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Alzheimer

Die unter dem Begriff Alzheimer bekannte Erkrankung stellt die häufigste Form der Demenz dar. Es handelt sich dabei um eine langsam fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die im Verlauf zu Gedächtnisverlust, Verwirrtheit und Desorientierung führt.

Das Fortschreiten der Alzheimer kann zwar verlangsamt werden, das bedeutet aber nicht, dass eine Heilung möglich ist. Alzheimer gilt auch heute noch als unheilbar.

Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Arten der Alzheimer Demenz. Eine präsenile Alzheimer Erkrankung liegt vor, wenn die Patienten zum Zeitpunkt des Erkrankens noch unter 65 Jahre alt sind. Tritt die Erkrankung erst nach dem 65. Lebensjahr auf, so spricht man von einer senilen Alzheimer Demenz. Die zweite Form der Erkrankung ist die häufigere.

Die Alzheimer Erkrankung ist eine chronische Erkrankung, das heißt, sie verläuft über einen längeren Zeitpunkt.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren bei Alzheimer?

Das Problem bei Patienten mit Alzheimer ist das fortschreitende Absterben neuronaler Zellern. Bei ihnen gehen im Laufe der Zeit immer mehr Nervenzellen und deren neuronale Verbindung untereinander unter. Auf diese Weise nimmt die Größe des Gehirns bei den Betroffenen um ungefähr 20 Prozent ab. Sichtbar wird das vor allem daran, dass die sogenannten Windungsfurchen an der Oberfläche des Gehirns stetig tiefer werden, während sich die Hirnkammern erweitern.

Typisch für Alzheimer ist es, dass der Zelluntergang in der Regel in jenem Hirnareal, das für die Verarbeitung von Geruchseindrücken verantwortlich ist (Riechhirn), beginnt. Erst im Anschluss daran setzt sich die Destruktion auch in den Hirnregionen, die für unsere kognitiven Fähigkeiten, zum Beispiel das Gedächtnis, zuständig sind, fort. Im weiteren Verlauf umfassen die Veränderungen die gesamte Hirnoberfläche.

Schon in einem relativ frühen Stadium der Alzheimer zeigt sich der Untergang von Nervenzellen im sogenannten Meynert-Basalkern. Die Hauptaufgabe der Nervenzellen dieser Hirnstruktur ist die Produktion des Neurotransmitters Acetylcholin. Demzufolge führt der Verlust an Zellen in diesem Bereich des Gehirns zu einem deutlichen Mangel des Botenstoffs. Infolgedessen wird die Informationsverarbeitung erheblich gestört, wodurch sich die betroffenen Patienten kaum noch an erst kürzlich stattgefunden Ereignisse erinnern können. In diesem frühen Stadium wird demnach zuerst das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt.

Eiweißablagerungen

Obwohl die genauen Ursachen für die Entstehung von Alzheimer noch nicht abschließend geklärt sind, weiß man heute schon, dass Eiweißablagerungen eine wichtige Rolle spielen. In den Regionen des Gehirns, die von der Erkrankung betroffen sind, lassen sich zwei verschiedene Arten von Eiweißablagerungen nachweisen. Das Beta-Amyloid und das Tau-Protein. Diese Ablagerungen sind dazu in der Lage Nervenzellen derart zu schädigen, dass sie absterben. Der genaue Mechanismus dahinter ist unklar.

Beta Amyloid: Beta Amyloid Proteine bilden zwischen den Nervenzellen und in einigen Blutgefäßen harte, nicht-auflösbare Plaques, die Beta-Amyloid-Plaques. Die Plaques sind Bruchstücke eines größeren Proteins, dessen exakte Funktion noch nicht geklärt werden konnte. Bei gesunden Menschen kann das Beta-Amyloid abgebaut werden. Dieser „Aufräumprozess“ scheint bei Menschen, die an Alzheimer leiden, gestört zu sein. Aus diesem Grund beginnen die Proteinstücke damit, sich abzulagern. Aufgrund der Ablagerungen wird die Energie- und Sauerstoffversorgung der Nervenzellen gestört, was deren Absterben zur Folge hat.

Tau-Protein: Neben dem Beta-Amyloid lassen sich bei Alzheimer Patienten auch sogenannte abnormale Tau-Fibrillen in den Nervenzellen finden. Tau-Fibrillen sind nicht-auflösbare, gedrehte Fasern. Durch die Tau-Proteine wird zwar nicht der Energie- und Sauerstofftransport gestört, aber sie verursachen Störungen in den Stabilisierungs- und Transportprozessen der Gehirnzellen. Auch diese Störungen verursachen den Untergang der Zellen.

