Geschrieben von Marie Draxl (Medizinstudentin, 6. Semester)
Unter einem Bänderriss (Bandruptur) versteht man eine Bandverletzung, bei der die Fasern eines Bandes durch eine direkte Gewalteinwirkung (zum Beispiel bei einem Sturz, beim Umknicken des Fußes) vollständig oder teilweise zerrissen wurden. Im Vergleich zu einer Zerrung (
Eine Verletzung im oberen Sprunggelenk zählt zu den häufigsten Sportverletzungen, auch Verletzungen der Kniegelenkbänder passieren häufig. Gelenke sind durch einen ausgeprägten Bandapparat gestützt und die meisten Gelenke werden hauptsächlich mithilfe von Gelenkbändern zusammengehalten. Die Gelenkbänder bestehen aus vielen kleinen Bindegewebsfasern, die fest miteinander verwachsen sind. Die meisten Bänder sind nur bis zu einem gewissen Teil dehnbar, dafür aber sehr stabil. Sie sind auf zwei Knochen aufgewachsen und halten nicht nur Gelenke, sondern auch kleinere Knochen (Fingerknöchelchen) zusammen. Das Sprunggelenk am Fuß ist beispielsweise durch mehrere verschiedene Bänder und somit in verschiedene Richtungen abgesichert. In der Medizin werden Bänder als „Ligamenta“ (Einzahl: Ligamentum) bezeichnet.
Beispiele für einen Bänderriss sind: Ruptur der Außenbänder des oberen Sprunggelenks, Seitenband- oder Kreuzbandruptur am Kniegelenk und Seitenbandriss am Daumen („Skidaumen“).
Betroffene leiden über starke Schmerzen und einer sichtlichen Schwellung der verletzten Stelle. Die Schmerzen treten unmittelbar nach dem Unfall auf. An der betroffenen Stelle kann auch ein Bluterguss ersichtlich werden. Je nach betroffenem Gelenk ist die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt und Bewegungen sind sehr schmerzhaft. Beispielsweise ist das Gehen nach einem Bänderriss im Sprunggelenk kaum möglich. Bei Bandverletzungen im Kniegelenk ist das „Wegknicken“ beim Gehen typisch.
Zur Diagnose wird die betroffene Stelle begutachtet und abgetastet. Gerissene Bänder schmerzen, wenn man mit dem Finger Druck ausübt. Darauf folgt eine Prüfung der Bandstabilität auf beiden Seiten, damit man einen direkten Vergleich hat. Um Knochenverletzungen auszuschließen, wird eine Röntgenaufnahme angefertigt. Wenn das Gelenk nach sechs bis acht Wochen noch nicht ausreichend stabil ist, wird eine MRT-Untersuchung gemacht.
Das betroffene Gelenk sollte hochgelagert, gekühlt und geschont werden. Zusätzlich wird das Gelenk von außen für einen gewissen Zeitraum gestützt. Bei kleineren Gelenken reicht oft eine Ruhigstellung von 2 bis 4 Wochen, bei größeren Gelenken (beispielsweise Kniegelenk), wird das Gelenk bis zu 6 Wochen ruhig gestellt. Als stützende Maßnahme können Tapes, Verbände, Schienen oder Orthothesen (abnehmbarer Gelenkschutz) verwendet werden. Um die Heilung zu unterstützen und um wieder die volle Gelenkmobilität zu erreichen, wird eine Physiotherapie angeordnet.
Die Dauer der Maßnahmen hängt davon ab, wie instabil das Gelenk ist. Sind mehrere Bänder eines Gelenks gerissen, muss der Gelenkschutz länger getragen werden als beispielsweise bei einer Gelenkzerrung.
Wenn das Gelenk dauerhaft instabil ist und eine Physiotherapie und andere unterstützende Maßnahmen keine Besserung bringen, kann mit einer Operation Abhilfe geschafft werden. Bei Kreuzbandrissen im Kniegelenk wird eine Operation eher in Betracht gezogen als bei Sprunggelenksverletzungen.
Die Prognose ist vom Verletzungsausmaß abhängig. Kleinere Bänderrisse und Einzelbandrisse haben eine gute Prognose, das heißt, der Zustand vor der Verletzung kann in den meisten Fällen wiederhergestellt werden. Kombinationsverletzungen oder Bänderrisse in größeren Gelenken können bis zur chronischen Instabilitätsarthrose führen und Bewegungseinschränkungen können bleibend sein.
Direkt, nachdem man sich die Verletzung zugezogen hat und auch nach der Behandlung beim Arzt, ist es hilfreich, das Gelenk zu kühlen, hochzulagern und zu schonen.
Das Gelenk wird je nach Verletzungsausmaß durch verschiedene Maßnahmen (Schiene, Tapes etc.) ruhig gestellt. Zusätzlich kann eine Physiotherapie verordnet werden.
Bei einem Bänderriss werden die Fasern eines Bandes durch eine direkte Gewalteinwirkung (zum Beispiel bei einem Sturz, beim Umknicken des Fußes) vollständig oder teilweise zerrissen. Im Vergleich zu einer Zerrung, bei der ein Band nur überdehnt wird, wird bei einer Bandruptur das Band so weit gedehnt, dass die Gelenkfasern zerreißen. Ein Bänderriss zählt zu den häufigsten Sportverletzungen.
Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert
Geschrieben von
Marie Draxl
Medizinisch geprüft am
8. Okt. 2022
Ob bei einem Bänderriss eine Physiotherapie ratsam ist, ist sehr stark vom Verletzungsausmaß und der Bewegungsfähigkeit des Patienten abhängig und sollte mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin besprochen werden.
Das betroffene Gelenk sollte nach dem Ermessen der zuständigen Ärztin/des zuständigen Arztes oder der Physiotherapeutin/ des Physiotherapeuten belastet und bewegt werden.
Das betroffene Gelenk schmerzt und schwillt an.
Um die bestmögliche und schnellste Heilung eines Bänderriss zu erreichen, sollte das Gelenk für die vorgegebene Zeit ruhiggestellt werden, das betroffene Körperteil hochgelagert und gekühlt werden. Je nach Verletzung sind die Ratschläge des Arztes/ der Ärztin und des Physiotherapeuten/der Physiotherapeutin zu befolgen.
Das ist vom Verletzungsausmaß und vom betroffenen Gelenk abhängig. Kleinere Bänderrisse zum Beispiel an den Fingergelenken heilen meist innerhalb von 4 Wochen, während die Heilung, wenn größere Gelenke (Kniegelenk) betroffen sind, oder mehrere Bänder gerissen sind bis zu 6 Wochen andauern kann.
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Bänderdehnung
Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema
vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.
Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.