlung nötig), während die sekundäre Peritonitis durch die notwendige Operation und Schwere der Erkrankung einen über Wochen anhaltenden Heilungsprozess mit sich bringt.

Zusammenfassung

Die Peritonitis ist in jedem Fall ein medizinischer Notfall, der mit Antibiotikagabe und in den meisten Fällen zusätzlich mittels offener Bauch-Operation behandelt werden muss. Gekennzeichnet ist die Bauchfellentzündung durch starken Bauchschmerzen mit hart-gespannter Bauchdecke, Fieber , Krankheitsgefühl und Verschlechterung des Allgemeinzustands.

Die Bauchfellentzündung wird meistens durch Vorerkrankungen des Bauches verursacht, dazu zählen Hohlorganperforationen (z.B. nach Blinddarmentzündung oder Magenentzündungen), Entzündungen innerer Bauchorgane oder Komplikationen nach Operationen.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Ja, eine Bauchfellentzündung stellt einen absoluten medizinischen Notfall dar. Wird die Entzündung nicht schnell genug ausreichend behandelt, können generalisierte schwere Komplikationen, wie eine Sepsis („Blutvergiftung“), Abszesse („Eiteransammlungen“) im Bauchraum oder Darmprobleme entstehen. Die Bauchfellentzündung kann in weiterer Folge auch zum Tod führen.

In der Fachliteratur wird ein Reißen des Bauchfells nicht erwähnt.

Blut im Bauchraum (lat. Hämoperitoneum) stellt einen lebensbedrohlichen Umstand dar.

Blut gelangt durch verschiedene Ursachen in den Bauchraum. Meistens reißen Blutgefäße im Bauch. Es wird viel Blut verloren und Betroffene können dadurch in einen Schock gelangen. Das bedeutet, das Herz kann nicht mehr genug Blut in lebenswichtige Organe pumpen. Deswegen ist eine unmittelbare chirurgische Therapie lebensrettend. Dabei wird der Bauch eröffnet und die Blutungsquelle gesucht und gestillt.

Das Bauchfell (lat. Peritoneum) kann man sich als dünne Haut vorstellen, die sowohl an der inneren Bauchwand anliegt, als auch fast jedes Bauchorgan einzeln umschließt. So werden die Organe durch diese „Haut“ stielartig an der Bauchwand befestigt.

Abszesse sind Eitertaschen, die im ganzen Körper entstehen können. Im Bauchraum stellen eine lebensbedrohliche Komplikation dar. Sie können im schlimmsten Fall zur Blutvergiftung („Sepsis“) führen. Eine unmittelbare chirurgische Behandlung mit gleichzeitiger Antibiotikagabe ist unumgänglich.

Bakterien gelangen in den allermeisten Fällen über Defekte in anderen Organen in den Bauchraum. Im Magen-Darm-Trakt leben eine Vielzahl an Bakterien, die für die normale Funktion unserer Verdauung notwendig sind. Kommen diese Keime allerdings in den Bauchraum (z.B. bei einem „Blinddarmdurchbruch“ oder durch einen Unfall mit Verletzung der Organe) können sie eine Entzündung auslösen. Bei und Kindern und chronisch kranken Menschen, vor allem jene die an schweren Leber- oder Nierenproblemen leiden, können Bakterien auch über das Blut oder die Lymphbahnen sowie über Infektionen des kleinen Beckens in den Bauchraum gelangen.

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Bauchfellentzündung einfach erklärt

Peritonitis

Betroffene

Organe(e):

Abdomen

Häufigkeit

  • Prävalenz: In DE 10.000 Fälle pro Jahr

Risikofaktoren

  • Infektionen
  • Hohlorganperforation
  • Organentzündungen
  • Trauma

Ursachen

  • Infektionen
  • Hohlorganperforation
  • Organentzündungen
  • Trauma

Symptome

  • Bauchschmerzen
  • Erschütterungsschmerz

Komplikationen

  • paralytischer Ileus
  • Sepsis
  • peritoneale Verwachsungen

Diagnose

  • Körperliche Untersuchung
    • Peritonismus: Bauchschmerzen, Abwehrspannung, Berührungsempfindlichkeit, Erschütterungsempfindlichkeit,
  • Laboruntersuchung
    • Blutbild: Leukozytenanstieg, CRP-Anstieg,
  • Ultraschalluntersuchung
  • Röntgenuntersuchung
    • Spiegelbildung: Luft
    • freie Luft: Perforation
  • Computertomografie
  • MRT

Laborwerte

  • Leukozyten Erhöht
  • CRP Erhöht
  • BSG Erhöht

Therapie

  • Medikamente
  • Operation

Präventionsmaßnahmen

  • AB-Gabe nach abdominellen Operationen

Mögliche Vorsorgemaßnahmen

  • AB-Gabe nach abdominellen Operationen

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