Warum es bei einigen Menschen nun zu diesen Ablagerungen kommt und weshalb andere auch bis ins hohe Alter davon verschont bleiben, ist nicht abschließend geklärt. Fest steht jedoch, dass es einige Faktoren gibt, die das Risiko für die Entstehung von Alzheimer steigern.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen:

  • Alter
  • genetische Prädisposition
  • erhöhte Cholesterinwerte

Aber auch eine hohe Konzentration an Homocystein und ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus , mit stetig erhöhten Blutzuckerwerten, können die Wahrscheinlichkeit für Proteinablagerungen im Gehirn steigern. Zudem sind Menschen, die an Bluthochdruck (Hypertonie) leiden, besonders gefährdet an Alzheimer zu erkranken.

Wissenswert

Die genaue Pathogenese (= die Ursache der Krankheitsentstehung) der Alzheimer Demenz ist noch nicht geklärt, allerdings weiß man, dass verschiedene Faktoren einen Ausbruch der Krankheit begünstigen. So erhöht sich das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, ab dem circa 65. Lebensjahr immer mehr. Bestimmte Krankheiten wie Diabetes Mellitus (=Zuckerkrankheit) oder Depressionen erhöhen ebenfalls das Risiko.

Auch Rauchen, ungesunde Ernährung und damit verbundene erhöhte Cholesterin und Blutdruckwerte sowie wenige soziale Kontakte können das Risiko zum Erkranken an Alzheimer erhöhen.

Gute soziale Kontakte sowie eine gesunde Ernährung und Lebensweise können dem Entstehen der Krankheit hingegen entgegenwirken.

Kann Alzheimer vererbt werden?

Die Frage, ob Alzheimer vererbbar ist, beschäftigt viele Angehörige von Erkrankten. Tatsächlich weisen jedoch nur ungefähr ein Prozent der Menschen, die an Alzheimer leiden, eine familiär bedingte Form der Demenzerkrankung auf. In diesen Fällen wird die Krankheit von verschiedenen Genen, beziehungsweise der Mutation verschiedener Gene, hervorgerufen. Betroffen sind das Amyloid-Vorläufer-Protein-Gen und die Gene Presenilin-1 und Presenilin-2. Wissenschaftlern ist es gelungen nachzuweisen, dass jeder, der die relevanten Mutationen an diesen Genen trägt, auf jeden Fall an Alzheimer erkranken wird. Zudem steht fest, dass die Genmutationen einen ausgesprochen frühen Ausbruch der Erkrankung provozieren. Die erblich bedingte Alzheimer-Form tritt in der Regel bereits zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr in Erscheinung.

Die Mehrzahl der Alzheimer Patienten leidet jedoch an der sporadischen Form. Diese bricht nur äußerst selten vor dem 65. Lebensjahr aus. Auch bei der sporadisch auftretenden Alzheimer spielt eine genetische Prädisposition eine Rolle. Hierbei geht es aber um eine Veränderung des Gens für das Eiweiß Apo-Lipoprotein E. Dieses spielt beim Cholesterintransport im Blutkreislauf eine entscheidende Rolle. Anders als bei der genetisch bedingten Form von Alzheimer führt die Mutation dieses Gens nicht zwangsläufig zum Ausbruch der Erkrankung. Es gibt also Mutationsträger, die bis zum Ende ihres Lebens keine Anzeichen für das Vorliegen von Alzheimer zeigen.

Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass vor allem jene Formen, die sehr früh in Erscheinung treten, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit vererbbar sind. Je früher Alzheimer ausbricht, desto eher kann es vererbt werden.

Wie häufig ist Alzheimer? - Epidemiologie

Neuesten epidemiologischen Einschätzungen zur Folge leben in Deutschland ungefähr 1,6 Millionen Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. Die Mehrzahl dieser Menschen mit Demenz sind von Alzheimer betroffen. Im Durchschnitt lassen sich pro Tag rund 900 neue Fälle registrieren. Die Inzidenz summiert sich infolgedessen auf schätzungsweise 300.000 Neuerkrankungen innerhalb eines Zeitraums von einem Jahr.

Auf Grund der stetigen Neuerungen und besseren Behandlungsmethoden übersteigt die Anzahl der Neuerkrankungen mittlerweile die Zahl der Sterbefälle bei Weitem. Die Anzahl der Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz nimmt hierzulande also stetig zu. Insofern es innerhalb der nächsten Jahre keinen Durchbruch in der Vorbeugung der demenziellen Erkrankungen kommt, wird die Zahl der Demenzkranken in Deutschland bis zum Jahr 2050 auf ungefähr 2,4 bis 2,8 Millionen Menschen ansteigen. Das entspricht einem mittleren Anstieg der Neuerkrankungen um 25.000 bis 40.000 pro Jahr. Was wiederum circa 70 bis 110 neue Fälle pro Tag bedeutet.

