Geschrieben von Noelle Albrecht (Medizinstudierende 11. Semester)
Die Echinokokkose bezeichnet eine Infektion mit einem Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) oder einem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Vor allem in Ländern mit geringem Hygienestandard ist diese Erkrankung von großer Bedeutung. Die Würmer leben im Dünndarm des sogenannten Endwirtes.
Im Falle des Hundebandwurmes sind es Hunde und beim Fuchsbandwurm handelt es sich um Füchse. Sie scheiden Wurmeier mit dem Kot aus, welche von Huftieren wie Schafen oder Nagetieren über den Mund aufgenommen werden. Die Huf- und Nagetiere bezeichnet man als Zwischenwirte, da die Wurmlarven in ihnen schlüpfen und reifen. Hunde und Füchse nehmen diese Eier dann wiederum beim Verzehr der infizierten Huf- und Nagetiere auf.
Der Mensch ist demnach nur ein Fehlwirt, der die Eier über den Mund, direkt durch Kontakt zu Kot oder dem Fell eines Endwirtes oder über kontaminierte Erde, aufnimmt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist ausgeschlossen. Nach der Aufnahme der Eier gelangen diese in den Zwölffingerdarm, wo die Larven schlüpfen und über die Darmwand in die Pfortader gelangen.
Von dort aus gelangen sie in die
Der Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) befällt zu 70 % die Leber, zu 20 % die Lunge und selten andere Organe wie das
Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) befällt fast nur die Leber. Es entstehen wabenartige
Die Inkubationszeit eines Bandwurms beträgt Wochen bis Jahre. Die Symptome sind abhängig vom befallenen Organ und der Größe der Zyste. Bei einem Leberbefall klagen die Betroffenen über unspezifische Oberbauchschmerzen. Gelegentlich kann es zur Ausbildung einer
Platzt eine der Zysten in der Lunge und gelangen die darin enthaltenen Wurmbestandteile in den Spalt zwischen Rippenfell und Lunge, kann es zu starken
Die Herkunft des Patienten kann Hinweise auf eine Exposition mit einem Bandwurm geben. Sehr große Zysten können bereits bei der körperlichen Untersuchung getastet werden. Beim Befall mit dem Fuchsbandwurm ist die
In einer CT-Untersuchung sieht man zystische Strukturen, die in der Wand Kontrastmittel aufnehmen. Im Falle eines Hundebandwurmes sieht die Zyste septiert aus und weist Kalk in der Wand auf. Die
Liegt eine einzelne Zyste im Rahmen einer Hundebandwurm-Infektion vor, kann diese operativ entfernt oder ein PAIR-Verfahren durchgeführt werden. Im Rahmen des PAIR-Verfahrens (Punktion–Aspiration–Injektion–Respiration) wird die Zyste mithilfe eines Ultraschalls punktiert, der Inhalt der Zyste entfernt und 95 % Ethanol hineingespritzt. Nach etwa einer Stunde wird der Inhalt wieder entfernt. Haben die
Das Mittel der ersten Wahl ist Albendazol. In frühen Stadien einer Fuchsbandwurm-Infektion kann versucht werden, die Zysten radikal operativ zu entfernen.
Die Prognose des Hundebandwurmes ist meist gut, da sie sich häufig von selbst zurückbildet. Das Risiko erneut zu erkranken, liegt bei 2-25 %. Die Komplikationen einer Hundebandwurm-Infektion entstehen durch das verdrängende Wachstum. Es kann zu Gallengangsverschlüssen mit Gallengangsentzündungen (Cholangitiden) und einer
Die Prognose des Fuchsbandwurmes hingegen ist mit der eines bösartigen Tumors vergleichbar. Die Sterblichkeitsrate nach 10 Jahren liegt bei etwa 10-14 %. Der Fuchsbandwurm führt durch sein infiltratives Wachstum zu einer Zerstörung der
Die Echinococcus-Eier sind sehr umweltstabil und überlegen monatelang in feuchtwarmen Umgebungen. Normale Desinfektionsmittel sind unwirksam. Lediglich Austrocknung und ein Erhitzen über 70 Grad töten die Eier ab. Daher sollten Schlachtabfälle gekocht oder eingefroren werden, bevor sie als Hundefutter verwendet werden. Auch das regelmäßige Entwurmen der Hunde kann einer Infektion vorbeugen.
Eine Echinokokkose ist eine Infektion mit dem Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) oder dem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Kommt es zur Aufnahme der Eier über den Mund, kann es zur Zystenbildung in jedem Organ kommen, wobei meistens die Leber betroffen ist.
