Geschrieben von Leyla Al-Sayegh (Medizinstudentin im 11. Semester)
Die Kleienflechte (lat. Pityriasis versicolor) ist eine durch einen Pilz der Gattung Malassezia verursachte harmlose, nicht ansteckende Hauterkrankung. Malasezzia ist ein sogenannter Spross- oder Hefepilz, der bei jedem Menschen (ungefähr ab dem 6. Lebensmonat) immer als fester Bestandteil der natürlichen Hautflora besteht. Er kann jedoch unter bestimmten Umständen die Erkrankung Kleienflechte hervorrufen. Dabei kommt es zu dunklen Flecken auf der Haut, die sich Sonnenbestrahlung hell färben, während der Rest der Haut gebräunt wird. Diese Flecken haben in der Regel keinen Krankheitswert, können aber kosmetisch störend erscheinen.
Aktuelle Daten gehen davon aus, dass in europäischen Klima 1-4 % der Bevölkerung an der Erkrankung leidet, während in tropischen Klima-Verhältnissen bis zu 40 % der Menschen davon betroffen sind.
Malassezia kommt vor allem in Körperarealen mit vermehrter Schweißproduktion (Achseln, Genitalbereich, Kopfhaut) unter normalen Umständen vor. Erst bei für den Pilz günstigeren Bedingungen (z.B. mehr Schweißproduktion, feuchtes, heißes Klima) kann die Hornschicht (also die äußerste Hautschicht) befallen werden. Die Erkrankung Kleienflechte (lat. Pityriasis versicolor) bricht aus. Bei Männern findet sich natürlicherweise eine dichtere Besiedelung des Pilzes am Körper, weswegen Männer auch häufiger von Pityriasis versicolor betroffen sind. Durch die Neigung zur vermehrten Schweißproduktion in der Pubertät findet sich die Kleienflechte erstmalig häufig bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen. Zudem ist auch die individuelle Hautzusammensetzung ein Faktor, der das Ausbruchsrisiko der Erkrankung für jeden Einzelnen bestimmt.
Mittlerweile sind 9 verschiedene Spezies von Malassezia bekannt, wobei die Unterformen „Malassezia globosa“ „Malassezia sympodialis“ oder vor allem „Malassezia furfur“ die häufigsten Auslöser der Pityriasis versicolor darstellen.
Bei Befall der Hornschicht der
Charakteristisch ist, dass sich bei der natürlichen Bräunung der Haut durch das Sonnenlicht die zuvor braunen in weißliche Flecken umwandeln, während sich der Rest der Haut dunkel färbt. Typischerweise vergehen einige Wochen von Sonneneinstrahlung bis zur Hellfärbung der befallenen Hautstellen. Deswegen berichten Patienten typischerweise davon, dass die weißen Pünktchen nach der Rückkehr aus dem Urlaub aufgetreten sind.
Betroffene haben in der Regel keine Beschwerden, außer, dass die Kleienflechte eventuell als „Schönheitsmakel“ oder kosmetisch störend empfunden wird.
Eine weitere, durch Malassezia bedingte Erkrankung sei hier kurz erwähnt: Die Malassezia-Follikulitis beschreibt eine Infektion der Haut an den Haarwurzeln, wodurch Rötungen oder eitrige Knötchen entstehen können. Diese Erkrankung betrifft aber hauptsächlich Patienten mit geschwächtem Immunsystem (z.B. bei Krebstherapie oder bei HIV-Infektion), es tritt also weit seltener auf.
Meist suchen Betroffene den Hautarzt auf, weil entweder dunkle, bräunliche Flecken am Rumpf oder Nacken, häufiger aber weil helle Flecken oder Pünktchen am Körper auffallen.
Der Arzt erkennt in den allermeisten Fällen schon durch einen Blick, dass es sich um die harmlose Hautkrankheit Pityriasis versicolor, also die Kleienflechte, handelt. Trotzdem wird der Mediziner eine genaue Anamnese, also eine Krankengeschichte durchführen, wo Patienten zum Beispiel zu der jetzigen Symptomatik, etwaigen anderen Beschwerden, Dauer, Familien- und Sozialleben, Vorerkrankungen und -operationen und Medikamenteneinnahme befragt werden. Dann wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen, um mögliche weitere Hinweise auf eine andere, eventuell schwerwiegendere Erkrankung zu finden.