Frauen sind weitaus häufiger von Demenz, vor allem von Alzheimer, betroffen als Männer. Ungefähr zwei Drittel aller Erkrankungsfälle betreffen Frauen, während Männer lediglich ein Drittel der Erkrankten ausmachen. Man geht davon aus, dass vor allem die unterschiedliche Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen eine wichtige Ursache für dieses Missverhältnis ist, denn Frauen haben ein deutlich geringeres Sterberisiko als Männer und werden deshalb deutlich älter.

Was sind die Symptome bei Alzheimer?

Zu den ersten Anzeichen einer Alzheimer Erkrankung zählen unspezifische Symptome wie zum Beispiel eine gewisse Orientierungslosigkeit, Wortfindungsstörungen oder ein schwächer werdendes Kurzzeitgedächtnis.

Allgemein unterscheidet man bei der Alzheimer Erkrankung zwischen drei verschiedenen Stadien, die dann jeweils ihre spezifischen Symptome mit sich bringen können.

Stadien einer Alzheimer Erkrankung

Im Frühstadium der Erkrankung können neben den ersten Anzeichen der Alzheimer Demenz folgende weitere Beschwerden auftreten: allgemeine Vergesslichkeit oder Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren sowie beginnende Unselbstständigkeit, vor allem in Bezug auf wichtige Angelegenheiten wie zum Beispiel beim Meistern von finanziellen Sachen.

Im mittleren Stadium der Erkrankung ist es für die Betroffenen meist schon nicht mehr möglich, zu arbeiten. Die Patienten werden zunehmend vergesslicher und ungeschickter. Außerdem kommen immer mehr Schwierigkeiten und Probleme vor allem beim Sprechen, Kochen, Putzen, Schlafen oder anderen Alltagsaufgaben dazu.

Haben die betroffenen Personen das fortgeschrittene Stadium der Demenz erreicht, so sind sie auf eine rundum Betreuung und Hilfe angewiesen. Die kleinsten Alltagsaufgaben sind nicht mehr selbst zu bewältigen. Viele Patienten können nicht mehr eigenständig ihre Bewegungen ausführen. Darm und Blase können meist nicht mehr kontrolliert werden, das Immunsystem wird zudem immer schwächer.  

Außerdem ist es sehr schwierig, mit Personen in diesem Stadium Konversationen zu führen, da die Sprachfähigkeit extrem vermindert ist und bekannte Personen meist zusätzlich schon gar nicht mehr von den Patienten erkannt werden.

Zudem verändert sich mit steigendem Stadium immer mehr das Verhalten der Patienten. Es treten häufiger negative Emotionen wie Wut, Trauer oder Aggressionen auf.

Untypischer Verlauf von Alzheimer

Ungefähr ein Drittel aller Menschen, die an Alzheimer leiden und bereits in einem jungen Lebensalter erkrankt sind, zeigen einen für die Erkrankung sehr untypischen Verlauf.

Ein Teil dieser kleinen Gruppe von Patienten entwickelt zum Beispiel Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu unsozialem Benehmen. Die Symptomatik erinnert bei ihnen an eine Demenz , bei der der Frontotemporallappen betroffen ist. Andere Patienten dieser Gruppe leiden im Verlauf unter Wortfindungsstörungen und entwickeln verlangsamtes Sprechen. Bei einer dritten Gruppe stehen Sehprobleme im Vordergrund der Erkrankung.

Wie wird Alzheimer diagnostiziert?

Sollte der Verdacht auf eine Alzheimer Erkrankung bestehen, so empfiehlt es sich, einen Facharzt, zum Beispiel einen Neurologen oder Psychiater, aufzusuchen.

Untersuchung bei Alzheimer

Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen von Alzheimer gliedert sich in der Regel in verschiedene Abschnitte:

Zu Beginn findet gewöhnlich ein Gespräch zwischen dem Arzt und dem betroffenen Patienten statt. Im Zuge dieses Gesprächs wird geprüft, welche Auffälligkeiten bei dem Patienten bestehen und wie ausgeprägt diese bereits sind. Ebenso werden gesundheitliche Probleme und vorliegende Beschwerden benannt und dahingehend geprüft, ob diese mit Alzheimer im Zusammenhang stehen können oder ob die Zusammenschau dieser Informationen eher auf eine andere Erkrankung hindeutet.

