Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Analfissur?
Eine Analfissur bezeichnet einen sehr schmerzhaften, längsverlaufenden Einriss in der Analhaut. Die Analfissur kann unterteilt werden in eine primäre und in eine sekundäre Analfissur. Primär bedeutet, dass der Einriss spontan, bzw. traumatisch bedingt worden ist und keine Begleiterkrankungen vorliegen. Sekundär meint, dass der Einriss in der Analhaut durch einen Tumor, eine chronische Erkrankung, wie z.B. , oder eine Infektion zurückzuführen ist.
Eine primäre Analfissur kann weiter unterteilt werden in eine akute und in eine chronische Form. Die akute Form verschwindet in einem Zeitraum von höchstens acht Wochen, wohingegen die chronische Analfissur über einen Zeitraum von acht Wochen hinausgeht. Die Unterteilung der primären Analfissur in eine akute und in eine chronische Form ist deshalb wichtig, weil die Ursache und die Behandlung sich voneinander entscheiden.
Akute Analfissuren entstehen häufig als Folge traumatischer Ereignisse, wie z.B. anale sexuelle Praktiken, akute oder Ähnliches. Diese haben meist eine recht gute Prognose und können konservativ behandelt werden. Chronische Analfissuren können entstehen bei einer erhöhten Aktivität des Schließmuskels. Dies liegt beispielsweise bei lang anhaltender Verstopfung, chronischem oder neuromuskulären Erkrankungen vor. Die Behandlung dieser Fissuren gestaltet sich in der Regel etwas schwieriger und die Prognose ist schlechter als bei akuten Fissuren.
Was sind die Symptome einer Analfissur?
Die Symptome einer Analfissur entscheiden sich bei der primären von der sekundären Analfissur. Sekundäre Analfissuren, die im Rahmen einer Begleiterkrankung erfolgen, sind meist recht symptomarm und Schmerzen sind nicht oft vorhanden.
Ganz im Gegenteil geben sich primäre akute Analfissuren, die beispielsweise traumatisch durch Analverkehr oder durch akute Verstopfung entstanden sind. Durch die hohe Anzahl an Schmerzrezeptoren in der Analhaut bereitet ein Einriss in der Analhaut enorme Schmerzen. Insbesondere der Stuhlgang kann extreme Schmerzen verursachen, weshalb betroffene Angst haben auf die Toilette zu gehen. Blutbeimischungen sind meist auch präsent und im Verlauf kann es neben den Schmerzen zu einem starken der Analregion kommen.
Wie wird die Analfissur diagnostiziert?
Bei Verdacht auf eine Analfissur sollte immer die Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Dies kann auch vom Hausarzt vorgenommen werden. Bei Inspizierung des Anus lässt sich ein längsverlaufender Einriss in der Analhaut erkennen. Ein Tastbefund ist, aufgrund großer Schmerzen, meist nur mit Betäubung möglich.
Eventuell empfiehlt der Arzt eine Darmspiegelung, wenn kein akuter Auslöser für die Analfissur bekannt ist. Dies dient der Abklärung einer chronischen oder bösartigen Erkrankung.
Therapie bei Analfissur
Die Therapie der Analfissur richtet sich nach deren Entstehung. Bei akuten Analfissuren wird konservativ behandelt, wohingegen bei chronischen Fissuren eine Operation indiziert ist.
Akute Analfissuren sind Einrisse in der Analhaut, die durch ein plötzliches spontanes Ereignis eingetreten sind. Dazu gehören anale sexuelle Praktiken oder auch akute . Die Therapie besteht hierbei in erster Linie in der Schmerzlinderung des Patienten. Da eine Analfissur den Betroffenen enorme Schmerzen bereitet, sollten den Patienten Schmerztabletten zur oralen Einnahme, sowie schmerzlindernde Salben verschrieben werden. Die schmerzlindernden Salben werden von dem Patienten direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen und sorgen für eine Abschwächung des Schmerzgefühls. Zudem sind Sitzbäder mit Kamillenblütenauszügen zu empfehlen, da sie entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Behandlung von Analfissuren ist die Aufweichung des Stuhls. Der Stuhlgang bereitet den Patienten meist größte Schmerzen und sie fürchten sich sogar davor. Dem kann Abhilfe geschaffen werden, indem der Schließmuskel und die Analhaut der Patienten entlastet werden. Dies wird mit der Einnahme von milden Laxanzien, sowie mit einer ballaststoffreichen Ernährung erreicht. Es sollte viel Obst und Gemüse eingenommen werden, was den Stuhl weich und geschmeidig macht und somit Schmerzen vorbeugt.
