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Atelektase

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Atelektase?

Eine Atelektase ist ein Kollaps eines Lungenlappens oder -segments, der infolgedessen nicht mehr luftgefüllt ist. Atelektasen sind auf Röntgenbildern oftmals schwer zu detektieren, da der kollabierte Lungenbereich anderen Strukturen im Brustkorb eng anliegen kann.

Atelektasen können angeboren oder erworben sein. Angeborene Atelektasen können durch einen Mangel an Surfactant entstehen. Das ist ein Gemisch, das die Oberflächenspannung in den Lungenbläschen herabsetzt und so eine ausreichende Lungenentfaltung ermöglich. Die häufigsten Ursachen einer erworbenen Atelektase stellen unter anderem Verschlüsse (Obstruktionen) der Bronchien durch Tumore, Fremdkörper, Entzündungen oder Schleim dar.

Weiters kann es durch Druck (Kompression) in Form von Ergüssen oder raumfordernden Veränderungen zu einem Kollaps der Lunge kommen. Auch Engstellungen (Kontraktionen) des betroffenen Lungensegments können Auslöser einer Atelektase sein.

Achtung

Nach Operationen mit einer Vollnarkose können ebenfalls Atelektasen auftreten, da der Hustenreiz dabei unterdrückt wird und es zu einer flacheren Atmung kommt. Die kollabierten Lungenabschnitte können sich leicht infizieren, da es zu einer Ansiedlung von Erregern kommen kann.

Was sind die Symptome einer Atelektase?

Durch den Kollaps von Lungenabschnitten kommt es dort zu einem verminderten Gasaustausch und infolgedessen zu einer niedrigen Sauerstoffsättigung. Das führt zu einer eingeschränkten Lungenfunktion und zu Beschwerden wie Kurzatmigkeit. Je nach dem, welcher Lungenabschnitt betroffen ist und wie schnell sich die Atelektase bildet, können keine bis schwere Kurzatmigkeit auftreten. Durch die niedrige Sauerstoffsättigung kann es zu einer bläulichen Hautfärbung (Zyanose) kommen. Auch die Atem- und Herzfrequenz können ansteigen.

Wie wird die Atelektase diagnostiziert?

Eine Atelektase kann durch Röntgen-Bildgebung des Brustkorbs bestätigt werden. Dabei ist eine Verdichtung des Gewebes im Bereich der unbelüfteten Lungenregion auffällig. Es können außerdem Silhouettenphänomene auftreten. Dabei kommt es zu einer Aufhebung der Grenzlinien im Röntgenbild zwischen verschiedenen, normalerweise abgrenzbaren Strukturen. Weitere Zeichen für eine Atelektase sind eine Raffung des Lungenstiels nach oben, ein Zwerchfellhochstand und eine helle Lunge im Röntgenbild, was für eine verminderte Röntgendichte der restlichen Lunge spricht. Mittels einer Bronchoskopie kann die Ursache einer Atelektase herausgefunden werden. Dabei wird eine Sonde in die Luftröhre eingeführt, um die Bronchien und ihre Verzweigungen zu begutachten.

Therapie bei Atelektase

Wichtig bei der Therapie einer Atelektase ist eine ausreichend tiefe Atmung sowie die Behebung der zugrunde liegenden Ursachen. Durch eine bewusst tiefe Atmung sowie das Auslösen eines Hustenreizes können sich eventuelle Blockaden der Atemwege lösen. Auch durch eine Bronchoskopie oder im Falle einer Raumforderung durch eine Operation oder geeignete Tumortherapie können Fremdkörper entfernt werden. Besteht beim Patienten eine zu niedrige Sauerstoffsättigung, ist die Gabe von Sauerstoff indiziert.

Hinweis

Bei einer Infektion kann Antibiotikum indiziert sein. Besonders bei einer Atelektase, die in Folge einer Operation auftritt, kann sich eine physiotherapeutische Begleitung positiv auf die Heilung auswirken. Bei Atelektasen, die länger bestehen, kann es zu einer Schwächung der Atemmuskulatur kommen, die anschließend neu trainiert werden muss.

Wie ist die Prognose einer Atelektase?

Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache einer Atelektase kann die Prognose unterschiedlich aussehen. Atelektasen können sich vollständig zurückbilden, wenn ihre Ursache behoben wird, das heißt, sie sind prinzipiell reversibel. Es ist wichtig, die Ursache fachgerecht und rasch zu behandeln, da es in schweren Fällen unbehandelt zu Komplikationen oder zum Tod kommen kann.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Atelektase

Wichtig ist beim Auftreten einer Atelektase die unverzügliche Behandlung durch einen Arzt. Dieser kann die Ursache detektieren und gegebenenfalls beheben, sodass sich die kollabierten Lungenbereiche regenerieren können. Jedoch kann zusätzlich zu einer medizinischen Therapie nach Absprache mit dem behandelnden Arzt die Atmung selbst auch unterstützt werden.