Hierbei kann man mit typischen Fragen wie zum Beispiel „Ist Ihnen in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, dass Sie mitten im Satz vergessen, was Sie eigentlich sagen wollten?“, „Haben Sie das Gefühl, Ihre Laune ändert sich teilweise sehr plötzlich?“ oder „Wie war Ihre Orientierung in den letzten Monaten?“ rechnen.

Idealerweise begleitet eine nahestehende Person, der der Betroffene vertraut, den Patienten zu diesem Anamnese-Gespräch. Grund dafür ist die Tatsache, dass im Verlauf der Alzheimer-Erkrankung deutliche Wesensveränderungen auftreten können. Aus diesem Grund ist es möglich, dass sich die Betroffenen in unbekannten, ihnen unangenehmen Situationen aggressiv oder abwehrend werden. Solche Veränderungen fallen den Mitmenschen manchmal schneller auf als den Betroffenen selbst.

Im Anschluss daran erfolgt eine orientierende körperliche Untersuchung. Bei dieser Untersuchung wird geprüft, ob der betroffene Patient unter irgendwelchen körperlichen Beeinträchtigungen leidet. Im Zuge der Untersuchung werden vor allem auch die Muskelkraft und die Koordination getestet. Auch die Messung der Vitalparameter, also vor allem des Blutdruck und des Pulses, zählt zu den wichtigsten Komponenten der körperlichen Untersuchung. Darüber hinaus testet der behandelnde Arzt die Muskeleigenreflexe des Patienten.

Auch durch weitere Untersuchungen mit Hilfe von bildgebenden Verfahren wie zum Beispiel ein MRT (auch unter Kernspintomografie bekannt) kann festgestellt werden, ob wirklich eine Demenz vorliegt und die Beschwerden nicht durch andere Ursachen wie beispielsweise einen Hirntumor ausgelöst werden.

Allerdings lässt sich bei diesen diagnostischen Verfahren nicht zwischen einer normalen Demenz und der Alzheimer Demenz unterscheiden.

Man kann man beispielsweise auch mithilfe einer Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarkflüssigkeit eine Alzheimer Demenz feststellen. Bei dieser sind pathologische Mengen von Eiweiß Plaques in der Hirnflüssigkeit zu finden.

Nach dem Arzt-Patienten-Gespräch und der körperlichen Untersuchung kann der Arzt eine Reihe von weiteren Untersuchungen durchführen. Zum Beispiel kann man mithilfe des Demenztests feststellen, ob generell eine Demenz Erkrankung vorliegt. Hierbei bekommt der Patient zum Beispiel eine Wortliste, von welcher er sich so viele Begriffe wie möglich in einer bestimmten Zeit merken soll.

Vor allem der sogenannte Uhrentest wird in der Diagnostik bei Verdacht auf das Vorliegen von Alzheimer, gerne verwendet. Bei diesem Test wird der Patient darum gebeten, in einen vorgegebenen Kreis die Zahlen 1 bis 12 einzutragen. Dies soll exakt so geschehen, wie es auf dem Zifferblatt einer Uhr zu sehen ist. Darüber hinaus wird der Betroffene darum gebeten, die Minuten- und Stundenzeiger so auszurichten, dass sie eine bestimmte Uhrzeit anzeigen.

Bei einer etwas abgewandelten Version des Uhrentests muss der Patient den Kreis selbst zeichnen. Der Uhrentest dient dazu, das Instruktionsverständnis, die Ausführungsplanung, das visuelle Gedächtnis und die sogenannte visokonstruktive Ausführung zu testen.

Bei der Auswertung spielt nicht nur die richtige Reihenfolge der Ziffern eine Rolle. Der Arzt achtet auch darauf, ob die einzelnen Ziffern ungefähr den gleichen Abstand haben und ob sie einwandfrei lesbar sind. Ein gesunder Mensch sollte ohne Probleme eine akkurate Uhr zeichnen können. Im Falle einer Demenz fällt diese Aufgabe zunehmend schwer. Je weiter die Demenz ausgeprägt ist, desto unkenntlicher wird die Uhr.

Die von dem Betroffenen eingetragenen Ziffern werden kaum lesbar, die Abstände zwischen den Ziffern zeigen sich als ungenau und die Zeiger werden falsch eingezeichnet. Je weiter die Demenz fortschreitet, desto schwieriger wird der Uhrentest. Bei einer fortgeschrittenen Demenz beginnen viele der Patienten erst gar nicht mehr damit, die von ihnen erbetene Aufgabe zu erfüllen.