Um die Diagnose der Kleienflechte zu bestätigen, wird eine Untersuchung mit einem handelsüblichen Tesafilmabriss durchgeführt. Dabei wird dieser zuerst über eines der betroffenen Areale geklebt, wieder abgezogen und im Anschluss unter dem Mikroskop angesehen. Dort erkennt der Arzt ein klassisches Bild, das von Hautzellen und Pilzbestandteilen gebildet wird. In einer weiteren Untersuchung im sogenannten Woodlicht können weitere Beweise gesammelt und die Diagnose anschließend sichergestellt werden.
Grundlegend ist eine Therapie aus medizinischer Sicht nicht notwendig. Um den übermäßigen Pilzbefall loszuwerden, z.B. aus kosmetischen Gründen, müssen allerdings vom Arzt verschriebene Mittel eingesetzt werden. Dabei reichen in der Regel Shampoos mit antimykotischen („pilzbekämpfenden“) Inhaltsstoffen, die Ketoconazol oder Miconazol genannt werden. Das Shampoo sollte täglich für mindestens 10 Tage eingesetzt werden. Eine Einwirkzeit von mehreren Minuten ist unbedingt zu beachten. Wichtig ist auch, dass nicht nur die betroffenen Hautstellen, sondern der ganze Körper (auch die Haare) mit dem Shampoo eingeseift werden muss, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Flecken verschwinden in der Regel durch exakte Anwendung. In vielen Fällen dauert es allerdings einige Monate, bis die weißen Flächen durch die natürliche, von der Sonne verursachte Bräunung der Haut wieder voll pigmentiert werden. Da der Pilz einen wichtigen Teil der natürlichen Hautflora darstellt und deswegen auch durch ausreichende Therapie nicht komplett von der Körperoberfläche verschwindet, wird sehr oft von Wiederkehren der Hautsymptome berichtet.
Nur bei ausgeprägten, schweren Fällen ist eine Tablettentherapie mit pilztötenden Inhaltsstoffen in Erwägung zu ziehen. Dabei werden Tabletten mit Itraconazol oder Fluconazol für 5-14 Tage eingesetzt. Genauere Einnahme, Dosierung und Dauer werden mit dem Arzt besprochen. Unerwünschte Wirkungen treten selten auf und werden als banal beschrieben (Kopfschmerz, Übelkeit, leichter
Um ein Wiederauftreten zu verhindern, können die Shampoos auch in Kleienflechten-freier Zeit prophylaktisch verwendet werden. Dabei wird empfohlen, die vom Arzt verschriebenen Shampoos zweimal pro Woche anzuwenden. Auch eine Tabletten-Einnahme einmal pro Monat wird als Therapie verschrieben. Ob dies nötig ist, muss aber genau mit dem Arzt besprochen werden, da eine Tabletten-Einnahme immer mehr unerwünschte Wirkung auf den Körper mit sich bringt im Vergleich zur Anwendung an der
Grundsätzlich ist die Pityriasis versicolor keine schwere Erkrankung. Patienten berichten im Normalfall davon, keinerlei Beschwerden zu verspüren, außer dass die von Malassezia ausgelösten Hautveränderungen als kosmetisch stören empfunden werden kann.
Eine Therapie mit pilztötenden Shampoos führt im Normalfall zum Verschwinden der störenden Flecken. Es kann allerdings einige Monate dauern, bis die weißlichen Flecken wieder ihre Farbe zurückerlangen. Außerdem wird ein Wiederkehren der Hautsymptomatik in vielen Fällen beschrieben.
Es gibt grundsätzlich keine Maßnahmen, die getroffen werden können, um den Ausbruch der Kleienflechte zu verhindern. Einige Personen werden niemals von der Erkrankung betroffen sein, bei anderen tritt sie immer wieder auf.
Es gibt einige Tipps, die eingehalten werden können, um den Pilz nicht die richtigen Umstände für die Ausbreitung zu geben:
Eine Nachsorge ist bei der ungefährlichen Hautkrankheit Pityriasis versicolor grundsätzlich nicht notwendig. Sollten die Hauterscheinungen allerdings auch noch Monate nach der korrekten Anwendung bestehen oder immer wieder auftreten, muss der Hautarzt erneut aufgesucht werden. Er kann dann ein anderes, eventuell wirksameres Mittel verschreiben und vor allem noch einmal überprüfen, ob sich eine andere Erkrankung hinter den Flecken verbirgt.