Wissenswert

Durch das Tragen einer Maske kann die geschwächte Lunge vor Verunreinigungen wie Feinstaub geschützt werden. Auch bestimmte Hustenübungen können einen positiven Einfluss auf die Atmung haben. Durch Nikotinverzicht sowie viel Zeit an der frischen Luft können die Atemwege beruhigt werden. Kräutertees mit zum Beispiel Thymian, Eukalyptus, Pfefferminze oder Salbei können ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Atmung haben.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Atelektase

Ob und wie intensiv eine Nachsorge nötig ist, hängt von der Ursache einer Atelektase ab. Wird der Fremdkörper in den Atemwegen erfolgreich und gänzlich entfernt, sind keine Folgen oder Komplikationen des Lungenkollaps zu erwarten. Ist es nicht möglich, die Ursache einer Atelektase zu behandeln und bleibt diese für eine längere Zeit bestehen, müssen weitere Komplikationen verhindert und eine passende Dauerbehandlung begonnen werden. Es ist wichtig, regelmäßig einen Arzt aufzusuchen, der den Verlauf überwachen und Symptome gegebenenfalls mit Medikamenten behandeln kann.

Zusammenfassung

Eine Atelektase ist ein Kollaps der Lunge, was sich in Form von Kurzatmigkeit präsentieren kann. Ursachen hierfür sind vor allem Fremdkörper, die Teile der Lunge blockieren. Die Behebung der Ursache kann zu einer vollständigen Rückbildung der Atelektase führen und ist entscheidend für die Prognose.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Eine Atelektase ist ein Kollaps der Lunge. Dieser kann zum Beispiel durch Verschlüsse, Engstellungen oder Druck im Bereich der Bronchien entstehen. Die betroffenen Lungenbereiche werden infolgedessen nicht mehr mit Luft gefüllt und es kommt zu einem Zusammenfallen der Lungenbläschen (Alveolen).

Bei Bronchiektasien kann es zu Husten mit Auswurf, Luftnot, Erschöpfung oder verkrampften Atemmuskeln kommen. Auch Schmerzen im Bereich des Brustkorbs können auftreten.

Die Heilungschancen einer Atelektase stehen gut, wenn die zugrunde liegende Ursache vollständig behoben werden kann. Das kann zum Beispiel eine Fremdkörper-Entfernung in Form einer Operation oder im Falle eines Tumors einer geeigneten Tumortherapie passieren.

Eine Bronchiektasie ist eine Erweiterung der Bronchien, die permanent besteht und sich nicht mehr zurückbildet. Oftmals sind betroffene Lungenbereiche mit einem Sekret gefüllt. Das kann zu wiederkehrenden Infekten führen, da sich im Sekret Erreger ansammeln können. Bei schweren Verläufen kann es dabei zu einer Streuung der Entzündung, zum Beispiel ins Gehirn kommen.

Bronchiektasien bilden sich nicht mehr zurück, sie sind also irreversibel. Die Diagnose von Bronchiektasien bedeutet nicht automatisch die Entwicklung eines Lungenproblems. Die Sterblichkeit steigt mit der Anzahl der betroffenen Lungenabschnitte sowie mit dem Alter.

Beim Auftreten von Bluthusten oder bei schweren Fällen kann eine Operation von Bronchiektasien indiziert sein. Es können Teile der Lunge (Segmente) oder der gesamte Lungenlappen entfernt werden. Eine Operation wird in Vollnarkose und vorwiegend bei einer einseitigen Lungenbeteiligung durchgeführt.

Ein Arzt kann die Diagnose einer Atelektase anhand der Beschwerden wie Kurzatmigkeit sowie einer folgenden Röntgenuntersuchung des Brustkorbs feststellen. Auf dem Röntgenbild sind typischerweise die unbelüfteten Bereiche der Lunge in Form von verdichtetem Gewebe sichtbar.

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Atelektase einfach erklärt

luftleeres Lungengewebe

Risikofaktoren

  • Lungenerkrankung
  • Rauchen
  • Frühgeburtlichkeit

Ursachen

  • Verschluss einer großen Bronchie
  • Surfactat Mangel (bei Neugeborenen)
  • Beeinflussung des Atemzentrums (z.B. durch Hirnblutung)
  • Pleuraerguss
  • Pnemothorax
  • Lungenembolie
  • Lungenfibrose
  • Zwerschfellhochstand

Symptome

  • Kurzatmigkeit
  • Atemnot
  • Thoraxschmerzen
  • Zyanose
  • Einziehungen

Komplikationen

  • Pneumonie
  • Abszessbildung
  • Hypoxie

Diagnose

  • Körperliche Untersuchung
    • Lungenuntersuchung: gedämpfter Klopfschall, abgeschwächte Atemgeräusche
  • Röntgen-Thorax
    • Nachweis der nicht-belüfteten Areale (homogene Verschattung)
  • Computertomographie
    • Nachweis der nicht-belüfteten Areale

Therapie

  • Behandlung der Grunderkrankung

Präventionsmaßnahmen

  • Lungenreife bei drohender Frühgeburtlichkeit
  • Nikotinabszinenz

Prognose

  • Abhängig von der Ursache

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