Generell gilt, dass eine Alzheimer Demenz vorliegt, wenn deren typische Symptome vorliegen und keine anderen Ursachen für diese Symptome gefunden werden können.

Therapie bei Alzheimer

Hinweis

Leider ist Alzheimer zurzeit nicht heilbar. Eine Therapie hat hier eher den Sinn, die individuellen Beschwerden so gering wie möglich zu halten und somit die Lebensqualität der Betroffenen so lange wie möglich so hoch wie möglich zu gewährleisten.

Medikamentöse Therapie

Da Alzheimer bis heute nicht heilbar ist, kann lediglich eine symptomatische Behandlung erfolgen. Dabei stehen den behandelnden Ärzten verschiedene Medikamente zur Verfügung. Verschrieben werden vor allem sogenannten Cholinesterasehemmer wie Donepezil oder Rivastigmin. Bei diesen Medikamenten handelt es sich um Enzyme, die am Abbau von Acetylcholin beteiligt sind. Acetylcholin selbst ist verantwortlich für die Kommunikation der Nervenzellen untereinander.

Erkrankt ein Mensch an Alzheimer, so nimmt in dessen Gehirn die Konzentration an Acetylcholin ab. Es kommt zu einem Mangelzustand und daraus resultierenden Kommunikationsproblemen zwischen den Nervenzellen. Dieser Mangel kann durch die Einnahme von Cholinesterasehemmern gezielt therapiert werden, indem sie den Abbau des Botenstoffs hemmen. Den betroffenen Patienten fällt es im Zuge der medikamentösen Behandlung leichter, sich Dinge zu merken und im Alltag zurechtzukommen.

Bei schweren Erkrankungsfällen kann darüber hinaus der Wirkstoff Memantin zum Einsatz kommen. Ähnlich wie bei der Einnahme eines Cholinesterasehemmers kann der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit unter der Anwendung von Memantin deutlich verzögert werden. Memantin hat dabei jedoch keinerlei Einfluss auf den Acetylcholinstoffwechsel. Memantin verhindert hingegen, dass es im Gehirn zu einem Überschuss des Neurotransmitters Glutamat kommt. Man geht nämlich mittlerweile davon aus, dass auch Glutamat zum Absterben neuronaler Nervenzellen beiträgt.

Arzneimittel, die Ginkoextrakt enthalten, sorgen dafür, dass die Durchblutung im Gehirn zunimmt. Der erhöhte Blutfluss wirkt sich ebenfalls protektiv auf die Nervenzellen aus. Aus diesem Grund können Alzheimer Patienten mit einer leichten bis mittelgradigen Symptomausprägung von der langfristigen Einnahme profitieren.

In den meisten Fällen geht eine Demenz mit psychischen Beschwerden einher. Für viele der Betroffenen ist es schwer, die Diagnose zu verkraften, andere werden im Verlauf der Erkrankung zunehmend aggressiv, passiv, unruhig oder ängstlich. In erster Linie sollte man versuchen, diesen Menschen mit einer psychiatrischen Behandlung zu helfen. Wenn eine solche nicht-medikamentöse Therapie jedoch nicht zielführend ist, kann ein sogenanntes Neuroleptikum, vor allem Risperidon oder Haloperidol, zum Einsatz kommen.

Die Anwendung solcher Medikamente ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn sie können schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Vor allem ein erhöhtes Schlaganfallrisiko und eine steigende Sterblichkeit spielen dabei eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund sollte eine Behandlung mit Hilfe von Neuroleptika stets engmaschig überwacht werden.

Auch Depressionen treten bei Alzheimerpatienten sehr häufig auf. Den Betroffenen kann in diesem Fall mit verschiedenen Antidepressiva geholfen werden. Besonders oft verschreiben die behandelnden Ärzte Citalopram, Paroxetin oder Sertralin.

Nicht-medikamentöse Therapie

Die nicht-medikamentöse Behandlung ist bei demenziellen Erkrankungen wie Alzheimer von besonderer Bedeutung. Die einzelnen Therapiemaßnahmen können den Patienten dabei helfen, die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten zu verlangsamen. Auf diese Weise kann deren Selbstständigkeit deutlich länger erhalten werden.

Vor allem das sogenannte Realitäts-Orientierungs-Training kann Menschen mit Alzheimer dabei helfen, sich im Alltag besser zurechtzufinden. Dies geschieht durch eine Unterstützung in Form von farblichen Markierungen. Verschiedene Wohnräume, wie das Badezimmer oder das Wohnzimmer der Patienten, werden mit farblichen Markierungen versehen. Dies wirkt sich äußerst positiv auf deren räumliche Orientierung aus. Zur Verbesserung der zeitlichen Orientierung kommen Uhren, Kalender und Bilder, die die aktuellen Jahreszeiten zeigen, zum Einsatz.