Die Kleienflechte (lat. Pityriasis versicolor) ist eine oberflächliche, harmlose Hauterkrankung, die durch einen Pilz der Gattung Malassezia verursacht wird. Es entstehen bräunliche, leicht schuppende Flecken, die auch zusammenwachsen können und sich charakteristischerweise unter Sonneneinwirkung aufhellen, während der Rest der Haut gebräunt wird. Die Hauterscheinungen sind grundsätzlich nicht schädlich, können aber als kosmetisch störend imponieren und wenn gewünscht mit speziellen Shampoos – in schweren Fällen auch mit Tabletten – behandelt werden.
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Geschrieben von
Leyla Al-Sayegh
Medizinisch geprüft am
15. Nov. 2022
Der Pilz Malassezia ist nie ansteckend, da er sowieso als normaler Bestandteil der Hautflora bei jedem Menschen vorkommt. Das Ausbrechen der Erkrankung Kleienflechte (Pityriasis versicolor) hängt also von körpereigenen Faktoren (Beschaffenheit der Haut) und umweltbedingten Gründen ab (Schweißbildung, warmes, feuchtes Klima).
Es gibt viele verschiedene Hautpilze, weswegen keine genaue, pauschale Angabe zur Dauer des Hautpilz gegeben werden kann.
Im Falle der Kleienpilzflechte ist zu sagen, dass eine Besserung der Symptome grundsätzlich nach 10-tägiger spezieller Shampooanwendung eintritt. Bis alle Hautveränderungen verschwunden sind, kann es allerdings bis zu einigen Monaten dauern, da eine Pigmentierung der weißen Stellen nur über Sonneneinwirkung und natürlicher Bräunung der Haut wiederhergestellt werden kann.
Wird vom Arzt/der Ärztin Pityriasis versicolor („Kleienpilzflechte“) diagnostiziert, gibt es einige Möglichkeiten zum weiteren Vorgehen: Da die Erkrankung harmlos ist, muss nicht unbedingt eine Therapie durchgeführt werden. Ist der Wunsch zur Behandlung, z.B. aus kosmetischen Gründen, vorhanden, wird der Arzt/die Ärztin vorerst ein Shampoo mit pilztötenden Mitteln („antimykotisches Shampoo“) verschreiben, das in der Regel täglich über 10 Tage hinweg angewandt werden soll. Nur bei besonders ausgeprägten Fällen ist je nach Ermessen des Arztes/der Ärztin ein Pilzmedikament in Form einer Tablette einzunehmen.
Zusätzlich ist das Tragen von weiter, luftdurchlässiger Kleidung und die Anwendung von hautschonenden, pflegenden Duschgelen immer empfohlen.
Nein, der Kleienpilz (Malassezia) ist nicht ansteckend, da er sowieso als normaler Bestandteil der Hautflora bei jedem Menschen vorkommt. Das Ausbrechen der Erkrankung Kleienflechte (Pityriasis versicolor) hängt also von körpereigenen Faktoren (Beschaffenheit der Haut) und umweltbedingten Gründen ab (Schweißbildung, warmes, feuchtes Klima).
Die Kleienflechte muss aus medizinischer Sicht in den meisten Fällen nicht unbedingt behandelt werden. Wenn man keine Therapie durchführt, werden die Hautsymptome allerdings auch nicht verschwinden.
Malassezia ist ein Pilz, der bei jedem Menschen einen Teil der natürlichen Hautflora darstellt. Der Ausbruch der Hautkrankheit Pityriasis versicolor entsteht, wenn der Pilz die oberste Hautschicht (Hornhaut) befällt, was trotzdem keinen Krankheitswert darstellt, aber als kosmetisch störend empfunden werden kann!
Eine Therapie ist also nicht unbedingt notwendig, kann aber auf Wunsch der Betroffenen (z.B. aus kosmetischen Gründen) mit Shampoos oder unter Umständen Tabletten durchgeführt werden.
Erkrankung zusammengefasst
Kleienpilzflechte
Begriffe
Hautausschlag
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