Der Hundebandwurm bildet eine einzelne Zyste, die operativ entfernt werden kann.
Der Fuchsbandwurm bildet viele verschiedene Zysten und ist nur in einem Viertel der Fälle heilbar. Wie bei anderen Wurmerkrankungen auch werden beide medikamentös mit Antiwurmmitteln (Antihelminthika) wie Albendazol oder Mebendazol behandelt.
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Geschrieben von
Noelle Albrecht
Medizinisch geprüft am
6. Okt. 2022
Die Prognose des Fuchsbandwurmes ist ähnlich der eines bösartigen Tumors, mit einer Sterblichkeitsrate nach 10 Jahren von etwa 10-14%. Der Fuchsbandwurm führt durch sein infiltratives Wachstum zu einer Zerstörung der Leber, was zu einer Zirrhose führen kann. Bei Anschluss an das Gefäßsystem kann es Metastasen kommen. In frühen Stadien einer Fuchsbandwurm – Infektion kann versucht werden die Zysten radikal operativ zu entfernen. Jedoch gelingt das nur selten. Die Therapie der Wahl ist demnach die Gabe eines Antiwurmmittels, eines Antihelminthikas, mit Albendazol als 1. Wahl.
Die Echinokokkose bezeichnet eine Infektion mit einem Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) oder einem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Der Hundebandwurm wird auch als alveoläre Echinokokkose bezeichnet, da er große zystische, flüssigkeitsgefüllte „Wasserblasen“ (Hydatiden) bildet. Innerhalb der Hydatiden entstehen Tochterzysten, die Kopfanlagen weiterer Würmer enthalten. Die gekammerte Hydatide kann bis zu 30cm groß werden und durch ihr Wachstum das umliegende Gewebe des befallenen Organs verdrängen. Mit zunehmendem Alter ist eine Rückbildung, eine Verkalkung, eine Undichtigkeit oder auch eine bakterielle Infektion der Hydatide möglich. Zu 70% wird die Leber und zu 20% die Lunge befallen. Andere Organe, wie das Gehirn, werden nur selten befallen.
In Ländern mit geringem Hygienestandard ist diese Erkrankung von großer Bedeutung. Die Würmer leben im Dünndarm von Hunden, dem sogenannten Endwirt, welche die Eier mit dem Kot ausscheiden. Huftiere wie Schafen nehmen die Eier auf, sodass sie in ihnen schlüpfen und reifen können, und sind somit die Zwischenwirte. Hunde nehmen diese Eier wiederum beim Verzehr der infizierten Huftiere auf. Der Mensch ist demnach nur ein Fehlwirt, der die Eier über den Mund, direkt durch Kontakt zu Kot oder dem Fell des Hundes oder über kontaminierte Erde, aufnimmt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist ausgeschlossen. Nach der Aufnahme der Eier gelangen diese in den Zwölffingerdarm, wo die Larven schlüpfen und über die Darmwand in die Pfortader gelangen. Von dort aus gelangen sie in die Leber und entwickeln sich zu Finnen.
Die Herkunft des Patienten kann Hinweise auf eine Exposition mit einem Bandwurm geben. Sehr große Zysten können bereits bei der körperlichen Untersuchung im Bauch getastet werden. Beim Befall mit dem Fuchsbandwurm ist die Leber vergrößert und höckrig tastbar. Im Blut kann der Bandwurm mithilfe von speziellen Techniken nachgewiesen werden. Spezielle weiße Blutkörperchen zur Bekämpfung von Würmern sind im Blut erhöht (Eosinophilie). Im Ultraschall des Bauches sind zystische Raumforderungen zu erkennen. In einer CT – Untersuchung sieht man zystische Strukturen, die in der Wand Kontrastmittel aufnehmen. Die Zysten des Fuchsbandwurmes sind mehrfach gekammert und sehen wabenartig aus mit einem verkalkten Rand.
Die Inkubationszeit eines Bandwurmes beträgt Wochen bis Jahre. Die Symptome sind abhängig vom befallenen Organ und der Größe der Zyste. Bei einem Leberbefall klagen die Betroffenen über unspezifische Oberbauchschmerzen. Gelegentlich kann es zur Ausbildung einer Gelbsucht (Ikterus) kommen. Bei Lungenbefall kommt es zu Reizhusten und einer Atemnot (Dyspnoe). Platzt eine der Zysten in der Lunge und gelangen die darin enthaltenen Wurmbestandteile in den Spalt zwischen Rippenfell und Lunge, kann es zu starken Brustschmerzen bis hin zu einem Schockzustand kommen.
Erkrankung zusammengefasst
Echinokokkose
Begriffe
Brustschmerzen
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