Bei einer Vielzahl der Alzheimer Patienten ist auch eine Verhaltenstherapie sinnvoll. Dabei hilft ein Psychologe oder ein Facharzt für Psychiatrie den Betroffenen mit psychischen Leiden, die mit ihrer Grunderkrankung in Zusammenhang stehen, zu bewältigen. Bei vielen Menschen mit Alzheimer entwickeln sich nämlich Depressionen, Wut, Aggression oder Angstzustände.

Mit Hilfe von regelmäßigen ergotherapeutischen Sitzungen kann außerdem dazu beigetragen werden, dass sich der Alltag für die Erkrankten einfacher, beziehungsweise sicherer bewältigen lässt. Bei den einzelnen Sitzungen üben die Patienten Tätigkeiten wie das Aufhängen der Wäsche, das Ankleiden, das Kochen und die körperliche Pflege.

Wie kann man Alzheimer vorbeugen?

Der Entstehung von Alzheimer lässt sich nicht zuverlässig vorbeugen. Es ist jedoch möglich durch einen gesunden Lebensstil die Wahrscheinlichkeit an der demenziellen Krankheit zu erkranken, deutlich verringert. Dabei spielen vor allem erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht (Adipositas ) und Bluthochdruck (Hypertonie) eine entscheidende Rolle. Außerdem soll ein Zusammenhang zwischen dem Risiko an Alzheimer zu erkranken und dem Konsum von Nikotin vorliegen. Menschen, die über Jahre hinweg regelmäßig rauchen, sind nachweislich wesentlich häufiger betroffen. Wer die bekannten Risikofaktoren vermeidet, beziehungsweise relevante Grunderkrankungen frühzeitig behandeln lässt, kann die Wahrscheinlichkeit Alzheimer zu bekommen senken.

Auch die Art der Ernährung scheint in Bezug auf die für Alzheimer typischen Ablagerungen im Gehirn, relevant zu sein. Eine mediterrane Ernährungsweise, die viel Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl und Vollkornprodukte beinhaltet, scheint nicht nur Alzheimer, sondern allen Formen von Demenz vorzubeugen.

Wie bei vielen anderen Erkrankungen hat regelmäßige Bewegung und Sport einen senkenden Einfluss auf das Risiko eine demenzielle Erkrankung wie Alzheimer zu entwickeln. Grund dafür ist vor allem die Tatsache, dass Bewegung und Sport den Stoffwechsel anregt und die Durchblutung, vor allem die des Gehirns, deutlich steigern. Aufgrund dessen können Nervenzellen enger vernetzt werden. Dies wiederum wirkt sich positiv auf deren Kommunikation untereinander aus. Gleiches geschieht, wenn man das Gehirn stetig fördert und fordert. Menschen, die geistig besonders rege sind, erleiden weniger häufig Alzheimer oder andere Demenzerkrankungen. Aus diesem Grund können Rätseln sowie kreative Tätigkeiten die Hirn- und Gedächtnisleistung schützen.

Wie die Prognose bei Alzheimer?

Im Durchschnitt haben an Alzheimer Demenz erkrankte Personen eine ungefähre Überlebensdauer von circa acht Jahren. Die Patienten versterben meist an ihrem immer schwächer werdenden Immunsystem, wodurch einfache grippale Infekte meist tödlich enden können.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei Alzheimer

Bestimmte Faktoren wie beispielsweise Rauchen, ungesunde Ernährung, wenig körperliche Bewegung und seltene soziale Kontakte begünstigen das Erkranken an Alzheimer. Deshalb sollte man darauf achten, so gesund wie möglich zu leben und seine sozialen Kontakte sehr aufmerksam zu pflegen.

Ebenso vermutet man, dass einer Alzheimer Demenz entgegengewirkt werden kann, indem man sein Gedächtnis und somit sein Gehirn intensiv trainiert, wie es zum Beispiel beim Lösen von Rätseln der Fall ist.

Empfehlungen zur Nachsorge bei Alzheimer

Mit fortschreitendem Stadium der Alzheimer Erkrankung ist eine immer intensivere Pflege der Betroffenen nötig.