Chronische Analfissuren sind deutlich schwieriger zu behandeln, da ihnen ein langwieriger Prozess unterliegt. Meist entstehen sie über einen langen Zeitraum und verursachen weniger Schmerzen. Konservative Ansätze helfen bei chronischen Analfissuren in der Regel nicht, da das Heilungspotential der Analhaut begrenzt ist.
Einzige Hilfe im Fall einer chronischen Analfissur beim Versagen einer konservativen Therapie stellt eine Operation dar. Hierbei wird die chronische Analfissur lokal ausgeschnitten, wobei der Schließmuskel geschont wird.
Dieses Prozedere wird auch als "Fissurektomie nach Gabriel" bezeichnet. Die Patienten sollten bei einer Operation über die Gefahr der Stuhlinkontinenz (unwillentliches Verlieren von Stuhl) aufgeklärt werden, wenn der Schließmuskel während der Operation geschädigt wird.
Wie ist die Prognose einer Analfissur?
Die Prognose einer akuten Analfissur, die durch ein traumatisches Ereignis, wie beispielsweise Analverkehr oder akute Verstopfung entstanden ist, ist sehr gut. Nach konservativer Therapie verheilen die meisten Analfissuren sehr gut und bereiten keine Probleme mehr in der Zukunft. Das Heilungspotential von akuten Analfissuren ist somit deutlich höher als das von chronischen Analfissuren.
Chronische Analfissuren entstehen meist auf Grundlage von einem länger andauernden unterliegenden Prozess, wie z.B. chronische Verstopfung, chronischer oder neuromuskulären Erkrankungen, die den Schließmuskeltonus erhöhen. Oftmals bleiben diese chronischen Analfissuren länger unbemerkt und sind bei Diagnose nicht mehr konservativ zu behandeln. Eine Operation kann jedoch Abhilfe schaffen und die Ergebnisse sind in 90 % der Fälle erfolgreich. Die Patienten sollten bei einer Operation über die Gefahr der Stuhlinkontinenz (unwillentliches Verlieren von Stuhl) aufgeklärt werden, wenn der Schließmuskel während der Operation geschädigt wird.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Analfissur
Eine Analfissur sollte immer von einem Arzt abgeklärt werden, der den Therapieplan vorgibt. Man kann jedoch mit einfachen Haushaltsmitteln effektiv Abhilfe schaffen. Da der Stuhlgang für Betroffene oft größte Schmerzen verursacht, sollte die Konsistenz des Stuhls möglichst weich und geschmeidig gemacht werden. Dies wird erreicht, indem man täglich Ballaststoffe, z.B. in Form von Obst und Gemüse zu sich nimmt.
Auch Sitzbäder in Kamillenblütenauszügen wirken schmerzlindernd und heilungsfördernd. Diese können bequem zu Hause durchgeführt und die Kamillenblütenauszüge können in jeder Apotheke eingekauft werden.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Analfissur
Die Nachsorge einer Analfissur umfasst regelmäßige Kontrollen durch den behandelnden Arzt. Dieser überwacht die Heilung der Analhaut und prüft die Wirkung der konservativen Therapie.
Nach einer Operation für eine Analfissur sind regelmäßige Kontrollen notwendig, die die Heilung der Operationsnarbe überprüfen. Zudem sollte auf eine Entlastung des Darms und des Schließmuskels mittels weichem Stuhl geachtet werden.
Zusammenfassung
Eine Analfissur ist ein längsverlaufender Einriss in der Analhaut, der traumatisch, spontan oder aufgrund einer Begleiterkrankung auftreten kann. Bei akuten Analfissuren ist das vorherrschende Symptom enorme Schmerzen, insbesondere beim Stuhlgang, wohingegen eine chronische Analfissur, bedingt durch eine Begleiterkrankung, oft symptomarm verlaufen kann.
Akute Analfissuren werden konservativ mithilfe von Salben und Sitzbädern versorgt und haben eine sehr gute Prognose, während es bei chronischen Analfissuren meist einer operativen Therapie bedarf, die zwar in über 90 % der Fälle erfolgreich verläuft, aber das Risiko einer Stuhlinkontinenz birgt.