Zusammenfassung

Die Alzheimer Demenz ist die häufigste Form der Demenz und eine Erkrankung, die vermutlich auf dem Untergang von bestimmten Nervenzellen und Botenstoffen des Gehirns beruht. Die Krankheit ist leider nicht heilbar, man rechnet mit einer ungefähren Überlebensdauer von circa acht Jahren nach erstmaligem Auftreten von Symptomen. Allerdings kann man durch eine gesunde Lebensweise und ausreichend soziale Kontakte dem Ausbrechen der Krankheit entgegenwirken.

Alzheimer Ratgeber durch deine Erkrankung

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Das kommt darauf an, in welcher Phase der Alzheimer Demenz sich der Patient momentan befindet. Während die erste und die dritte Phase relativ langsam voran schreitet, ist das mittlere Stadium sehr schnell im Fortschreiten.

Morbus Alzheimer kann man leider weder stoppen, noch heilen. Man kann lediglich probieren, die Symptome und Beschwerden so lange wie möglich so gering wie möglich zu halten und somit die Lebensqualität der Betroffenen so lange wie möglich zu verbessern.

Alzheimer endet meist tödlich aufgrund der von Alzheimer bedingten Immunschwäche. Patienten bekommen ein immer schwächer werdendes Immunsystem, das irgendwann nicht mehr fähig ist, gegen eine beispielsweise Lungenentzündung anzukämpfen.

Ja, es ist durchaus möglich, schon im Kindesalter an der Alzheimer Demenz zu erkranken, allerdings im Vergleich auf ein höheres Lebensalter relativ unwahrscheinlich. Sollte dies aber trotzdem passieren, so spricht man von einer präsenilen Alzheimer Erkrankung. Allerdings ist Demenz bei Kindern generell sehr sehr selten, pro Jahr treten circa 15-20 Fälle in Deutschland auf.

Beim Essen kann sich Alzheimer vor allem darin äußern, dass betroffene Personen sich meist nicht mehr richtig daran erinnern können, wie man das Besteck hält und benutzt. Zudem kann es Schwierigkeiten beim Kau- sowie Schluckvorgang geben.

Alzheimer macht mit circa 60-70 Prozent deutlich die meisten Fälle der Demenz aus. Durchschnittlich treten pro Tag in Deutschland etwa 900-1000 Neuerkrankungen an Alzheimer auf.

Grundsätzlich ist es wichtig, den Betroffenen ihre Diagnose mitzuteilen, da sie ein Recht darauf haben und vor allem in früheren Stadien der Erkrankung noch gut mit Hilfe von Medikamenten therapiert werden kann.

Sollten sich bestimmte frühzeitige Symptome wie beispielsweise Vergesslichkeit bemerkbar machen, so sollte man schnellstmöglich einen Facharzt aufsuchen.

Die Alzheimer Krankheit beginnt mit schleichenden Symptomen, die sich wie folgt äußern können: Schwierigkeiten, die richtigen Wörter zu finden; mitten im Satz nicht mehr wissen, was man eigentlichen sagen wollte; ein schlechter werdendes Kurzzeitgedächtnis.

Ja, es ist durchaus möglich, schon im Alter von 20 Jahren an der Alzheimer Demenz zu erkranken, allerdings im Vergleich auf ein höheres Lebensalter relativ unwahrscheinlich. Sollte dies aber trotzdem passieren, so spricht man von einer präsenilen Alzheimer Erkrankung.

Eine Demenz ist mit Hilfe von verschiedenen Demenztests festzustellen. Um diese allerdings von der Alzheimer Demenz unterscheiden zu können, wird beispielsweise eine Liquor Untersuchung durchgeführt, bei welcher die Gehirnflüssigkeit auf Auffälligkeiten untersucht wird.

Alzheimer ist eine Form der Demenz, allerdings gilt sie als die aggressivste beziehungsweise extremste Form der Demenz.

Es gibt viele verschiedene Symptome bei der Alzheimer Demenz, unter anderem Verhaltensänderungen, Unselbstständigkeit, Vergesslichkeit und Depressionen.

Leider kann man Alzheimer Demenz nicht direkt mit Hilfe von einem MRT nachweisen. Man kann lediglich überprüfen, ob die Beschwerden der Patienten tatsächlich auf eine Demenz zurückzuführen sind oder ob nicht doch beispielsweise eine Tumor Erkrankung (welche man dann eben mit Hilfe eines MRTs feststellen kann) der Grund für die Beschwerden ist. Für die Diagnose einer Alzheimer Demenz würde sich beispielsweise eher eine Untersuchung der Gehirnflüssigkeit eignen.

Die mittlere Überlebensdauer bei einer Erkrankung an Alzheimer liegt bei circa 8 Jahren. Es gibt allerdings Patienten, die weniger als acht Jahre überlebt haben, es gibt aber auch Patienten, die mehr als acht Jahre überlebt haben.

Ja, es ist durchaus möglich, schon im Alter von 50 Jahren an der Alzheimer Demenz zu erkranken, allerdings im Vergleich auf ein höheres Lebensalter relativ unwahrscheinlich. Sollte dies aber trotzdem passieren, so spricht man von einer präsenilen Alzheimer Erkrankung.

Man unterscheidet bei der Alzheimer Demenz insgesamt zwischen drei verschiedenen Stadien, die sich vor allem in der Schwere ihrer Symptome und dem Fortschreiten der Krankheit unterscheiden.

Leider kann man Alzheimer Demenz nicht direkt mit Hilfe einer Untersuchung des Blutes nachweisen. Man kann lediglich überprüfen, ob die Beschwerden der Patienten tatsächlich auf eine Demenz zurückzuführen sind oder ob nicht doch beispielsweise eine Erkrankung der Schilddrüse (welche man dann eben mit Hilfe einer Blutuntersuchung feststellen kann) der Grund für die Beschwerden ist. Für die Diagnose einer Alzheimer Demenz würde sich beispielsweise eher eine Untersuchung der Gehirnflüssigkeit eignen.

In den meisten Fällen erkranken Personen circa ab 65 bis 70 Jahren. In seltenen Fällen erkranken allerdings auch Personen schon, bevor sie das 65. Lebensjahr erreicht haben.

Morbus Alzheimer (auch Alzheimer Demenz genannt) ist die häufigste Art der Demenz. Das bedeutet, dass mit Fortschreiten der Krankheit vor allem die Gedächtnisfunktion des Gehirns immer weiter abnimmt.

Demenz ist ein Überbegriff für spezifische Krankheiten, Morbus Alzheimer ist eine spezifische Form der Demenz und auch die häufigste Form der Demenz.

Meist sterben an Alzheimer erkrankte Personen durch Infektionen oder Entzündungen wie zum Beispiel an einer Pneumonie, da das geschwächte Immunsystem diese nicht mehr bekämpfen kann.

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Alzheimer einfach erklärt

Alzheimer-Demenz

Häufigkeit

  • Prävalenz (DE): 1.6 Millionen
  • Durchschnittlich 900 neue Fälle pro Tag
  • Inzidenz: 300.000 pro Jahr
  • Tendenz steigend

Risikofaktoren

  • genetische Prädisposition
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Alter
  • erhöhte Cholesterinwerte

Ursachen

  • Untergang von Gehirnzellen
  • Beta Amyloid- Ablagerungen
  • Tau-Protein

Symptome

  • Vergesslichkeit
  • Wortfindungsstörungen
  • Orientierungsprobleme
  • Antriebslosigkeit
  • Inkontinenz

Komplikationen

  • Stürze
  • Depression
  • Mangelernährung

Diagnose

  • Anamnese
    • Vergessen sie seit einiger Zeit häufig Dinge?
    • Hat ihr Kurzzeitgedächtnis nachgelassen?
    • Fällt es ihnen manchmal schwer passende Worte um etwas zu beschreiben zu finden?
    • Finden sie sich manchmal in ihrer bekannten Umgebung nicht mehr zurecht?
    • Fällt es ihnen häufig schwer aufzustehen und den Tag zu beginnen?
    • Haben sie Probleme damit ihren Stuhl und/oder Urin zu halten?
    • Gibt es in ihrer Familie Fälle von Demenz (vor allem Alzheimer)?
  • Körperliche Untersuchung
    • Untersuchung des Gangs, der Organsysteme und Reflexe
    • Blutdruckmessung, Puls, Sauerstoffsättigung
  • Spezifische Tests
    • Demenztests: Uhrentest, MMST (Mini Mental Status Test) , DemTect (Demenz-Detektions-Test)
  • PET-CT
    • Positronen-Emmissions-Computertomografie
    • Darstellung der Hirnsubstanz
  • MRT
    • Darstellung der Hirnsubstanz

Differenzial Diagnose

  • Parkinson
  • Depression

Therapie

  • Medikamente
  • Ergotherapie
  • Psychotherapie
  • Unterstützung
  • Physiotherapie

Präventionsmaßnahmen

  • Gewichtsabnahme
  • regelmäßige Bewegung
  • Sport
  • Behandlung von Grunderkrankungen
  • gesunde Ernährung

Prognose

  • Alzheimer ist nicht heilbar
  • Verlust der Kognition lässt sich aber verlangsamen

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